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Beschluss des Beirats Östliche Vorstadt am 25.01.2011

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Beirat Östliche Vorstadt

25. Januar 2011

Beschluss des Beirates

Begegnungszone im Viertel – Kein Shared Space Am Dobben

Der Beirat Östliche Vorstadt hatte sich im Zusammenhang mit den Vorbereitun- gen zur Sanierung des Straßenzuges Vor dem Steintor bereits auf einer öffentli- chen Beiratssitzung am 11. November 2008 für die ernsthafte Prüfung der Ein- richtung einer so genannten Begegnungszone im Straßenzug Ostertorsteinweg / Vor dem Steintor ausgesprochen.

Nach Schweizer Vorbild ist eine Begegnungszone ein besonderer Verkehrsraum, in dem Fußgängerinnen und Fußgänger die ganze Verkehrsfläche benutzen dür- fen. Sie sind gegenüber Fahrrädern und motorisierten Verkehr vortrittberechtigt, dürfen jedoch nicht unnötig behindern. Begegnungszonen eignen sich somit be- sonders für belebte Straßenräume mit einer hohen Fußgängerfrequenz.

Der Straßenzug Ostertorsteinweg / Vor dem Steintor mit seinem vielfältigen An- gebot an Gastronomie und Geschäften erscheint nach Ansicht des Beirates wie geschaffen für eine solche Verkehrsregelung. Umfangreiche Umbaumaßnahmen im Straßenraum sind für die Ausweisung als Begegnungszone nicht erforderlich – nur an den Anfangs- und Endpunkten sind in der Schweiz torähnliche Situationen vorgeschrieben.

Zu seinem Bedauern musste der Beirat feststellen, dass eine nachhaltige Ausein- andersetzung mit dem Beiratswillen im Zuge der Planung der Baumaßnahmen Vor dem Steintor nicht erfolgte.

Der Beirat begrüßt daher die Planungen des Senators für Umwelt, Bau, Verkehr und Europa, in Bremen an drei Standorten das Verkehrskonzept des so genann- ten Shared Space umsetzen zu wollen. Als einer der drei Pilotstandorte wurde der auf der Stadtteilgrenze zwischen Mitte und Östlicher Vorstadt liegende Kreu- zungsbereich Am Dobben / Humboldtstraße / Auf den Häfen vorgeschlagen. Sha- red Space ist dem Konzept der Begegnungszone ähnlich, erfordert jedoch um- fangreiche bauliche Maßnahmen, beispielsweise die Angleichung der Niveaus von Fahrbahn und Bürgersteig sowie den Ausschluss des ruhenden Verkehrs (Parkplätze).

Im Rahmen einer Sitzung am 16. November 2010 haben sich die Beiräte Mitte und Östliche Vorstadt das Konzept ausführlich vorstellen lassen und anschlie- ßend die Einschätzung von Anwohnerinnen und Anwohnern sowie Betroffenen- verbänden angehört. Von Seiten der Menschen mit Behinderungen wurde der Wegfall des Bürgersteigs als "sicherem Rückzugsgebiet" sowie der Überque- rungshilfen beim Rückbau der Ampeln problematisiert. Diese Einwände konnten von den Vertretern der Behörde nicht zufriedenstellend entkräftet werden. Wie-

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derholt wurde zudem die Wahl des vorgeschlagenen Standortes anstelle des vom Beirat favorisierten Straßenzuges Ostertorsteinweg / Vor dem Steintor kritisiert.

Der Beirat Östliche Vorstadt lehnt vor diesem Hintergrund die Einrichtung von Shared Space an dem vorgeschlagenen Standort ab.

Der Beirat befürwortet dennoch eine weitere zukünftige Diskussion über Ver- kehrsprojekte wie Shared Space und Begegnungszone und wünscht sich dabei keine nur kleinräumliche Verwirklichung eines solchen Projektes.

Mit der Ablehnung des vorgeschlagenen Standortes verbindet der Beirat die Hoff- nung, gemeinsam mit dem Beirat Mitte und dem Senat in einen Dialog über die Einrichtung einer Begegnungszone im gesamten Straßenzug Ostertorsteinweg / Vor dem Steintor unter Einschluss der Straße Am Dobben zwischen Sielwall und Humboldtstraße einzutreten. Nach Einschätzung des Beirates würde eine Begeg- nungszone auch im Vergleich zu Shared Space viele Vorteile mit sich bringen:

o Bereits praktiziertes Verkehrsverhalten wie das Überqueren der Fahrbahn durch Fußgänger außerhalb von gesondert ausgewiesenen Übergängen und das "Linksabbiegen" von Fahrzeugen und Fahrrädern wird legitimiert.

o Umfangreiche und teure Baumaßnahmen, die angesichts der schwierigen Haushaltslage nicht zu rechtfertigen wären, können vermieden werden.

o Die Bürgersteige bleiben zum Schutz der Personen mit Mobilitätseinschrän- kungen erhalten, die Fahrbahn bleibt ein abgetrennter Verkehrsraum.

In diesem Zusammenhang ließe sich auch die von IGV / BID gewünschte Aufwer- tung der Anfangspunkte des Straßenzuges am so genannten Lüneburger Platz sowie am Goethetheater diskutieren.

Einstimmig beschlossen am 25.01.2011

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