Ministerium für Arbeit und Soziales des Landes Sachsen-Anhalt 23.10.2012
Rückwanderung in die alte Heimat – Ostdeutsche zieht es zurück
Re-Turn Projekt erforscht Wanderungsmotive - Ergebnisse der Online- Umfrage für Rückkehrwillige und Zurückgekehrte
Die Ergebnisse lassen aufhorchen und beweisen die Attraktivität ostdeutscher Regionen. Fast 75 % aller aus Ostdeutschland Abgewanderten denken trotz positiver Erfahrungen in den alten Bundesländern über eine Rückkehr nach. Die große Mehrheit der bereits Zurückgekehrten bewertet diesen Schritt im Nachhinein als „einfach“ oder „sehr einfach“.
Unter Leitung des Leibniz-Instituts für Länderkunde (Ifl), gemeinsam mit dem Ministerium für Arbeit und Soziales des Landes Sachsen-Anhalt, wurden Ostdeutsche, die in den Westen gegangen sind, befragt. Die Befragung ist Teil einer Online-Umfrage unter Zu- und Rückwandernden, die im Rahmen des CENTRAL EUROPE Projektes „Re-Turn – Regions benefitting from returning migrants“ in acht europäischen Staaten durchgeführt wurde.
Allein in den letzten drei Jahren sind über 500.000 Menschen aus Sachsen, Thüringen, Sachsen-Anhalt, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern abgewandert. Gleichzeitig ist der Wanderungsverlust in vielen ostdeutschen Ländern in den vergangenen Jahren zurückgegangen. Sachsen-Anhalt hatte im Jahr 2011 mit 8.370 Personen nach 2010 den niedrigsten Wanderungsverlust seit 14 Jahren. Ergänzend dazu ist seit dem Jahr 2006 ein leichter Aufwärtstrend bei den West-Ost-Umzügen zu beobachten (2006: 81.835; 2010: 87.377). Etwa 50 % der West-Ost-Wanderer sind gebürtige Ostdeutsche (IfL Leipzig).
Insgesamt leben nach Schätzungen derzeit ca. 1,5 Millionen Ostdeutsche in Westdeutschland. Die Re-Turn Umfrage zeigt eine Rückkehrbereitschaft von 74,3 %, wovon ca. 83 % eine direkte Rückkehr in die alte Heimat erwägen.
Knapp die Hälfte der Rückkehrwilligen hat bereits erste Schritte in Vorbereitung der Rückkehr unternommen.
Was bewegt die Menschen zu einer Rückkehr? Wie sind die Erfahrungen bei der West-Ost-Wanderung?
Die Frage „Wie einfach war es in die ihre Heimat zurückzukehren?“ haben interessanterweise 64 % der Zurückgekehrten als einfach oder sehr einfach beschrieben. Auffallend dabei ist, dass 75 % der abgewanderten Ostdeutschen eine Rückkehr als schwierig oder sehr schwierig erwarten.
Bei der Analyse der Motive der Rückkehr zeigt sich, dass der Wunsch zur Verbesserung der Lebensumstände im Vordergrund steht. Faktoren wie .
This project is implemented through the CENTRAL EUROPE Programme co-financed by ERDF
Ministerium für Arbeit und Soziales des Landes Sachsen-Anhalt 23.10.2012
„Familiensituation“ oder auch „Nähe zu Freunden“ sind wichtige Gründe der Rückkehr. Die Faktoren „Karrieremöglichkeiten“ oder „Einkommen“, wichtige Gründe der Abwanderung, treten etwas in den Hindergrund, verlieren aber nicht an Relevanz.
Die Untersuchung zeigt ebenfalls, dass auch in der neuen Heimat die Verbindung zur alten Heimat nicht abreißt. Die wichtigsten Verbindungen sind Telefon und Internet, aber auch persönliche Besuche sowie Nachrichten.
Die Hälfte der Befragten gab an, Einschnitte bei Einkommen und Karriere zugunsten einer Rückkehr in Kauf zu nehmen. Tatsächlich fallen die Einbußen nach der Rückkehr mit etwa 10 % geringer aus, als erwartet. Die Rückwanderer verfügen nach ihrer Rückkehr über mehr Einkommen als zu der Zeit vor der Abwanderung.
Wer kehrt zurück?
„Die Rückkehrer sind relativ jung und überdurchschnittlich gut gebildet (…), und häufig sind auch Kinder im Spiel“ so Dr. Thilo Lang vom IfL. Die Angaben der Rückkehrer zeigen ebenfalls, dass ihre Erfahrungen aus der Abwanderung und Rückkehr von den Arbeitgebern sehr positiv aufgenommen wurden. Diese Aussagen bestätigten auch die Interviews und Gespräche, die das Ministerium in der Pilotregion Landkreis Harz mit Vertretern und Vertreterinnen der Wirtschaft, der Verwaltung sowie mit Zu- und Rückgewanderten geführt hat.
www.re-migrants.eu
www.sachsen-anhalt.de/index.php?id=50561 Kontaktdaten
Ministerium für Arbeit und Soziales des Landes Sachsen-Anhalt Ihr Ansprechpartner
Thomas Brammer, Thomas.Brammer@ms.sachsen-anhalt.de +49 (0)391 567 69.11
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This project is implemented through the CENTRAL EUROPE Programme co-financed by ERDF