LEAN GLOSSAR
5-A-Methode
> 5-S-Methode5A method
5-S-Methode 5S method
Die 5-S-Methode ist die Grundlage der kontinuierlichen Verbesserung. Die Abkürzung „5 S“ steht für die fünf Schritte, in denen Ordnung und Sauberkeit am Arbeitsplatz erreicht werden:
1. Sortieren, jap. Seiri (Ordnung schaffen)
2. Sichtbare Ordnung einhalten, jap. Seiton (Ordnungsliebe) 3. Sauber halten, jap. Seiso (Sauberkeit)
4. Standardisieren, jap. Seiketsu (persönlicher Ordnungssinn) 5. Standards einhalten und verbessern,
jap. Shitsuke (Disziplin) 0–8 LEAN GLOSSAR
Aussortieren Arbeitsplatz säubern Arbeitsplatz aufräumen Anordnung zur Regel machen Audits durchführen
Saubere und ordentliche Arbeitsplätze reduzieren > Ver- schwendung der Art „Suchen“ (Bewegung) und ermöglichen visuelles Management. Abweichungen von Standards können so leichter erkannt und abgestellt werden.
Die 5 S werden manchmal auch als 5 A bezeichnet:
LEAN GLOSSAR 0–8
5-W-Methode 5 Whys
Die 5-W-Methode ist eine Problemlösungstechnik.
Die Ursache bei auftretenden Problemen wird konsequent durch 5x Warum-Fragen ermittelt. Es sind aber auch andere Fragepronomen erlaubt.
0–8 LEAN GLOSSAR
8-D-Report 8D process
Der 8-D-Report ist ein Dokument, das im Rahmen des Quali- tätsmanagements bei einer Reklamation zwischen Lieferant und Kunde ausgetauscht wird.
„8 D“ steht für die acht obligatorischen Prozessschritte, die bei der Reklamationsbearbeitung erforderlich sind, um das zugrunde liegende Problem zu lösen.
Der Report umfasst die Art der Beanstandung, Verantwortlich- keiten und Massnahmen zur Mängelbehebung:
D1 Zusammenstellen eines Teams für die Problemlösung D2 Beschreiben des Problems
D3 Festlegen der Sofortmassnahmen D4 Feststellen der Fehlerursache(n) D5 Planen von Abstellmassnahmen D6 Einführen der Abstellmassnahmen D7 Verhindern von Fehlerwiederholung D8 Würdigen der Teamleistung
LEAN GLOSSAR 0–8
A3-Report A3-report
Der A3-Report hat seinen Namen von der Grösse des Papiers bekommen, auf dem er angefertigt wird. Seine Struktur wurde von der > PDCA-Methode beeinflusst.
Der bekannteste A3-Report ist der Problemlösungsreport.
Hier wird erklärt, wie der A3-Report den Problemlösungs- prozess unterstützen soll. Er führt den Benutzer des Standards durch eine Systematik, die die Beschreibung des aufgetretenen Symptoms ermöglicht. Dabei wird davon ausgegangen, dass die Ursache nicht bekannt, sondern nur die Wirkung ersichtlich ist. Der nächste (Zwischen-)Zielzustand soll durch den Bearbeiter verbalisiert werden – nicht nur die angestrebte Entwicklung von Messgrössen. Im Vergleich zu anderen Techniken ist die Didaktik hierbei, den Bearbeiter darin zu trainieren, Zwischenschritte zum Ziel zu beschreiben. Die Kenntnis und die Beschreibung sind genauso wichtig wie das zu erreichende Ziel. Ein Mentor sollte die Bearbeitung fördern und den Mentee durch gezieltes Fragen entwickeln. Somit ist der A3-Report nicht für „Firefighting“-Aktionen geeignet.
A LEAN GLOSSAR
LEAN GLOSSAR A
Abweichungsmanagement Deviation management
Abweichungsmanagement ist die Fähigkeit, eine Abweichung von einem Standardarbeitsvorgang (= Störung) rechtzeitig zu erkennen und zu beheben.
Andon
Andon | jap. für „Laterne“
Andon ist ein visuelles Signal, das auf Probleme
aufmerksam macht.
Audit Audit
Ein Audit untersucht, ob Prozesse, Anforderungen und Richt- linien die geforderten Standards erfüllen. Das Untersuchungs- verfahren stammt ursprünglich aus dem Qualitäts-
management, wurde aber in den letzten Jahren auf viele andere Managementbereiche (z. B. Umweltmanagement, Wertschöpfungssystem, ...) übertragen. Audits werden von einem speziell hierfür geschulten Auditor durchgeführt.
Auto-Entladen
Auto unloading | jap. Hanedashi
Der Begriff Auto-Entladen besagt, dass jede Maschine das Werkstück automatisiert auswerfen soll, sodass der Bediener nur noch das Einlegen durchführt.
> Chaku-Chaku-Linie A LEAN GLOSSAR
LEAN GLOSSAR A
Autonomation
Autonomation | jap. Jidoka
Autonomation ist ein Kunstwort, zusammengesetzt aus den Begriffen „Automation“ und „autonom“, und steht für eine
„Automatisierung mit menschlichem Touch“. Es ist weniger eine Methode oder ein Tool als vielmehr ein Handlungsgrundsatz.
Jede Maschine im Arbeitsprozess soll ohne die ständige Beobachtung eines Bedieners produzieren und im Falle einer Abnormität wie z. B. eines Werkzeugbruchs selbstständig abschalten, damit keine defekten Teile an den nachfolgenden Prozess weitergegeben werden.
Autonomation ist einer der beiden Grundpfeiler des Toyota- Produktionssystems und wird auch als „intelligente“ Automa- tisierung bezeichnet, weil dabei im Gegensatz zur Vollauto- matisierung nicht die Ausbringung, sondern die Qualität und
„Selbstlauffähigkeit“ im Vordergrund steht.
Bestände Inventory
Bestände sind eine > Verschwendungsart. Gemeint sind alle Bestände an Rohstoffen und Beschaffungsteilen, die nicht zur augenblicklichen Erfüllung der Kundenaufträge erforderlich sind.
BIM
Building Information Modeling
engl. für „Gebäudedatenmodellierung“
Building Information Modeling (BIM) ist eine Methode der optimierten Planung, Ausführung und Bewirtschaftung von Gebäuden mithilfe von Software. Alle relevanten Gebäude- daten werden dabei digital erfasst, kombiniert und vernetzt.
Das Ergebnis ist ein geometrisch visualisiertes virtuelles Gebäudemodell (Computermodell). BIM findet Anwendung sowohl im Bauwesen (Bauplanung und -ausführung) als auch im Facility Management.
B LEAN GLOSSAR
LEAN GLOSSAR B
Blue Sky
Blue Sky | engl. für „blauer Himmel“
Im sog. Blue Sky Workshop erarbeitet ein Team das auf seine Wertströme übertragene Idealbild. Sinnbildlich „schaut das Team in den blauen, wolkenlosen Himmel“ und träumt vom idealen, verschwendungsfreien Wertstrom. Davon aus- gehend wird der real mögliche nächste Zielzustand abgeleitet (Realbild) und die Projektlandkarte erstellt.
Cardboard Engineering Cardboard Engineering
Cardboard Engineering dient zur Optimierung und Simulation von Arbeitssystemen im Team.
Mittels Cardboard Engineering werden Arbeitssysteme in Form eines „Kartonagenmodells“ in Teamarbeit neu gestaltet, die Arbeitsabläufe simuliert und gemeinsam überprüft. In einem 3- bis 5-tägigen Intensiv-Workshop wird die Kreativität aller Beteiligten genutzt, um einen Quantensprung in Bezug auf Arbeitsplatzgestaltung sowie Ergonomie und Best-Point- Bereitstellung von Material und Werkzeug zu erzielen.
C LEAN GLOSSAR
Chaku-Chaku-Linie Chaku-Chaku line
Chaku-Chaku heisst wörtlich übersetzt „Einsetzen-Einsetzen“
und wird als feststehender Begriff für eine schlanke Ferti- gungszelle benutzt, die mehrere Eigenschaften besitzt. Die wichtigsten davon sind die Mehrmaschinenbedienung und stark standardisierte Körper- und Handbewegungen, um ein stetiges und sicheres Arbeiten zu erreichen. Jede Maschine in der Zelle besitzt einen Auswerfer nach Art der > LCIA, sodass der Mitarbeiter nur die Tätigkeit „Werkstück einlegen“ ausübt.
Change Agent Change agent
Als Change Agent wird jene Person bezeichnet, die im Unter- nehmen den Kulturwandel anführt.
LEAN GLOSSAR C
Chirurg-Krankenschwester-Prinzip Doctor nurse principle
Der wertschöpfend tätige Mitarbeiter (Chirurg) wird vom Logistiker (Krankenschwester) mit dem erforderlichen Material und Werkzeug beliefert, damit er seine Hauptarbeit nicht durch Nebentätigkeiten unterbrechen muss.
Coaching Coaching
Coaching verbessert die Lern- und Leistungsfähigkeit des Coachees dadurch, dass er durch den Coach angeregt wird, eigene Lösungen für seine Probleme zu entwickeln. Der Coach ist zwar kein Fachberater, wird jedoch häufig als fachlicher Ansprechpartner bei bestimmten Anliegen gesehen und um Ratschlag oder eine persönliche Stellungnahme gebeten.
C LEAN GLOSSAR
LEAN GLOSSAR D
DLZ | Durchlaufzeit
Throughput time / lead time
Die Durchlaufzeit ist in der Lean Philosophie die wichtigste Kennzahl. Die Durchlaufzeit ist proportional zum Niveau der
> Überproduktion und der > Bestände im Wertstrom.
Sie resultiert aus der Zeit, die ein Material benötigt, um vom Rohteil zum Endkunden zu gelangen.
Berechnung der Durchlaufzeit in der ...
... Serienfertigung:
Bearbeitungszeiten + Transportzeiten + Liegezeiten ... Einzelfertigung:
Zeit vom Auftragseingang bis zur Inbetriebnahme
EMIPS-Methode
EMIPS method | EMIPS = engl. für
„Eliminieren, Minimieren, Integrieren, Parallelisieren, Synchronisieren“
Die EMIPS-Methode ist ein Prinzip der Prozessverbesserung.
Sie wird eingesetzt, um Prozesse oder einzelne Prozessschritte strukturiert auf Optimierungsansätze hin zu untersuchen.
Engpass Bottleneck
Ein Engpass bezeichnet eine Arbeitsstation, bei der die Zyklus- zeit grösser als der Kundentakt ist.
E LEAN GLOSSAR
LEAN GLOSSAR E
EPEI
Every Part Every Interval
Die EPEI ist die Periode, in der ein sog. Produktionsmuster einmal durchlaufen wird. Alle Artikel werden auf einer Ressource einmal produziert.
Ergonomischer Arbeitsplatz Ergonomic work place
Ein ergonomischer Arbeitsplatz ist ein Arbeitssystem, das ergonomische Aspekte wie die Körpergrösse des Mitarbeiters, die Griffweite und das Umfeld (möglichst keine Körperdrehung oder Bücken) berücksichtigt.
E LEAN GLOSSAR
Erweitertes Signalkanban Signal Kanban
Jeder Behälter verfügt über eine Kanban-Karte. Bei Material- entnahme wird das > Kanban an die > Quelle geschickt und in die Kanban-Tafel gesteckt.
Die Kanban-Tafel spiegelt den exakten Umlaufbestand wider und visualisiert das Niveau der > Überproduktion bei Quelle und > Senke. Aus der Verteilung der Karten in den Farbberei- chen kann direkt auf die Belegungssituation der Anlagen sowie auf die Regelkreisdimensionierung geschlossen werden.
Externes Rüsten External setup
Das externe Rüsten ist der Vorgang beim Werkzeugwechsel, der während des Maschinenzyklus unter sicheren Bedingun- gen vor- bzw. nachbereitet werden kann.
LEAN GLOSSAR F
FIFO
First In First Out
FIFO ist ein Lagerungsprinzip.
Die Teile, die zuerst eingelagert wurden, werden als Erstes wieder entnommen.
Fischgrätprinzip Fishbone principle
Das Fischgrätprinzip bedeutet, dass mehrere aufeinander abgestimmte Prozessketten mit dem Hauptstrom verbunden sind und ihn synchron beliefern.
FMEA Failure Mode & Effects Analysis
engl. für „Fehlermöglichkeits- und Einfluss- oder Auswirkungsanalyse“
FMEA ist eine analytische Methode der Zuverlässigkeits- technik, um potenzielle Schwachstellen zu finden. Im Rahmen des Qualitäts- bzw. Sicherheitsmanagements wird FMEA zur Fehlervermeidung und Erhöhung der technischen
Zuverlässigkeit vorbeugend eingesetzt. Sie wird insbesondere in der Entwicklungsphase neuer Produkte oder Prozesse angewandt und von Lieferanten von Serienteilen für die Industrie gefordert.
F LEAN GLOSSAR
LEAN GLOSSAR G
Gemba
Gemba | jap. für „Ort des Geschehens“
Gemba bezeichnet den „Ort des Geschehens“ in der Werk- statt / Produktion.
Glättung der Produktion Production smoothing
Die Glättung der Produktion ist ein Teil von > Heijunka.
Voraussetzung für das Glätten ist eine gleichmässige Einlastung von Bedarfen in die Produktion (Nivellieren).
Beim Glätten werden Kundenbedarfe in kleinstmögliche gleiche Produktionsbedarfe heruntergebrochen. Durch Aneinanderreihen der Bedarfe für alle Artikel, die auf einer Ressource produziert werden, entsteht ein Produktions- muster. Dieses ist die Vorgabe für die gleichbleibende wiederkehrende Produktionsreihenfolge. Glättung ist eine Voraussetzung für synchrone Produktion.
H LEAN GLOSSAR
Hancho
Hancho | jap. für „Gruppenleiter“
Der Hancho bildet die erste Führungsebene in der Lean Organisation. Er ist die fachliche Führungskraft (jap. chô) in einem Teil der Prozesskette (jap. han), der typischerweise aus 5 bis 7 Mitarbeitern besteht. Er beherrscht alle Prozesse in sei- nem Bereich, erhält eine leicht höhere Entlohnung (5 bis 10 %) gegenüber den normalen Produktionsmitarbeitern und wird vom Unternehmen ausgewählt und eingesetzt. Sein Aufgaben- spektrum umfasst die Reaktion auf Abnormitäten, die Sicher- stellung der Produktionsfähigkeit, die Förderung von standar- disierter Arbeit und die kontinuierliche Prozessverbesserung.
Hanedashi
Hanedashi | jap. für „Auto-Entladen“
> Auto-Entladen
LEAN GLOSSAR H
Heijunka | jap. für „Nivellieren und Glätten“
Production leveling
Die nivellierte und geglättete Einlastung von Produktions- bedarfen schafft regelmässige Abläufe und dadurch weniger
> Verschwendung. Nivellieren transformiert ungleichmässige Auftragseingänge in gleichmässige Produktionsmengen.
Auf der Basis der nivellierten Produktionsmengen wird ein Produktionsmuster mit gleichbleibender Reihenfolge und kleinstmöglichen Losgrössen bestimmt (Glätten). Das Heijunka Board visualisiert das für den Produktionsprozess festgelegte Produktionsmuster. Heijunka ermöglicht eine beruhigte und synchrone Produktion mit geringem Steuerungsaufwand.
H LEAN GLOSSAR
Hoshin Kanri
Hoshin Kanri | jap. für „Kompassmanagement“
Hoshin Kanri fokussiert die Führung und Entwicklung der Mitarbeiter in Richtung Vision. Es stellt den Zusammenhang zwischen Vision, Zielen, Projekten und Erfolgsfaktoren durch Werkzeuge und Formblätter her. Zum Beispiel ist die X-Matrix ein Werkzeug, um Durchbruchziele, Jahresziele, Verbesse- rungsprojekte und Erfolgsfaktoren miteinander zu verknüp- fen. Die Einbindung aller Führungsebenen über alle Unterneh- mensfunktionen hinweg dient der Unternehmensausrichtung und ist zentraler Bestandteil von Hoshin Kanri.
Die Kommunikation wandelt sich von der klassischen Top- down- zu einer wertstromorientierten KVP-(> Kontinuierlicher VerbesserungsProzess-)Kommunikation.
Idealbild Ideal state
Das Idealbild in der Lean Welt steht für vollkommen ver- schwendungsfreie Prozesse. Wenn keine offensichtliche und keine verdeckte > Verschwendung mehr existieren, besteht der Prozess aus 100%iger Wertschöpfung.
Bei der Erarbeitung eines Idealbilds für einen Wertstrom oder Prozess ist das Team gezwungen, sich über derzeit exis- tierende Grenzen hinwegzusetzen. Dadurch kommt es oft auf Ideen an, die in der Verschwendungsreduzierung weitergehen, als wenn das Team sich nur mit dem nächsten Soll-Zustand auseinandersetzen würde. Das Realbild oder der Realzustand ist der Zustand, der realisierbar dem Idealbild am nächsten kommt.
LEAN GLOSSAR I
Internes Rüsten Internal setup
Das interne Rüsten umfasst die Handgriffe beim Werkzeug- wechsel, die ausgeführt werden, während die Maschine steht.
I LEAN GLOSSAR
LEAN GLOSSAR J
Jidoka
Jidoka | jap. für „Autonomation“
> Autonomation
JIS Just-in-sequence
engl. für „Reihenfolgesynchronisation“
Beim > Fischgrätprinzip produziert eine Fertigungsstufe in derselben Sequenz (= Reihenfolge) wie der Hauptast.
J LEAN GLOSSAR
JIT Just-in-time
engl. für „bedarfssynchrone Produktion“
Das richtige Teil in der richtigen Qualität und der richtigen Menge zur richtigen Zeit am richtigen Ort (5 R).
LEAN GLOSSAR K
Kaikaku
Kaikaku | jap. für „Reform“
Kaikaku bezeichnet die radikale Verbesserung eines Arbeits- gangs oder Geschäftsprozesses.
Kaizen
Kaizen | jap. für „Änderung“ (Kai) und „gut“ (Zen)
Kaizen steht allgemein für kontinuierliche Verbesserung (> KVP).
K LEAN GLOSSAR
Kanban
Kanban | jap. für „Schild, Aushängeschild, Bestellbrett, Bestellkarte“
Die Materialnachschubsteuerung kann mithilfe von Karten (Kanbans) verbrauchsorientiert entsprechend dem > Pull- Prinzip organisiert werden. Ein Kanban dient als Träger der Information und signalisiert gemäss dem Motto „Ist was weg, muss was hin!“, wann der kritische Materialbestand erreicht ist und neues Material geliefert werden muss. Die Kanban- Karte ersetzt den traditionellen Produktions- oder Transport- auftrag. Das Kanban-System garantiert einen reibungslosen Arbeitsprozess ohne zu hohen Lagerbestand.
Das Kanban-Prinzip ist in allen Unternehmensbereichen, von der Administration bis zur
Fertigung, einsetzbar.
Kata Kata | jap. für „Routine“ bzw. den „Weg zu denken und zu handeln“
Der Begriff Kata stammt aus dem japanischen Kampfsport und steht für eine Art der Trockenübung. Durch die standardisier- te Form und vordefinierte Sequenz der Bewegung wird der Ablauf im Kampf geübt. Der Kämpfer ist in einem realen Kampf dadurch in der Lage, instinktiv die entsprechenden Bewe- gungsabläufe abzurufen.
In die Lean Welt wurde dieser Begriff von Mike Rother ein- geführt. Hier ist damit gemeint, dass sowohl die Kundenzu- friedenheit als auch die persönliche Entwicklung durch zwei Elemente – Verbesserungs-Routine und Mentoring-Routine – optimiert werden.
Der Ablauf der Verbesserungs-Routine (Kata) besteht aus vier Schritten:
1. Richtung verstehen 2. Ist-Zustand erfassen 3. Ziel-Zustand festlegen
4. PDCA-Experimente durchführen (> PDCA-Zyklus)
LEAN GLOSSAR K
KPI Key Performance Indicator
engl. für „Leistungskennzahl“
Die „Leistungskennzahl“ bezeichnet eine Kennzahl, anhand derer der Fortschritt oder Erfüllungsgrad hinsichtlich wichtiger Zielsetzungen oder kritischer Erfolgsfaktoren innerhalb einer Organisation gemessen werden kann.
Kundentakt Takt time
Der Kundentakt ist die Grundlage für den gleichmässigen Produktionsrhythmus; die Zykluszeiten sämtlicher
Produktionsschritte in der Fertigung werden am Kundentakt ausgerichtet. Zur Berechnung des Kundentakts wird die verfügbare Nettoarbeitszeit durch den Kundenbedarf in der jeweiligen Zeit dividiert.
K LEAN GLOSSAR
LEAN GLOSSAR K
KVP | Kontinuierlicher Verbesserungsprozess
CIP | Continuous Improvement Process
Eine kontinuierliche Verbesserung im Unternehmen kann auf unter- schiedlichen Ebenen erfolgen und bedarf daher verschiedener Plattformen.
Wir unterscheiden hierbei:
den Mitarbeiter-KVP
für die kleinen, alltäglichen Probleme und Ideen, das 12-Wochen-Projekt
für „mittelgrosse“ (in maximal 12 Wochen realisierbare) Verbesserungen, die in einem oder mehreren Workshops erarbeitet und realisiert werden,
Grossprojekte
für „grosse“ Veränderungen im Unternehmen, die mehr als 6 Monate in Anspruch nehmen und ein entsprechendes Kosten-, Termin- und Ressourcenmanagement benötigen.
LCIA
Low Cost Intelligent Autonomation
engl. für „Intelligente Einfach-Autonomation“
Unter LCIA versteht man die Automatisierung manueller Tätigkeiten mit einfachsten Mitteln im Eigenbau. Vorhandene manuelle Tätigkeiten werden, mitunter in mehreren Schritten, zunächst erleichtert und anschliessend standardisiert. Die LCIA-Vorrichtung ist so auszulegen, dass sie bei einem Fehler anhält und die Weiterbearbeitung des fehlerhaften Werk- stückes verhindert wird. Bei der Umsetzung von LCIA sind maschinelle und manuelle Arbeit voneinander zu trennen.
LCIA wird überwiegend in den Bereichen Montage, mechanische Bearbeitung und innerbetrieblicher Transport angewandt.
L LEAN GLOSSAR
LEAN GLOSSAR L
Leuchtturm Projekt Lighthouse project
Der sog. Leuchtturm ist der Teilbereich eines Unternehmens, in dem die Prozesse und Strukturen durch Umsetzung der Lean Methoden als Erstes die höchstmögliche Annäherung an das Ideal erreicht haben. Als öffentlichkeitswirksamer Vorreiter übernimmt dieser Bereich die Vorbildfunktion für die unternehmensweite Umsetzung. Er gibt die Richtung vor, zeigt, was machbar ist, und bildet somit die Grundlage eines erfolgreichen Roll-outs.
Linienfertigung
Sequential manufacturing
In der Linienfertigung sind die Fertigungsmittel wertstrom- orientiert angeordnet und durch einfache Transporteinrichtun- gen verbunden.
Maschinenstopp-Berechtigung Stop-the-line authority
Aufforderung an die Mitarbeiter, bei Störungen den Prozess zu unterbrechen und den > Andon-Cord zu ziehen; damit wird verhindert, dass Fehler an nachgelagerte Prozesse weitergelei- tet werden.
Maschinenzykluszeit Machine cycle time
Die Maschinenzykluszeit ist die Zeit, die eine Maschine für die Herstellung einer Einheit benötigt, einschliesslich Laden und Entladen.
M LEAN GLOSSAR
Mentee Mentee
Der Mentee ist der Schüler des > Mentors.
Mentor Mentor
Der Begriff „Mentor“ geht auf Homers Sage aus der
griechischen Mythologie zurück. Mentor war ein Freund von Odysseus und während dessen Abwesenheit für die Begleitung und Förderung von Odysseus’ Sohn Telemachos zuständig. Er war für Telemachos wie ein Onkel, eine ältere Person mit Lebenserfahrung und Weisheit. In dieser Rolle förderte und unterstützte er seinen Schützling und lehrte ihn, Verantwortung zu übernehmen.
In der Lean Welt zielt der Mentor darauf ab, die Kompetenzen seines Schützlings, des > Mentees, zu steigern und damit das Problemlösungs- und Verbesserungsniveau in der Organisati- on insgesamt zu erhöhen. Im Gegensatz zum Coach besitzt der Mentor die Fachkenntnisse, die er an den Mentee weitergibt.
LEAN GLOSSAR M
M LEAN GLOSSAR
Milkrun Milk run
Der Begriff Milkrun stammt aus den USA, wo der traditionelle Milchjunge eine Milchflasche nur dann hinstellte, wenn er eine leere Flasche mitnehmen konnte. So konnte gewährleistet werden, dass nie zu viel Milch im Haus war, die schlecht werden konnte.
Milkrun bezeichnet in der Lean Welt ein bestimmtes Logistik- konzept. Der Trick hierbei liegt in der Erhöhung der Anliefer- frequenz, ohne die Frachtkosten zu steigern. Dabei werden die Fahrten nicht mehr einzeln von jedem Zulieferer in Sternform zum Abnehmer durchgeführt, sondern in einem geschlossenen Kreisverkehr, der mehrere Zulieferer mit dem Abnehmer verbindet.
LEAN GLOSSAR M
Minimarkt-Prinzip Minimarket principle
Ein Minimarkt ist ein kleines Lager, aus dem der Verwender seine Teile entnimmt, oft direkt im Arbeitssystem.
Der Minimarkt wird aus dem > Supermarkt versorgt.
Mitarbeiterzykluszeit Operator cycle time
Die Mitarbeiterzykluszeit ist die Zeit, in der eine Person einen bestimmten Arbeitsablauf ausführt, einschliesslich der Zeiten zum Laden und Entladen von Teilen, ausschliesslich der Wartezeiten.
M LEAN GLOSSAR
Mizusumashi
Mizusumashi | jap. für „Wasserläufer“
oder „Käfer“
Mizusumashi ist der Mitarbeiter, der für die Materialversor- gung der Linien zuständig ist.
Modellmix Model mix
Definierte Reihenfolge, die für eine gleichmässige Austaktung sorgt.
LEAN GLOSSAR M
MTM Methods Time Measurement
engl. für „Arbeitsablaufzeitanalyse“
MTM ist ein Verfahren zur Analyse von Arbeitsabläufen und Ermittlung von vorbestimmten Plan- und Vorgabezeiten.
Bei der Anwendung von MTM werden sämtliche vom Menschen ausgeführten Bewegungen auf bestimmte Grund- bewegungen zurückgeführt, für die die benötigte Zeit bekannt ist. Aus den einzelnen Zeitbausteinen wird die Vorgabezeit für einen gesamten Arbeitsprozess festgelegt.
Muda
Muda | jap. für „Verschwendung“
Sämtliche Prozesse bei der Produktentstehung, die den Wert des Produkts nicht steigern.
Es gibt definitionsgemäss 7 Arten der Verschwendung:
> Überproduktion, > Bestände, Ausschuss, im Arbeitsprozess (over processing), Transport, Bewegung, Wartezeit.
M LEAN GLOSSAR
(Ausschuss)
Mura
Mura | jap. für „Streuung von Standardwerten“
In Prozessqualität, Kosten und Lieferterminen, erzeugt durch fehlende Gleichmässigkeit, > Verschwendung (> Muda).
Muri Muri | jap. für „Übertreibung“ und „Überlastung“
Muri ist die Überbeanspruchung von Ressourcen aller Art;
es erzeugt Verschleiss und Ausfälle.
LEAN GLOSSAR M
Nivellierung Leveling
Nivellierung ist ein Teil von > Heijunka.
Kundenbedarfe werden nivelliert und entsprechend dem Durchschnittsbedarf in die Produktion eingesteuert: In jeder Zeiteinheit, z. B. Schicht oder Tag, ist dieselbe Menge zu produzieren. Differieren tatsächlicher Kundenbedarf und nivellierte Menge, so werden diese Differenzen durch einen Fertigwarensupermarkt ausgeglichen.
Eine gleichmässige Einlastung von Bedarfen (Nivellierung) ist die Voraussetzung für das Glätten der Produktionsmengen.
Nordstern True north
Der Nordstern steht in der Lean Welt für das Idealbild:
verschwendungsfreie Prozesse.
Der Begriff ist angelehnt an den „Nordstern“ bzw. Polar- stern. Dieser befindet sich etwa 0,7° vom nördlichen Himmelspol entfernt und ist auf der Nordhalbkugel der Erde N LEAN GLOSSAR
ganzjährig sichtbar. Aufgrund seiner Polnähe wird er seit Langem als Orientierungs- und Navigationshilfe verwendet.
Man kann mit seiner Hilfe einen Kompass überprüfen oder in der Schifffahrt den Kurs eines Schiffs. Er scheint für Beobach- ter ohne Fernrohr das ganze Jahr über immer am gleichen Ort zu stehen; seine Höhe am Himmel entspricht ungefähr dem nördlichen Breitengrad, auf dem der Beobachter sich befindet.
Die Lean Welt verwendet diesen Begriff als Sinnbild für den idealen Zustand, der sich niemals verändern kann, also sozusa- gen immerzu „an derselben Position steht“.
Null-Fehler-Prinzip Zero defects principle
Das Null-Fehler-Prinzip ist ein Grundprinzip des Lean Manage- ment. Drei Grundregeln sind die Basis des Null-Fehler-Prinzips:
1. Akzeptiere keine fehlerhaften Teile.
2. Verursache keine Fehler.
3. Gib keine fehlerhaften Teile weiter.
Das Null-Fehler-Prinzip fördert robuste Prozesse und ist damit eine Grundlage für drei weitere Lean Merkmale: Fluss, Rhythmus und Sog.
LEAN GLOSSAR N
O & S | Ordnung und Sauberkeit Orderliness and cleanliness
Saubere und ordentliche Arbeitsplätze reduzieren
> Verschwendung durch Suchen (Bewegung) und ermöglichen
> visuelles Management. Abweichungen von Standards können so leichter erkannt und abgestellt werden. Mangelhaf- te Ordnung und vor allem mangelhafte Sauberkeit sind auch Ursachen fehlerhafter Prozesse. Mithilfe der > 5-S-Methode werden Ordnung und Sauberkeit verbessert.
O LEAN GLOSSAR
LEAN GLOSSAR O
One-piece-flow
One-piece-flow | engl. für „Ein-Stück-Fluss“
Reduzierung der > Durchlaufzeit durch flussoptimierte Fertigung. One-piece-flow ist eine Methode zur drastischen Reduzierung der Durchlaufzeit in der Produktion. In einem nach dem One-piece-flow ausgerichteten Produktionsprozess (flussoptimierte Fertigung) werden die Teile von der einen Maschine auf die nächste Maschine ohne Zwischenablage weitergegeben (die extremste Form der Durchlaufzeitreduzie- rung). Als Teilmenge wird immer nur ein Teil weitergegeben.
Dies ist nur in eng verketteten Arbeitssystemen möglich.
Eine Umstellung der Arbeitssysteme auf One-piece-flow kann daher nur bei einer hohen Verfügbarkeit der vorhandenen Kapazitäten geschehen.
One-point-lesson One-point-lesson
Eine One-point-lesson ist eine Arbeitsunterweisung, knapp und präzise auf einer Seite dargestellt.
OTED
One-touch exchange of die
engl. für „Werkzeugwechsel“
Der Rüstvorgang wird so weit reduziert, dass er in einem einzi- gen Arbeitsschritt (one touch) durchgeführt werden kann.
Pareto-Prinzip Pareto principle
Das Pareto-Prinzip, benannt nach Vilfredo Pareto (1848–1923), besagt, dass die meisten Auswirkungen eines Problems (80 %) häufig nur auf eine kleine Anzahl von Ursachen (20 %) zurück- zuführen sind.
O–P LEAN GLOSSAR
LEAN GLOSSAR P
Pareto-Wagen Pareto cart
Der Pareto-Wagen unterstützt bei der Feststellung von Ausschussmerkmalen am Produkt. Die Ausschussprodukte werden auf einem Wagen sortiert und gesammelt, um die häufigsten Fehler zu visualisieren. > Pareto-Prinzip
PDCA-Zyklus PDCA cycle
Die gezielte Ursachenfindung bei auftretenden Problemen ist der Schlüssel zum Erfolg bei der Lösung dieser Probleme.
Hier steht eine Reihe von strukturierten Problemlösungs- techniken zur Verfügung, die es den Mitarbeitern erleichtern, systematisch und gezielt die Problemlösung voranzutreiben und umzusetzen.
Der PDCA-Kreislauf setzt sich aus 4 Phasen zusammen:
Plan – Planungsphase Do – Umsetzungsphase Check – Wirksamkeitsprüfung Act – Standardisierung
Der PDCA-Kreislauf wird in der Regel im Sinne der kontinuier- lichen Verbesserung wiederholt durchlaufen.
Point Kaizen Point Kaizen
Point Kaizen ist eine Verbesserung, die sich auf eine bestimmte Arbeitsstation (= punktuell) beschränkt.
Poka Yoke
Poka Yoke | jap. für „Vermeiden unbeabsichtigter Fehlhandlungen“
Poka Yoke ist die Vermeidung unbeabsichtigter Fehler. Es geht um die Anwendung einfacher, fehlersicherer Mechanismen, um den Falscheinbau, die Verwechslung oder die Weitergabe fehlerhafter Teile konsequent zu vermeiden.
Da stabile und hochqualitative Prozesse lange vor der Produk- tionsphase beginnen, kann bereits in der Konstruktions- und Planungsphase präventiv durch einfache Poka-Yoke-Massnah- men die Qualität abgesichert werden.
Poka Yoke wird eingesetzt zur Vermeidung von:
Auslassen / Vergessen von Arbeitsschritten,
Bearbeitungs- / Bedienungsfehlern, falschen / fehlenden Teilen, Einrichte- / Einstellfehlern.
P LEAN GLOSSAR
LEAN GLOSSAR P
PPM Parts per million
engl. für „Fehlerrate pro Millionstel“
Die Fehlerrate sagt aus, dass von einer Million produzierter Teile maximal eine vordefinierte relativ kleine Anzahl defekt sein darf; besonders in der Automobilindustrie werden Aus- fallhäufigkeiten in ppm ausgedrückt: Autohersteller fordern strenge ppm-Raten von Zulieferern (z. B. bei der Elektronik in den verbauten Steuergeräten).
Produktionstagebuch Production diary
Das Produktionstagebuch ist ein festgelegter Wochenplan für das Führungsteam inklusive unterstützender Funktionen und hängt am Board für das > Shopfloor Management aus.
Es regelt die täglichen Shopfloor-Besprechungen mit den zu behandelnden Themen und strukturiert die täglichen Aktivi- täten der Führungskräfte. Hierzu gehören die Problemlösung und die Prozessbestätigung. Des Weiteren definiert es, wer wann und wo an welchem Meeting teilnimmt. Zusätzliche Be- sprechungen haben sich an die Zeitstruktur des Produktions- tagebuchs zu halten.
Produkt- / Maschinen-Matrix Product / machine matrix
Die Produkt- / Maschinen-Matrix stellt dar, welche Teilefamilien an welchen Maschinen produziert werden. Die Matrix ist die Basis für die Bildung von Fliesslinien / Prozessketten.
P LEAN GLOSSAR
LEAN GLOSSAR P
Projektmanagement Project management
Das Projektmanagement ist eine Methode zum strukturierten Abarbeiten komplexer Aufgabenstellungen / Projekte mittels klarer Aufbauorganisation mit definierten Aufgaben, Kompe- tenzen und Verantwortungen sowie einer klaren Ablauf- organisation mit definierten Werkzeugen, Methoden und Hilfsmitteln. Ziel des Projektmanagements ist es, die
„grossen“ Veränderungen in einem Unternehmen übersichtlich zu managen. Projekte sind dabei Vorhaben mit einer
definierten Zielvorgabe sowie mit zeitlicher, finanzieller und personeller Begrenzung. Sie sind klar abgegrenzt zu anderen Vorhaben und haben eine
projektspezifische Organisation.
Prozesskette Process chain
Die Prozessschritte sind unmittelbar im Fluss angeordnet, in einer „Kette“. Das Material kann zwangsläufig nur zum nächs- ten Arbeitsschritt weitergegeben werden.
Pull-Prinzip Pull principle
Das Pull-Prinzip (auch „ziehende Fertigung“ genannt) ist einer der vier Bausteine schlanker Produktion. Der nachgelagerte Prozess bzw. der konkrete Kundenbedarf bestimmt, welcher Artikel in welcher Menge wann produziert bzw. geliefert wird.
Zwischen Kunden und Lieferanten sind Min- / Max-Grenzen für den Lagerbestand definiert. Das Niveau der > Überproduktion ist dadurch limitiert.
P LEAN GLOSSAR
Push-Prinzip Push principle
„Schiebende Fertigung“: Der vorgelagerte Prozess bzw. eine Prognose bestimmt, welche Menge wann gefertigt bzw.
geliefert wird.
Dadurch entsteht > Überproduktion zwischen den Arbeits- schritten, die > Durchlaufzeit ist lange und meist nicht planbar.
Quelle Source
Die Quelle ist der Entstehungsort / die Fertigungsstätte von Materialien. Das Gegenteil ist die > Senke.
LEAN GLOSSAR P–Q
Regelkommunikation Regular communication
Mit Regelkommunikation bezeichnet man den effizienten und effektiven Weg der Übertragung von Informationen.
Für eine effiziente Abwicklung der Prozesse im Unternehmen müssen alle relevanten Informationen in der benötigten Qualität zur rechten Zeit am rechten Ort sein. Ein Instrument hierfür ist die standardisierte Regelkommunikation. Sie kann z. B. zwischen Führungskraft und Mitarbeiter, zwischen Projektteams oder zwischen Mitarbeitern, die wertstrom- übergreifend zusammenarbeiten, erfolgen. Die Beteiligten treffen sich in einem regelmässigen kurzzyklischen Turnus zum zielorientierten und situationsbezogenen Austausch von Informationen. Dieser
standardmässig einge- führte Kommunikati- onsfluss schafft klare Berichtswege, stellt den Informationsfluss sicher und schafft freie Zeiträume, z. B. durch eine erheblich reduzier- te Anzahl an E-Mails.
R LEAN GLOSSAR
Reihenfolgestabilität Sequencing stability
Die Reihenfolge der zu fertigenden / montierenden Teile entspricht tatsächlich der geplanten Reihenfolge; dadurch gleichmässige Produktion, transparente und überschaubare Fertigungssteuerung, Logistik ist darauf abstimmbar (> Just-in-sequence).
Rüstzeitreduzierung Set-up reduction
Zur Reduzierung der Rüstzeit wird der Rüstvorgang beobach- tet und analysiert (z. B. mittels EKUV-Methode), die
> Verschwendung reduziert, das erarbeitete Konzept getestet und standardisiert. Der definierte Ablaufstandard ist die Basis für das Training der Mitarbeiter, die den Rüstvorgang durch- führen. Die Reduktion der > Überproduktion erfolgt u. a.
durch Produktion in kleinen Losen. Um diese Lose ohne grosse Verlustzeiten produzieren zu können, sind die Rüstzeiten so kurz wie möglich zu halten.
LEAN GLOSSAR R
Schrittmacher Pacemaker
Der Prozess innerhalb eines Wertstroms, dessen Taktzeit den geringsten Abstand zum > Kundentakt besitzt, gibt den Rhythmus („Schritt“) in einer Prozesskette vor.
Senke Drain
Die Senke ist der Verwendungsort von Materialien.
Das Gegenteil ist die > Quelle.
Sensei
Sensei | jap. für „Meister“ oder „Lehrer“
Ein Sensei ist ein Experte in schlanker Produktion.
Er gibt sein Wissen als > Mentor weiter.
S LEAN GLOSSAR
SFM | Shopfloor Management Shop Floor Management
Das Shopfloor Management unterstützt das konsequente Ent- wickeln der Prozesse und Abläufe am Ort des Geschehens.
Durch die Präsenz der Führungskräfte in den Produktions- bereichen und deren Fokussierung auf Abweichungen vom Standard werden Entscheidungen dramatisch beschleunigt und Lösungen direkt umgesetzt.
Die Aufgaben für die Führungskraft sind im Shopfloor Management klar definiert und erfordern besondere Verhal- tensweisen. Unterstützung erfährt die Führungskraft durch den Einsatz spezifischer Instrumente.
Die fünf Führungsaufgaben im Shopfloor Management bewältigt die Führungskraft vor Ort:
1. Regelkommunikationen durchführen 2. Prozesse bestätigen
3. Mitarbeiter befähigen
4. Die kontinuierliche Verbesserung der Prozesse vorantreiben
5. Probleme strukturiert lösen
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Im SFM legt die Führungskraft ein Verhalten an den Tag, das die Mitarbeiter in ihrer Kompetenz fördert, Probleme zu lösen und Verbesserungen zu initiieren. Zum Beispiel fasst die Führungskraft sich kurz, macht nur verbindliche Zusagen, gibt und holt sich selbst Feedback, verschafft sich ein eigenes Bild der Situation, lässt in Lernsituationen Fehler zu, unterlässt Schuldzuweisungen und wendet Fragetechniken an.
SFM-Instrumente unterstützen die Wirksamkeit der Führungs- kraft: z. B. Produktionstagebuch, Kennzahlencharts, Problem- lösungsblatt, T-Card-Board.
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SIPOC SIPOC
Supplier (Lieferant) – Inputs (Einsatzfaktoren) – Process (Prozess) – Output (Ergebnisse) – Customer (Kunde)
SIPOC ist ein Werkzeug von > Six Sigma zum Erfassen eines Gesamtprozesses zu Beginn einer Verbesserungsmassnahme oder eines Verbesserungsprojekts. SIPOC kann zur klaren Abgrenzung von Prozessen in Prozessketten genutzt werden.
Ein SIPOC-Diagramm visualisiert die Momentaufnahme eines Prozesses.
Six Sigma Six Sigma
Six Sigma (6 σ) ist ein Managementsystem zur Prozessverbes- serung, statistisches Qualitätsziel und zugleich eine Methode des Qualitätsmanagements. Kernelement ist die Beschrei- bung, Messung, Analyse, Verbesserung und Überwachung von Geschäftsvorgängen mit statistischen Mitteln.
In aller Regel kommt es bei jedem Qualitätsmerkmal zu uner- wünschter Streuung in den Prozessergebnissen. Im Rahmen
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einer sogenannten Prozessfähigkeitsuntersuchung werden solche Abweichungen vom Idealzustand in Beziehung zum To- leranzbereich des betreffenden Merkmals gesetzt. Dabei spielt die Standardabweichung des Merkmals (Buchstabe: σ; gespro- chen: Sigma) eine wesentliche Rolle. Sie misst die Streubreite des Merkmals, also wie stark die Merkmalswerte voneinander abweichen. Je grösser die Standardabweichung im Vergleich zur Breite des Toleranzbereichs ist, desto wahrscheinlicher ist eine Überschreitung der Toleranzgrenzen. Ebenso gilt: Je weiter sich der Mittelwert vom Zentrum des Toleranzbereichs entfernt (je näher er an eine der Toleranzgrenzen heranrückt), desto grösser ist der Überschreitungsanteil. Deswegen ist es sinnvoll, den Abstand zwischen dem Mittelwert und der nächstgelegenen Toleranzgrenze in Standardabweichungen zu messen. Dieser wie nie überschritten werden. Der Abstand, geteilt durch 3 σ, ist der Prozessfähigkeitsindex Cpk; es gilt Cpk = 1, wenn der Mittel- wert 3 σ von der nächstgelegenen Toleranzgrenze entfernt ist.
Der Name „Six Sigma“ kommt von der bei Six Sigma erhobenen Forderung, dass die nächstgelegene Toleranzgrenze min- destens sechs Standardabweichungen (6 σ, „Six Sigma“) vom Mittelwert entfernt liegen soll. Wenn diese Forderung erfüllt ist, kann man davon ausgehen, dass praktisch eine „Null-Feh- ler-Produktion“ erzielt wird und die Toleranzgrenzen so gut wie nie überschritten werden.
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SMED
Single minute exchange of die
engl. für „Werkzeugwechsel“
SMED bedeutet auf Deutsch „Werkzeugwechsel im einstelligen Minutenbereich“ und steht für eine von Shigeo Shingo erfun- dene Reihe von Techniken für die Umrüstung von Produktions- maschinen in weniger als 10 Minuten.
> Rüstzeitreduzierung
Standardarbeit Standard work
Die Standardarbeit bezeichnet die festgelegte Abfolge von Arbeitsschritten, die ein Mitarbeiter innerhalb der > Taktzeit ausführt.
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Standardarbeitskombinationsblatt Standard work combination sheet
Das Standardarbeitskombinationsblatt ist ein Dokument, das die Abfolge der Produktionsschritte für einen oder mehrere Mitarbeiter zeigt. Es wird benutzt, um die optimale Kombinati- on von menschlicher und maschineller Arbeit aufzuzeigen.
Standardisierung Standardization
Standards beschreiben den festgelegten Ablauf von Prozessen und Arbeitsgängen. Mithilfe der Standardisierung wird das optimale Arbeitsergebnis kontinuierlich bei gleichbleibender Qualität mit effizientem Ressourceneinsatz realisiert, unab- hängig davon, wer die Leistung erbringt.
Standards sind visuell erkennbar zu machen und ermöglichen dadurch, Fehler und Probleme durch eine Abweichung vom Standard frühzeitig zu erkennen. Darauf basierend werden z. B. Fehlerabstellmassnahmen entwickelt oder ein Problem- lösungsprozess gestartet. Standards verhelfen zu einer schnelleren und leichteren Einarbeitung von Mitarbeitern.
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Standardlayout Standard layout
Das Standardlayout ist die Zeichnung einer Arbeitsstation oder -zelle, aus der hervorgeht, in welcher Reihenfolge und auf welchen Wegen die Standardarbeit ausgeführt werden soll.
Supermarkt Supermarket
Mit Supermarkt bezeichnet man ein Instrument zur selbststän- digen Produktionssteuerung. In einem Supermarkt sind alle Waren an einem definierten Platz zu finden und entsprechend griffgünstig angeordnet; der Lagerbestand ist begrenzt; was entnommen wird, wird wieder aufgefüllt.
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Taktzeit
Takt time
> KundentaktTPM Total Productive Maintenance
TPM ist eine standardisierte Methode, um eine störungsfreie Produktion zu erhalten. TPM verfolgt folgende Ziele:
> durch die Reduzierung von Anlagestörungen die Verfügbarkeit der Anlage zu steigern,
> die störungsbedingte Instandsetzung und die damit verbundenen „Feuerwehreinsätze“ auf ein Minimum zu reduzieren,
> die Schwachstellen an Anlagen und Betriebsmitteln zu erkennen und zu beseitigen,
> die Identifikation der Mitarbeiter mit den Anlagen und Betriebsmitteln zu steigern und die Mitarbeiter in Wartungs- und Instandhaltungstätigkeiten einzubinden,
LEAN GLOSSAR T–U
> die Produktivität der Anlagen zu steigern,
> die Gesamtkosten für die Instandhaltung durch regelmässige und standardisierte Wartung und Inspektion zu reduzieren.
U-Layout
U-shape layout
Mit „U-Layout“ wird das Layout von Maschinen und Arbeits- plätzen im > One-piece-flow, die die Form eines „U“ bilden, bezeichnet. Der wertschöpfend tätige Mitarbeiter arbeitet innerhalb des „U“ und legt somit minimale Wege zurück.
Die Materialbereitstellung erfolgt störungsfrei von aussen.
Überproduktion Overproduction
Überproduktion ist die schlimmste der sieben Verschwen- dungsarten: Sie führt zu unnötigen Lagerbeständen an Eigen- fertigungsteilen und zieht alle anderen Verschwendungsarten nach sich.
Für Kaufteile und Rohmaterialien verwendet die Lean Welt den Begriff > Bestände.
U LEAN GLOSSAR
LEAN GLOSSAR V
Verschwendung Waste
Verschwendung bezeichnet im Gegensatz zu „Wertschöpfung“
alle Tätigkeiten, die aus Kundensicht dem Produkt keinen
„Wert“ hinzufügen.
Taiichi Ohno kategorisierte die Verschwendung in offen- sichtliche und verdeckte. Die offensichtliche Verschwen- dung kann eliminiert werden, die verdeckte nur minimiert.
Taiichi Ohno unterschied sieben Arten der Verschwendung:
1. Überproduktion (Produktion von mehr Teilen als im Augenblick gefordert)
2. Bestände (an Rohmaterialien und Kaufteilen) 3. Ausschuss
4. Overprocessing (nicht angepasste Prozesse, z. B. über- dimensionierte Prozesse, mangelhafte Ergonomie) 5. Transport von Material
6. Bewegung von Mitarbeitern im Arbeitsablauf
7. Wartezeiten für die Mitarbeiter Dabei ist auf die Rangfolge zu achten: > Überproduktion ist die schlimmste Verschwendungsart und ruft die anderen hervor.
V–W LEAN GLOSSAR
Visuelles Management Visual management
Visuelles Management ist die physische Darstellung aller Standards, Ziele und Zustände, sodass jede Abweichung sofort entdeckt werden kann.
Das Konzept „Visuelles Management” beinhaltet alle Prinzipien, Werkzeuge und Standards, die es ermöglichen, Informationen zu visualisieren, sodass sie für Mitarbeiter und Führungskraft deutlich, einfach und verständlich sind. Dabei sollen Abwei- chungen sofort „ins Auge springen“. Ein gutes visuelles Ma- nagement löst direkt Korrekturmassnahmen (z. B. > PDCA-Zy- klus, > 5-W-Methode) auf Shopfloor-Ebene aus.
Wertschöpfung Value creation
Wertschöpfung bezeichnet im Gegensatz zur > Verschwen- dung alle Tätigkeiten, die aus Kundensicht dem Produkt „Wert“
hinzufügen.
LEAN GLOSSAR W
Wertschöpfungsketten-Diagramm Swim lane diagram
Das Wertschöpfungsketten-Diagramm ist eine Methode zur Darstellung von Geschäftsprozessen einer Organisation bei der Geschäftsprozessanalyse und -modellierung. Dabei werden verschiedene Verantwortungsbereiche horizontal je auf einer Bahn („Swim lane“) dargestellt, sodass Verantwor- tungsübergänge bzw. Schnittstellen sichtbar werden.
Wertstromanalyse / -design Value stream analysis / design
Als Wertstromanalyse / -design wird eine Methode zur Auf- nahme und zur Gestaltung von Wertströmen bezeichnet.
Dabei werden auf einem Blatt mithilfe standardisierter Symbo- le der Materialstrom und der Informationsfluss dargestellt.
Die wichtigste Kennzahl, die aus der Wertstromanalyse ermit- telt wird, ist die > Durchlaufzeit. Im Wertstromdesign wird der Zielzustand als Soll-Wertstrom modelliert und daraus werden die Umsetzungsprojekte abgeleitet.
Zielvereinbarung Target agreement
Die Zielvereinbarung bezeichnet eine Führungstechnik, bei der sich eine Führungskraft und ihre Mitarbeiter auf das Erreichen von Zielen der Organisation einigen. Die Zielvereinbarung hat zwei Elemente: das Ziel und die Massnahmen zur Zielerrei- chung, d. h., sie setzt sich aus quantitativen Zielen und Hand- lungsplänen zusammen.
Z LEAN GLOSSAR
Zykluszeit Cycle time
Die Zykluszeit ist die Zeit, die zur Durchführung eines Arbeits- prozesses tatsächlich benötigt wird. Bei einer optimalen Aust- aktung der Fertigung entspricht die Zykluszeit des Mitarbeiters dem > Kundentakt.
Zahlen. Daten. Fakten der Staufen Gruppe.
Projekte p. a.
300
> 3000
Seminarteilnehmer p. a.
> 70
verschiedene Lean und Six-Sigma-
Trainings
> 90
aktive Trainer und Coaching Experten
> 500
BestPractice Besuche p. a.
> 70
BestPractice Partner
Mio. € Umsatz
50
Mitarbeitende
260
Niederlassungen
13
in 10 Ländern Sprachen
14
Zahlen. Daten. Fakten der Staufen Gruppe.
Mio. € Umsatz Mio. € Umsatz
Zahlen. Daten. Fakten der Staufen Gruppe.
Mio. € Umsatz Mio. € Umsatz
Sprachen
Sprachen
13
Niederlassungen in 10 Ländern
14
> 500
BestPractice BestPractice
Zahlen. Daten. Fakten der Staufen Gruppe.
Zahlen. Daten. Fakten der Staufen Gruppe.
> 20
Jahre Erfahrung
Zertifiziert nach ISO 9001 ISO 29990
AZAV
Wir glauben, dass in jedem Unternehmen ein noch besseres steckt. Unsere Leidenschaft ist es, dieses Unternehmen herauszuarbeiten und gemeinsam mit Ihnen eine nachhaltige Veränderungskultur zu etablieren. So wird Ihre Organisation schlank, schlau und verbessert sich ständig.
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