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Merkblatt Hepatitis C

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Academic year: 2022

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Merkblatt Hepatitis C Erreger

Die Erkrankung wird durch Viren (Hepatitis C – Viren) übertragen.

Übertragung

Etwa 3% der Weltbevölkerung ist chronisch mit Hepatitis C Viren (HCV) infiziert. Das Virus kann im Blut nachgewiesen werden. Die Ansteckung erfolgt in erster Linie durch den Kontakt mit dem Blut von Virusträgern, z.B. bei der gemeinsamen Benutzung von Injektionsnadeln, chirurgischen Instrumenten, Nagelscheren, Drogenbestecken. Von einer HCV - infizierten Mutter kann der Erreger bei der Geburt auf das Kind übergehen.

Je nach Viruskonzentration im Blut kann HCV auch in anderen Körperflüssigkeiten wie Speichel, Schweiß, Muttermilch, Tränen und Sperma nachweisbar sein. Eine sexuelle Übertragung kann nicht ausgeschlossen werden. Die bisherigen Studien weisen aber darauf hin, dass das Übertragungsrisiko im Allgemeinen gering bzw. nicht sehr wahrscheinlich ist.

Zeitspanne Ansteckung bis Erkrankung Ca. 2 – 24 Wochen; in der Regel 6 – 9 Wochen Ansteckungsfähigkeit

Diese besteht grundsätzlich solange das Virus nachgewiesen wird. Auch nach einer Genesung besteht zu 50%

– 85% die Gefahr einer Virusträgerschaft, d. h. der lebenslangen Ansteckungsfähigkeit. Für Virusträger sind regelmäßige Blutuntersuchungen zu empfehlen. Möglicherweise ist im Laufe der Zeit eine Veränderung bezüglich der Ansteckungsfähigkeit und Krankheitsverlauf festzustellen.

Krankheitsbild

Bei ca. 75% verläuft die akute Erkrankung ohne auffällige Krankheitszeichen wie z. B. grippeähnliche Symptome. Ca. 25% der Erkrankten entwickeln eine milde Form der Leberentzündung (Gelbsucht) mit Appetitlosigkeit, Übelkeit, Bauchschmerzen, Erbrechen, Durchfall, Kopf- und Gliederschmerzen sowie evtl.

Fieber. Nach einigen Tagen kann es zu einer Gelbfärbung von Haut und Augen, Juckreiz, Verfärbung des Stuhls und Urins sowie zu einem Druckgefühl in der Lebergegend kommen. Bei ca. 50% – 85% der Infizierten kommt es zu einer chronischen Leberentzündung, die häufig einen milden Verlauf hat und mit Müdigkeit, leichten Oberbauchbeschwerden sowie einer Verminderung der Leistungsfähigkeit einhergeht. Langfristig kann sich bei ca. 20% eine Leberzirrhose entwickeln. Die Zeitdauer beträgt hier ca. 20 – 30 Jahre. Vereinzelt kann es aber auch zu lebensbedrohlichen Verläufen kommen.

Hygienemaßnahmen

Generell muss vermieden werden, dass Blut von Hepatitis-Infizierten, z. B. bei Verletzungen von Haut oder Schleimhäuten, in die Blutbahn oder das Gewebe einer anderen Person gelangt. Innerhalb des Familien- und Bekanntenkreises kann das Übertragungsrisiko bei Einhalten üblicher hygienischer Bedingungen als sehr gering eingeschätzt werden. Der Arzt oder Zahnarzt muss über die Infektion informiert werden. Es sollten eigene Zahnbürsten, Nagelscheren etc. benutzen werden. Bei hautverletzenden Maßnahmen (Fußpflege, Tattoo, Piercing etc.) muss der Behandler ebenfalls informiert werden. Das sexuelle Übertragungsrisiko ist gering, aber nicht völlig auszuschließen. Kondomgebrauch ist bei sexuellen Kontakten mit häufig wechselnden Partnern zu empfehlen. In festen Partnerschaften mit einem chronisch HCV-positiven Partner sollte diese Entscheidung in Abhängigkeit vom Einzelfall erwogen werden. Virusträger dürfen kein Blut spenden.

Hinweis für Personen im medizinischen Bereich

Wenn es bei Virusträgern, die im medizinischen Bereich tätig sind, zu Verletzungen kommt, besteht eine erhebliche Gefahr der Übertragung auf Patienten. Sollten Sie in einem solchen Beruf arbeiten, empfehle ich Ihnen dringend, mit Ihrem Betriebsarzt über Ihre Infektion mit HCV zu sprechen und abzuklären, ob und unter welchen Schutzmaßnahmen Sie weiter arbeiten dürfen.

Hinweis

Wenn bei Ihnen die Hepatitis C Infektion schon seit langem bekannt ist, haben Sie wahrscheinlich in der Vergangenheit dieses Schreiben schon einmal erhalten. Grund der mehrfachen Information ist, dass das Gesundheitsamt dazu gesetzlich verpflichtet ist, alle personenbezogenen Daten von Hepatitis C Patienten nach Ablauf einer bestimmten Frist zu löschen. Daher ist es uns leider nicht möglich, eine Mehrfachinformation zu vermeiden.

Impfung

Eine Impfung steht zu Zeit noch nicht zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen Steinfurt: 02551/692820

Ihr Gesundheitsamt Steinfurt Ibbenbüren: 05451/9913-0

Stand:

28.11.2007

Referenzen

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