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Abnahme der Stillhäufigkeit über den genannten Zeitraum

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© 2019 NZFH, BZgA, DJI Berlin, 5. Juni 2019

Wie erreicht man alle Eltern – Umgang mit dem

Präventionsdilemma

Fachkonferenz: Wie stillfreundlich ist Deutschland?

Mechthild Paul

Nationales Zentrum Frühe Hilfen in der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung

Berlin, 5. Juni 2019

(2)

© 2019 – NZFH, BZgA, DJI

AGENDA

1. Datenlage zum Stillen: Zielgruppen mit besonderen Bedarfen - Prävalenzstudie KiD 0-3

2. Das Präventionsdilemma und „das Dilemma daran“

– Definition und Zusammenhänge

3. Wege aus dem Dilemma - Mehr Verstehen unser Zielgruppe 4. Wie können wir aus dem Dilemma herauskommen?

Ansatzpunkte für Lösungswege

© 2019 – NZFH, BZgA, DJI Berlin, 5. Juni 2019,

(3)

© 2019 – NZFH, BZgA, DJI Berlin, 5. Juni 2019

1. Datenlage zu m Stillen:

Zielgruppen mi t besonderen Bedarfen

- Prävalenzstudie KiD 0-3 -

(4)

Prävalenz- un d Versorgungsstudie:

Design

1

Zentrale Fragestellungen:

• Wie viele Familien mit Kindern von 0-3 Jahren sind psychosozial (hoch) belastet?

• Welche Gruppen in der Bevölkerung sind besonders belastet?

• Welche Unterstützungsangebote werden von welchen Familien genutzt?

© 2019 – NZFH, BZgA, DJI Berlin, 5. Juni 2019

(5)

1

Ziel gruppe Frühe Hilfen:

Prävalenz- und Versorgungsstudie

Design:

• Kontext: Prävalenz- und Versorgungsforschung des NZFH (Familien mit Kindern von 0 – 3)

• Pilotstudien: Erprobung von Instrumenten und Feldzugängen zu belasteten Familien

• Durchführung der nationalen Hauptstudie in 2015:

Repräsentative bundesweite Erhebung

271 pädiatrische Praxen, 8.063 Familien

Schriftliche Befragung, Fragen zu Belastungen & Nutzung von Angeboten:

1. Familiäre Eigen- schaften

2. Elterliche Charak- teristika

3. Kindliche Eigen- schaften

4. Eltern- Kind- Interaktion

© 2019 – NZFH, BZgA, DJI Berlin, 5. Juni 2019

Inanspruchnahme von Unterstützungs- angeboten

(6)

1 Prävalenz- un d Versorgungsstudie:

Date n zum Stillen

STILLVERHALTEN (KINDER IN DEUTSCHLAND 0-3) N=7847

• Häufigkeit für jegliches Stillen: 79,5 %

„Wird bzw. wurde Ihr Kind gestillt?“

KiGGS-Daten zum Vergleich – Brettschneider et al. 2016:

77,0 % (Geburtenjahrgänge 2001/2002) bzw.

82,5 % (Geburtenjahrgänge 2007/2008)

© 2016 – NZFH, BZgA, DJI

(7)

1 Prävalenz- un d Versorgungsstudie:

Date n zum Stillen

ANTEIL STILLENDER FRAUEN (KINDER IN DEUTSCHLAND 0-3) N=7847

0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100

Gesamt

Alter der Mutter*

Bis 24 Jahre 25-29 Jahre 30-34 Jahre 35+ Jahre

Bildungsstand*

Niedrig Mittel Hoch

SGB-II-Bezug*

Ja Nein

Mutter alleinerziehend*

Ja Nein

79,5

64,6

77,9 81,6

84,4

60,6

77,9

64,0

83,6

61,8

81,5

92,4

© 2016 – NZFH, BZgA, DJI*signifikant: p<.001: Datenquelle: KiD 0-3 Hauptstudie; gewichtete Prozentwerte; design-basierte 95% Konfidenzintervalle;

(8)

1 Prävalenz- un d Versorgungsstudie:

Date n zum Stillen

ANTEIL STILLENDER FRAUEN (KINDER IN DEUTSCHLAND 0-3) N=7847

© 2016 – NZFH, BZgA, DJI

0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100

Ungeplante Schwangerschaft*

Ja Nein

Behinderung/schwere Erkrankung*

Ja Nein

In Schwangerschaft geraucht*

Ja Nein

In Schwangerschaft getrunken*

Ja Nein

69,1

82,8

64,8

79,8

52,1

82,8

35,7

79,7

*signifikant: p<.001: Datenquelle: KiD 0-3 Hauptstudie; gewichtete Prozentwerte; design-basierte 95% Konfidenzintervalle;

(9)

1 Prävalenz- un d Versorgungsstudie:

Date n zum Stillen

STILLDAUER (KINDER IN DEUTSCHLAND 0-3) N = 3008

Nach Alter der Mutter

© 2016 – NZFH, BZgA, DJI

100

83,1

90

81,0

76,6

80 71,3 72,1

70 63,5

60,0 59,8

60 51,7

50

40,3

40 32,6

30 24,0

20,3

16,1

20

10,5

10 6,2

0

36,6 46,2

20,2

9,8

Jegliches Stillen >3 Monate >6 Monate >9 Monate >12 Monate

>=35 Jahre 30-34 Jahre 25-29 Jahre <25 Jahre Abnahme der Stillhäufigkeit über den genannten Zeitraum

(10)

1 Prävalenz- un d Versorgungsstudie:

Date n zum Stillen

STILLDAUER (KINDER IN DEUTSCHLAND 0-3) N = 2989

© 2016 – NZFH, BZgA, DJI

Nach Bildung der Mutter (ISCED)

100 91,6 89,6

90

76,7

80

Jegliches Stillen >3 Monate >6 Monate >9 Monate >12 Monate Hohe Bildung Mittlere Bildung Niedrige Bildung

74,2

54,3

28,6 72,5

50,8

32,3

17,7 56,6

48,6

31,1

18,7

13,0

0 10 20 30 40 50 60 70

Abnahme der Stillhäufigkeit über den genannten Zeitraum

(11)

1 Prävalenz- un d Versorgungsstudie:

Date n zum Stillen

STILLDAUER (KINDER IN DEUTSCHLAND 0-3) N=819/N= 2194

Nach Bildung der Mutter (ISCED) mit/ohne Migrationshintergrund

Mit MHG Ohne MHG

100 90

Jegliches >3 >6 >9 >12 Jegliches >3 >6 >9 >12 Stillen Monate Monate Monate Monate Stillen Monate Monate Monate Monate

74,6

61,8

40,7

30,0

20,7

0 10 20 30 40 50 60 70 80

40,0

28,9

11,5

3,4 2,2

Hohe Bildung Mittlere Bildung Niedrige Bildung

© 2016 – NZFH, BZgA, DJI

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1 Prävalenz- un d Versorgungsstudie:

Date n zum Stillen

FAZIT:

• Je jünger die Frauen sind, desto weniger bzw. desto kürzer stillen sie.

• Geringe Bildung und sozioökonomischer Status haben eindeutig einen

negativen Einfluss auf das Stillverhalten. Dieser Zusammenhang zeigt sich weniger bei Frauen mit Migrationshintergrund.

• Alleinerziehend wirkt sich negativ auf das Stillverhalten aus.

• Frauen mit einem behinderten Kindes stillen weniger.

• Rauchen und Alkohol in der Schwangerschaft sind die gravierendsten Gründe für die Frauen nicht zu stillen.

© 2016 – NZFH, BZgA, DJI

(13)

2. Das Präventionsdilemma und „das

Dilemma daran“ – Definition & Ursachen

„Geeignete Zugangswege zu schaffen stellt eine der größten Herausforderungen für die Forschung als auch für die Praxis in der

Prävention und Gesundheitsförderung dar.“

(Walter & Jahn, 2015: „Zielgruppen erreichen – Zugangswege gestalten“)

Aber nicht nur!

© 2019 – NZFH, BZgA, DJI Berlin, 5. Juni 2019

(14)

2

Die zwe i Seiten des Präventionsdilemmas oder

„das Dilemma daran“

Wenig belastete Familien Geringer Unterstützungsbedarf

Barrieren

starke

Inanspruchnahme

„Überversorgung“

Barrieren

Stark belastete Familien Hoher Unterstützungsbedarf

„Unterversorgung“

geringe

Inanspruchnahme

Der Abstand zwischen erreichten ressourcen-

starken und nicht erreichten ressourcen- schwachen Gruppen kann durch Präventionsmaßnahmen (die Ungleichheit verringern sollen)

noch weiter anwachsen

=> „echte Dilemmata“

(Sahrai, 2010) [Schwerpunkt

des Vortrags]

© 2019 – NZFH, BZgA, DJI Berlin, 5. Juni 2019

(15)

2

Präventionsdilemma:

Ursache n und Multidimensionalität

• Die Ursachen des Präventionsdilemmas sind multidimensional und komplex.

• Meist existieren mehrere Einflussfaktoren und Barrieren, die sich wechselseitig bedingen und beeinflussen.

• Diese Mehrdimensionalität muss für eine gelingende Zielgruppen- ansprache in den Blick genommen werden.

© 2019 – NZFH, BZgA, DJI Berlin, 5. Juni 2019

(16)

© 2019 – NZFH, BZgA, DJI Berlin, 5. Juni 2019

2

Ursache n des Präventionsdilemmas:

Mehrebenenmodell

Makro-Ebene

Position in de r Sozialstruktu r / Sozioökonomische r Status Herkunfts- un d Lebensbedingungen

Sozialisationseinflüsse

Präventions- dilemma Meso-Ebene

z.B.

Lebensstile Netzwerke

Soziale Unterstützung Herkunftskultur

Wohnumfeld

Versorgungsstrukturen

Eben e de r Angebote z.B.

Erreichbarkeit Komm- / Gehstruktur

Kosten Bedarfsgerecht

Mikro-Ebene

z.B.

Einstellungen Kompetenzen Stressbewältigung Vorsorgeverhalten Problembewusstsein Steuerungskompetenz- erwartung ( > daz u später mehr!)

(Mehrebenenmodell der Verknüpfung von sozialstrukturellen Ausgangsbedingungen, Handlungs- feldern, Lebensstildispositionen und gesundheitlichen Verhaltensweisen. Angelehnt an Bauer, 2005)

(17)

1

Das Präventionsdilemma:

Definition

Definition Präventionsdilemma:

• Problem der mangelnden Erreichbarkeit & unzureichenden Teilnahme von Personen, deren Lebensumstände durch verschiedene

Belastungsfaktoren gekennzeichnet sind und die einen hohen Präventionsbedarf haben.

© 2019 – NZFH, BZgA, DJI Berlin, 5. Juni 2019

(18)

© 2019 – NZFH, BZgA, DJI Berlin, 5. Juni 2019

3. Wege aus d em Dilemma

Meh r Verstehen un ser Zielgruppe

(19)

3 Inanspruchnahme nach Bildung

© 2019 – NZFH, BZgA, DJI Berlin, 5. Juni 2019

100 80 60 40 20 0

** 30,0 ***

17,1

13,0 11,2 19,0

12,1 **

18,8 ***

7,0 4,5 4,0 3,6 2,6

in % in %

Familienhebamme Schwangerschaftsberatung Familien-/Erziehungsberatung Jugendamtsmaßnahmen

niedrig mittel hoch

*** ***

93,3

100 80 60 40 20 0

73,7 87,8

***

62,4 67,6 65,1

55,7

***

27,7

21,9 17,7

12,6 8,8

Geburtsvorbereitungskurs Hebammenhilfe Eltern-Kind-Gruppen Familien oder Stadtteilzentren

[Datenquelle: KiD 0-3 Hauptstudie]

(20)

3

Inanspruchnahm e nac h sozialem Status

© 2019 – NZFH, BZgA, DJI Berlin, 5. Juni 2019

74,2 67,7

60,1

34,4 29,8 ***

9,9 14,6

100

80

60

40

20

0

***

***

37,3 *** ***

17,82 11,78 13,5 10,16 17,5

3,4 2,6

in % in %

Familienhebamme Schwangerschaftsberatung Familien-/Erziehungsberatung Jugendamtsmaßnahmen

Bezug von Sozialleistungen Kein Bezug von Sozialleistungen

***

*** 89,9 ***

100 80 60 40 20 0

Geburtsvorbereitungskurs Hebammenhilfe Eltern-Kind-Gruppen Familien oder Stadtteilzentren

(21)

3

Verstehe n der Zielgruppe:

Die Kraft de r Lebensstile

• Finanzielle Gründe können nicht die ausschlaggebende Zugangsbarriere für Familien in Armutslagen sein (geringere Nutzung auch kostenloser Angebote).

• Wichtiger: Lebensweisen, Lebensstile und Mentalitätsmuster sozial benachteiligter, oft bildungsferner Elternmilieus.

• Diese handlungsleitenden Wert- und Normorientierung zeichnen sich durch eine hohe Beharrungskraft aus.

Subjektive Lebensrealitäten und Lebensstile verstehen

„Lebensstile werde n z u eine r quas i unsichtbare n Barriere de s Zugangs und de r Erreichbarkeit.

(Bauer, 2005)

„Die Crux der mangelnde n Erreichbarkei t besteh t darin , dass sozia l

benachteiligte Milieu s eine n Beratungsbeda rf häufi g ga r nic ht erkenne n oder sogar : ga r nicht erkenne n lasse n wollen.“

(Bau er & Bittlingmayer, 2005)

© 2019 – NZFH, BZgA, DJI Berlin, 5. Juni 2019

(22)

3

Ergebnisse aus de r N ZFH Forsc hung:

Inanspruchnahme v on Angebote n und Einstellungsmuster

Steuerungskompetenzerwartun g =

- Grad de r Überzeugung, selbst vie l fü r eigene Gesundheit & die de r Kinde r tun zu könne n (sich hierbe i kompetent fühlen) -Art und Nutzun g und Steuerun g andere r Akteure zu r Förderun g de r Gesundheit / Entwicklun g de r Kinder

- Aktives/passives Informationsverhalten, passgenau e Auswah l de r Angebote

Auswertung nach 2 Gruppen mit hoher + niedriger Steuerungskompetenzerwartung

=>Unterschiede in Haltung beim Sprechen über Angebote (in den Interviews)

Grupp e 1: „Hoh e Steuerungskompetenzerwartung“

► Sprachlich e Darstellun g ist geprägt von: Selbstbewusstsein, Aktivität, > im Durchschnitt höheres Einkommen, höhe re Bildung

Grupp e 2: „Niedrig e Steuerungskompetenzerwartung“

► Überforderung, Hilflosigkeit, Orientierungslosigkeit, Distanz, bedroht sein

> ist im Durchschnitt stärker psychosozia l belastet

Diese beide n Gruppe n habe n extre m unterschiedlich e Teilhabechancen an Frühe n Hilfen (Kenntnis & Nutzun g vo n Angeboten)

Neumann & Renner (2016) Barrieren für die Inanspruchnahme Früher Hilfen. Die Rolle

© 2019 – NZFH, BZgA, DJI der elterlichen Steuerungskompetenz. Bundesgesundheitsblatt 59: 1281-1291 Berlin, 5. Juni 2019

(23)

3

Ergebnisse aus de r N ZFH Forsc hung:

Inanspruchnahme v on Angebote n und

Einstellungsmuste r: Informationsverhalten Zitate Gruppe „Hohe Steuerungskompetenzerwartung“

„Das fängt an bei Ernährung, Bewegung, ärztlicher Vorsorge.

Dass wi r uns nic ht nur auf den Arzt verlassen, sondern uns auch Kenntnisse selbst aneignen.“

„Es gab ja über das Familienbüro diesen Erstkontakt, wo di e Besuche zu Hause stattfinden. Da habe ich mi r

wieder Prospekte geben lassen.“

Offen für Informationen un d Angebote,

intensive Nutzung

Zitate Gruppe „Niedrige Steuerungskompetenzerwartung“

„Wusste ich nicht. Sons t hätte ich mir vielleicht irgendwelche Hilfe gehol t, weil mi r ging es wirklich – auf Deutsc h gesagt – scheisse. Da ging gar nichts mehr.“

„Man hat ja so viel Papier bekommen, da hatte ich auch gar keine Lus t alles anzugucken.“

„Desinteresse“, Überforderung , Unwissenheit, Nichtnutzung

2019 – NZFH, BZgA, DJI Berlin, 5. Juni 2019

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3 Ergebnisse aus de r N ZFH Forsc hung:

Inanspruchnahme v on Angebote n und Einstellungsmuster

Deutlich stärkere Nutzung primärpräventiver Angebote in der Gruppe „hohe StK“

hohe StK niedrige StK [StK = Steuerungskompetenz. Angaben in %]

Schwangerenvorsorge durch Hebamme

Geburtsvorbereitungskurs

Hebammenhilfe nach der Geburt

Medizinische Angebote für Mütter nach Geburt

Willkommensbesuch

Eltern-Kind-Gruppen

Musikalische u. künstlerische Angebote fürs Kind

Sport- und Wohlfühlangebote fürs Kind

99

ärztliche Schwangerenvorsorgeuntersuchung 98

0 20 40 60 80 100

= signifikant

*

(p<0,05)

***

71 = signifikant

53

*

(p<0,001)

65

47

*

89

67

***

75

41

***

67

41

***

70 61

28

10

*

76

42

***

© 2019 – NZFH, BZgA, DJI Berlin, 5. Juni 2019

(25)

3 Ergebnisse aus de r N ZFH Forsc hung:

Inanspruchnahme v on Angebote n und Einstellungsmuster

höhere Nutzung sekundärpräventiver oder anlassbezogener Angebote

© 2019 – NZFH, BZgA, DJI Berlin, 5. Juni 2019

hohe StK niedrige StK [StK = Steuerungskompetenz. Angaben in %]

0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100

Familienhebammenbtreuung nach Geburt

Beratung in Schwangerenberatungsstelle

Frühförderung

Familien- oder Erziehungsberatungsstelle

7

*

13

5

10 15

27

12

13

*

= signifikant (p<0,05)

(26)

3 Zentrale Ergebnisse de r Fokusgruppe Was heißt eigentlic h „Unterstützung“ f ür die belastete n Mütter?

Frauen/Mütter fühlen sich uninformiert, unsicher und mit ihren Fragen und Problemen allein gelassen – vor allem bei fehlendem sozialen Unterstützungsnetzwerk

In der Wahrnehmung der Frauen/Mütter wird über Unterstützungsangebote nicht gut informiert. Von der eigenen Informationssuche zu Angeboten fühlen sie sich eher überfordert.

Aber auch wenn Informationen direkt zur Verfügung gestellt werden, ist das kein Garant dafür, dass sie auch beachtet werden (Bsp. Willkommensbesuche).

Scham, mangelnde Wertschätzung: Nutzung von Unterstützungs-angeboten wird verbunden mit dem Eingeständnis eigener Unzulänglichkeit. Das Gefühl, „von oben herab“ behandelt zu werden und eine „Defizitsicht“ in der Kommunikation führen zur ablehnenden Haltung des Angebot.

© 2016 – NZFH, BZgA, DJI

(27)

3 Zentrale Ergebnisse de r Fokusgruppe Was heißt eigentlic h „Unterstützung“ f ür die belastete n Mütter?

Fazit: Was wünschen sich Frauen/Mütter und welche Angebote werden von ihnen genutzt?

• Zentrale Anlaufstelle mit regionalem Bezug

• ressourcenorientierte Kommunikation

• Wertschätzung

• Angebote des Medizinsystems, die in der Gesellschaft selbstverständlich sind, zu nutzen („Gute Eltern sein“)

• Aufsuchende Angebote, die unbürokratisch Unterstützung anbieten oder aktiv angeboten werden, werden eher in Anspruch genommen

© 2016 – NZFH, BZgA, DJI

(28)

4. Wi e könne n wi r au s de m Dilemma herauskommen? – Ansatzpunk te für Lösungswege

© 2019 – NZFH, BZgA, DJI Berlin, 5. Juni 2019

(29)

4

Ansatzpunk te fü r Lösungsweg e au s de m Präventionsdilemma

Systematisch und umfassend Zugang zu Zielgruppen finden und vernetzte Angebote schaffen

- Einbindung von „Türöffnern“ mit besonderer Vertrauensstellung zur Zielgruppe (Hebammen, Schwangerschaftsberaterinnen Parteilichkeit)

- Nutzung von etablierten Vorsorgestrukturen der medizinischen Versorgung besonders relevant: Akteure des Gesundheitssystems > nicht stigmatisierend!

- Brückenbauen an System- und Angebotsgrenzen durch Lotsensysteme, Präventionsketten,

Frühzeitiger und flächendeckender Zugang zu Stillberatung - beginnend in der Schwangerschaft (Schwangerschaftsvorsorge)

Nutzung und Schaffung kommunaler, interprofessioneller Netzwerkstrukturen - Verständigung und abgestimmtes Vorgehen

Niedrigschwellige Arbeitsweise

- Geh- statt Kommstruktur, aufsuchende Arbeitsweise (Hebammenbegleitung, Familienhebammen/FGKiKP; FamilienpatInnen)

- sozialräumlich (Settingansatz, Orte für Familien) - handlungsorientierter, weniger gesprächsorientiert

© 2019 – NZFH, BZgA, DJI Berlin, 5. Juni 2019

(30)

4

Ansatzpunk te fü r Lösungsweg e au s de m Präventionsdilemma

Partizipation

- Einbeziehung und hoher Grad an Beteiligungsmöglichkeiten für die Zielgruppe

Empowerment

- Befähigung der Zielgruppe

- aufbauend auf vorhandenen Stärken und Ressourcen - Stärkung der Selbsthilfepotenziale > Hilfe zur Selbsthilfe!

Ganz besonders wichtig:

Wertschätzende Haltung der Fachkräfte gegenüber den Eltern - Potenziale und Ressourcen fördern statt nur Defizite fokussieren - nicht bevormundend

- authentisch

- stigmasensibel; Überwindung soziokultureller Unterschiede

Familienfreundliche Versorgungsstrukturen insbesondere bei Belastungen

Stärkung der Selbstwirksamkeitserwartung und damit der eigenen Handlungskompetenz hin zum selbstbestimmten Handeln!

© 2019 – NZFH, BZgA, DJI Berlin, 5. Juni 2019

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Eckpunktepapier:

• Stillförderun g und Früh e Hilfen

© 2019 – NZFH, BZgA, DJI Berlin, 5. Juni 2019

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Nationales Gesundheitsziel:

Rund um die Geburt

© 2019 – NZFH, BZgA, DJI Berlin, 5. Juni 2019

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BBF-Empfehlung:

Stillempfehlung E/ Stillförderung vor Ort

© 2019 – NZFH, BZgA, DJI Berlin, 5. Juni 2019

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