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Diskussionsveranstaltung „Was Strom wirklich Kostet“ Referentin: Swantje Fiedler

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11|2015

V

ORTRAGSBERICHT DER

FÖS-R

EGIONALGRUPPE

M

ÜNCHEN

Diskussionsveranstaltung „Was Strom wirklich Kostet“

Referentin: Swantje Fiedler

Am 15. Oktober 2015 referierte die stellvertretende Geschäftsführerin des FÖS, Swantje Fiedler, im Rah- men des 9. Münchener Klimaherbstes über die Studie „Was Strom wirklich kostet“, die das FÖS im Auftrag von Greenpeace Energy erstellt hat. Mit rund 85 Gästen war der Saal der „orange bar“ bis auf den letzten Platz gefüllt und somit die erfolgreichste Veranstaltung der Regionalgruppe des FÖS bislang.

Als Hausherr begrüßte Jens Mühlhaus, Vorstand von Green City Energy, zu Beginn die Kooperationspartner, das FÖS und alle Gäste. Anschließend dankte der Sprecher der Regionalgruppe, Dr. Botho Kickhöfer, dem Gastgeber Green City Energy sowie der Petra-Kelly-Stiftung und der Umwelt Akademie für ihre Kooperati- on und Unterstützung der Veranstaltung.

In ihrem Vortrag erläuterte Swantje Fiedler zunächst die Zusammensetzung des Haushaltsstrompreises in Deutschland und zeigte die Entwicklung der unterschiedlichen Strompreiskomponenten (insbesondere der EEG-Umlage) seit 2000 auf. Eine wesentliche Erkenntnis lautete, dass der vom Konsumenten bezahlte Strompreis nicht die „wahren“ gesellschaftlichen Kosten der Stromerzeugung in Deutschland widerspiegelt und dass insbesondere erneuerbare Energien dabei teurer erscheinen, als sie es bei einer volkswirtschaft- lichen Betrachtung sind.

Atom- und Kohlestrom sind demnach nur aufgrund vielfältiger, jahrzehntelanger staatlicher Förderungen so billig, wie sie heute scheinen. Diese Förderungen sind, anders als bei den erneuerbaren Energien, nicht umgelegt auf den kWh-Preis auf der Stromrechnung und bleiben für den Stromkunden somit „unsichtbar“.

Dennoch wird ein Großteil letzten Endes – über den Umweg des Staatshaushaltes - vom Steuerzahler über- nommen. Darüber hinaus beeinträchtigen die konventionellen Energien – als „externe“ Kosten in Form von Umwelt- und Gesundheitsschäden – die Lebensbedingungen heutiger und künftiger Generationen. In ihren politischen Schlussfolgerungen forderte Swantje Fiedler unter anderem, die wahre Zusammensetzung des Strompreises für den Bürger transparent zu machen und die externen Kosten durch einen Preis auf CO2- Emissionen zu internalisieren. Dazu müssten sowohl der europäische Emissionshandel radikal reformiert als auch nationale Abgaben auf CO2 eingeführt werden.

Swantje Fiedler stieß auf ein sehr aufmerksames Publikum und behielt trotz Verständnisfragen und Zwi- schenmeldungen während des Vortrags eine klare Linie. Es gelang ihr, die überaus komplexe Thematik auch interessierten Laien verständlich zu machen. Die sind auf der Homepage des FÖS abrufbar.

In der anschließenden Diskussion kam es zu einem angeregten Austausch auch über Detailfragen der Strompreiszusammensetzung, wobei der teils hohe Kenntnisstand des Publikums deutlich wurde. Eine mehrfach geäußerte Erkenntnis lautete, dass eine rein ökonomische Betrachtung der Strompreisdebatte nicht gerecht wird, selbst wenn sie im volkswirtschaftlichen Sinne auch externe Kosten berücksichtigt.

Denn die Stabilisierung des Weltklimas, die Bewahrung der Biodiversität und die Sicherung der Lebens- grundlagen für kommende Generationen haben auch einen intrinsischen Wert, der sich nicht in Geld aus- drücken lässt. Auch das Argument des Wettbewerbsnachteils durch einen Preis auf CO2 in Deutschland wurde diskutiert. Kurzfristig, so Swantje Fiedler, mag ein solcher Preis die energieintensive Industrie in Deutschland zwar belasten. Die Alternative – ein ungebremster Klimawandel - wird für die gesamte Wirt- schaft jedoch existenzbedrohend sein.

Wir danken unseren Kooperationspartnern und hoffen, im kommenden Jahr gemeinsam weitere erfolgrei- che Veranstaltungen durchführen zu können.

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