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InstitutfürGeographie derK a r I - F r a n z e n s - U n i v e r s i t ä tGraz

■ G e o graphie H Mitteilungen

ÖSTERREICHISCHE GEOGRAPHISCHE GESELLSCHAFT

Zweigstelle Graz ■ H e ft 18

M ä r z 1 9 9 6

(2)

Schwerpunktthema:

■ Die Westukraine - ein kurzer geographischer Überblick____________________________ 1 (A.Bayerl, H Bimeshofer, D. Fleck, P. Gerngroß, G. Sodl)

■ Softwaregestützte Einsatzplanungen für GPS- Messungen___________________________7

(J. Gspurning)

e r v I c e

■ Lehrveranstaltungen am Institut für Geographie im Sommersemester 1996_____________11

■ Vortragsprogramm___________________12_

Impressum

Herausgeber: Österreichische Geographische Gesellschaft, Zweigstelle Graz

Präses: 0 . Univ. Prof. Mag. Dr. Wilhelm Leitner, Institut für Geographie der Universität Graz, Heinrichstraße 36, 8010 Graz

Schriftleitung: Mag. Dr. Gerhard Karl Lieb Layout: Mag. Kasimir Szarawara

Namentlich gekennzeichnete Artikel geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.

Unsere Adresse

Institut für Geographie der Universität Graz, Heinrichstraße 36, A-8010 Graz

Telefon: 0316/380/5135; Fax: 0316/32-53-95.

o r s c h a u

Für das Heft 19, das voraussichtlich Anfang Oktober 1996 erscheinen wird, sind u.a.

folgende Beiträge geplant:

■ Ein Artikel über Lemberg als Fortsetzung des Schwerpunktthemas Ukraine

■ Geographische Nutzungsmöglichkeiten des Internet

■Aktuelle geographische Neuerscheinungen

(3)

ra g S lGRAPHIE Ukraine 1

DIE W ESTUKRAINE - EIN KURZER GEO GRAPHISCHER ÜBERBLICK von Alice Ba y e r l, Helmut Bim e s h o f e r, Dieter Fle c k, Peter Ger n g r o bund Gerald Sodl

Einleitung

Dieser Aufsatz entstand anläßlich einer Studienreise in die Westukraine vom 4. bis 9.10.1995, zu der die Autoren vom Leiter der Abteilung für Geomorphologie an der Geographischen Fakultät der Ivano-Franko Universität in L'viv, Professor Jaroslav Kr a v c u k, eingeladen waren, wofür wir uns an dieser Stelle herzlich bedanken möchten.

Aufrichtiger Dank gilt auch unseren Begleitern durch die Waldkarpaten, Volodimir Lo z in s'kiji

und Svitlana Blag o d ir (Geographische Fakultät der Ivano-Franko Universität, L'viv).

Die Eigenständigkeit der Westukraine gegenüber den zentralen und östlichen Teilen des Landes beruht auf ihrer jahrhundertelangen Zugehörigkeit zum polnischen bzw.

österreichischen und ungarischen Herrschaftsbereich. Es werden 7 der insgesamt 25 ukrainischen Bezirke (oblasti) zur Westukraine gezählt, davon waren die fünf südlichen fast 150 Jahre österreichisch (die Bezirke L'viv [Lemberg], Ternopil' [Tarnopol]

und Ivano Frankivsk [Stanislau] sind fast zur Gänze mit dem Ostteil des Kronlandes

"Königreich Galizien und Lodomerien" identisch, und der Bezirk Cernivci [Czernowitz] deckt den Nordteil des ehemaligen Herzogtums Bukowina ab) bzw. mehrere Jahrhunderte ungarisch (Zakarpatje [Karpato-Ukraine]), womit sie eine eigenständige Kulturlandschaft innerhalb der Ukraine bilden. Die beiden nördlichen Bezirke der Westukraine (Volynija [Wolhynien], Rovno [Rowno]) kamen nach der ersten Teilung Polens zu Rußland, und werden daher in weiterer Folge nicht berücksichtigt.

Naturräumlicher Überblick

Naturräumlich gesehen sind die Ostkarpaten, im Bereich der Ukraine aufgrund ihrer großteils relativ geringen Gipfelhöhen (zwischen 800 und 1500 m) auch Waldkarpaten genannt, das Rückgrat der Westukraine. Sie bilden ein in zahlreiche kleine Bergländer und -ketten zergliedertes Mittelgebirge, das aus einem inneren, westlichen, primär aus vulkanischen

Gesteinen bestehenden und aus einem äußeren, östlichen, großteils aus Flysch aufgebauten Teil besteht. Dort ragen die Waldkarpaten auch mehrmals über die Waldgrenze hinaus, was zum Teil auch anthropogen bedingt ist, werden doch die flachen, waldfreien Bergrücken als Almen (polonina) genützt. Vereinzelt haben die Berge Hochgebirgscharakter, namentlich in den Cernogora, wo sich mit der Goverla (2061m) auch der höchste Berg der Ukraine befindet.

Im W der Zakarpatje hat die Ukraine noch Anteil an der Theißebene, die bereits ein Teil des pannonischen Tieflandes ist (in ukrainischer Diktion wird dieser Bereich gern Transkarpatentiefland genannt). Hier am Rand der Karpaten liegen mit den Städten Uzgorod (ungarisch: Ungvar), Mukacevo (ungarisch:

Munkacz) und Chust (ungarisch: Huszt) auch die wirschaftlichen und kulturellen Zentren von Zakarpatje.

Im E schließt an die Waldkarpaten das im Mittel ca. 300 bis 400 m hohe Karpatenvorland an, das von den rechten Seitenflüssen des Dnjestr ziemlich stark zergliedert ist. Es reicht in etwa bis an die Linie Cernivci - Ivano Frankivsk und trennt somit die Karpaten von der Wolhynisch- Podolischen Platte, einer ebenfalls stark zerschnittenen, aus kreidezeitlichen und tertiären Gesteinen bestehenden Platte, die mit einer Lößdecke bedeckt ist und auf einem präkambrischen Kristallinmassiv abgelagert wurde. Dieser Großlandschaft werden die im Schnitt 200 bis 350 m hohen Podolischen Höhen untergeordnet, die wiederum in einzelne kleine Bergländer wie z. B. den Berg Opol'je oder die Golo Gori (höchste Erhebung: Kamula, 471 m) gegliedert werden. Von den Podolischen Höhen streicht noch als Ausläufer der Höhenzug Rostos'je von L'viv nach NW hinein bis Polen. Weitere Details zum Naturraum finden sich in Se m j o n o w its c h-Be r g, 1958 und 1959.

Kurzer Abriß über das Klima der West­

ukraine

Die Westukraine befindet sich in der kühlgemäßigten Zone. Das Klima ist im Bereich der Waldkarpaten von subozeanischer Prägung und wird weiter nach W zunehmend subkontinental. Man könnte daher die Westukraine als Übergangsbereich zwischen dem Einfluß maritim gemäßigter und kontinental gemäßigter Luftmassen ansehen.

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r a g i l GRAPHIE Ukraine 2

Tabelle 1: Monatsmittelwerte der Temperaturen (°C) und der Niederschläge (mm) an ausgewählten Stationen der Ukraine. Quelle: Lyd o lp h1977.

Uzgorod (118 m) L' viv (325 m) Kijev (179 m)

Temperatur Niederschlag Temperatur Niederschlag Temperatur Niederschlag

Jan. -2,9 55,0 -3,8 33 -5,9 43

Feb. -1,4 49,4 -2,8 33 -5,3 39

März 4,3 31,3 1,8 30 -0,5 35

A pril 10,0 32,9 7,6 47 7,1 ~ 46

Mai 15,4 60,2 13,8 66 14,7 56

Juni 17,9 98,4 16,6 77 17,4 66

Juli 19,9 68,9 18,3 96 19,3 70

Aug. 19,0 91,2 17,5 91 18,2 72

Sept. 15,0 49,0 13,6 47 13,6 47

Okt. 10,1 43,7 8,8 52 7,7 47

Nov. 4,3 49,1 2,7 46 1,1 53

Dez. -0,2 76,2 -1,4 37 -3,7 41

Jahr 9,3 705,3 7,7 655 7,0 615

Die nach E zunehmende Kontinentalität wird deutlich, wenn man die Monatsmittel der drei Wintermonate von Uzgorod, L'viv und Kijev vergleicht. So liegen die Temperaturen in Uzgorod zwischen 0° und -3°C, in L'viv zwischen -1° und -4°C, und in Kijev bereits zwischen -4° und -6°C. Dieser Umstand zeigt sich auch bei den jährlichen Niederschlagsmengen: In Uzgorod fallen im langjährigen Mittel 705 mm, in L'viv 655 mm und in Kijev nur mehr 615 mm. Die größten Niederschlagsmengen werden im Sommer verzeichnet. Diese Niederschläge gehören überwiegend zum Starkregentypus, die oft mit heftigen Gewittern und Hagelschlägen einhergehen. In Uzgorod gibt es daher 30 Gewittertage, in L'viv 26 und in Kijev 25. Die geringsten Niederschläge, die oft nur ein Viertel der Jahresniederschlagsmenge ausmachen, verzeichnet man im Wnter (siehe Tabelle 1).

Die Waldkarpaten mit ihrem NW-SE-Verlauf und ihrer höchsten Erhebung, der Goverla (2061 m), haben einen entscheidenden Einfluß als Wetterscheide. Sie blockieren z.B. im W nter die arktischen Luftmassen aus N. So liegt das Jännermittel in Uzgorod bei -2,9°C und das absolute Minimum im Jänner bei -28°C. In L'viv auf der Nordseite der Karpaten, die direkt im Einfluß der arktischen Luftmasse liegt, beträgt das Jännermittel -3,8°C und das absolute Minimum -33°C. Im Sommer hingegen ist Uzgorod deutlich wärmer und feuchter als L'viv.

Der Jahresniederschlag im Bereich der Goverla liegt bei etwa 1500 mm. Im Wnterhalbjahr gibt es 10 bis 15 Föhntage, wobei der Südföhn am häufigsten auftritt.

Bevölkerung

Das Mehrheitsvolk war schon zur Zeit der Doppelmonarchie das der Ukrainer - damals wurden sie, um den Unterschied zu den russischen Ukrainern hervorzustreichen, offiziell

"Ruthenen" genannt. Vor allem in den Städten gab es bis 1945 einen bedeutenden polnischen Bevölkerungsanteil - dieser lag beispielsweise lag bei der Volkszählung 1931 in Ostgalizien bei ca. 30% (Ka m n e v 1993, 18). Eine weitere wichtige Minderheit Ostgaliziens waren die Juden (1931: ca. 10%).

Durch den Zweiten Weltkrieg und dessen Folgen kam es zu einer dramatischen Änderung der Bevölkerung: die Juden waren ermordet worden oder ins Exil geflüchtet; der Großteil der Polen wurde im Rahmen einer

"Austauschaktion" zwischen der Sowjetunion und Polen in die nunmehr polnischen deutschen Ostgebiete ausgesiedelt, dafür wurden tausende Ukrainer aus Polen "repatriiert"; der bedeutende, nicht-jüdische deutschsprachige Bevölkerungsanteil der Bukowina wurde ebenfalls vertrieben oder verschwand in Gulags

Übrig geblieben sind dennoch zahlreiche, zahlenmäßige jedoch relativ kleine Minderheiten, wie Polen (in L'viv), Ungarn, Slowaken und Deutsche (Zakarpatje) oder Rumänen (Bukowina).

Heute leben in den fünf westukrainischen Bezirken, die eine Fläche von rund 71 000 km 2

einnehmen (das entspricht in etwa jener der Republik Irland) ca. 6,9 Millionen Menschen (die

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E S S ] GRAPHIE Ukraine 3

Zahl entspricht ziemlich genau jener der Schweiz). Die Bezirkshauptstädte sind zugleich auch die größten: L'viv: ca. 800 000 Ew., Cernivci: ca. 250 000 Ew., Ivano Frankivsk: ca.

230 000 Ew., Ternopil-: ca. 190 000 Ew. und Uzgorod: ca. 120 000 Ew.

Wirtschaft

Die folgenden Ausführungen beruhen auf den Fischer Weltalmanach (1996) und Kam n e w

1993. Demnach zählt die Ukraine heute zu den ärmsten Ländern Europas: Beispielsweise sank das Bruttoinlandsprodukt im Jahre 1994 allein um 19%, die Arbeitlosigkeit betrug 1994 inoffiziellen Schätzungen zufolge ca. 25%, die Inflation betrug 1994 891% (alle Zahlen: Fischer Weltalmanach 1996), das Sozialwesen ist seit dem Zusammenbruch der Sowjetunion praktisch kollabiert...

Die Westukraine ist, sieht man von den Industriegebieten von L'viv und Ivano Frankivsk ab, innerhalb der Ukraine zudem noch ein wirtschaftlich schwach entwickeltes Gebiet, was weiter nicht verwundert, sind doch die großen Industrie- und Bergbauzentren im E des Landes angesiedelt.

Der primäre Sektor ist in der Ukraine noch wesentlich stärker ausgeprägt als in den westlichen Ländern (Anteil des primären Sektors am BIP 1993 in der Ukraine: 35% - zum Vergleich Slowakei: 7%, Österreich: 2%). Im Gegensatz zur Ostukraine verfügt die Westukraine über relativ wenige Bodenschätze.

Zwar zählt das Karpatenvorland zu den ältesten Erdölförderzentren der Welt, die Vorkommen sind jedoch gering. Eine größere wirtschaftliche Bedeutung haben die Kalisalze und Kochsalze, deren Vorkommen an eine Salzfolge am östlichen Karpatenrand gebunden ist.

Bedeutender als der Bergbau ist in der Westukraine jedenfalls die Landwirtschaft, wobei neben dem Anbau von Zuckerrüben und Getreide vor allem der Obstanbau eine größere Bedeutung aufweist. Die Zakarpatje ist zudem eines der bedeutendsten Weinbaugebiete des gesamten Landes.

Die Industrie der Westukraine (Anteil des sekundären Sektors am BIP der gesamten Ukraine im Jahre 1993: 47%; zum Vergleich Slowakei: 44%, Österreich: 34%) wird von traditionellen Sparten wie Maschinenbau, Chemie, Holzverarbeitung, Lebensmitteln und Baustoffen dominiert. Der Tourismus hat,

insbesondere in der Karpatenregion eine bis in die Monarchie zurückreichende Tradition, was auch durch ältere Reiseführer dokumentiert wird. Vor allem die zahlreichen Kurorte sind Träger des Fremdenverkehrs, der jedoch nicht mit unseren westlichen Maßstäben zu messen ist, da er ausschließlich vom Sozialtourismus der Sowjetunion getragen wurde. Die touristische Infrastruktur ist entsprechend mangelhaft und verwahrlost.

Der höchste Berg der Ukraine: Die Goverla in den Cernogora

Die Goverla (2061m) als höchster Punkt der Cernogora ist zwar einer der wenigen Zweitausender der Ostkarpaten, aber es sind dennoch weniger die physiogeographischen Umstände, die diesen Berg bekannt machen als vielmehr die humangeographisch-politischen:

Durch die Grenzziehung nach dem Zweiten Weltkrieg im Jahre 1945, bei der Ostgalizien und Zakarpatien zur Sowjetunion kamen, wurde dieser Gipfel zur höchsten Erhebung der gesamten Ukraine (seit 1991 nach Rußland immerhin der flächenmäßig zweitgrößte Staat Europas).

Abbildung 1: Die Ostkarparten

Städte Gipfe Pässe

Innere Ost - Karpaten ( Andesite, Dazite, Rhyolite Granite, Gneise )

Die Karpaten lassen sich in vier Großeinheiten gliedern, und zwar in die West-, Ost-, Südkarpaten und das Siebenbürger Bergland.

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[çS D G R A P H IE Ukraine 4

Während die Westkarpaten und die Südkarpaten bei uns durch ihre Hochgebirge - die Hohe Tatra kulminiert im Gerlachovsky styt (2667 m), der Fagaras im Moldaveanu (2543 m) - noch einen gewissen Bekanntheitsgrad aufweisen, sind die Ostkarpaten weitestgehend unbekannt. Vom Westteil der Karpaten werden letztere durch den Duklapaß (502 m, zwischen der Ostslowakei und Süostpolen gelegen) getrennt, zu den Südkarpaten bildet der 1033 m hohe Predeal südlich von Brasov (Kronstadt) die Grenze. Die Ostkarpaten selbst wiederum werden, basierend auf dem geologischen Aufbau, in einen äußeren und einen inneren Bogen unterteilt (Abb. 1).

Der innere Abschnitt besteht großteils aus vulkanischen und kristallinen Gesteinen (in der Ukraine wird dieser Teil nach Se m jo n o w its c h- Berg 1959, 342, auch "Vulkankarpaten"

genannt); darin befindet sich auch der höchste Bereich der Ostkarpaten, das Rodnaer Gebirge in Nordrumänien, das im Pietros, 2303 m, gipfelt. Der äußere Abschnitt hingegen ist fast ausschließlich dem breiten, praktisch den ganzen nördlichen und östlichen

A bbildung 2: Geomorphologische Gliederung der Ostkarparten

t- Ivano Frankivs

Üzcorod

Mukačcvo

1 Vorochta Chust

Sikov - Karpaten Karpatenvorland

Cemogora

W asserscheiden - Flyschkette Polonina - Flyschkette I zentrale --- 1 Karpatensenke

I ^

L g I

] Vulkankarpaten --- 1 (innere Karpaten) I I intramontane Becken, --- Vorland

\ _ T \ Fluß

^ — Karpatenhaupt - kämm Gipfel

^ Sattel

Stadt

sind ziemlich regellos in kleine Bergketten und - länder zerlegt. Der ukrainische Teil des äußeren Karpatengürtels läßt dabei sich in drei N-S gerichtete Einheiten gliedern (Abb. 2), nämlich in die Shikov-Karpaten im E, die zentrale

Karpatensenke und die

Wasserscheidenkarpaten im W, die wiederum in drei Abschnitte unterteilt werden:

1. ) Die eigenliche Wasserscheiden-Flyschkette, 2. ) die Polonina-Flyschkette, die in

orographischer Beziehung aufgrund der größeren Höhen und markanteren Bergländer die Hauptkette ist, und

3. ) die Cemogora.

Letztere stellen innerhalb des Flyschgürtels (und zwar sowohl der West- als auch der Ostkarpaten) den höchsten Teil dar. Dieses von den beiden Quellflüssen der Theiß einerseits sowie vom Oberlauf des Prut und eines rechten Nebenflusses des Prut andererseits abgegrenzte und recht eigenständige Gebirge der Ostkarpaten nimmt eine Fläche von rund 830 krri2 ein (zum Vergleich: Koralpe ca. 1070 krri2, Gleinalpe inkl. Brücker Hochalpe ca. 670 krri2) ein, der NW-SE gerichtete Hauptkamm ist ca. 40 km lang, jedoch nur zum Teil mit dem Karpatenhauptkamm identisch (Abb. 3). Die Goverla und damit auch die Cemogora nehmen nämlich innerhalb der Ostkarpaten eine topographische Schlüsselstellung ein, teilt sich doch hier der Karpatenhauptkamm: Der östliche Ast leitet über den Kukul zum Jablonicasattel, um dort in die vorhin erwähnte "eigentliche Wasserscheiden-Flyschkette" überzugehen, der westliche Ast als Fortsetzung des Cernogora- Hauptkammes hingegen findet, vom Tal der Schwarzen Theiß unterbrochen, in der

"Polonina Flyschkette" mit der Svidovec-Kette seine Fortsetzung (vgl. auch Abb. 2 und 3). Die Cemogora waren, als einer der wenigen Teile der Ostkarpaten, während der letzten Kaltzeit vergletschert. Zumindest im Bereich der Goverla ist hinsichtlich des glazialen Formenschatzes deutlich eine Asymmetrie erkennbar: Während die Südwestseite praktisch keine Spuren einer Vergletscherung aufweist, ist die Nordostseite durch beeindruckende Kartreppen gegliedert (Abb.4). Zumindest der

"Prutgletscher" war ein kleiner Talgletscher, seine Endmoräne befindet sich in der Nähe des Touristenhauses Zaroslak auf 1260 m. Die Schneegrenze - sie wurde mittels der

Karpatenbogen umrahmenden Flyschgürtel zugehörig. Insbesondere die äußeren Karpaten

(7)

f c r a i lGRAPHIE Ukraine 5

Abbildung 3: Die Cernogora

Fluß Kamm

Gipfel Pass Gebietsgrenze ch Hütte Cernogora

Stadt

Flächenteilungsmethode (NährgebietZehrge- biet = 2:1) des aufgrund der Endmoränen rekonstruierten Gletscherstandes des

"Prutgletschers" errechnet - lag während des Würm-Hochglazials bei ca. 1500 m. Die Westseite der Goverla ist weniger durch Kare gegliedert, einen klassischen Glatthang, wie man in an luvseitigen Berghängen erwarten würde, findet man jedoch nicht vor. Vielmehr ist dieses Gebiet durch gravitative Massenbewegungen reich strukturiert.

Die Vegetation Waldkarpaten

der ukrainischen

Den Grundstock der Karpatenflora bilden hauptsächlich mitteleuropäische und etwas untergeordnet auch europäisch - sibirische Elemente. In den Lagen über der Waldgrenze beteiligt sich erwartungsgemäß auch die arktisch - alpine Pflanzengruppe an der Zusammensetzung der Flora. Eine Besonderheit stellt das dacische Florenelement dar, das sich auf Arten aus den Gebirgen der nördlichen Balkanhalbmsel beschränkt und von welchem einzelne Vertreter auch in den Waldkarpaten zu finden sind.

In den ukrainischen Karpaten sind folgende Vegetationsstufen ausgebildet:

1. Die Mischwälder des Gebirgsvorlandes reichen bis in etwa 600 m Seehöhe und setzen sich primär aus Eiche (Quercus pedunculata,

Quercus sessiliflora), Buche (Fagus silvática), Weißtanne (Abies alba) und Hainbuche (Carpinus betulus) zusammen.

2. Die Stufe zwischen 600 und 900 m Höhe wird von Tannen - Buchenwäldern mit örtlich auch reinen Buchenbeständen eingenommen.

3. Zwischen 900 und 1200 m liegt die Stufe der Fichtenwälder (Picea abies) mit Einstreuungen von Tanne und Buche. Eine charakteristische Besonderheit der ukrainischen Waldkarpaten bilden vor allem an deren Westabdachung die Reinbestände der Rotbuche (Fagus silvática) in Höhen zwischen 500 und 1100 m. In höheren Lagen treten an deren Stelle häufig Mischbestände mit Tannen und Fichten.

4. Von 1200 bis 1500 m reicht der Gürtel der reinen, meist sogar unterholzfreien Fichtenbestände, die damit natürlich auch waldgrenzbildend sind.

Abbildung 4: Übersichtsskizze der Formenwelt im Gebiet der Cernogora

/ 't Kar mit Karwand Karboden und Karschwclk

5. Die subalpine Krummholzstufe erreicht ihre Obergrenze bei 1680 m und wird hauptsächlich von Latschen (Pinus mugo) und Wacholder (Juniperus communis), sowie von Schwarz- und Preiselbeersträuchern (Vaccinuum mytillus und Vaccinium vitis-idaea) bestimmt. Beim Aufstieg auf die Goverla fällt die Dominanz des Wacholders auf.

6. Die alpine Stufe schließlich setzt sich aus Seggen, Schwingel und Binsen zusammen. Auf diesen alpinen Rasen werden in den Sommermonaten Rinder und Schafe gehalten.

Die Gewinnung von Heu findet jedoch nicht statt. Die Almen, dort Polonina genannt, werden

(8)

E S 3 G R A P H IE Ukraine 6

Tabelle 2: Mitteleuropäische Flüsse im Vergleich.

Name Flußlänge

(km)

Einzugsgebiet (km^) Mittlerer Abfluß (m3/s) Mittl. Abflußspende (l/s.km2)

Flußgebiet

Donau 2850 870.000 6300 7,24 I. Ordnung

iDnjestrJfllW Ê m m iB B ffiH ra i9,9. o ^ K ^@ Ê £ £ 4 f5 8 3 & ifê £ @ ilSQTdnüngiLS

Rhein 1320 224.400 2000 8,91 I. Ordnung

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Drau 749 40.150 610 15,19 II. Ordnung

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Mur I 444 27.180 180 6,62 III. Ordnung

meist von Huzulen bewirtschaftet, einer ukrainischen Volksgruppe, die in den südöstlichen Waldkarpaten, besonders im Gebiet der Cernogora, beheimatet ist.

Neben den bereits genannten Vertretern kommen in den ukrainischen Karpaten an nennenswerten Baumarten vereinzelt noch die Eibe (Taxus baccata), die gemeine Kiefer oder Föhre (Pinus silvestris), die Lärche (Larix decidua), der Bergahorn (Acer pseudoplatanus) und an den Wasserläufen bis in die subalpine Stufe die Grünerle (Ainus viridis) vor.

Zur Hydrogeographie der Waldkarpaten Die Flüsse der Waldkarpaten zeigen etwa das gleiche Flußregime wie die Mittelgebirgsflüsse im westlichen Mitteleuropa, allerdings in extremer Ausbildung. Während im Spätsommer mit extrem niedrigen Abflüssen zu rechnen ist, kommt es im späten Frühjahr bis frühen Sommer immer wieder zu Hochwässern, die deshalb besonders markant in Erscheinung treten, weil gleichzeitig mit der Schneeschmelze in den höheren Gebirgslagen auch die Hauptniederschlagsperiode abläuft.

Die Waldkarpaten fungieren als "Wasserschloß"

des östlichen Mitteleuropas, denn zahlreiche Flüsse 1. und 2. Ordnung (Dnjestr, Theiß, Prut, Seret, San) entspringen hier. Die in der Tabelle 2 aufgezählten Flüsse sollen einen Größenvergleich zwischen den Flußsystemen Östereichs und jenen Systemen erlauben, die in den Waldkarpaten ihren Ursprung finden. Die geringe mittlere Abfußspende der Flußgebiete Ostmitteleuropas kann dadurch erklärt werden, daß die Niederschläge im Durchschnitt wesentlich niedriger als in Westmitteleuropa sind.

Im Bereich der Goverla haben wir es mit einer Wasserscheide 2. Ordnung zu tun. Während

der Ostteil der Goverla über den Oberlauf des Prut entwässert wird, ist es im W ein Quellfluß der Theiß (Weiße Theiß), die die Wässer der Cernogora sammelt. Die Schwarze Theiß, die sich bei Rachov mit der Weißen Theiß vereinigt, entspringt im Bergland des Svidovec, des höchsten Teiles der Polonina-Flyschkette (vgl.

Abb. 2).

Während unserer Exkursion im Gebiet der Goverla wurde in unmittelbarer Umgebung der Forschungsstation Vorchota am Prut eine Abflußmessung mittels Tracerverdünnung durchgeführt. Der Prut weist in diesem Abschnitt Gebirgsbachcharakter auf, und es gab daher ideale Bedingungen für eine Abflußmessung mit Hilfe der Salzver­

dünnungsmethode. Hier soll nicht unerwähnt bleiben, daß der Tracer Kochsalz unbedingt von Österreich mitgebracht werden muß, da es nicht möglich ist, in den Waldkarpaten größere Mengen an Salz zu kaufen. Bei dieser Abflußmessung am 8.10.1995 konnte ein Abfluß von 607,76 l/s festgestellt werden. Die elektrische Leitfähigkeit des Prut betrug 65 S/cm bei 25° C. Die hohe Schüttung bei einem Einzugsgebiet von nur 48 km^ läßt sich dadurch erklären, daß ein über Griechenland am 29.9.1995 entstandener Tiefdruckwirbel, der am Montag, dem 2.10.1995 bei St. Petersburg lag, im Untersuchungsgebiet zu hohen Nieder­

schlägen führte (in Kiew brachte der Tiefdruckwirbel eine 36-stündige Regenmenge von 65 mm). So fielen in den höheren Lagen der Goverla bis zu 50 cm Neuschnee. Da zum Zeitpunkt der Abflußmessung die Temperaturen deutlich über dem Gefrierpunkt lagen, hatte die Schneeschmelze einen entscheidenden Einfluß auf das Abflußgeschehen. Zur Zeit der Abflußmessung war das Wasser des Prut klar, sodaß auch allgemeine Aussagen über die elektrische Leitfähigkeit möglich sind. Die vorliegenden Leitfähigkeitswerte sind für nicht karbonatische Gebiete charakteristisch.

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rereilGRAPHIE GPS 7

Literatur

Kamnev, W 1993: Die neue Ukraine. - Berlin, 145 S.

Kondrackiego, J., 1993: Karpaty Podzial fizyczno geograficzny (Physisch-geograph. Über­

sichtskarte der Karpaten) 1:2,000.000, Warszawa.

Lydolph, P., 1977: Climates of the Soviet Union. - In:

Landsberg, H.E. (Hrsg.), World Survey of Climatology, Vol. 7, Amsterdam-Oxford-New York, 443 S.

Semjonowitsch-Berg, L., 1958 und 1959: Die geographischen Zonen der Sowjetunion. - Leipzig, Bd. I, 439 S., Bd. II, 606 S.

Starmühler, U. & W., 1995: Flora und Vegetation der Karpaten mit besonderer Berück­

sichtigung der Süd-Karpaten. - Carinthia II, 71-79

Succow, M., 1989: Die Karpaten - In: Klotz, G.

(Hrsg.), Hochgebirge der Erde und ihre Pflanzen- und Tierwelt. Leipzig, Jena, Berlin, 354 S

SOFTWAREGESTÜTZTE EINSATZ­

PLANUNG FÜR GPS - MESSUNGEN Josef GSPURNING

Unabhängig von der jeweiligen Aufgaben­

stellung (Punkt- oder Routeneinmessung) zeichnet bei landgestützten GPS-Systemen ein Reihe von Faktoren für die Güte der GPS- Messungen verantwortlich. Dafür halbwegs brauchbare Meßergebnisse mindestens 3 (besser noch 4 oder mehr Satelliten) mit guter Signalqualität verfügbar sein sollten, resultieren daraus bereits einige grundlegende Anfor­

derungen an die Qualität der Standorte bzw. der Wegpunkte, die nach Möglichkeit während der gesamten Meßdauer erfüllt werden sollten. Die Messung sollte nicht in der Nähe elektrischer Anlagen stattfinden; zur Vermeidung von multipathing -Effekten sollte auch die Nähe reflektierender Flächen gemieden werden und schlußendlich - eine Forderung, die unter bestimmten Umständen nur schwer zu erfüllen sein kann - sollte die Zahl der verfügbaren Satelliten nicht durch längerwährende Empfängerabschattung bzw. Horizontüber­

höhungen größer als 15 bis 20 Grad reduziert werden. Bei erzwungener oder unbewußter Vernachlässigung des letztgenannten Kriteriums wirken sich die in der Praxis sonst eher weniger spürbaren Schwächen in der Konstellation der space segment-Elemente besonders störend aus. Unter solch kritischen Umständen kommt der richtigen Auswahl des Meßzeitraumes, d.h. des günstigsten

„Fensters“, eine über das normale Maß hinausgehende Bedeutung zu. Anzahl der verfügbaren Satelliten, ihre geometrische Konstellation und schlußendlich ihre mögliche Beobachtungsdauer bestimmen die Qualität solcher Fenster.

Prinzipiell stehen dem Anwender zwei Wege für die Ermittlung der Fenster zur Verfügung, die sich weniger im Umfang der gebotenen Information, als in der Methode ihrer Erstellung voneinander unterscheiden. Die meisten Empfänger der mittleren und oberen Klasse bieten eine Schnittstelle zu Personal Computern. Mitgelieferte Softwarepakete unterstützen nicht nur das Überspielen von Daten vom Empfänger auf die Festplatte, die nachträgliche Bearbeitung und Auswertung der gesammelten Daten (post Processing), sondern errechnen bei Bedarf aus den zuvor mit dem Gerät eingelesenen Satellitendaten (Almanach)

(10)

E S Jgraphie GPS 8

Tabelle 1: Auswahl aller am 2.März 1996 zwischen 9:00 bis 24:00 Uhr über der Basisstation Moasterboden (Salzstiegl) sichtbaren Satelliten.

A Z I M U T H S A N D E L E V A T I O N S F O R 0 2 / 0 3 / 9 6 L o c a l o f f s e t f r o m U T C - 1: 0 0 L A T I T U D E + 4 " 03 4 5. 0 0 0 L O N G I T U D E + 14 52 50. 130

T i m e S A T 1 S A T 2 S A T 4 S A T 5 S A T 6 S A T 7 S A T 9 S A T 12 S A T 14

h h : m m A Z E L A Z E L A Z E L A Z E L A Z E L A Z E L A Z E L A Z E L A Z E L

0 9 : 0 0 1 1 4 3 5 9 2 3 0 48

0 9 : 3 0 1 1 1 6 67 1 3 3 1 0 2 5 6 2 2 4 7 62

1 0 : 0 0 1 81 65 1 2 4 2 0 2 6 4 13 2 7 9 7 3

1 0 : 3 0 1 62 5 6 1 1 4 3 0 2 7 2 2 3 3 3 9 7 6

1 1 : 0 0 1 5 6 43 2 2 6 3 1 0 0 3 8 2 8 1 34 2 2 68

1 1 : 3 0 1 5 6 3 1 2 3 1 1 5 83 41 2 8 9 4 6 4 5 57

1 2 : 0 0 1 3 2 1 4 5 9 1 9 2 3 8 2 7 65 3 9 2 9 8 58 61 47

1 2 : 3 0 1. 3 1 8 1 5 63 8 1 1 9 1 2 4 7 3 9 52 3 2 3 0 8 7 1 74 37

1 3 : 0 0 1 3 1 3 2 6 1 0 9 1 0 2 5 7 51 1 9 9 3 44 2 2 3 2 8 8 5 8 6 27

1 3 : 3 0 1 3 0 2 34 99 1 9 2 7 2 63 2 0 0 1 6 41 1 1 1 2 7 8 0 97 17

14 : 00 1 2 8 7 3 8 8 6 2 5 2 9 6 74 2 0 3 2 9 1 3 9 6 6 1 0 7 7

1 4 : 3 0 1 2 7 0 38 7 2 2 9 3 5 5 8 0 2 0 6 43 1 4 5 52

1 5 : 0 0 1 2 5 4 3 2 57 27 5 6 74 2 1 0 58 1 5 0 38

1 5 : 3 0 1 2 4 2 2 3 4 5 2 2 81 63 2 1 6 7 2 1 5 4 24

1 6 : 0 0 1 2 3 3 1 3 37 13 96 52 2 2 3 87 1 5 6 11

1 6 : 3 0 1 2 2 5 3 3 2 3 1 0 7 40 47 7 9

1 7 : 0 0 1 1 1 6 28 55 65

1 7 : 3 0 1 1 2 4 1 6 63 52

1 8 : 0 0 1 1 3 0 5 71 40

1 8 : 3 0 1 79 2 9

1 9 : 0 0 1 87 18

1 9 : 3 0 1 95 7

2 0 : 0 0 1 2 0 : 3 0 1 2 1 : 0 0 1 2 1 : 3 0 1 1 3 3 8 2 2 : 0 0 1 1 2 4 1 9

2 2 : 3 0 1 1 1 3 2 8 3 3 5 3 3 1

2 3 : 0 0 1 1 0 0 3 6 3 2 7 1 0 3 5 2 6 2 2 3 8

2 3 : 3 0 1 83 40 3 1 6 14 33 0 3 4 0 8 2 2 8 2 0

- sozusagen online - für ausgewählte Zeit­

spannen auch die zugehörigen Fenster.

Demgegenüber entwirft die reine Software- Lösung das gewünschte Fenster offline und ohne unmittelbare Zuhilfenahme eines Empfängers. In diesem Falle müssen die für die Berechnungen notwendigen Almanachdaten auf andere Weise, z.B. durch downloading aus dem Internet, besorgt werden. In weiterer Folge soll mit der download- und postprocessing Software des Magellan 5000 Pro Empfängers und mit SatMap je ein typischer Vertreter der beiden Programmtypen vergleichend vorgestellt werden.

Beide Programme laufen unter MS DOS ab Version 3.0 und verlangen aufgrund ihrer

aufwandslosen Konzeption mit tastatur­

gesteuerten pull cfown-Menüs weder Maus, sVGA-Graphikkarte noch Erweiterungs­

speicher. Sogar der zu veranschlagende Festplattenspeicher hält sich mit etwa 2 Mb in engen Grenzen. Allerdings ist ein Drucker für die Ausgabe der Berechnungsergebnisse und Graphiken sehr empfehlenswert.

Neben der Existenz eines gültigen Almanachs verlangen beide Programme vom Benutzer noch folgende zusätzliche Eingaben:

+ Name, Koordinaten und Seehöhe der Bodenstation

+ Datum und Zeitraum des Fensters + Länge der Meßintervalle in Minuten und + Zeitdifferenz zu UTC (local offset from UTC)

(11)

rcrailGRAPHIE GPS 9

Abbildung 1: Sichtbarkeitsgraph für die Station Moasterboden. Beobachtungszeitraum: 2.3.1996 zwischen 9:00 und 24:00 Uhr; Satelliten, die weniger als 30 Minuten eine Elevation von 15 Grad oder mehr aufweisen, wurden eliminiert.

G P S S A T E L L I T E V I S I B I L I T Y G R A P H

Weiters möglich ist die Festlegung der Horizontüberhöhung in Grad (mask angle, cut off angle). Ihre Berücksichtigung unterbindet die Anzeige jener Satelliten, die für die Messung wegen ihres flachen Signal- Einfallswinkels oder ihre Abdeckung durch Berge und dgl. nicht in Frage kommen. Auf diese Weise kann das Erscheinungsbild des Ausdrucks übersichtlicher gehalten werden.

Da beide Produkte relativ spartanisch ausgelegt sind, wird der Anwender auf unplausible Eingaben entweder überhaupt nicht oder nur sehr mangelhaft hingewiesen.

Dies verdient besonders deswegen Beachtung, weil alle Datums- und numerischen Eingaben im US-amerikanischen Zahlenformat getätigt werden müssen. Immerhin werden in diesen Fällen aber Antwortmuster angeboten.

Die mit dem GPS-Empfänger gelieferte Software stellt neben den stationsspezifischen Daten auch die Nummer, den Azimuth und die Elevation der nutzbaren Satelliten zu Verfügung. Die Ausgabe erfolgt dabei

standardmäßig nur in eine ASCII-Textdatei, die aber in jede beliebige (Windows-) Textverarbeitung geladen und dort auch formatiert und ausgedruckt werden kann. Zwar fällt diese Präsentationform der Ergebnisse im Vergleich mit anderen Programmen eher bescheiden aus, sie ermöglicht aber trotzdem durch ihre klare Struktur die effektive Planung einer GPS-Kampagne. Die Lesbarkeit der Zusammenstellung kann durch wenige Eingriffe noch verbessert werden.

Wie bereits oben erwähnt, benötigt auch das Programm SatMap in der Version 4.2 des US National Ocean Service die aktuellen Almanachdaten, die entweder direkt verwendet werden können oder (wie im Falle des Magellan-Formats) mithilfe des beiliegenden Konverters erst in eine SatMap-kompatible Struktur gebracht werden müssen.

Die vom Programm gelieferten Informationen entsprechen inhaltlich jenen der Magellan- Software, allerdings können hier neben der tabellarischen Darstellung der Ergebnisse auch Sichtbarkeitsgraphen für den fraglichen Zeitraum erstellt werden (Abb.1).

(12)

E S Jgraphie GPS 10

Abbildung 2: GPS Satellite Polar Map (Stationsdaten wie oben)

N

Diese graphische Veranschaulichung der Verweildauer gibt allerdings keinen Aufschluß über den Azimuth der erfaßten Satelliten. Dies kann sich vor allem dann als nachteilig erweisen, wenn während der Messung mit partieller Empfängerabschattung zu rechnen ist.

Zur Behebung dieses Mankos kombiniert SatMap in der GPS Satellite Polar Map (Abb. 2) die Informationen über die Horizontüberhöhung bzw. Elevation, Sichbarkeitsdauer und Azimuth der relevanten Satelliten miteinander und erlaubt so die rasche visuelle Beurteilung der Fenstergüte.

Die Ziffern-/Buchstabenkombination verweist auf die Satellitennummer und den Beginn (R) bzw. das Ende seiner Sichtbarkeit (S).

Die Stundenintervalle werden durch Punkte auf den Bahnlinien markiert, wobei die zugehörigen

Stundenwerte unter Zuhilfenahme der Tabelle oder des Sichtbarkeitsgraphen manuell nachgeführt werden müssen. Des weiteren kann die Eintragung der tatsächlichen Horizontüberhöhung von Nutzen sein.

Angesichts der kleinen Mängel der Software sei abschließend noch darauf verwiesen, daß für diesen Aufgabenbereich natürlich auch komplexer gestaltete Programme verfügbar sind, die die Ergebnisse aufwendiger präsentieren, ohne deshalb entscheidend mehr Information zu bieten. In diesem Sinne erweisen sich beide tools ohne lange Einarbeitungszeit sowohl für GPS-Messungen als auch für simples Trekking als äußerst nützliche Planungshilfe.

(13)

[«¡2·] GRAP HIE Vorlesungsverzeichnis 11

V orlesu n g sverzeich n is

639.057 Leitner: Die Türkei. Eine Regional­

geographie unter bes. Betonung der sozialen und wirtschaftlichen

Strukturänderungen, Vo, 2st., Mi. 10,15- 11,45, HS 1103, ReG oder HuG 639.058 LeitnenHumangeographisches SE (I),

Do. 9,15-10,45, UR 1104

639.059 LeitnerHumangeographisches SE (II), Do. 15,15-16,45, UR 1104

639.060 Leitner: Stadtentwicklung Graz, PK, 2st., Z.u.O.n.V., WF

639.061 Leitner: PV für LAK, Diss. Dipl. 2st., Z.u.O.n.V.

639.062 Leitner: Anl. zu wissenschaftlichen Arbeiten, UE, 4 st, Z.u.O.n.V.

639.063 Leitner: Geographische XU (Türkei), 7st., Z.n.V.

639.051 Leitner: Geographische XU (Stadtrand Graz), 05st., Z.u.O.n.V.

639.064 Leitner/Wakonigg/Zsilincsar/

Brunner/Cede/Eder/Eicher/Lazar/Lieb:

Geographisches Kolloquium (für LAK, Diss., Dipl.), 2st., Do. 17,30-19, HS 1103

639.066 Wakonigg: Vegetationsgeographie, VO, 3st„ Mi. 9,15-10, 14,15-15,45, Fr. 9,15-10, n.V., HS 1103, PhG 639.068 Wakonigg: Geographische XU

(Alpenquerprofil A), 3st., Z.n.V.

639.067 Wakonigg/Lazar/Lieb: Physiogeogr., LÖK u. ReG, SE, 2st„ Di. 9,15-10,45, HS 1103

639.069 Wakonigg/Lazar/Lieb: PV für eigene Diss. u. Dipl. 2 st, Mi. 16-17,30, UR 1104.

639.041 Zsilincsar: Geographisches SE, 2 st, Di. 11,15-12,45, SR 1106, HuG, ÖSW 639.003 Zsilincsar/Grangl: Einführung in die

englische Fachsprache für Studierende der Geographie II, VO, Ist., Mi. 17,00- 18,30 (14tgl.), SR 1106, TZB, WF 639.042 Zsilincsar: Geographische XU

(Tschechien-Sachsen), 4st., Z.n.V.

639.043 Zsilincsar: PV für eigene Diss. und Dipl., 2 st, Z.u.O.n.V.

639.044 Zsilincsar: Anl. zu wissenschaftlichen Arbeiten, UE, 2st., Z.u.O.n.V.

639.008 Humangeographie II

(Siedlungsgeographie) PS, 2st., in vier Gruppen

A: Bramreiter: Mo. 13,30-15, UR 1104 B: Brunner: Do. 13,30-15, UR 1104 C: Cede: Mo. 16-17,30, UR 1104 D: Zsilincsar: Di. 15,30.17 SR 1106 639.004 Kartographie II (Allgemeine

Kartenkunde II), PS Ist., in vier Gruppen

A: Bramreiter: Mo. 11-11,45, UR 1104 B,C:Eder: Di. 9,30-11 (14tgl.) UR 1104 D: Fischer: Fr.9-9,45, UR 1104

639.005 Kartographie IV (Luft- und

Satellitenbildauswertung), PS, Ist., in vier Gruppen

A, B: Bimeshofer: Do. 14-15,30, HS 1103 C,D: Sulzer: Z.u.O.n.V.

639.002 Physiogeographie II (Geomorphologie), PS, 2 st, in drei Gruppen

A: Bimeshofer: Mi. 11,15-12,45, UR 1104

B: Fischer: Do. 11,15-12,45, UR 1104 C: Lieb: Di. 15,30-17, UR 1104 639.032 EderGeographische XU (Eibiswald),

0,5st, Z.n.V.

639.030 Bramreiter: Geographische XU (Kärnten), Ist., Z.n.V.

639.037 Brunner: Geographische XU (Wien I), Ist., Z.n.V.

639.033 Eder: Geographische XU (Wien II), Ist., Z.n.V.

639.047 Fischer: Geographische XU (Steiermark),Ist., Z.n.V.

639.034 Lieb: Geographische XU (Alpenquerprofil B), Ist. Z.n.V.

639.027 Lazar: Geographische XU (Raum Murau), Ist., Z.n.V.

639.038 Eicher: Geographische XU (Nordtirol), 1,5st., Z.n.V.

639.026 Zojer/Fank: Geographische XU (Niederlausitz), 1,5st., Z.n.V.

639.045 Cede: Geographische XU (Donautal), 2 s t, Z.n.V.

639.023 Humangeographisches Gelände-PK, Ist., in vier Gruppen

A: Bramreiter: Z.u.O.n.V.

B: Brunner: Z.u.O.n.V.

C: Cede: Z.u.O.n.V.

D: Eder: Z.u.O.n.V.

639.054 Physiogeographisches Gelände-PK, Ist., in vier Gruppen

A: Bimeshofer: Z.u.O.n. V.

B, C:Fischer: Z.u.O.n.V.

D: Sulzer: Z.u.O.n.V.

639.028 Bimeshofer/Jaritz:Einführung in die Laborpraxis II, UE, 4st., Z.u.O.n.V.

639.007 Cede: Bergbauem und Almwirtschaft in den österreichischen Alpen, VO, 2st., Mo. 10,15-11,45, HS 1103, HuG 639.045 Cede: PV für eigene Dipl. u. Diss., 2st.,

Z.u.O.n.V.

639.031 Eder: Tourismusforschung, XP, 2st., Z.u.O.n.V.

639.006 Eicher: Das Meer, Vo, 2st., Do.9,15- 10,45, HS 1103, PhG

639.009 Eicher: Physiographisches SE, 2 s t, Mi.

9,15-10,45, UR 1104

639.039 Eicher: PV für eigene Diss. u.Dipl., 2st., Z.u.O.n.V.

639.013 Gspurning: Statistik für Geographen III, VU, Ist., Di. 9,15-10, SR 1105, StM 639.011 Gspurning: Einführung in GPS, VU, Ist.,

Mi. 16-16,45, SR 1105, KaK 639.010 Gspurning: Angewandte geogr.

Informationsverarbeitung l,PK, 2 st,

(14)

rc ra ilGRAPHIE Vorlesungsverzeichnis/Vortragsprogramm 12

639.040 639.035:

639.014 639.012 639.025

639.015

639.024 639.029 639.017

639.036

639.048 639.050

639.049 639.021

639.019 639.016

639.018

639.001 639.020

Fr. 13-14,30, SR 1105, KaK

Hohmann: Die Stadt in der neuen Welt, VO, 2st„ Z.u.O.n.V., HuG

Jaritz: Anleitung zur Benützung der ma­

schinellen Anlagen, UE, 2st., Z.u.O.n.V.

Lazar: Stadtklima, VO, 2st., Mo. 15,15- 16,45,HS 1103,

Lazar: Statistik für Geographen IV, VU, Ist., Fr. 10-10,45, UR 1104,

Reich: Grundlagen Geographischer Datenverarbeitung II, PK, 2st., Z.u.O.n.V., WF

Sulzer: Digitale Bildverarbeitung für Geographen, PK, 2st., Mi. 16-17,30, SR 1105,WF

Sulzer: Geoökologisches-PK, 2st., Z.u.O.n.V.

Szarawara: Kartographie V, PS, 2st., Di.

14-15,30 UR 1104, KaK

Szarawara: Angewandte Geographische Informationsverarbeitung II, PK, 2st., Do. 13-15,30, SR 1105, WF

Untersweg: Praktische Arbeitsweisen in der Geomorphologie, VU,

2st.,Z.u.0.n.V.,PhG

Wehap: Video und Schule, VU, 2 st, Z.u.O.n.V., WF

Wehap: Produktion eines geogr.

Dokumentarfilmes II, UE, 2st., Z.u.O.n.V., WF

Wehap: Videotechnische Übungen II, UE, 2st„ Z.u.O.n.V., WF

Zimmermann: Ausgewählte Themen der Wirtschaftsgeographie, VO, 2st., Z.u.O.n.V., HuG

Fachdidaktik

Leitner/Lang/Zunegg: Fachdidaktik für LAK, SE, 2st., Mo. 9,30-11, UR 1104 Egger: Audiovisuelle Medienerziehung für die Unterrichtspraxis, VU, 2st., Z.u.O.n.V.

Zunegg: Einführung in das Schul-PK, VU, 2st„ Z.u.O.n.V.

Wirtschaftskunde

Hartl: Einführung in die Wirtschafts­

statistik, UE, 2st., Z.u.O.n.V.

Rainer: Wirtschaftspolitik, VO, 2st., Z.u.O.n.V.

Vortragsprogram m

Donnerstag 14.3.1996, 17.30 h Dr. Gudrun Lettm ay er(Salzburg)

Potential und Übernutzung natürlicher Ressourcen - das Beispiel traditioneller Landwirtschaftssysteme in Madagaskar

Freitag 22.3.1996, 15.15 h________________

Mag. Dr. Gerhard Karl Lieb(Graz)

Permafrost und Blockgletscher in den östlichen österreichischen Alpen (Habilitationskolloquium) Donnerstag 18.4.1996, 17.30 h

Univ.Prof. Dr Hans Weis (Wien)

Oskar Lenz: Als Timbuktu am Horizont auftauchte (österreichische Forscher im Orient)

Donnerstag 25.4.1996,17.30 h W lh e lm Berg und

Mag. Dr. Gerhard Karl Lieb (Graz) Island - ein Exkursionsrückblick (mit Film) Donnerstag 9.5.1996, 17.30 h Mag. Helm ut Bim esh o ferund Mag. Roland Weh ap(Graz)

Minya Gongkar - Auf den Spuren von Arnold Heim und Eduard Imhof in Westsichuan, China (mit Film) Mittwoch 22.5.1996, 17,30 h______________

Doz. Dr. Marjan Ra v b a r (Ljubljana/Laibach) Siedlungs- und Regionalentwicklung in Slowenien Donnerstag 23.5.1996, 17.30 h____________

Univ.Prof. Dr. Hans Weis(Wen)

Ida Pfeiffer: Reise einer Wienerin in das Heilige Land (Österreichische Forscher im Orient)

Dienstag 11.6.1996,17.30 h_______________

Univ.Prof. Dr. Steffen Wen ig(Berlin) Sudan - ein Land mit großer Vergangenheit Donnerstag 20.6.1996, 17.30 h____________

Doz. Dr. Klaus Bir kh o lz(Potsdam) Stadt- und Regionalplanung

Alle Vorträge finden im Hörsaal 11.03 am Institut für Geographie bei freiem Eintritt statt.

Referenzen

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