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Der Politik Beine machen

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Academic year: 2022

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phIakzente 1/2010 27 Standpunkt |

Die Weiterführung der Grundstufenversu- che im Kanton Zürich und damit auch die generelle Weiterentwicklung der Kinder- gartenstufe sind akut gefährdet. Ohne of- fensives Engagement aller an einer zeitge- mässen Volksschule Interessierten und ohne Druck aus der Bevölkerung wird eine der wichtigsten inhaltlichen Erneuerungen dieser Volksschule weggespart werden. Im Sommer 2012 ist Schluss. Die pRiMa-Initi- ative des Vereins Chance Volksschule (VCV) will dies verhindern.

Der Verein Chance Volksschule

Der Verein Chance Volksschule engagiert sich für eine zeitgemässe, leistungsfähige Volksschule, die auf gesellschaftliche Ver- änderungen reagiert und in der Kinder und Jugendliche erfolgreich für ihre Zukunft lernen können. Strukturen, Lehr- und Lern- methoden und Lehrerbildung sind perma- nent zu überdenken und auf dieses Ziel hin zu optimieren. Die Weiterentwicklung

der Kindergartenstufe ist dabei ein zentraler Puzzlestein.

Die pRiMa-Initiative

Die pRiMa-Initiative ist keine fertige Gesetzesvorlage. Sie ver- langt, in Form einer einfachen Anregung, die wichtigsten pädagogischen Grundpfeiler der Grund- und Basisstufe in die Kindergartenstufe zu übernehmen. Es sind dies: Verlängerung der Kindergartenstufe um mindestens ein Jahr, altersdurch- mischtes Lernen, hoher Grad an Individualisierung durch er- höhte Betreuung (mindestens 50 Prozent der Zeit sind zwei Lehrpersonen anwesend) und die Möglichkeit einer kürzeren oder längeren Verweildauer.

Die konkrete Ausformulierung eines Gesetzestextes, im Rahmen der von uns gestellten Forderungen, wird den zu- ständigen Juristen der Bildungsdirektion überlassen, die po- litische Diskussion wird im Kantonsrat auf der Basis des Vor- schlags der Bildungsrätlichen Kommission für Bildung und Kultur (KBiK) geführt werden. Sollten weder der Regierungs- noch der Kantonsrat etwas zur Weiterentwicklung der Kinder- gartenstufe unternehmen, muss die pRiMa-Initiative inner- halb von 18 Monaten zur Abstimmung gebracht werden.

Dann liegt der Entscheid beim Souverän.

Sparen im Bildungsbereich

Die politische Grosswetterlage ist massgelblich geprägt durch die Unsicherheiten in der Frage der wirtschaftlichen Entwick-

lung in den nächsten Jahren. Sicher ist, dass auch bei einer stetigen Erholung der Märkte die Steuereinnahmen nicht markant steigen werden. Dies wird zu den wohl be- kannten Steuerfussdiskussionen zwischen links und mitte-rechts führen, vor allem aber zum beliebten Gesellschaftsspiel: «Wer kennt noch eine Sparmassnahme»?

«Sparsignale aus dem Rathaus» heisst denn auch der Titel des NZZ-Artikels über die Kantonsratsdebatte zur Finanzplanung 2011 bis 2014 vom 27. Januar 2010. Elf von 27 behandelten Sparideen betrafen die Bildung – die meisten davon wollten durch Beitragskürzungen Schulversuche bremsen oder stoppen.

Die Grundstufenversuche sind bereits einmal verlängert worden. §11, Abs. 2 des neuen Bildungsgesetzes verlangt, dass Schulversuche terminiert und evaluiert werden müssen. Da bei Ende der Versuchs- phase (2004–2009) die Schlussevaluation noch nicht vorlag, war der Regierungsrat zu dieser Massnahme gezwungen. Der Schlussbericht wird bis Ende 2010 vorliegen. Damit fehlt die rechtliche Grundlage für eine weitere Verlängerung. Im Sommer 2012 ist Schluss.

Um dies zu verhindern müsste der Regierungsrat die Ein- führung der Grundstufe im Kanton Zürich beantragen und damit den politischen Prozess im Kantonsrat lancieren. Dies wird er aller Voraussicht nach in der momentanen Situation nicht tun – also muss er dazu aufgefordert werden. Und die- se Aufforderung heisst: «pRiMa-Initiative».

Es liegt an uns

6000 Unterschriften sind notwendig, damit sich Regierungs- und Kantonsrat mit der Weiterentwicklung der Kindergarten- stufe auseinandersetzen müssen – unabhängig von finanzpo- litischen und wahltaktischen Überlegungen. Zudem erlaubt die Aussicht auf eine Volksabstimmung die weitere Verlänge- rung der bestehenden Grundstufenversuche über das Jahr 2012 hinaus.

Es liegt also an uns. Sorgen wir gemeinsam dafür, dass die pRiMa-Initiative zustande kommt. Wenn nicht: 2012 ist Schluss!

Urs Keller, Vorstandsmitglied Verein Chance Volksschule, Leiter pRiMa- Ini tiative, Sekundarlehrer B in Horgen seit 1978.

Weitere Informationen auf: www.chance-volksschule.ch und www.primainitiative.ch.

Urs Keller über die pRiMa-Initiative

Der Politik Beine machen

«Die Weiterentwick-

lung der Kinder-

gartenstufe ist ein

zentraler Puzzle-

stein.»

Urs Keller

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