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Der europäische Binnenmarkt - einfach erklärt

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Academic year: 2022

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Der europäische Binnenmarkt – einfach erklärt

Nach einer Idee von Jost Baum, Wuppertal

Aufbau der Unterrichtseinheit

MODUL h KOMPETENZEN MATERIALIEN

Auf vier Grund- freiheiten gebaut?

– Der Binnenmarkt

Vorwissen:

Wirtschaftsräume im Vergleich

4 Den Binnenmarkt

• als Modell eines Wirtschaftsraums erläutern und von ande- ren Modellen (Freihandelszone, Zollunion) abgrenzen,

• hinsichtlich seiner Gründungsmotive und Effekte analysieren,

• als Konstrukt aus vier Grundfreiheiten systematisieren.

• Vertragstexte (EU-Vertrag, AEUV-Vertrag) analysieren.

• Fallbeispiele zu den vier Grundfreiheiten beurteilen.

• Eine Statistik analysieren.

M 0M 6

Digital oder national? – Die Zukunft des Binnenmarkts

3 Den digitalen Binnenmarkt

• als ökonomische Zukunftsstrategie der EU begreifen,

• anhand von acht Leitaktionen exemplarisch analysieren,

• im Hinblick auf eigene Interessen rel ektieren.

Den Brexit

• hinsichtlich der Interdependenzen zwischen den EU-Ländern und der ökonomischen Auswirkungen analysieren,

• mittels einer Karikatur analysieren,

• in einer Talkshow diskutieren und dabei einen Standpunkt artikulieren und vertreten.

M 1 M 2

METHODE

Gruppenpuzzle • Neue Inhalte selbstständig und arbeitsteilig erarbeiten.

• Sich in einem kooperativen Lernprozess neue Inhalte aneig- nen und über diese austauschen.

ME 1

2

Die Dauer ist in Unterrichtsstunden à 45 Minuten angegeben. Die Angaben sind als Richtwert zu betrachten.

„Der Kontinent der unbegrenzten Möglichkeiten?“ – Die Möglichkeit aller EU-Bürger, sich in einem anderen Land frei zu bewegen, zu arbeiten und niederzulassen, ist nur eine der vier Grundfreiheiten des europäischen Binnenmarkts.

© iStockphoto/Rawpixel

Themen Arbeitnehmer- Entsendegesetz Brexit

Dienstleistungsfreiheit Digitaler Binnenmarkt EU-Pass

Freihandelsabkommen Freihandelszone Gemeinsamer Markt Gruppenpuzzle Kapitalverkehrsfreiheit Personenfreizügigkeit SEPA

Warenverkehrsfreiheit Wirtschaftsräume Zollunion

1 M 5 M 2 2

M 5 1 2 M 1

M 2 2

M 2 2

M 0 1

M 0 1

ME M 6 1

M 3 1

M 6 1

M 4 1

M 0 1

M 0 1

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Auf vier Grundfreiheiten gebaut? – Der Binnenmarkt

Fachl iche Hinweise

Für junge Leute ist es heute selbstverständlich, schnell und problemlos die Grenzen zwischen den EU-Ländern zu überqueren, dort einen Teil ihres Studiums oder ihrer Ausbildung zu verbringen, einen Flug einer europäischen Airline zu buchen oder Waren aus dem EU-Ausland zollfrei per Paketdienst geliefert zu bekommen. All diese Dinge wurden erst durch den europäischen Binnen- markt ermöglicht.

Als europäischen Binnenmarkt bezeichnet man den gemeinsamen Wirtschafts- und Währungs- raum der 28 Mitgliedstaaten der Europäischen Union sowie dreier Länder der Europäischen Frei- handelszone (EFTA): Island, Liechtenstein und Norwegen. Über 500 Millionen Menschen leben in diesem größten Binnenmarkt der Welt. In dem ofi ziell seit 1993 existierenden Binnenmarkt sind folgende Freiheiten verwirklicht. 1. Der freie Personenverkehr: Jeder EU-Bürger hat das Recht, sich in jedem EU-Mitgliedsland frei zu bewegen, niederzulassen und dort eine Arbeit aufzunehmen.

2. Der freie Warenverkehr: Waren können zollfrei und ohne mengenmäßige Einfuhrbeschränkun- gen zwischen den EU-Staaten gehandelt werden. 3. Der freie Dienstleistungsverkehr: Jeder Uni- onsbürger darf im gesamten Unionsgebiet seine Dienstleistung anbieten und durchführen. 4. Der freie Kapital- und Zahlungsverkehr: Zwischen den EU-Ländern sowie zwischen den EU-Ländern und Drittstaaten dürfen Geldkapital (z. B. Aktien, Kredite, Wertpapiere) und Sachkapital (z. B. Im- mobilien, Betriebsausstattung, Maschinen) beliebig transferiert werden.

Didaktisch-methodische Hinweise

In der Unterrichtseinheit werden die vier Grundfreiheiten des europäischen Binnenmarktes jeweils unter zwei Gesichtspunkten betrachtet: Welches Ziel wurde mit diesem Grundsatz ursprünglich ver- folgt? Und welche Schwierigkeiten gibt es bei seiner Realisierung? Die Schülerinnen und Schüler*

begreifen, dass der europäische Binnenmarkt ihnen zahlreiche Vorteile bietet – sie verstehen aber auch, weshalb die konkrete Umsetzung der vier Freiheiten manchmal Probleme bereitet.

Modul 1: Auf vier Grundfreiheiten gebaut? – Der Binnenmarkt

Lernziel: Die Schüler verstehen die Ziele und Grundfreiheiten des europäischen Binnenmarkts sowie deren Hindernisse.

Methoden: Quiz (M 0), Gruppenpuzzle (M 3–M 6), Fallbeispiele (M 3, M 4, M 6), Auswertung einer Statistik (M 5)

MODULPHASE ABLAUF MEDIEN

Einstieg Mittels Schaubildern und einem Quiz bestimmen die Schüler die Un- terschiede zwischen einer Freihandelszone, einer Zollunion und einem gemeinsamen Markt.

M 0 Kopien im Klassensatz, Stift Erarbeitung I Die Jugendlichen vergleichen zwei Italienreisen in den Jahren 2017

und 1977. Sie arbeiten heraus, in welchen Aspekten und warum sie sich unterscheiden.

M 1

Erarbeitung II Die Lernenden lesen einen Text und erstellen für jeden Textabschnitt eine Überschrift. Ihnen wird bewusst, dass die Verwirklichung der Grundfrei- heiten ein jahrzehntelanger Prozess war.

M 2 Kopien im Klassensatz Erarbeitung III In einem Gruppenpuzzle vermitteln sich die Schüler gegenseitig, was

die vier Grundfreiheiten sind und welche Hindernisse sie immer noch einschränken. Die Jugendlichen lesen zunächst das Methodenblatt zum Gruppenpuzzle und bearbeiten anschließend arbeitsteilig die Materia- lien. Sie wenden das aus Textarbeit, Vertragsparagrafen und einer Sta- tistik abgeleitete Wissen auf Fallbeispiele an.

M 3M 6 ME Kopien für ein Viertel der Klasse, Papier, Stift

Sicherung Gemeinsam mit dem Lehrer sichern die Schüler die Ergebnisse des Gruppenpuzzles in einem Tafelbild.

Tafel

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M 0

Vorwissen: Wirtschaftsräume im Vergleich

Welche Freiheiten beim Grenzübertritt von Waren, Dienstleistungen, Personen oder Kapital zwischen zwei Ländern (nicht) gelten, hängt ganz von der Art ihres wirtschaftlichen Zusammenschlusses ab.

Binnen- und Außengrenzen einer/eines …

Freihandelszone (Beispiel: Europäische Freihandelsassoziation, EFTA)

Zollunion (Beispiel: Europäische Gemeinschaften, EG)

Gemeinsamen Markts (Beispiel: Binnenmarkt der Europäischen Union, EU)

1. Schau dir die Abbildungen zu den Wirtschaftszusammenschlüssen genau an. Lies die Aussa- gen und kreuze an, für welchen/e Wirtschaftszusammenschluss/-schlüsse sie gelten.

Alle Bilder: © Colourbox

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M 5

Experte 3: Stets zu Diensten? – Die Dienstleistungs- freiheit

Im europäischen Binnenmarkt machen Dienstleistungen mit mehr als 70 Prozent einen Bärenanteil der wirtschaftlichen Aktivitäten aus. Dienstleistungsfreiheit meint, dass jeder EU-Bürger in einem anderen Mitgliedsland Dienstleistungen anbieten und erbringen darf – auch wenn er dort nicht an- sässig ist. Was bedeutet dies für Wettbewerb und Löhne in der Dienstleistungsbranche?

Unter Dienstleistungen versteht man eine Leis- tungserbringung, bei der keine Ware produziert wird. Man unterscheidet bei den Dienstleistun- gen zwei Gruppen: Personenbezogene Dienst- leistungen werden direkt an Personen ausge- führt. Dazu zählen z. B. eine Behandlung beim Arzt oder ein Haarschnitt beim Friseur. Unter sachbezogene Dienstleistungen fallen wieder- um Leistungen von Handwerkern, Speditionen, Banken, Versicherungen, Internet- und Telefon- anbietern. Jeder Dienstleister in der EU darf heutzutage seine Dienstleistung in einem an- deren Mitgliedsland anbieten. Umgekehrt darf jede Privatperson z. B. den für sie günstigsten Handyanbieter oder Stromversorger wählen.

1. Lies den Text. Erkläre, was Dienstleistungs- freiheit ausmacht. Nenne weitere Beispiele für sach-/personenbezogene Dienstleistun- gen.

2. Beschreibe und analysiere die Infograik.

Quelle (Zahlen): Bundesministerium für Arbeit und Soziales, Stand: 01.04.2017

Info Das Arbeitnehmer-Entsendegesetz (AEntG)

© Colourbox

Nach wie vor bestehen hinsichtlich Arbeitsentgelten und Arbeitsbedingungen Unterschiede zwischen den einzelnen EU-Ländern. Die Befürchtung war, dass der freie Dienst- leistungsverkehr zu einer Bedrohung für den deutschen Arbeitsmarkt werden könnte. Wie soll eine deutsche Ple- gekraft mit einer bulgarischen Plegekraft konkurrieren, die für 2 Euro pro Stunde 24 Stunden am Tag arbeitet?

Und was hat ein deutscher Handwerker einem aus Polen entsendeten Handwerker ent- gegenzusetzen, dessen Leistung günstig ist, da er einen viel geringeren Lohn erhält? Aus diesem Grund wurde das Arbeitnehmer-Entsendegesetz verabschiedet. Demnach müssen für bestimmte Dienstleistungsbranchen Mindeststandards für Arbeitsbedingungen tarifver- traglich festgelegt werden. Diese gelten auch für ausländische Unternehmen und deren entsendete Arbeitnehmer. Sie beziehen sich vor allem auf den Lohn, den Urlaubsanspruch und den Arbeits- und Gesundheitsschutz.

3. Lies den Infokasten. Erkläre den Zusammenhang zwischen dem Arbeitnehmer-Entsendege- Branchen-Mindestlohn

in Euro nach dem Arbeit- nehmerentsendegesetz

Neue BL

Alte BL

Abfallwirtschaft 9,10 9,10 Beruliche Aus- und Weiterbil-

dung

14,60 14,60

Baugewerbe 11,30 14,70

Dachdeckerhandwerk 12,25 12,25

Elektrohandwerk 10,40 10,65

Fleischwirtschaft 8,75 8,75

Gebäudereinigung 9,05 10,00

Gerüstbauerhandwerk 11,00 11,00 Land-/Forstwirtschaft, Garten-

bau

8,60 8,60

Maler- und Lackiererhandwerk 11,30 13,10

Plegebranche 9,50 10,20

Steinmetz-/Steinbildhauer- handwerk

11,20 11,40

Textil- und Bekleidungsindustrie 8,84 8,84 Wäschereidienstleistungen 8,75 8,75 BL = Bundesländer

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Digital oder national? – Die Zukunft des Binnenmarkts

Fachl iche Hinweise

In einem Referendum stimmte das britische Volk am 26. Juni 2016 mit einer knappen Mehrheit für den Austritt Großbritanniens aus der EU, den sogenannten Brexit – ein für Briten wie Europäer un- erwartetes Ergebnis. Am 29. März dieses Jahres beantragte Premierministerin Theresa May bei der EU ofi ziell den Austritt. Das Königreich strebt einen „harten Brexit“ an, möchte den Binnenmarkt sowie die Zollunion verlassen. Als ökonomische Folge des Brexit wird ein Einbruch der britischen Wirtschaftsleistung erwartet. Ein „Abwandern“ der ausländischen Banken mit Sitz in London auf das europäische Festland gilt als ebenso wahrscheinlich wie ein Rückgang der britischen Kaufkraft, was sich z. B. negativ auf die Exporte der deutschen Autobauer auswirken würde. Falls bis zum Brexit in zwei Jahren kein anglo-europäisches Freihandelsabkommen verabschiedet wird, treten das WTO-System und damit Zollschranken in Kraft.

Gegenüber der andauernden Berichterstattung über den Brexit und den „Aufstieg“ euroskeptischer Parteien geraten Zukunftsprojekte der EU, wie die im Mai 2015 von der EU-Kommission verab- schiedete „Strategie für einen digitalen Binnenmarkt“, in den Hintergrund. Diese umfasst derzeit 16 Leitaktionen, wie z. B. die Errichtung einer europäischen Cloud, eine Reform des europäi- schen Urheberrechts sowie die Förderung des Ausbaus von Breitbandnetzen, E-Government und E-Gesundheit.

Didaktisch-methodische Hinweise

Das vorliegende Modul möchte gemeinsam mit den Lernenden schlaglichtartig die Leitfrage be- antworten, welche Chancen und Herausforderungen den europäischen Binnenmarkt heute und zukünftig prägen (werden). Hierfür werden exemplarisch zwei aktuelle Entwicklungen in den Blick genommen: der digitale Binnenmarkt und der Brexit. Die beiden komplexen Themen werden durch den Einsatz visueller und kommunikativer Methoden, wie z. B. einer Bildercollage, einer Karikatur, eines Prioritätenspiels oder einer Talkshow, lerngruppenadäquat für die Zielgruppe Klasse 8 auf- bereitet. Ziel des Moduls ist, die Lernenden sowohl für ihre eigene Betroffenheit von und Interessen gegenüber aktuellen Entwicklungen im Binnenmarkt zu sensibilisieren, als auch einen Perspektiv- wechsel anzuregen.

Modul 2: Digital oder national? – Die Zukunft des Binnenmarkts

Lernziel: Die Schüler verstehen die Chancen eines digitalen Binnenmarkts sowie die Folgen und Herausforderungen des Brexit.

Methoden: Bildercollage (M 1), Prioritätenspiel (M 1), Analyse von Karikaturen (M 2), Talkshow (M 2)

MODULPHASE ABLAUF MEDIEN

Einstieg/

Erarbeitung I

Die Kleingruppen beschreiben arbeitsteilig Bilder zum digitalen Bin- nenmarkt und gruppieren diese mithilfe von Schlagworten. Sie ord- nen Leitaktionen der „Strategie für einen digitalen Binnenmarkt“ den Bildern begründet zu. In Einzelarbeit erstellen die Schülerinnen und Schüler* persönliche Prioritätenlisten, in denen sie die Leitaktionen in die Reihenfolge bringen, in der sie umgesetzt werden sollen. Sie ver- gleichen und diskutieren diese in der Klasse.

M 1 Kopien im Klassensatz, Stift

Erarbeitung II Aus einem Steckbrief arbeiten die Jugendlichen Basiswissen zum The- ma Brexit heraus und wenden dies bei der Analyse der Karikatur „Die Brexit-Lady Theresa May“ von Kamensky an. In Kleingruppen erstellen die Schüler auf Grundlage von Sprechblasen-Texten Rollenkarten. Sie bestimmen einen Moderator, vier Gruppensprecher und führen eine Talkshow zum Thema „Welche Folgen hat der Brexit?“ durch.

M 2 Beamer/OHP, Kopien im

Klassensatz, DIN-A 5- Karteikarten

* Zur besseren Lesbarkeit wird nachfolgend „Schüler“ verwendet, wenn „Schülerinnen und Schüler“ gemeint sind.

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M 2

Zurück zum Schlagbaum? – Der Brexit und seine Folgen

Für einen Paukenschlag sorgten die Briten, als sie im Juni 2016 für den Austritt aus der EU stimm- ten. Im März 2017 machte Premier Theresa May Nägel mit Köpfen und beantragte ofiziell den Brexit. Jetzt interessiert vor allem eines: Welche wirtschaftlichen Folgen wird der angekündigte „har- te Brexit“ haben?

WER? Großbritannien

WAS? Brexit = Austritt aus der Europäi- schen Union

WANN? Voraussichtlich am 29.03.2019, zwei Jahre nach dem ofiziellen Austritt- santrag Großbritanniens an die EU.

WIE? Der ehemalige Premierminister David Cameron hatte seinen Wählern im Wahlkampf ein Referendum über den Austritt aus der EU versprochen.

Am 26. Juni 2016 stimmten in diesem Referendum knapp 52 Prozent für den Austritt. Die EU-Mitgliedstaaten verhan- deln auf Vorschlag der EU-Kommission

mit Großbritannien, wie die wirtschaftlichen, außen- und sicherheitspolitischen Beziehungen zwi- schen dem Staatenverbund und dem Austrittsland in Zukunft aussehen.

WELCHER WIRTSCHAFTLICHE STATUS NACH DEM BREXIT?

Großbritannien strebt einen „harten Brexit“ an: Es hat angekündigt, den Binnenmarkt und die Zoll- union zu verlassen. Grund hierfür ist, dass die EU zuvor ausgeschlossen hatte, dass das Land vom freien Waren- und Kapitalverkehr proitiert, ohne gleichzeitig die Personenfreizügigkeit umzuset- zen. Diese möchte das Land jedoch abschaffen, um die Zuwanderung zu begrenzen. Die aktuelle Premierministerin Theresa May möchte für ihr Land ein Freihandelsabkommen nach dem Vorbild Kanadas aushandeln. Falls innerhalb von zwei Jahren kein Freihandelsabkommen zwischen der EU und dem Vereinigten Königreich ausgehandelt werden kann (was sehr wahrscheinlich ist), gel- ten für das Land wieder die Regeln der Welthandelsorganisation: Zwischen der EU und Großbri- tannien würden wieder Schlagbäume und Zollschranken errichtet. Außerdem würde die Zulassung von Produkten, die exportiert werden sollen, wieder teurer und zeitaufwendiger werden, da nicht mehr die gleichen Normen gelten.

1. Lies den Steckbrief zum Brexit. Arbeite mit einem Partner die wichtigsten Aussagen heraus.

2. Beschreibt und analysiert die Karikatur von Kamensky zum Brexit.

Bildet vier Gruppen. Jede Gruppe bearbeitet eine der vier Sprechblasen auf den Folgeseiten.

Bestimmt zudem einen Moderator, der zu keiner Gruppe gehört.

3. Gruppe: Lest eure Sprechblase. Gestaltet eine Rollenkarte, auf der ihr die Hoffnungen, Be- fürchtungen, Zukunftsprognosen und Forderungen der jeweiligen Person hinsichtlich des Brexit festhaltet. Bestimmt per Zufall einen Gruppensprecher.

4. Moderator: Lies nochmals die Informationen zum Brexit. Gestalte eine Rollenkarte, auf der du wichtige Aspekte zur Einführung in das Thema Brexit sowie Moderationsfragen notierst.

5. Führt eine Talkshow zum Thema „Welche Folgen hat der Brexit?“ durch.

© Marian Kamensky, www.humor-kamensky.sk/

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Fachbegriffe

Arbeitnehmer- Entsendegesetz

Besagt, dass für bestimmte Dienstleistungsbranchen Mindeststan- dards für Arbeitsbedingungen (v. a. Lohn, Urlaubsanspruch, Arbeits- und Gesundheitsschutz) tarifvertraglich festgelegt werden müssen.

Diese gelten auch für ausländische Unternehmen und deren entsen- dete Arbeitnehmer.

Binnenmarkt Seit 1993 bestehender Wirtschaftsraum der 28 Mitgliedstaaten der Europäischen Union sowie Islands, Liechtensteins und Norwegens.

Import- und Exportzölle sowie Mengenbeschränkungen zwischen den Mitgliedstaaten sind abgeschafft. Zudem gelten die vier Grund- freiheiten: Personenfreizügigkeit, Dienstleistungsfreiheit, Waren- und Kapitalverkehrsfreiheit. Gegenüber Nicht-EU-Staaten werden ge- meinsame Außenzölle erhoben.

Dienstleistungsfreiheit Bezeichnet die Freiheit eines Wirtschaftsteilnehmers, eine Dienst- leistung, die er in einem EU-Land erbringt, auch in einem anderen Mitgliedstaat anbieten zu dürfen. Dafür muss er dort keine Unter- nehmensniederlassung haben.

Freihandelszone Zusammenschluss von mindestens zwei Staaten oder Teilen von Staatsgebieten zu einem Wirtschaftsraum, in dem Zölle und men- genmäßige Ein- und Ausfuhrbeschränkungen abgeschafft sind. Ein gemeinsamer Außenzoll existiert nicht.

Kapitalverkehrsfreiheit Unbeschränkter Austausch von Geld- und Sachkapital zwischen den EU-Mitgliedstaaten sowie zwischen den EU-Mitgliedstaaten und Nicht-EU-Staaten. Dadurch können EU-Bürger im EU-Ausland z. B.

Unternehmensbeteiligungen erwerben, Kredite aufnehmen oder Immobilien kaufen.

Personenfreizügigkeit Umfasst die Freiheiten, sich in jedem EU-Land frei bewegen und aufhalten (allgemeine Freizügigkeit), sich dort bewerben und arbei- ten (Arbeitnehmerfreizügigkeit), dort zu wohnen oder als Unterneh- mer tätig sein (Niederlassungsfreiheit) zu können.

Warenverkehrsfreiheit Unbeschränkter Handelsaustausch von Waren innerhalb der Binnen- grenzen der Europäischen Union. Zölle, mengenmäßige Ein- und Ausfuhrbeschränkungen und Maßnahmen gleicher Wirkung sind verboten.

Zollunion Zusammenschluss von mindestens zwei Staaten oder Teilen von Staatsgebieten zu einem Wirtschaftsraum, in dem Zölle und men- genmäßige Ein- und Ausfuhrbeschränkungen abgeschafft sind. Im Unterschied zur  Freihandelszone haben die Mitgliedstaaten einen gemeinsamen Außenzoll im Handel mit Drittstaaten.

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