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Standardsoftware mit betriebswirtschaftlicher E-Business

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Academic year: 2022

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(1)

Petra Schubert/Ralf Wölfle/Walter Dettling (Hrsg.)

E-Business

mit betriebswirtschaftlicher

Standardsoftware

Einsatz von Business Software in der Praxis

Das Kompetenzwerk der Schweizer Fachhochschulen für E-Business und E-Government

(2)

Die in diesem Buch enthaltenen Fallstudien wurden für den eXperience 2004 Event in Basel erstellt. Sie wurden wissenschaftlich aufbereitet durch E-Business- Experten der Universität St. Gallen, der Universität Bern, der Fachhochschule beider Basel, der Fachhochschule Aargau Nordwestschweiz, der Hochschule für Technik und Informatik (Berner Fachhochschule), der Zürcher Hochschule Win- terthur sowie von Experten aus der Praxis. Die Ecademy (www.ecademy.ch), das Kompetenznetzwerk der Schweizer Fachhochschulen für E-Business und E-Government, hat durch ihre ideelle und finanzielle Unterstützung zur erfolgrei- chen Erstellung dieser Publikation beigetragen.

www.hanser.de

Bibliografische Information Der Deutschen Bibliothek

Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im

Internet über http://dnb.ddb.de abrufbar.

Dieses Werk ist urheberrechtlich geschützt.

Alle Rechte, auch die der Übersetzung, des Nachdruckes und der Vervielfältigung des Buches, oder Teilen daraus, vorbehalten. Kein Teil des Werkes darf ohne schriftliche Genehmigung des Verlages in irgendeiner Form (Fotokopie, Mikrofilm oder ein anderes Verfahren) – auch nicht für Zwecke der Unterrichtsgestaltung – reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme verarbeitet, verviel- fältigt oder verbreitet werden.

© 2004 Carl Hanser Verlag München Wien Redaktionsleitung: Lisa Hoffmann-Bäuml Herstellung: Ursula Barche

Umschlaggestaltung: Wolfgang Perez, büro plan.it Datenbelichtung, Druck und Bindung: Kösel, Krugzell Printed in Germany

ISBN 3-446-22960-4

(3)

Inhalt I

Inhalt

Petra Schubert

E-Business mit betriebswirtschaftlicher Standardsoftware... 1 Ralf Wölfle

Geschäftsprozesse im Zusammenspiel mit Business Software... 9 Walter Dettling

Wie Schweizer KMU Business Software einsetzen ... 17 Vertriebsunterstützung / CRM

Fachbeitrag

Marcel Altherr und Günter Bader

IT-Unterstützung für Marketing und Verkauf ... 27 Fallstudien

Andreas Voss

Kardex (Ramco Systems) – Anlagenbau ... 35 Matthias J. Göckel

Debrunner & Acifer-Gruppe (Team Brendel AG) – Baustoffhandel ... 49 Petra Schubert

PERMASHOP (ABACUS Research AG) – Verkauf Fanartikel ... 63 Malte Dous und Susanne Glissmann

Tonet AG (Dynasoft AG) – Holzbehandlung... 77 Nicole Scheidegger

Antalis AG (UD Neue Medien AG / Boxalino AG) – Papiergrosshandel... 91 Schlussbetrachtung

Ralf Wölfle

Vertriebsunterstützung / CRM... 105

(4)

II Inhalt

B2B-Integration Fachbeitrag Thomas Myrach

B2B-Integration ... 107 Fallstudien

Uwe Leimstoll

Brütsch/Rüegger AG (Polynorm Software AG) – Werkzeughandel ... 115 Werner Lüthy

INFICON (io-market AG) – Elektrotechnik... 129 Bruno Simioni

Stadtmühle Schenk (itelligence AG) – Lebensmittelbranche ... 143 Schlussbetrachtung

Petra Schubert

B2B-Integration ... 155 Elektronische Rechnungsabwicklung

Fachbeitrag

Christian Tanner und Bruno Koch

Die elektronische Rechnungsabwicklung in der Schweiz ... 157 Fallstudien

Christian Tanner

UBS AG (Swisscom IT Services AG) – Finanzdienstleistung ... 169 Christian Tanner

Swisscom Fixnet AG (PostFinance) – Telekommunikation... 181 Christian Tanner

Universitätsspital Basel (PayNet Schweiz AG) – Gesundheitswesen ... 191 Daniel Risch

Schweizerische Bundesbahnen (yellowworld AG) – Schienenverkehr... 199

(5)

Inhalt III

Schlussbetrachtung Ralf Wölfle

Elektronische Rechnungsabwicklung ... 213 Corporate Performance Management

Fachbeitrag Roger Klaus

Corporate Performance Management ... 215 Fallstudien

Barbara Sigrist

Swissbit (TDS Multi Vision AG) – Elektrotechnik ... 223 Rolf Gasenzer

Amt für Verkehr und Tiefbau des Kantons Solothurn (NOVO Business

Consultants AG) – Öffentliche Verwaltung ... 237 Ralf Wölfle

Swiss TS Technical Services AG (Process Partner AG) – Prüfinstitut ... 251 Schlussbetrachtung

Petra Schubert

Corporate Performance Management ... 265

Literaturverzeichnis ... 267 Kurzprofile der Herausgeber und Autoren ... 271

(6)

3 Wie Schweizer KMU Business Software einsetzen

Walter Dettling

Der Einsatz von Business Software ist heute in kleineren und mittleren Unterneh- men weit verbreitet. Die Netzwoche und das Institut für angewandte Betriebsöko- nomie (IAB) der FHBB haben 2004 eine Marktstudie veröffentlicht, die Auf- schluss gibt über den Einsatz und die Integration von ERP/E-Business in Schwei- zer KMUs [Dettling et al. 2004]. Die Studie zeigt bisherige und zukünftige Einsatzfelder für Business Software auf und identifiziert die Anforderungen der Unternehmen an Systeme und Anbieter. Das Hauptaugenmerk richtet sich dabei auf ERP-Systeme (Enterprise Resource Planning), E-Business-Software und die Integration der eingesetzten Software-Module. Die Studie ist repräsentativ für Schweizer KMUs mit 10 bis 250 Mitarbeitenden. In diesem Beitrag werden die prägnantesten Erkenntnisse der Studie erläutert:

1. Heterogener Markt: In Schweizer KMUs sind vor allem viele verschiedene ERP-Systeme von lokalen Anbietern im Einsatz. Erstaunlich ist der zum Teil geringe Marktanteil der namhaften internationalen Anbieter.

2. ERP-Module sind weit häufiger im Einsatz als E-Business-Module. Die Un- ternehmen bevorzugen E-Business-Module, die in bestehende ERP-Systeme integriert werden können.

3. Alles aus einer Hand und trotzdem offen: Wenn es um die Technologie geht, möchten Schweizer KMUs sich nicht binden und möglichst flexibel bleiben.

Für die Implementierung der Lösung wünschen sie sich indes nur einen An- sprechpartner.

4. Knappe Budgets: Über 50 % der Schweizer KMUs werden 2004 und 2005 weniger als 25'000 CHF pro Jahr für Business Software ausgeben. Der Durch- schnittswert beträgt pro Jahr rund 63'000 CHF.

(7)

18 Wie Schweizer KMU Business Software einsetzen

3.1 Die Bedeutung von Business Software in Schweizer KMU Nach dem ersten, grösstenteils noch experimentellen Einsatz von E-Business- Software hat sich gezeigt, dass ERP-Systeme bei der Integration und elektroni- schen Vernetzung von Geschäftsprozessen eine Schlüsselrolle spielen. Denn in ERP-Systemen werden die grundlegenden Informationen gespeichert und gesam- melt, die auch für die Unterstützung unternehmensübergreifender Prozesse benö- tigt werden. E-Commerce- und E-Procurement-Applikationen sind Beispiele für Software, die die elektronische Unterstützung von Geschäftsprozessen über die Unternehmensgrenzen hinaus erlaubt. Mit der Erwartung, über das Internet vor allem einen zusätzlichen Absatzkanal zu erschliessen, standen zu Beginn vor allem E-Commerce-Module im Vordergrund. Die Bedeutung von E-Business hat sich für viele KMU inzwischen eher erhöht. Allerdings wird das Thema wesentlich diffe- renzierter angegangen als während der E-Business-Hype-Phase. Gegenwärtig steht im E-Business die unternehmensübergreifende Integration von Prozessen im Vor- dergrund. Der Zusammenhang zwischen innerbetrieblicher Unterstützung durch die IT und E-Business wurde durch die hier vorgestellte Studie detailliert unter- sucht. Ausgangshypothese der Untersuchung bildete die Annahme, dass kleine und mittlere Schweizer Unternehmen ihre E-Business-Projekte auf ihre existierende Business Software – meist das ERP-System – aufsetzen. Diese Ausgangshypothese wurde durch die Auswertung bestätigt.

Tab. 3.1: Untersuchte Software-Module

ERP-Module

(unternehmensintern)

E-Business-Module

(unternehmensübergreifend)

Finanzwirtschaft (Debitoren, Kreditoren, FiBu, KoRe, AnBu)

Warenwirtschaft (Logistik und Lagerhaltung) Einkauf

Vertrieb und Auftragsabwicklung

Service und Dienstleistungen (Leistungs- und Projektabrechnung)

Produktionsplanung und -steuerung Betriebsdatenerfassung

Personalwirtschaft (Lohnbuchhaltung, Human Resources Management)

Controlling, Führungsinformationssystem (FIS)

E-Procurement (Beschaffung)

E-Organization (Collaboration, Projektma- nagement, Leistungserfassung und -ver- rechnung)

E-Commerce (E-Shop)

Marketing und Customer Relationship Management (CRM)

Supply Chain Management (SCM) Mobile Applikationen (z.B. mobiler Zugriff auf Produktkataloge, Kundendaten; mobile Auftragserfassung)

Content Management System (CMS) Branchensoftware (branchenspezifische Module, z.B. Preiskalkulation mit vorgege- benen Branchentarifen)

(8)

Die Struktur der Studie nach Unternehmensgrösse 19

3.2 Die Struktur der Studie nach Unternehmensgrösse

In der Studie wurde eine Befragung von Schweizer Unternehmen mit 10 bis 250 Mitarbeitenden in den Wirtschaftssektoren zwei und drei durchgeführt. Damit umfasste die Grundgesamtheit 33'607 Unternehmen. Aus dieser Grundgesamtheit zog das Bundesamt für Statistik eine nach Branche und Unternehmensgrösse ge- schichtete und gewichtete Stichprobe mit 5'032 Unternehmen. Tab. 3.2 zeigt die Struktur der befragten Unternehmen und ihre Gewichtung in der Gesamtauswer- tung.

Tab. 3.2: Anzahl Unternehmen und Gewichtungsfaktoren nach Grössenklassen

Grund- gezogene Basis-

gesamtheit Stichprobe stichprobe

10 - 49 27'805 1'996 164 2.09361780

50 - 99 3'668 1'770 117 0.38713445

100 - 250 2'134 1'266 134 0.19665635

Gesamt 33'607 5'032 415

*) Vollzeitäquivalent

Anzahl der Unternehmen Unternehmensgrössenklasse

in Anzahl Mitarbeitende *)

Gewichtungs- faktor

3.3 Die Struktur der Studie nach Branchen

In der Stichprobe sind Unternehmen der Wirtschaftssektoren zwei und drei, also fast aller Branchen vertreten. Den grössten Anteil macht das Gesundheits- und Sozialwesen aus (17 %), dicht gefolgt vom Verarbeitenden Gewerbe und der In- dustrie (16 %) sowie den Sonstigen Dienstleistungen (16 %). Auch das Baugewer- be (15 %) und die Öffentliche Verwaltung einschliesslich Unterrichtswesen (13 %) sind recht stark vertreten (Abb. 3.1). In den betrachteten drei Unternehmensgrös- senklassen zeigt die Branchenverteilung ein einheitliches Bild.

(9)

20 Wie Schweizer KMU Business Software einsetzen

Rücklauf nach Branche; N = 448

Verarbeitendes Gewerbe und Industrie;

Energie 16%

Baugewerbe 15%

Handel und Reparatur 7%

Gastgewerbe Verkehr; Nachrichten; 8%

Kreditgewerbe;

Versicherungen etc.

8%

Öffentliche Verwaltung;

Unterrichtswesen 13%

Gesundheits- und Sozialwesen

17%

Sonstige Dienstleistungen

16%

Abb. 3.1: Branchenzugehörigkeit der Unternehmen in der Stichprobe

3.4 Die Aufteilung des Marktes unter den Anbietern

Wie schon in früheren Untersuchungen deutlich wurde [Leimstoll/Schubert 2002], zeichnet sich der Schweizer Markt für ERP-Systeme durch eine grosse Heterogeni- tät aus. In dieser Studie wurden mehr als 200 verschiedene Angaben zu Anbietern von ERP-Systemen gemacht, wobei nicht jeder Eintrag wirklich einem Hersteller eines eigenen Systems entspricht. Einige der unter „Anbieter“ genannten Unter- nehmen sind IT-Dienstleister oder Integratoren, die Software vertreiben und imp- lementieren und zum Teil auch Systeme verschiedener Hersteller anbieten (Abb.

3.2). Die untersuchten KMU setzen im ERP-Bereich nicht nur Standardsoftware ein. Zu den 585 Nennungen für Standardsoftware kommen 136 Nennungen für Individualsoftware hinzu. In Anteilen am Gesamtmarkt ausgedrückt, entfallen demzufolge 10 % auf eigenentwickelte Individualsoftware, 9 % auf fremdentwi- ckelte Individualsoftware und 81 % auf Standardsoftware. Von den Eigenentwick- lungen entfallen 35.7 % auf die kleinen, 24.3 % auf die mittleren und 40.0 % auf die grösseren KMU. Von den Fremdentwicklungen entfallen gar 54.0 % auf die kleinen und 19.0 % bzw. 27.0 % auf die mittleren bzw. grösseren KMU. Die Ent- wicklung von Individualsoftware findet in grösseren Unternehmen somit eher im eigenen Hause statt, in den kleinen Unternehmen eher ausser Haus.

(10)

Nutzungs- und Unterstützungsintensität von Business Software 21

Anbieter von ERP-Systemen; N = 585, Mehrfachnennungen möglich

15.90%

5.81%

4.79%

4.27%

2.91%

2.56%

2.22%

1.71%

1.54%

1.37%

1.20%

1.03%

0.85%

0.68%

0.51%

0.34%

0.17%

0% 10% 20%

Abacus Research AG SAP (Schweiz) AG Sage Sesam AG Simultan AG Sorba EDV AG MS Business Solutions - Navision MS Business Solutions - Axapta ABBF Bausoft AG Check-In Data AG, Oracle Corp., jeweils Ordi-Conseil AG, Wibeag Informatik, jeweils Dataline AG, Pro-Concept AG, Soreco AG, jeweils LOBOS Informatik AG IBS Hostettler AG, Micros Systems Inc., Mirus Software AG, Winware AG, Zeit AG,

jeweils

Info Services SA, Intentia AG, Neue Software Technologie Gemeinden GmbH, Pebe Datentechnik, Rotron Software AG, Ruf Informatik AG, Vemag Computer AG, jeweils Dialog Verwaltungs-Data AG, J.D. Edwards, Opacc Software AG, Polynorm Software AG, Roland Messerli AG, SISA Studio Informatica SA, VRSG St. Gallen, jeweils Baan Switzerland Ltd., Info Nova AG, infor (Schweiz) AG, PeopleSoft (Schweiz) AG,

und 21 weitere Anbieter, jeweils

Bison Schweiz AG, dynasoft ag, Exact Business Software AG, Informing AG, Ramco Systems Ltd. und 160 weitere Anbieter, jeweils

Abb. 3.2: Anbieter von ERP-Systemen in der Schweiz

3.5 Nutzungs- und Unterstützungsintensität von Business Software

Die Bedeutung der einzelnen Module von ERP-Software hat eine klare Rangfolge.

Die Wichtigsten sind die Finanzwirtschaft, Personalwirtschaft und die Vertriebs- und Auftragsabwicklung. Dieses Bild ändert sich auch nicht, wenn die Ergebnisse mit Gewichtung auf die Grundgesamtheit hochgerechnet werden (Abb. 3.3). Deut- lich weniger Unternehmen nehmen überhaupt Stellung zur Frage, welche E-Business-Module für sie Bedeutung haben. Und von denjenigen, die überhaupt Stellung nehmen, antworten zwischen 60 und 80 %, dass die Aufgaben in den Funktionsbereichen nicht durch die entsprechenden Module unterstützt werden.

Am intensivsten werden Aufgaben durch Branchensoftware unterstützt, deren Funktionsbereich nicht eindeutig bestimmt werden kann. Sie erreicht mit einem Unterstützungsgrad von 38 % gerade mal eine Intensität wie bei den ERP- Modulen das Schlusslicht Produktionsplanung- und Steuerung. Bei den übrigen Modulen fällt auf, dass eine „sehr starke“ Unterstützung kaum anzutreffen ist.

Demgegenüber wird häufig von „wenig“ Unterstützung gesprochen (Abb. 3.4).

(11)

22 Wie Schweizer KMU Business Software einsetzen

Unterstützung der Aufgaben in den Funktionsbereichen durch ERP-Software-Module

N = 384, gewichtet nach Unternehmensgrösse

0% 20% 40% 60% 80% 100%

Finanzwirtschaft Personalwirtschaft Vertrieb und Auftragsabwicklung Betriebsdatenerfassung Warenwirtschaft Service und Dienstleistungen Controlling, Führungsinformationssystem Einkauf Produktionsplanung und -steuerung

sehr stark stark wenig gar nicht

Abb. 3.3: Unterstützung Funktionsbereiche (ERP-Module), gewichtet

Unterstützung der Aufgaben in den Funktionsbereichen durch E-Business-Software-Module N = 220, gewichtet nach Unternehmensgrösse

0% 20% 40% 60% 80% 100%

Branchensoftware E-Organization Marketing und Customer Relationship Management (CRM) E-Commerce E-Procurement Mobile Applikationen Content Management System (CMS) Supply Chain Management (SCM)

sehr stark stark wenig gar nicht

Abb. 3.4: Unterstützung Funktionsbereiche (E-Business-Software-Module), gewichtet

(12)

Ansprüche an ERP-Systeme und -Anbieter 23

3.6 Ansprüche an ERP-Systeme und -Anbieter

Die Antworten auf die Frage nach den Ansprüchen an ERP-Systeme mag auf den ersten Blick widersprüchlich erscheinen. 83.3 % der befragten Unternehmen stimmten zu, dass ERP-Systeme und deren Module so offen sein sollten, dass Module beliebiger Hersteller miteinander kombiniert werden können. Gleichzeitig sagten 74.9 % aus, dass sie alle Module, die mit ihrem ERP-System integriert wer- den sollen, vom selben Anbieter beziehen möchten (also quasi „alles aus einer Hand“). ERP-Anbieter sind daher gut beraten, sowohl ein möglichst komplettes, integriertes Leistungspaket anzubieten, als auch ihre Systeme so offen zu konzipie- ren, dass bei Bedarf Fremdsysteme daran angeschlossen werden können. 70.0 % der Befragten messen dem Kriterium „zugeschnitten auf die Branche“ eine kauf- entscheidende Bedeutung bei. Fast 60 % der Befragten stimmen der Aussage zu, dass Technologie nebensächlich sei und dass letztlich nur die Leistungsfähigkeit der Software (also der Business-Aspekt) zähle (Abb. 3.5).

Ansprüche an ERP-Systeme und deren Anbieter N = 404, gewichtet nach Unternehmensgrösse

0% 20% 40% 60% 80% 100%

ERP-Systeme und deren Module sollten so offen sein, dass Module beliebiger Hersteller miteinander kombiniert werden

können.

Wir möchten alle Module, die mit unserem ERP-System integriert werden sollen, vom selben Anbieter beziehen ("alles

aus einer Hand").

Für uns kommt nur Business Software in Frage, die auf unsere Branche zugeschnitten ist.

Technologie ist nebensächlich, für uns zählt nur die Leistungsfähigkeit der Software.

Wir bevorzugen den Kauf von Business Software bei einem regionalen Anbieter in unserer Nähe.

stimme zu stimme eher zu stimme eher nicht zu stimme nicht zu

Abb. 3.5: Ansprüche an ERP-Systeme und -Anbieter, gewichtet

(13)

24 Wie Schweizer KMU Business Software einsetzen

3.7 Das Investitionsverhalten der KMU

Die Schweizer Unternehmen wollen in den Jahren 2004 bis 2005 durchschnittlich 62'940 CHF pro Jahr für betriebswirtschaftliche Software (Business Software) ausgeben. Es ist nicht überraschend, dass die kleinen Unternehmen bis 50 Mitar- beitende auch die kleinsten Budgets aufweisen. 82 % haben ein Budget, das unter 50'000 CHF liegt. Bei den Unternehmen mit 50 - 99 Mitarbeitenden sind es 53 % und bei den Unternehmen mit 100 - 250 Mitarbeitenden noch 36 %, die weniger als 50'000 CHF jährlich für Business Software ausgeben. Umgekehrt ist es bei den Budgets von über 100'000 CHF jährlich: Bei den kleinen Unternehmen (10 - 49 MA) haben gerade noch 7 % mehr als 100'000 CHF für Business Software einge- plant, bei den mittleren (50 - 99 MA) sind es 24 % und bei Unternehmen mit 100 - 250 Mitarbeitenden sind es 51 %. Die Durchschnittswerte für die einzelnen Grös- senbereiche sind in Abb. 3.6 dargestellt.

Durchschnittliche Investitionen in Business Software in den kommenden zwei Jahren (2004 und 2005) in CHF pro Jahr nach Unternehmensgrösse

N = 398, gewichtet nach Unternehmensgrösse

41'337

97'384

279'327

62'940

0 50'000 100'000 150'000 200'000 250'000 300'000

10-49 Mitarbeitende

50-99 Mitarbeitende

100-250 Mitarbeitende

Gesamt

Abb. 3.6: Durchschnittliche Investitionen in Business Software nach Unternehmensgrösse, gewichtet nach Unternehmensgrösse.

Im Bereich der Neuinvestitionen sollen in den kommenden zwei Jahren 8.4 % in E-Business-Lösungen und 22.0 % in ERP-Systeme fliessen. Gemessen an den bereits installierten Lösungen wird deshalb das Wachstum bei den E-Business- Modulen grösser ausfallen als bei den ERP-Modulen.

(14)

Das Investitionsverhalten der KMU 25 Eine Auswertung der Ergebnisse nach Branchen ergibt ein weiter differenziertes Bild. Die Durchschnittswerte pro Branche variieren zwischen 86'818 CHF für das

„Verarbeitende Gewerbe und Industrie, Energie“ und dem „Verkehr, Nachrichten, Kreditgewerbe, Versicherungen etc.“ mit 30'078 CHF (Abb. 3.7).

Durchschnittliche Investitionen in Business Software in den kommenden zwei Jahren (2004 und 2005) in CHF pro Jahr nach Branchen

N = 390, gew. nach Unternehmensgrösse, in VG, GS ein, in ÖV zwei Ausr. entfernt

86'818 35'326

63'889 48'661

50'000 31'681

55'000 50'256 30'078

0 20'000 40'000 60'000 80'000 100'000 120'000 Verarbeitendes Gewerbe und Industrie; Energie

Baugewerbe Handel und Reparatur Gastgewerbe Verkehr; Nachrichten; Kreditgewerbe; Versicherungen etc.

Öffentliche Verwaltung; Unterrichtswesen Gesundheits- und Sozialwesen Sonstige Dienstleistungen Insgesamt

Abb. 3.7: Zukünftige Investitionen in Business Software nach Branchen, gewichtet nach Unternehmensgrösse, um vier Ausreisser bereinigt.

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