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Tierstudien 21/2022: Tierliche Zukünfte

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Tierstudien 21/2022: Tierliche Zukünfte

Eingabeschluss: 15.07.2021 Jessica Ullrich

Zierliche Zukünfte

Tierstudien, Ausgabe 21/2022 Herausgegeben von Jessica Ullrich

Sowohl in der Kulturszene als auch in den Wissenschaften und in allgemeingesellschaftlichen Debatten haben Zukunftsdiskurse Konjunktur. Literatur, Film, Kunst, aber auch Politik, Philosophie und Bioökonomie entwerfen ständig neue Utopien oder erschreckende Endzeitszenarien. Häufig bedeutet der Blick nach vorne dabei eine Besinnung auf uralte Traditionen oder beinhaltet eine Sehnsucht nach einer vergangenen Welt: Dafür sprechen eine neue Wertschätzung für indigenes Wissen und die gegenwärtigen Diskussionen um Rewilding, De-Domestikation und De-Extinction.

Spekulatives Design, technologische Entwicklungen und medizinische Forschung arbeiten ganz konkret an der Materialisierung schöner neuer Welten. Aktuelle Ausstellungen, Buchprojekte und Konferenzen beleuchten auf vielerlei Ebenen die Frage nach dem Kommenden. Besonders virulent erscheinen dabei ökologische Themen, dekoloniale Ansätze und posthumanistische Ideen, die not- wendigerweise immer auch Tiere einbeziehen. Dabei wird zunehmend gedanklich eine Zukunft angestrebt, in der Menschen und andere Tiere auf solidarischere und gerechtere Weise miteinan- der leben. So liegen in den gegenwärtigen Krisen, die vor allem auch aus einem ausbeuterischen Umgang mit Tieren und natürlichen Ressourcen resultieren und die 2020 mit der Pandemie auf globalem Level und mit neuer Intensität sichtbar wurden, vielleicht auch Chancen. Es herrscht jedenfalls Einigkeit: Nach der Corona-Krise soll nicht alles so weitergehen wie bisher.

In der kommenden Ausgabe von Tierstudien soll deshalb die Zukunft tierlicher Körper, Räume, Praktiken, Beziehungen und Materialitäten diskutiert werden, z.B. die Zukunft des Zoos, die Zukunft der Landwirtschaft, die Zukunft von Fleisch, die Zukunft des Tierversuchs, die Zukunft des Safari-Tourismus etc. Es soll aber auch das Potenzial von Zukunftstheorien und innovativen tierbe- zogenen Konzepten für die Animal Studies in den Blick genommen werden, etwa die Rede von

„Postanimalität“ oder vom Post-Anthropozän.

Mögliche Fragestellung für diese Ausgabe könnten lauten: Kann es eine postanthropozentrische Welt geben und wie wird diese aussehen? Sind gemeinwohlorientierte alternative Lebensweisen zukünftig vorstellbar oder sogar lebensnotwendig? Welche Rolle spielen Tiere bei der Regenerati- on des Planeten? Welchen Ort haben Tiere in klassischen literarischen oder gesellschaftlichen ökotopischen Entwürfen? Wie verhandelt die Science-Fiction Tiere oder Mensch-Tier-Beziehun- gen? Welche Rolle spielen Tiere in futuristischen Gesellschaftsentwürfen wie dem Afrofuturismus oder dem Indigenous Futurism?

Welche spirituellen oder mythologischen Prophezeiungen oder historischen Vorhersagen zur

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ArtHist.net

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Zukunft von Tieren sind Wirklichkeit geworden, welche haben sich nicht bewahrheitet? Wie kann oder sollte das Zusammenleben mit Haus- und Heimtieren, wilden Tieren oder liminalen Tieren zukünftig aussehen? Bedeutet In-vitro-Fleisch das Ende der Ausbeutung von Tieren oder zemen- tiert es nur alte Gewaltverhältnisse? Welche Gefahren oder Nutzen bedeuten gentechnisch verän- derte Tiere oder Mensch-Tier-Hybride? Welche neuen Lebensformen sind denkbar, welche wird es zukünftig nicht mehr geben? Wie werden welche Tiere in den Ruinen gegenwärtiger Welten nach dem Ende der Menschheit weiterleben?

Wir suchen nach wagemutigen Entwürfen, phantasievollen Visionen, Entwicklungsanalysen, Dis- kussionen technologischer, wissenschaftlicher und sozialer Experimente und kreativen Spekulatio- nen zum Themenkomplex tierlicher Zukünfte und tierlicher Potentialitäten.

Beiträge aus allen Fachbereichen sind willkommen. Abstracts von nicht mehr als 2.000 Zeichen senden Sie bitte bis zum 15. Juli 2021 an jessica.ullrich@neofelis-verlag.de. Die fertigen Texte dür- fen eine Länge von bis zu 22.000 Zeichen haben (inkl. Leerzeichen und Fußnoten) und müssen bis zum 1. November 2021 eingereicht werden. Danach gehen sie zur Peer Review an den wissen- schaftlichen Beirat von Tierstudien. Auf Grundlage der Gutachten des wissenschaftlichen Beirats wird über die Annahme der Texte zur Veröffentlichung entschieden. Erscheinungsdatum für die angenommenen Texte ist Anfang April 2022.

Quellennachweis:

CFP: Tierstudien 21/2022: Tierliche Zukünfte. In: ArtHist.net, 21.03.2021. Letzter Zugriff 27.02.2022.

<https://arthist.net/archive/33662>.

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