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Ratgeber für Angehörige dementer Menschen

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Academic year: 2022

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Mateja Sifrar

Tips einer Demenzexpertin

10.4.2021

Ratgeber für Angehörige dementer Menschen

Ein riesengroßes Dankeschön!

Ich freu mich sehr, dass Sie den Download dieses kostenlosen Ratgebers gestartet haben. Die folgenden Infos werden helfen, die wichtigsten Punkte beim Umgang mit an Demenz erkrankten Menschen zu beachten.

Mein Ziel ist es, dass Sie diese schwierige Aufgabe leichter meistern und sich Ihre Lebenqualität deutlich verbessert. Gleichzeitig aber auch jenes des dementen Angehörigen und der ganzen Familie.

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Viele Menschen, die an Demenz leiden, werden von Angehörigen gepflegt.

Dieser Ratgeber soll helfen, die wichtigsten Punkte bei der Pflege der Demenzpatienten zu beachten. Vor allem sind es Ratschläge für die pflegenden Angehörigen, um diese Aufgabe leichter zu meistern und zu wissen, ab wann professionelle Hilfe in Anspruch genommen werden soll.

Wichtig ist vor allem die rechtzeitige Information über diese Krankheit und deren Verlauf sowie den jeweiligen Herausforderungen.

1. Die drei Demenz-Stadien

Demenzsymptome verschlechtern sich mit dem Fortschreiten der Krankheit.

Das bringt auch immer neue Herausforderungen für die pflegenden Angehörigen.

Es ist daher wichtig, die 3 Stadien und die dazugehörigen Symptome zu verstehen, um im voraus zu planen und die richtigen Schritte zu setzen.

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Demenzstadium 1:

Die jeweilige Demenzphase ist entscheidend, welche Herausforderungen zu bewältigen sind

Die Phase 1 ist die Frühphase der Erkrankung. Die betroffenen Menschen können noch eigenständig agieren und am sozialen und beruflichen Leben teihaben.

Die Betroffenen haben Konzentrationsschwächen oder können sich an kurz davor liegendes nicht erinnern. Weiters werden kürzlich stattgefundene Erlebnisse oder auch bestimmte Wörter oder Namen vergessen.

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Demenzstadium 2:

In dieser Phase passiert deutlicher Gedächtnisverlust, Verwirrung sowie der Auftritt physischer Symptome.

Beispiele:

● Probleme, Familienmitglieder oder Freunde zu erkennen

● Probleme, das tägliche Leben zu organisieren, zB. Anziehen

● Ruhelosigkeit und Einschlafschwierigkeiten

● Herumwandern oder Verirren

● Persönlichkeitsveränderungen

Demenzstadium 3:

Menschen in der letzten Demenzstufe benötigen Hilfe bei fast allen täglichen Dingen, wie zB. essen, aufstehen, spazieren usw.

Während dieser Phase verlieren die Betroffenen auch oft die Fähigkeit zu kommunizieren. Auch Schwierigkeiten beim Kauen oder schlucken sind möglich.

Viele der Patienten können auch die Umgebung nicht mehr wahrnehmen bzw.

erkennen auch die eigenen Familienmitglieder nicht mehr.

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2. Schaffen Sie Routinen

Pflegende Angehörigen helfen den Dementen sehr, wenn gleichbleibende Tagesroutinen bestehen. Diese Methode kann dem Dementen ein gewisses Maß an Gewohnten geben.

Wichtig ist, dass die pflegenden Angehörigen keine bedeutenden Änderungen in der Tagesroutine machen sollten, dies verwirrt die Demenzpatienten.

Wenn Änderungen notwendig sind, sollten diese langsam und behutsam gemacht werden. Demenzpatienten benötigen viel mehr Zeit, um sich an jede Änderung zu gewöhnen.

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3. Planen Sie Aktivitäten

Aktivitäten, wie zB. Musik hören, bewirken, dass sich Demenzkranke nicht verschließen

Pflegende Angehörige können Ihre Liebsten mit folgenden Tips zu Aktivitäten und zum mitmachen motivieren:

● Übungen, wie zB. Gymnastik, Spaziergänge

● Musikhören

● Einfache Spiele

● Hausarbeiten, wie zB. Wäsche zusammenlegen oder Gartenarbeiten

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● Besuch eines Parks, Museums oder zB. Freiluftveranstaltungen

● Film ansehen

● Besuch bei Freunden

● Kochen und backen

Es kommt aber auch darauf an, zu welches Tageszeit die Demenzkranken ihre besten Momente haben. Es kommt einfach auf gutes beobachten an.

Manche Betreuuer geben kleine Karten über den Zustand des Dementen an umgebende und uninformierte Menschen, um diese zu informieren, ohne das es der Betroffene merkt oder das Peinlichkeiten passieren.

So eine Karte könnte zb. den Text haben : “ Mein Vater/meine Mutter leidet an Demenz und er/sie könnte Unpassendes sagen oder tun - Bitte um Nachsicht !”

4. Fördern Sie die Kommunikation

Die Krankheit Demenz kann die Fähigkeit, mit anderen zu kommunizieren, massiv einschränken. Diese Menschen suchen oft vergeblich nach passenden Wörtern oder können bestimmte Wörter sinngemäss nicht zuordnen. Sehr oft geht auch mitten im Satz der Faden verloren.

Pflegende Angehörige können folgende Strategien verwenden, um Kommunikation zu erleichtern:

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● Augenkontakt halten und lächeln

● Nur eine Frage zur gleichen Zeit

● keine W-Fragen (warum, wieso, weshalb)

● Verwenden Sie offene und entspannte Körpersprache

● Angenehme, beruhigende Stimme, aber keine Babysprache

● Bleiben Sie ruhig, wenn der Demente agressiv oder hektisch ist

Das laufende Fördern einer Kommunikation erlaubt es den Demenzkranken, bei Gesprächen und Aktivitäten aktiv mitzumachen. Kommunikation hilft auch den pflegenden Angehörigen, Druck und Stress zu vermeiden.

5. Sorgen Sie für nahrhaftes Essen

Es ist sehr wichtig, das Demenzpatienten gesund essen und genug Flüssigkeit bekommen. Diese Menschen verlieren leicht an Gewicht, speziell wenn :

● diese vergessen, wann die zuletzt gegessen haben

● vergessen wird, wie man Essen zubereitet

● Demente jeden Tag das gleiche essen

● das Gefühl der Essenszeiten verlorengeht

● der Geruchs- und Geschmacksinn nachläßt

● Probleme beim Schlucken und Kauen auftreten

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Folgendes können pflegende Angehörige tun, um sicherzustellen, dass die Dementen genug gesundes Essen bekommen:

● Mahlzeiten immer zu gleichen Zeiten

● Servieren der Mahlzeiten in schönen oder buntem Geschirr

● Umfangreiches Frühstück, evtl. Multivitaminpräparate

● Bereiten Sie Essen in kleinen Stücken vor, auch kunstvoll gestaltet

● Keine Störungen beim Essen, kein TV und Radio

● Wahl von Lebensmittel, die leicht gekaut und geschluckt werden können

6. Verstärken der Wertschätzung

Vermindern Sie Ängste beim Dementen, welche diese Krankheit verursacht, indem Sie der Person ermöglichen, “sie selber zu sein”

Möglichkeiten des Angehörigen, um bei Hygiene und Pflege zu helfen:

● Eigenes Zähneputzen zur gleichen Zeit, Nagelpflege

● Motivieren, dass sich der Demente rasiert, wenn es vorher auch so war

● Genug Zeit zum Anziehen geben

● Hilfe bei der Auswahl der Kleidung und vorbereiten in richtiger Reihenfolge, in welcher diese dann angezogen wird.

● Bereitstellen von gemütlicher und nicht einengener Kleidung

● Gewand und Schuhe mit Klettverschluss statt Bändern und Schnüren

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7. Beschützen Sie vor Gefahren

Viele alltägliche Situationen bewirken bei Dementen Unsicherheiten oder bringen diese sogar in Gefahr!

Diese Menschen verstehen möglicherweise Warnhinweise wie zB. “Achtung, Boden gewischt” nicht. Sogar ein Übergang zu einem anderen Bodenbelag (zB. Holzboden zu Teppichboden) kann eine Irritation hervorrufen.

Einige Sicherheitstips:

● Feste und komfortable Schuhe

● Breite farbige Bänder an den Ecken der Treppen

● Auspolsterung von Ecken und Kanten

● Heiss-/Kalt Au leber bei Wasserhähnen

● Reduzierung der Boilertemperatur, um Verbrennungen zu vermeiden

● Sicherheitssperren bei Öfen

● Vergewisserung, dass die Medikamente korrekt eingenommen werden.

Falls eine demente Person noch Auto fährt, beachten Sie Anzeichen, ob es nicht eine Gefahr für den Betroffenen und für andere gibt.

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8. Haustiere

Haustiere bewirken bei Demenzpatienten oft viel Positives

Es gibt viele Vorteile, wenn ältere Menschen und auch an Demenz erkrankte ein Haustier haben. Hunde, Katzen und auch andere Tiere bewirken laufende Liebe, Zuneigung und Gesellschaft für diese Personen. Demente in einem frühen Stadium bedeutet die Obsorge für ein Haustier, dass der Demente aktiv bleibt und eine für ihn erfüllende Beschäftigung hat.Wenn es zusehends

schwieriger wird, dass sich eine demente Person um das Haustier alleine kümmert, könnten andere Menschen gemeinsam mit dem Dementen die Betreuung dieses Tieres übernehmen.

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9. Informieren Sie sich rechtzeitig

Lesen Sie zB. mein e-book auf Amazon (www.sifrar.com/ebook) oder kaufen meinen Onlinekurs “Demenz im Alltag” (www.demenzexpertin.at) für

weitergehende Infos zu diesem Thema. Im e-book und Kurs wird auch die Lösung schwieriger Situationen gezeigt, zB. wie eine Frau vor der Magensonde gerettet wurde. Spezielle Kapitel betreffen auch die rechtliche Absicherung und Einbindung der anderen Familienmitglieder und Verwandten.

10. Selbstschutz der pflegenden Angehörigen

Die Betreuung eines dementen Familienangehörigen kann das eigene Leben in vielfacher Weise beeinträchtigen. Dies betrifft auch die Möglichkeiten zu arbeiten und das soziale Leben. Jeden Tag können neue Herausforderungen entstehen und diese haben oft enorme Auswirkungen auf die Gesundheit und auch emotionale Wohlbefinden.

Sehr oft stellen pflegende Angehörige das Wohl des Dementen über deren eigenes. Trotzdem sollte klar sein, dass eine Qualitätspflege nur mit eigener Gesundheit und emotionalem Wohlbefinden möglich ist.

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Pflegende können folgende Tips für den Selbstschutz anwenden, um den Stress zu reduzieren, Mitleid unter Kontrolle zu halten und Erschöpfung zu vermeiden:

● Reden Sie über Ihre Aufgabe, auch wenn viele es vermeiden wollen, über den dementen Zustand Ihres Angehörigen mit Freunden und der eigener Famile zu reden. Aber über die eigenen Sorgen, Ängste und Herausforderungen zu reden, hilft beim Abbau der Spannungen. Reden Sie darüber alternativ mit einem Vertrauten oder auch Therapeuten.

● Achten Sie auf genügend Schlaf. Erwachsene benötigen 7-9 Stunden Schlafe jede Nacht. Wenn Sie nicht genügend Schlaf bekommen, drohen tagsüber Irritationen und Probleme. Es ist auch ungesund !

● Tägliche Körperübungen. Es wird empfohlen, per Woche zumindest 150 Minuten moderate körperliche Ertüchtigung zu betreiben. Dies hat

positive Auswirkungen in Form von Stressreduktion, mehr Energie sowie besseren Schlaf.

● Praktizieren Sie Selbst-Mitgefühl. Sehr oft verlangen die pflegenden Angehörigen zu viel von sich ! Es ist zwar wichtig, bei der Pflege dementer Angehöriger ruhig zu bleiben, trotzdem können dabei

negative Gefühle wie Ärger, Frust oder Traurigkeit entstehen. Statt sich schuldig zu fühlen, wenn solche Gefühle au ommen, sollten die

pflegenden Angehörigen versuchen, diese Empfindungen ohne Beurteilung zu beobachten.

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11. Wann ist professionelle Hilfe nötig?

Organisieren Sie professionelle Hilfe, wenn eine rund um die Uhr Betreuung erforderlich wird.

Demente Angehörige werden mit zunehmendem Verlauf der Krankheit mehr und mehr Pflege benötigen. Sie als Betreuer könnten auch Hilfe benötigen, um Aufgaben wir baden, betten oder anziehen noch bewältigen zu können.

Professionelle Hilfe ist angebracht, wenn der demente Angehörige:

● rund um die Uhr Hilfe braucht

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● selbst nicht mehr gehen kann

● besitzergreifend wird

● unerwartet Gewicht verliert

● Verletzungen passieren

● Perioden mit Angstzuständen oder Agressivität stattfinden

● Umherwandert, Orientierung verliert

Pflegende Angehörige, welche Krankheitsanzeichen wie chronischen Stress, Überlastung oder gar Depressionen haben, benötigen professionelle Hilfe.

Es ist die Verantwortung der pflegenden Person oder deren Familie zu entscheiden, ob und wann professionelle Hilfe notwendig wird.

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12. Zusammenfassung

Pflegende Angehörige dementer Menschen erwartet ein enorme Ausmaß an Emotionen bei der Bewältigung dieser Aufgabe, sowohl positiv als auch negativ !

Es gibt etliche Möglichkeiten, um pflegenden Angehörigen zu helfen.

Selbstschutz ist ein lebenswichtiger aber oft missachteter Aspekt bei der Pflege anderer. Pflegende Angehörige können schädliche gesundheitliche Folgen durch Stress und Überlastung vermeiden, indem sie sich rechtzeitig informieren, anderen anvertrauen und das Selbstgefühl im Auge behalten.

13. Wichtige Links

Meine Bücher und Kurse:

www.demenzexpertin.at - Webseite zum Onlinekurs “Demenz im Alltag”

www.sifrar.com/e-book- E-book “Demenz im Alltag” (Amazon)

www.sifrar.com/buch- E-book “Nicht ohne meinen Sohn Tim Erik” (Amazon)

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Meine virtuelle Präsenz im Internet:

mateja@sifrar.com- Meine Mailadresse

www.sifrar.com/youtube - Mein Youtubekanal www. .com/demenzexpertin- Facebookseite www.instagram.com/demenzexpertin- Instagram

Meine Empfehlung für passende Geschenke für Demenzpatienten:

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