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er Beitrag gibt einen orientierenden Einblick in die komplizierten Strukturen der ehemaligen Kolonie Deutsch-Neuguinea einschließlich ihrer Münzzirkula- tion. Neben der Entdeckungsgeschichte, der Kolonisation und Verwaltung des Gebiets sowie besonderen Charakteristika und militärischen Abläufen wird das gleichzeitig mit den deutschen Münzen kursierende Natural- und Auslandsgeld beschrieben.

Die Thematik ist ein typisches Beispiel für den Zusammen- hang zwischen Numismatik und angrenzenden Naturwis- senschaften, wenn es auch in dieser ausgeprägten Form einma- lig für die Münzgeschichte ist.

Geografische und politische Begriffsbestimmung Die Abb. 1 zeigt (rot umrandet) das Kolonialgebiet Deutsch-Neuguinea: Im Südosten Kaiser -Wilhelmsland als nordöstl. Teil der Insel Neuguinea, daran anschließend der ringförmige Bismarckarchipel mit Neupommern, der kleinen im St. Georgskanal gelegenen Inselgruppe Neu-Lauenburg, Neu-Mecklenburg, Neu-Hannover und den Admiralitätsin- seln, quer darüber liegend das von den Palau-Inseln über Yap, Ponape bis zur östlichsten Insel Kusaie reichende Band der Karolinen, im Norden die Marianen mit der USA- Enklave Guam sowie im Osten die Marshallinseln einschließlich der südlich gelegenen Phosphatinsel Nauru. Nach Südosten schließen die zwei nördlichen Salomonen den Bereich ab5. Ins- gesamt erstreckten sich 1914 diese Besitzungen (außer Samoa

!) mit 242.500 qkm Landfläche (= rd. die Hälfte des damaligen Dt. Reiches) von 21º Nord bis 8º Grad Süd 8über eine riesige Meeresfläche von 12 Mio qkm 8. Sie hatten 0,6 Millionen Ein- wohner, darunter 1400 Weiße, und eine Ost-West-Ausdehnung von 4500 km8. Im Text werden die damals gültigen Bezeich- nungen der Literatur und Münztermini sowie folgende Abkürzungen verwendet: DNG (Deutsch-Neuguinea), NGM (Neu-Guinea Mark) und NGC (Neuguinea-Compagnie).

Die Entdeckungsgeschichte des Gebietes Die komplizierten geografischen Küsten- und Inselstruk- turen, verbunden mit gefährlichen Meeresströmungen, Riffen, Taifunen, Erd- und Seebeben einschließlich T sunamis, ließen Mehrfachentdeckungen, kartografische Verschiebungen, unter- schiedliche Entdeckungsjahre und immer neue Benennungen geradezu erwarten. Daß sich dabei große Namen der seemän- nischen Entdeckungsgeschichte in die Kartografie eintrugen, ist verständlich: Am 6.3.1521 betrat Magalhães als erster Europäer auf der Marianeninsel Guam mikronesisches Gebiet, von ihm danach Ladronen, die Diebesinseln genannt27,46, es folgten die Spanier: Der abgetriebene Gouverneur der Molukken, Mene- ses, sah Neuguinea 152628, dem 1545 Ortiz de Retes den Namen Ilhas dos Papuas, Insel der Kraushaarigen gab 28,26(wegen der Ähnlichkeit der Bewohner mit dem afrikanischen Guinea) 27. Saavedra u.a. sichtete 1526/28 die ersten Marshallinseln28,39, Se- queira18 und Mendana39 waren weitere exponierte Entdecker . Es folgten im gleichen Zeitraum die Auffindung der Karolinen (benannt nach König Karl II. von Spanien) durch Alonso de Aranello27,46,18 und die spanische Besitznahme der Marianen 1668 (benannt nach Königin Maria Anna)18,39.

Schon auf einer Karte von W itfliet (1597) ist „Nova Guinea“ als Insel erkennbar (Abb. 2). Bereits 1567/68 hatte

der Spanier Mendana die Isabel-Insel der Salomonen nach seiner Gemahlin benannt32,39 (die Benennung der Salomonen durch die Spanier erfolgte – in der Hoffnung auf reiche Gold- funde – nach dem reichen König Salomo). 1616 kartierten die Holländer Schouten und Le Maire die Küste Neu-Mecklen- burgs, 1643 erreichte T asman die Inseln des Bismarck- Archipels und Neuguineas Küste. Es folgte W illiam Dampier, der 1699 mit der nach ihm benannten Straße Neuguinea vom Bismarck-Archipel abgrenzte. Roggeveen, der Entdecker der Osterinsel, fand 1722 den Bismarck-Archipel erneut auf, und 1767 erblickte Carteret, der durch seine fehlerhafte Län- genbestimmung den Meuterern der Bounty das Überleben auf der Pitcairn-Insel ermöglicht hatte, die nach ihm benannte In- sel, entdeckte den St. Georgskanal und benannte die Admiral- itätsinseln32,39. Der erste französische W eltumsegler Bougainville war 1768 Namenspate der gleichnamigen Insel.

1788 rückte der amerikanische Kapitän Marshall die nach ihm benannten Inseln wieder näher ins Blickfeld 39, und mit der Suchexpedition nach Graf La Pérouse setzte D`Entrecastaux 1791 mit den nach ihm benannten Inseln den Schlußpunkt unter die großen Entdeckungen 32. 1828 nahm Holland den westlichen Teil Neu-Guineas bis zum 141. Längenrad in Besitz.

Es folgte nach 1870 die Kleinarbeit deutscher V ermessungss- chiffe und Expeditionen ins Innere der unzugängigen Insel- welt. Ab 1871 hielt sich zweimal der russische Forscher und Neuguineaspezialist Miklucho-Maklai in der Astrolabebucht auf39.

Daß die Insel Neu-Mecklenburg 1879-82 mit der Expedi- tion des Marquis de Rays Schauplatz „des größten

Schwindelunternehmens des Jahrhunderts“ wurde, gehört zur Kolonialgeschichte: Er hatte in Frankreich die fiktive Kolonie

„Nouvelle France“ gegründet, die auf dem Papier alle Inseln im westlichen Stillen Ozean umfaßte, die aus seiner Sicht keine Macht beanspruchte. Er betrog seine Anleger um 13 Mil- lionen Goldfrancs32, „Titel und Würden“ wurden ebenso wie Uniformen und fiktive Grundstücke verkauft. Mehrere hun- dert Personen aus vielen europäischen Staaten folgten ihm, er- wartet wurden sie von Urwald, Fieber und kriegerischen Eingeborenen. 1882 verließen die letzten dieser Siedler (bis auf drei, die 1900 noch ansässig waren) den Archipel, wobei der Marquis seiner Verurteilung in Frankreich nicht entging39. Der vorkoloniale Zeitraum der ökonomischen Einflußnahme

Walfänger in der ersten Hälfte des 19. Jh., zunehmende Ak- tivitäten europäischer Händler (Kidnapping von Arbeits- kräften durch Anwerbeschiffe war dabei gängige Praxis)39und Missionsstationen charakterisierten die Situation bis zum zweiten Drittel des 19. Jahrhunderts.

Missionskreise suchten die Aufmerksamkeit Preußens auf Neuguinea zu lenken, doch Bismarck lehnte zunächst ab und teilte Kriegsminister Roon 7 mit, die Kolonisationsun- ternehmen „der Privatindustrie“ zu überlassen, noch 1871 bei den Verhandlungen in Versailles nahm er diesen Standpunkt ein49. Allerdings waren bereits ab Mitte der siebziger Jahre deutsche Kriegsschiffe, zumeist Seekadetten-Schulschiffe, im späteren Gebiet von DNG präsent12.

Dabei war die deutsche Interessenlage in diesem Gebiet untrennbar mit der Fa. Johann Cesar Godeffroy verbunden.

Deutsche Kolonien

Münz- und Naturalgeld in Deutsch-Neuguinea

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1766 gegründet, war G. zunächst 30 Jahre in Südamerika, Hauptsitz im chilenischen Valparaiso, tätig, ehe er sich über Australien und Samoa dem späteren DNG zuwandte. Neben dem Handel wurden von ihm wichtige Forschungen realisiert.

1862 unterhielt er 29 große Segelschiffe und gründete in den folgenden Jahren 45 Handelsniederlassungen in Mikro- und Melanesien17,35. 1866 wurden von ihm die Karolinen und Mar- shallinseln einbezogen47, danach der Bismarckarchipel. Für Faktoreien u.ä. wurden wegen des

Fiebers und der kriegerischen Einge- borenen kleine Inseln bevorzugt. Godef- froy hatte ab 1874 mit der ältesten deutschen Handelsniederlassung auf Mioko, einem Inselchen von Neu-Lauen- burg im Bismarck-Archipel, seine Hauptstation19,35. Besonders das begehrte Perlmutt war wichtiges Handelsgut, dazu getrocknete Holothurien (Seewalzen, Seegurken), die in China als Delikatesse

galten, sowie Palmöl und Kopra46.

Dem Haus Godeffroy waren frühzeitig die Firmen E. & F . Hernsheim (Faktorei auf Matupi, Abb. 3) sowie die Fa. Forsayth / Farrel gefolgt, die 1884 bereits 30 Stationen im Bismarck- Archipel unterhielten18. Vor 1884 zahlten die großen Handels- gesellschaften bei größeren Geschäften mit Schecks, bei klei- neren mit englischem Münzgeld (Abb. 4).

1878 und 1879 griff der Kommandeur des deutschen Kriegsschiffs „Ariadne“ den kom- menden Ereignissen vor , hißte auf den Marshallinseln und Neuguinea die Reichsflagge und schloß Schutzverträge ab , erhielt aber keine „Bestätigung durch die Regierung“46.

Als ab 1879 das Haus Godeffroy fi- nanziell zusammenbrach, entglitt ein großer Teil der Besitzungen dem deutschen Einfluß: Die Engländer traten auf den Plan. Der Rest wurde durch

Abb. 2:Teilkarte von Witfliet von 1597, mit der Inselkontur von „Nova Guinea“32

Abb. 1:Die Kolonie Deutsch-Neuguinea nach der letzten territorialen Korrektur in ihrer größten Ausdehnung46

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Plantagengesellschaften und die Jaluit-Gesellschaft (Mar- shallinseln und Karolinen) übernommen. Eine Reichsgarantie für die Südsee war noch 1880 (als sog. „Samoavorlage“) im Reichstag abgelehnt worden46.

Andererseits fand die allgemeine Kolonisation große Reso- nanz in Australien, die Regierung von Queensland erstrebte 1883 die Annexion des Ostteils Neuguineas, sie ließ bereits eine diesbezügliche Erklärung durch den Bereich der Polizei- station der Thursdayinsel (bekannt durch Kpt. Bligh, der, aus- gesetzt durch die Bounty-Meuterer und auf dem W ege nach Timor, der Insel den Namen gab) aussprechen, aber England war zurückhaltend49.

Doch allmählich erreichten die Ereignisse politische Brisanz. Handelnde Personen waren jetzt: Der Leiter der Diskontgesellschaft v. Hansemann, der Bankier Bleichröder sowie Geheimrat Kusserow (Ausw . Amt), die sich bei Bis- marck Gehör verschafften. Dieser mußte einlenken, um einer drohenden Dominanz Englands zu begegnen 49: 1884 geneh- migte der Reichstag 4 Mio. Mark für Dampferlinien nach Ost- asien49. Deutsche Handelsgesellschaften wandten sich erneut an Bismarck: Am 26.5.1884 gründeten Hansemann et al. die Neuguinea-Compagnie, die in DNG die Geschehnisse der nächsten 15 Jahre dominierte, und die den Schutz des Reiches für die Nordküste Neuguineas beantragte. Gleichzeitig meldete England Ansprüche auf die Südküste an. Es folgte ein fast zweijähriges diplomatisches Gezänk zwischen Deutsch- land und England bzw . Australien (sogar die Abgabe des damals engl. Helgoland gegen Neuguinea wurde erwogen), bis endlich 1886 eine vertragliche Klärung erfolgte49.

Besetzung und Erwerb des Gebietes durch das Deutsche Reich

Die politische Entwicklung, insbes. gegenüber England, zwang Reichskanzler Bismarck jetzt zu raschem Handeln:

Durch die Kriegsschiffe „Hyäne“ und „Elisabeth“ erfolgte am 3.11.1884 die Flaggenhissung des Deutschen Reiches auf den Inseln Matupi und Mioko (4.11.1884), es folgte Ende Novem- ber des Jahres die Nordküste Neuguineas46. Obwohl die spanis- chen Rechte auf die Carolinen bekannt waren, hißte dort 1885

das deutsche Kanonenboot „Iltis“ die deutsche Flagge, Deutschland begann den spanischen T eil Mikronesiens zu kolonisieren20,35,46,4. Das wiederum führte zum Konflikt mit Spanien. Der Papst wurde angerufen und Leo XIII. entschied:

Die Carolinen, die Marianen sowie die besonders genannten Palauinseln werden weiter von Spanien verwaltet 39 (Deutsch- land hatte eine Niederlage erlitten, die später überraschend gelöst wurde). Unkomplizierter verlief 1885 die Übernahme der „herrenlosen“ Marshallinseln18. Nachdem die deutsche In- teressenslage mit Spanien und Frankreich geklärt werden konnte, wurde eine Regelung mit England unerläßlich: An zweijährigen Verhandlungen zwischen 1884 und 1886 war der Sohn Bismarcks, der Londoner Botschaftsrat Herbert Graf von Bismarck maßgeblich beteiligt13. Sie führten zum deutsch- englischen Vertrag vom 10.4.1886, in dem u.a. die deutsch- englischen Grenzen nach Süden geklärt wurden: So begann neben anderen Festlegungen die Grenzlinie bei 8º Süd am

„Mitre Rock“ der Küste Neuguineas, der Norden der Insel wurde deutsch, die Gilbert- und Ellice-Inseln englisch, außer- dem wurden zwei weitere Salomonen (Isabel und Choiseul) vorübergehend Deutschland zugesprochen20,49 (s.a. Abb. 1).

Bereits 1885 hatte die NGC den kaiserlichen Schutzbrief für Neuguinea und den Bismarckarchipel erhalten49, der 1886 auf die nördl. Salomonen erweitert wurde20.1888 wurde Nauru

„unter deutschen Schutz gestellt“39.

Die vorletzte territoriale Klärung war unmittelbare Folge des für Spanien verlorenen spanisch-amerikanischen Krieges:

Am 30.6.1899 kam es in Madrid zwischen den Beauftragten Kaiser Wilhelms II. und der Königin-Regentin von Spanien zum Vertragsabschluß, wonach die Karolinen mit Palau und die Marianen (außer Guam, das für die USA im II. W eltkrieg noch eine bedeutende strategische Rolle spielen würde) für 25 Millionen Peseten, was 163/4 Millionen Mark entsprach, an Deutschland verkauft wurden39,49. Wilhelm II. nahm damit fast ganz Mikronesien „unter seinen Schutz“( Abb. 5). Die letzte Korrektur erfolgte 1899: Deutschland, England und die USA

einigten sich über Samoa und T onga, zugleich mußten im Neuguinea-Bereich die Salomonen Choiseul und Isabel mit einigen Nebeninseln wieder an England zurückgegeben wer- den47,39. Daß bei der Besitznahme kleinerer Inseln lediglich ein schwarz-weiß-roter Pfahl mit dem Schild „Kaiserlich- Deutsches Schutzgebiet“ eingerammt und der anwesende Polizeitrupp „dreifachen Salut“ feuerte9, war der anwesenden einheimischen Bevölkerung nur wenig verständlich.

Die Kolonie DNG hatte jetzt mit einer Ost-W est-Aus- dehnung vom 131. bis zum 173. Längengrad ihre endgültige Ausdehnung erreicht (Abb. 1)18. Deutschland war zwar damit zum territorialen Machtfaktor geworden, es war dennoch „eine höchst merkwürdige und eigenartige Kolonie“ 19. Der weitere Verlauf der Ereignisse sollte das eindrucksvoll bestätigen.

Ausgewählte Charakteristika des kolonialen Deutsch-Neuguinea

Das Gebiet ist durch die V erflechtung verschiedenster Sachgebiete, die sich mit ihm beschäftigen, und die letztlich auch die Geldzirkulation beeinflußten, eines der interessan- testen der Welt.

Abb. 3:Faktorei Hernsheim auf Matupi46

Abb. 4:Victoria, Sovereign, 186642

Abb. 5:„Allerhöchster Erlaß“ über die Übernahme des Schutzes der angekauften spanischen Besitzungen9

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Zunächst verteilte der deutsche Kommissar von Oertzen 1885 für den Bismarck-Archipel die neuen Namen: Neu-Pommern, Neu-Mecklenburg, Neu-Han- nover und Neu-Lauenburg38. Die Verwaltungssitze wechsel- ten mehrfach, Rabaul auf Ne- upommern war das letzte ad- ministrative Zentrum9,18,19,39. Die ranghöchsten Beamten hießen zunächst Kaiserlicher Kommis- sar, dann K. Landeshauptmann und von 1899-1914 K. Gou- verneur10,30 (Abb. 6). Einzelne Inseln blieben dagegen lange ohne zentrale Kontrolle, auf Palau wurde erst 1902 eine Polizeistation errichtet39. Zu den dis- lozierten Marshallinseln hatte die Deutsche Kolonialgesell- schaft bereits 1897 vermeldet: „Auf sie trifft das Sprichwort von der Frau, von der man am wenigsten redet, zu“10.

Die verwaltungstechnische Hauptrolle spielte zunächst die NGC, der nach dem kaiserlichen Schutzbrief (1885) 1894 auch das Münzrecht übertragen wurde. Aber schon ab 1895 war das Ende der Compagnie absehbar: Ab 27.3.1899 gehen in dem 1898 parafierten Vertrag die „richterlichen und V erwaltungs- befugnisse“ wieder auf den kaiserlichen Gouverneur über (Abb. 7). Immerhin gelang es der NGC, neben anderen

Vergünstigungen noch einen Zuschuß von 4 Millionen Mark (geteilt durch zehn Jahresraten) auszuhandeln 9. Insgesamt wurden bis 1913 vom Deutschen Reich 102 Millionen Mark in das Südseegebiet gesteuert.

Auch die Erreichbarkeit der Kolonie von Europa war müh- sam: Über Sydney in 70 und über den Nordpazifik in 55 Tagen10. Hin und Rückfahrt kosteten 2500 Mark. Die wichtig- ste Verbindung zum Reich war die Kabelstation auf Y ap in Richtung USA50.

Ethnologisch war das Gebiet mehr als unübersichtlich: „Das heillose Gewirr verschiedener Sprachen....macht Verordnungen vorerst illusorisch“ schrieb treffend die Deutsche Kolo- nialzeitung10, hinzu kam eine spärliche Bevölkerung, die z.T. auf Steinzeitniveau lebte und das Zeremoniell einer Flaggen- hissung überhaupt nicht verstand10. Das Innere der großen In- seln war 1904 noch weitgehende „terra incognita“39. Kannibalis- mus wird mehrfach beschrieben 11,19. Neben Melanesen und Mikronesiern als Ureinwohnern, bevölkerten Arbeit suchende Malayen, Chinesen und Japaner die Kolonie. Die Gewinnung und Bearbeitung von Metall war völlig unbekannt 28.

Klimatisch waren die V erhältnisse unterschiedlich und reichten vom Tropenklima des Kaiser-Wilhelm-Landes bis zu den für Europäer angenehmen Zonen der Karolinen mit gerin- gen Temperaturschwankungen und Seewinden. „Aber selbst auf diesen entfernten Eilanden wird heute (1900, d. A.) der weiße Mann gefunden, der sich abmüht nach dem seinen Hän-

den wieder entschwindenden Thaler“ 23,46. Schneefällen im Bereich der Gipfel standen Jahresniederschläge bis 6500 mm gegenüber46,39, so daß das ungesunde Klima im Kernbereich der Kolonie 1900 zur Einreise des berühmten Geheimrats Koch führte, der hier seine Malariaforschung mit der

Chinintherapie („mit einer Zutat Salzsäure in W asser“) fort- führte19,46,47(Abb. 8).

Koloniales Hauptprodukt und Exportartikel war die Kopra (die zugleich Geldfunktion erfüllte): Der zerschnittene, fett-

reiche, getrocknete Kern der Kokospalme (für Speisefette und Stearinproduktion)28,47 (Abb. 9), der 1905 einen W ert von rd.

einer Mio. Mark erreichte 5. Es folgten Perlmutt, Schildpatt (aus dem Panzer der Seeschildkröten), T repang, Nutzholz, polynesische Steinnüsse35, Kautschuk und Guttapercha (für die Isolation von Elektrokabeln). 1884 wurden über 1700 Zentner Tabak nach Deutschland importiert, die Preise bis 300 Mark/DZ erzielten10. Vogelbälge, Federn, Batate, Brotfrucht, Baumwolle, Kaffee, Bananen, Produkte der Sagopalme und Kakao waren weitere Handelsartikel.

Die Haupteinnahmequelle der V erwaltung waren neben Zöllen, Hafengebühren18 u.a., der gewinnbringende Phos- phatabbau auf Angaur (Palau) und Nauru, der reichsten Phos- phatinsel der Südsee50, des weiteren die Erhebung von Steuern, die auf den Marianen etwa 3 Mark/Jahr/Kopf betrugen und mangels Münzgeld in Kopra entrichtet wurden 20. Die Mar- shallinseln hatten 300.000 Pfund Kopra/Jahr , das Pfund zu 4 Pfennigen, aufzubringen, die Häuptlinge durften (mangels deutscher „Steuereinnehmer“) ein Drittel „für das Einsam- meln“ behalten9, denn 1899 gab es nur 43 Deutsche auf dem riesigen Archipel46!

Abb. 6:Das Kaiserliche Siegel von Deutsch-Neuguinea29

Abb. 7:Auszug aus der „Allerhöchsten Verordnung“ über die Übernahme der Landeshoheit durch das Reich (Deutsches Kolonialblatt

vom 1.4.1899)

Abb. 8:Geheimrat R. Koch (1843-1910), Bildmitte, auf Neupommern19

Abb. 9:Kokospflanzung auf Neupommern32

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Wie überall auf der Welt wurde auch in DNG intensiv nach Gold, das als Münz- und Schmuckmetall kommerziell begehrt war, gesucht. 1898 gab es erste Hinweise10. 1908 waren im Süd- osten Neuguineas 450 Goldwäscher im Einsatz, um das Waschgold des Waria-Flusses18, das immerhin eine Unze/T ag und Mann erbrachte, zu schürfen39 (Abb. 10). 1909 endete (die auch aus dem Fernsehen bekannt gewordene) Expedition der Goldsucher Oldörp und Dammköhler tragisch: Letzterer wurde von den Eingeborenen getötet. Immerhin waren die damaligen Goldfunde die ersten Hinweise auf die späteren reichen Funde in den heute noch betriebenen Minen und sub- marinen Bereichen Neuguineas.

Das wohl charakteristischste Symbol Neuguineas war (und ist) der Paradiesvogel (Abb. 11). Zur Kolonialzeit zierte er die Rückseite der NGM (Abb. 12). Daß ihn die Palau-Inseln 1999 als 5-Dollar-Stück in der Kombination V ogel/Deutscher Reichsadler/Kaiserjacht „auferstehen“ ließ, dürfte eine inter- essante Reminiszenz an die deutsche Kolonalzeit sein ( Abb.

13). Der rabenartige, mit glänzendem, prachtvollem und viel- farbigem (von kardinalrot über smaragdgrün, blau und gold- farben bis orange reichenden) Gefieder, z.T. mit Federschleppe versehene und bis zu 1 m lange Schwanzfedern tragende Vogel (malaiisch Göttervogel) war begehrtes Jagd-, aber auch Geld- objekt: Der holländische Teil der Insel entrichtete seinen T ri- but an den Sultan in diesen Vogelbälgen5,9,44,50. 1892 kostete der Jagdschein 20 Mark, 1909 200 Mark und 1914 wurde die Jagd

auf den Paradiesvogel verboten47, der Balg kostete zwar 1911 schon 80-100 Mark 50, doch wurden große Mengen nach Deutschland (Federmode !) exportiert 23.

Daß die Tierwelt der Kolonie neben den charakteristischen Beuteltieren weitere (auch ökonomisch interessante) prachtvoll gefärbte T aubenarten, Papageien, Eisvögel, Ka- suare, u.a. beherbergte, kann nur den Gesamteindruck vervoll- ständigen.

Eingeborenen-Aufstände, militärische Ereignisse und Ergebnisse bis 1921

Während der gesamten Kolonialzeit kam es in fast jedem Jahr zu schweren Ausschreitungen und Unruhen sowie Über- fällen auf Expeditionen, Missions-, Pflanzerstationen und Händler. Kriege der Eingeborenen untereinander waren an der Tagesordnung39,9. Hinzu kamen Überfälle auf Schiffe und die Ermordung europäischer Aufseher. Kapitäne von Anwer- bungsschiffen wurden getötet.

1897 wurde der Forschungsreisende Ehlers und der Lan- deshauptmann von Hagen überfallen9. Höhepunkte waren 1904 der Überfall auf den V erwaltungssitz des Kaiser -Wil- helms-Landes39 und 1911 der Eingeborenenaufstand auf Ponape (Karolinen), der den Einsatz der deutschen Kreuzer notwendig machte12. 1913 fiel der kaiserliche Oberförster einem Anschlag zum Opfer50.

1899 führte Dr. Schnee, der stellv. Gouverneur von DNG, auf Bougainville mit 20 Polizeisoldaten eine Strafexpedition

Abb. 10:Goldwäscherei im Süden Neuguineas 191118

Abb. 11:Paradiesvögel, Vorbilder für die Gestaltung der Rückseite der Neu-Guinea Mark2

Abb. 13: Republik Palau, 5 $, 199942

Abb. 12: Paradiesvogel als Münzbild der Rückseite der 5 Neu-Guinea Mark, 189442

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durch10 (Abb. 14), Maßnahmen auf anderen Inseln folgten.

Daß niemals eine längere Befriedung einsetzte, ist aus der aus- führlichen Berichterstattung der Bezirksgerichte im amtlichen Kolonialblatt ersichtlich 9.

Unter diesen V oraussetzungen (und Nichtbeachtung der „Kongoak- te“ durch die Kombattanten) begann für die Kolonie der I. Weltkrieg: Das einzige militärische Gegengewicht, das deutsche Ostasiatische Kreuzergeschwader war 1914 über den gesamten Stillen Ozean dis- loziert. In Anbetracht der japani- schen, englischen, und australischen Überlegenheit zur See erhielt es die Order, in südamerikanische Gewäs- ser auszuweichen45, nachdem am 2.8.1914 Admiral Graf Spee über Yap die Nachricht vom Ausbruch des Krieges erhalten hatte. V orher kon- nte dem Geschwader noch eine Summe von 50.000 Y en in Gold zugestellt werden, um in Südamerika finanziell präsent zu sein27. Anderer- seits war mit dem Abzug der Flotte das Schicksal der Kolonie militärisch und somit auch politisch besiegelt.

Die „Armee“ der riesigen Kolo- nie bestand aus einer „felddienst- fähigen Truppe“ zwischen 220 und

250 Mann50 (nicht einmal ein funktionsfähiges Maschi- nengewehr soll zur V erfügung gestanden haben27), der aus- ländische Kreuzer und Landungstruppen gegenüberstanden (Abb. 15)

Nur in Neupommern kam es zu eigentlichen Kampfhand- lungen: Die kleine Polizeitruppe leistete W iderstand bis zum 21.9.191418.

Da die Kabelstation auf Y ap durch australisch/englische Kreuzer zerstört worden war8, und die „Telefunkenstation“ des Gouverneurs am 12.9. durch die Engländer zerstört wurde, gelangten sichere Nachrichten nur durch Ausgereiste allmäh- lich nach Deutschland50: Am 3.10.1914 erschien ein japanisches Geschwader in Jaluit, dem Verwaltungssitz der Marshallinseln, und landete Truppen, es folgte die Besetzung der Marianen, Carolinen und Palau-Inseln47,50.

Yap, die Hauptinsel der Westkarolinen, wurde von England angegriffen, danach von Japan besetzt50, auf Kaiser-Wilhelms- Land landeten britische Truppen 45. Die wichtige Phosphatinsel Nauru wurde am 9.9.1914 an den Kommandanten des engl.

Kreuzers „Melbourne“ übergeben, es folgte australische Be- satzung und die Zerstörung der Funkstation18,45.

Geldgeschichtlich war interessant, daß die Australier die Gouverneurskasse mit 480.000 Mark in Gold, Silber und Pa- piergeld erbeuteten, was aber durch die ausgezeichnete Leis- tung des Bezirksamtmanns der Westkarolinen, Dr. Kohl, mehr als logistisch wettgemacht wurde: Es gelang ihm, die Amts- kasse mit 30.000 Mark in Gold und 15.000 Mark in Silber (als einzige Kolonialkasse, d. A.) über Guam und Nordamerika nach Deutschland zu bringen27, also letztlich wenigstens eine positive Nachricht.

Außerdem kämpfte ein Hauptmann Detzner tapfer für seinen Kaiser bis zum Kriegsende im Inneren Neuguineas weiter, seine aus Bargeldmangel ausgegebenen Gutscheine sind als „Detznergeld“ in der Literatur bekannt geworden11.

Als Kriegsergebnis erfolgte die Aufteilung der Kolonie:

Nördlich des Äquators zugunsten Japans, das am 17.12.1920 Mandatsmacht wurde18und südlich des Äquators für die Aus- tralier (Abb. 16). Gleichzeitig führten die Siegermächte ihre Währungen ein. Die Insel Nauru kam zunächst zu England, dann zu Australien / Neuseeland7,18. Bis zum 9.5.1921 bestand eine Militärverwaltung, danach wurde die Kolonie von den Mandatsmächten zivil verwaltet18.

Abb. 14:Die Polizeitruppe von Dr. Schnee für sog. „Strafexpeditionen“38

Abb. 16: Übersicht über die 1914 von den Gegnern Deutschlands besetzten Gebiete45 Abb. 15:Regierungsbeamte und eingeborene Polizisten auf dem

Bismarck-Archipel, einziges vorh. Truppenkontingent19

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Die Münzzirkulation vor und während der deutschen Kolonialzeit

Der im vergleichbaren vorkolonialen Gebiet zu beobacht- ende Kontakt mit Münzgeld hält einige Überraschungen be- reit: Durch die günstige Lage der Seefahrtsrouten zwischen Manila und Amerika sowie dem Kontakt mit nord- und süd- amerikanischen Walfängern, kamen die Mikronesier viel früher zu Münzgeld, als zur deutschen Reichsmark. Auf Ku- seie, der östlichsten Insel der Karolinen, ist seit 1820 der nord- amerikanische Dollar bekannt 20 (Abb. 17), der in unter- schiedlicher Ausprägung bis weit in die spätere Kolonialzeit zirkulierte (Abb. 18). Ausländische Großsilbermünzen (Peru, Mexiko, Chile) wurden in diesem Zeitraum im Gebiet wegen ihrer Ähnlichkeit zum US-Dollar (Größe, Gewicht) sowohl in der Literatur als auch umgangssprachlich als „Dollars“ be- zeichnet20,27,43: 1830 führten chilenische W alfänger den chilen.

Dollar ein, auf den Marianen waren neben peruanischen Großsilbermünzen (Abb. 19) die spanischen Emissionen der Münze zu Manila im Umlauf 27. Insgesamt war aber der mexikanische Dollar das gängigste Zahlungsmittel Mikro- nesiens (Abb. 20), was durch die historischen Handelsrouten verständlich ist. Zum Ende des 19. Jh. erhielten chinesische Ar- beiter englische Dollars als Lohnzahlung (Abb. 21)27.

Auf den Marshallinseln setzten sich 1879/80 ebenfalls chilenische Großsilbermünzen und ihre Teilstücke durch (Abb.

22), wobei alle genannten ausländischen Großsilbermünzen in der Kolonialzeit weiter kursfähig blieben20,27. Dagegen spielte das Papiergeld für die Eingeborenen eine völlig untergeord- nete Rolle27, da auch die Händler Großsilber (z.B. 1 chilen.

Dollar = 3,60 Mark) sowie peruanisches und englisches Münz- geld benutzten20.

Um die deutsche Repräsentanz sichtbar zu machen, stellte die Neu-Guinea-Compagnie 1886 beim Reichskanzler den Antrag, die Reichswährung (einschließlich deutscher T aler, aber ohne 5-Mark- und 20-Pfennig-Stück) einzuführen (Abb.

23und 24), was am 1.4.1887 realisiert wurde20,37,39(der Termi- nus „Reichsmark“ – gegenüber der Mark – war in den Kolo- nien durchaus gebräuchlich). W enig bekannt ist, daß bereits 1885 die NGC den Antrag auf eine eigene T alerprägung in Dollargröße und -feingehalt mit Kaiserbild gestellt hatte, das Reich aber abgelehnt hatte. Englische Münzen waren im Zen- tralbereich weiter dominant20(Abb. 25). In der Praxis änderte die Reichswährung zunächst nicht viel: Für die javanischen Tabakarbeiter liefen als eine weitere Währung holländische Gulden, mexikanische und chilenische Dollars um 20, auf den Marshallinseln (Reichswährung ab 1.7.1888 wie im Gebiet der NGC, allerdings mit 20-Pf-Nickel-Stück21) wurde der chile- nische Dollar nicht verboten, doch die Hoffnung, ihn durch den deutschen Taler zu verdrängen, war ein Trugschluß, da die offenbar interessanten Talerstücke in andere Gebiete der Süd- see abwanderten. Es war übrigens das einzige Münzgesetz, das der 100-Tage-Kaiser Friedrich III. unterzeichnete. Noch 1907 wurden in DNG britische Goldmünzen (Abb. 26) und US-Dol- lars toleriert27.

Nicht anders waren die V erhältnisse in den von Spanien gekauften Kolonien: Zunächst kursierte die spanische Währung weiter, wurde aber ab 1900 eingeschränkt und allmählich eingezogen20,27. Britische Goldpfunde, einschließ- lich ihrer australischen V arietät, wurden weiter respektiert.

Die Reichswährung wurde hier ab 20.9.1900 ( Abb. 27) ein- schließlich des Talers, aber ohne 1- und 2-Mark-Stücke (die erst ab 1906 kursierten) eingeführt 20,27 (die Taler „deutschen Gepräges“ kursierten noch bis zum 1.10.1907 als gesetzliche Zahlungsmittel)21, und die noch immer vorhandenen 20-US- Gold-Dollars (Abb. 28) wurden mit Billigung der Behörden zu 80 Mark das Stück gewechselt 27.

Trotzdem zog sich der chronische Bargeldmangel wie ein roter Faden durch die Kolonialgeschichte: Alles „was neu und

Abb. 17:2 1/2US-Dollar 1879, gekrönte Liberty42

Abb. 20:Mexiko, 8 Reales 189442

Abb. 21:Britischer Trade-Dollar, 1898 (malayisch, chinesisch, englisch)42 Abb. 18:US-Silberdollar, geprägt ab 187842

Abb. 19:Republik Peru, 1 Sol, 186842

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blank“ aussah, also letztlich das Silbergeld, wurde gehortet und dem Umlauf entzogen, Betrügereien mit Biermarken und unterwertigen Nominalen kamen vor und unter einer Mark mußten oft Briefmarken als Ersatzgeld herhalten ( Abb. 29).

Nickel- und Kupfergeld war eher selten 20, gleichzeitig hatten Häuptlinge auf Neupommern bis zu 10.000 Mark in Silber gehortet27.

Abb. 22:Republik Chile, 1 Peso, 187642

Abb. 23:Preußen, 20 Mark, 1873, alter Adler, Wilhelm I.42

Abb. 24:Preußen, Taler, Wilhelm I., 187142

Abb. 25:Victoria, Sovereign, 188442

Abb. 26:Edward VII., Gold-Pound, 190642

Abb. 27:Preußen, 20 Mark, 1901, neuer Adler, Wilhelm II.42

Abb. 30:Amtliche Mitteilung des Deutschen Kolonialblatts vom 15.8.1894 über die Ausprägung der Neuguinea-Münzen (Auszug)

Abb. 28:20 US-Dollar, 1906, Liberty42

Abb. 29:Neuguinea-Briefmarke (mit Kaiserjacht „Hohenzollern“) – als „Ersatzgeld“-Nominale von 3 bis 80 Pfennigen42

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Unter diesen Bedingungen versuchte die Neuguina-Com- pagnie den Geldumlauf zu stabilisieren: In ihrem Nachrichten- blatt veröffentlichte sie die Genehmigung des Reiches, eigene Münzen zu prägen9 (Abb. 30).

Die münztechnischen Details der Neu-Guinea Mark:

Die Neuguinea-Münzen galten im Bereich des Schutzge- bietes neben den Münzen des Deutschen Reiches als geset- zliches Zahlungsmittel9. Eingegrenzt wurde die Genehmigung für die Prägung der NGM mit der Feststellung, daß das Münz- bild nicht das Bild des Kaisers und den Reichsadler enthalten durfte37. Zudem war Bismarck vorsichtig: Die NGK mußte auf ein Sperrkonto der Reichsbank die gleiche Summe, die sie in Münzen ausprägte, in konvertierbaren Münzen und Papieren hinterlegen27. Seine Bedenken sollten sich als richtig erweisen !

Die Stückzahlen der beiden Goldmünzen entsprechen den tatsächlichen Prägezahlen und stimmen mit dem Bericht der NGC von 1897 über 50.000 Mark in Gold überein30. Bezüglich der Goldmünzen bestätigt sich wieder einmal die „numisma- tische Weisheit“: Was zur Zeit der Emission bereits schwierig beschaffbar war, ist auch heute selten.

Bereits 1897 waren die Goldstücke als Sammlerstücke gefragt, die Geldwechsler in Singapur überzahlten das 20- Mark-Stück mit 23 Schillingen27. 1976 wird für das damalige DDR-Gebiet auf Gold-Fälschungen hingewiesen, ohne auf Details hierzu näher einzugehen3. Die Abb. 35zeigt eine dieser Rubrik zuzuordnende Goldmünze (einwandfreie Randkon- turen) mit verwaschenen und versetzten Buchstabenachsen, deren Gewichtsdefizit nach Messung mit zwei Präzisions- waagen 4,16 % betrug42, was mit den gängigen Umlaufspuren nicht übereinstimmen kann.

• 1 Neu-Guinea Pfennig, 1894, 32.785 Stück, Kupfer, Rand glatt, Gewicht 2,0 g, Ø 17,5 mm (Abb. 31)

• 2 Neu-Guinea Pfennig, 1894, 16.768 Stück, Kupfer, Rand glatt, Gewicht 3,33 g, Ø 20 mm (Abb. 32)

• 10 Neu-Guinea Pfennig, 1894, 23.930 Stück, Kupfer, Rand glatt, Gewicht 10 g, Ø 30 mm

1/2Neu-Guinea Mark 1894,16.236 Stück, Silber 900, Rand 126 Kerben, Gewicht 2,777 g, Feingewicht 2,5g, Ø 20 mm

• 1 Neu-Guinea Mark, 1894, 33.331 Stück, Silber 900, Rand 140 Kerben, Gewicht 5,555 g, Feingewicht 5 g, Ø 24 mm (Abb. 33)

• 2 Neu-Guinea Mark, 1894, 13.404 Stück, Silber 900, Rand 140 Kerben, Gewicht 11,111 g, Feingewicht 10 g, Ø 28 mm

• 5 Neu-Guinea Mark, 1894, 19.094 Stück, Silber 900, Rand 192 Kerben, Gewicht 27,777 g, Feingewicht 25g, Ø 38 mm (Abb. 34)

Die Münznominale von 1 Pf. bis 5 Mark sind die nach der Außerkurssetzung vom 15.4.1911 nicht eingelösten Exemplare.

• 10 Neu-Guinea Mark, 1895, 2.000 Stück, Gold 900, Gewicht 3,982 g, Feingewicht 3,5842 g, Ø 19,5 mm, Rand 116 Kerben21(Abb. 35)

• 20 Neu-Guinea Mark, 1895,1.500 Stück,Gold 900, Gewicht 7,965 g, Feingewicht 7,1685 g,Ø 22,5 mm 3,21, Rand 126 Kerben21

Abb. 31:1 Neu-Guinea Pfennig 1894, Neuguinea-Compagnie2

Abb. 32:2 Neu-Guinea Pfennig 1894, Neuguinea-Compagnie42

Abb. 33:1 Neu-Guinea Mark 1894, Neuguinea-Compagnie42

Abb. 34:5 Neu-Guinea Mark 1894, Neuguinea-Compagnie42

Abb. 35:10 Neu-Guinea Mark 1895, Gold42

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Dr. Schnee meinte zur Verwendung der Goldmünzen 1920:

„Es ist Verschwendung....Kolonien mit Goldmünzen zu versor- gen, der innere Umlauf....kann mit unterwertigem“ (Silber -, d.A.) „Geld versorgt werden“39 (sicherlich auf Grund seiner Erfahrungen mit dem 15-Rupien-Stück von DOA 1916).

Bei den Pfennigen sorgten zunächst die Termini „Kupfer und Bronze“ für Unklarheit, letztlich wurden sie aber alle in der gleichen Legierung geprägt (95% Cu, 4% Sn, 1% Zn).

Gold- und Silbermünzen wurden mit jeweils 100/1000 Kupfer legiert37.

Die Münzprägung erfolgte in Berlin (Münzzeichen A), der Stempel der Vorderseite wurde von E. Weigand, die Rückseite von O. Schultz entworfen21.

Das 1- und 2-Pf-Stück stimmt in Größe und Gewicht mit den Reichsmünzen überein, nur das 10-Pf-Stück weicht wesentlich vom „Reichs-Nickelzehner“ ab20 (Abb. 35a). Die Gold- und Silbermünzen und das 10-Pf-Stück zeigen auf der Rückseite den auf einem Zweig sitzenden Paradiesvogel, den Charaktervogel Neuguineas, die V orderseite zeigt die W ert- angabe in NGM oder Pfennig, sowie zwei, unten durch eine Bandschleife verbundene, Bambuszweige. Bei den 1- und 2-Pf- Stücken nennt die Rs-Inschrift die „Neuguinea-Compagnie“

mit zwei Palmwedeln sowie auf der V orderseite innerhalb des Perlkreises die große W ertziffer 1 bzw. 2 einschließlich der Umschrift „1 oder 2 Neu-Guinea Pfennig“ 21. Der Rand der Gold- und Silbermünzen ist senkrecht gekerbt, alle anderen sind im glatten Ring geprägt. Die bei vergleichbaren deutschen Reichsgoldmünzen vorhandene Randinschrift „GOTT MIT UNS“ fehlt bei der NGM und hätte das schicksalhafte Ende der Kolonie auch nicht beeinflussen können.

Der Gewinn der NGC durch die Ausprägung der NGM be- trug 28 %.

Schon am 31.5.1895 waren 20.000 Mark in Gold, 96.000 Mark in Silber und 2.000 Mark in „Bronze“ ins Schutzgebiet gebracht worden20. Zur Orientierung sei der Monatslohn eines Arbeiters der NGK genannt: Er lag zwischen vier und zehn Mark37, allerdings bevorzugten die Arbeiter weiterhin den amerikanischen Stangentabak als Währung 19.

Als das Reich, vertreten durch den Reichskanzler , am 7.10.1898 die der NGC gewährten Schutzbriefe von 1885 und 1886 „zur eigenen Ausübung“ zurücknahm, wurde im Artikel 5 des Vertrages festgestellt: „Die Neuguinea-Compagnie hat bisher. ... 50.000 Neu-Guinea Mark in Goldmünzen, 200.035 Neu-Guinea Mark in Silbermünzen und 20.000 Neu-Guinea Mark in Bronze und Kupfermünzen geprägt. Sie verzichtet auf das Recht, weitere Prägungen vornehmen zu lassen. Das Reich behält sich vor, die geprägten Neuguinea-Münzen unter Fest- setzung einer bestimmten Einlösefrist außer Kurs zu setzen“30, was am 5.9.1908 durch den Kais. Gouverneur Dr . Hahl mit Wirkung vom 15.4.1914 realisiert wurde. Die NGM konnte bis zu diesem Zeitpunkt an öffentlichen Kassen in Zahlung gegeben und gegen Reichsmünzen umgetauscht werden20. Da aber die Außerkurssetzung der Neuguinea-Münzen mit für die NGC ungünstigen Konditionen verbunden war , ließ die NGC noch im Jahr 1900 für 36.000 Mark Silber- und für 13.500 Mark Bronzemünzen einschmelzen, die nicht zum V ersand gekom- men waren20, dem gleichen Schicksal wurden 1904 weitere

3.068 Mark in „Bronzemünzen“ zugeführt 20,37. 1905 waren damit von den geprägten Compagnie-Münzen nicht eingezo- gen: 50.000 Mark in Gold, 164.035 Mark in Silber und 3.472 Mark in Bronze20, was sich bis 1914 weiter minimierte.

Numismatisch interessant ist 1905 die Durchführung einer Münzausstellung im Deutschen Reichstag, auf der die NGM bereits besondere Erwähnung fand 51.

Auf den Inselgebieten der Carolinen, Palaus und der Marianen wurde vom Gouverneur zum 20.9.1900 ebenfalls die Reichswährung eingeführt, jedoch nicht das 1- und 2-Mark- Stück, aber mit „Einthalerstücken“ und noch immer vorhande- nen „englische Goldpfunden“ zum Kurs von 20,30 Mark das Stück9,20. Noch 1905 waren die „Einthalerstücke deutschen Gepräges“ weiter kursfähig9, und 1906 waren u.a. in diesem Bereich alle Nominale der US-Golddollars weiter im Umlauf

20,27. Schon am 9.1.1900 hatte der deutsche Bezirksamtmann von Saipan angeordnet, daß das abgegriffene spanische Kupfergeld, „auf dem kaum noch Gepräge erkennbar war , nicht mehr in Zahlung zu nehmen sei“. Umgerechnet 10.000 Mark wurden nach Yokohama geschickt und in Gold bzw.

deutsche Münzen umgetauscht, ein logistisch geschicktes und lukratives Geschäft für die Kolonialkasse 20

Auf Nauru gab es vor der deutschen Besetzung 1888 kein eigenes Münzgeld20, auf Palau konnte nie die Benutzung der NGM festgestellt werden (die V erwaltung erkannte das Per- lengeld an)27, und auf Truk (Karolinen) kursierte ab 1870 der chilenische Dollar.

Zusammenfassend stellt E. T appenbeck für den Kernbe- reich der Kolonie (Kaiser -Wilmhelms-Land u. Bismarck- Archipel) und den retrospektiven Kolonialzeitraum im Jahr 1900 fest, daß „das deutsche Geld. ... nicht imstande war“, das schon vorher durch die seit Jahren im Bismarck-Archipel ar- beitenden australischen Firmen eingeführte englische Geld zu verdrängen43. Hinzu kam auf Grund der Verbindungen zu Java die Einführung des holländischen Guldens (Abb. 36), und als die Chinesen als Arbeiter von Sumatra als Kulis herüberka- men, kam als vierte Währung der mexikanische Dollar hinzu.

Als Gegenregulation zog man den holländischen Gulden wieder ein, was erneuten Bargeldmangel zur Folge hatte, so daß das holländische Silber zum zweiten Mal in Umlauf gesetzt werden mußte. Hieraus folgte letztlich der Entschluß der NGK, eigene Münzen zu prägen. V orgesehen war, die NGM nur im Schutzgebiet zu verwenden, doch gingen ganz bedeu- tende Mengen der NGM außer Landes, „weil jeder bestrebt war, sein erspartes Neuguinea-Silbergeld statt eines Stücks Pa- pier persönlich mitzunehmen“. Nach der Ausreise mußte der Besitzer allerdings feststellen, daß in Singapur das Silber - Neuguinea-Geld (zumeist als gängiges 5-Mark-Stück) nur bei bis zu 8% betragenden Wechselgebühren mit Verlusten in an- dere Währungen transferiert werden konnte. So konnte dieser Zeitzeuge bereits 1900 feststellen: „Das sind Mißstände, die einer deutschen Kolonie unwürdig sind“ 43. Auch aus diesem

Abb. 36:Niederländisch-Ost-Indien, König William III., dreisprachiger silberner 1/4-Guilder, geprägt von 1854-188542

Abb. 35a:10 Neu-Guinea Pfennig 1894

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Grund war die Einführung der NGM zwar numismatisch hochinteressant, aber ein währungspolitisches Desaster , das Eingreifen des Reiches war praktisch vorprogrammiert.

DNG war als Zirkulationsgebiet zu klein, um mehrere Währungssysteme dauerhaft zu ertragen20.

Insgesamt sind bis zum 31.12.1909 Reichsmünzen in folgen- der Menge nach DNG verbracht worden: Goldmünzen für 140.000 Mark, Silbermünzen für 827.544,50 Mark, Nickel- münzen für 3.080 Mark und Kupfermünzen für 520 Mark.

Das in Deutsch-Neuguinea zirkulierende Naturalgeld:

Das in DNG gleichzeitig zirkulierende Naturalgeld ist von außerordentlicher Vielfalt, z.T. Seltenheit, erforderte bezüglich seiner Herstellung aufwendige Arbeitsschritte, war auf Grund der natürlichen Ursprungsprodukte praktisch, verkörperte eine lange Tradition und war optisch durch die Farbenvielfalt sehr gefällig. Teilweise gehen Geld und Schmuck ineinander über (wie es z.B. in Teilen Südeuropas ebenfalls Tradition ist).

In derartiger Vielfalt ist es nur für dieses Gebiet typisch, was nachfolgend an einigen ausgewählten Beispielen dokumentiert wird:

Das bekannteste Natu- ralgeld ist das Diwarra, oft als „Muschelgeld“ bezeich- net, in praxi jedoch ein Pro- dukt der Seeschnecke Nassa callosa (als biologisches Leitobjekt) und deren Varietäten32. Das Diwarra- Geld war schon 1881 die gängigste Münze der Einge- borenen (Ø 8-11 mm, Höhe 7 mm), und seine Herstel- lung erforderte einige Geschicklichkeit: In die 3 Öffnungen im oberen T eil einer Kokosnuß werden 3 Nassaschnecken gesteckt (Abb. 37), mittels Messer oder Stein eine Öffnung in den Höcker geschlagen (pro Minute können so bis zu 20 Stück geöffnet werden), die

Schnecke danach gewaschen, gescheuert, in der Sonne ge- bleicht und erhitzt, und auf Lianenstreifen aufgezogen41. Wei- tere Synonyme sind Tabu oder Tambu (Abb. 38).

Unter allen Geldsurrogaten der Südsee war das Diwarra das einzige, welches dem Metallgeld ebenbürtig war . Alle freudigen Ereignisse, aber auch Freikauf von Mord und Totschlag konnten damit realisiert werden. Bereits die Knaben sparten Schnecke um Schnecke, um „einmal reich zu werden“

und „ sich eine Frau zu kaufen“. Dennoch blieb es „totes Kapi- tal“ (es arbeitete nicht und brachte keine Zinsen). Aufbewahrt wurde es in versteckten Hütten im Dickicht (Abb. 39), bei Beerdigungen kam alles zum Vorschein und mußte an die Er- ben verteilt werden. Sogar die Regierung (um 1896) „strafte“

damit, in der Not konnte es unkompliziert vergraben oder

versenkt werden. Längenmaß waren „Klafter“ und „Faden“41, ein Faden beinhaltete 408-478 Stück, neun Diwarra- Schneck- en entsprachen 4 Pfennigen. 10 rohe Schnecken wogen rd. 4 g, 500 Faden = 56 Kilo entsprachen 225.000 Schnecken. Einzelne Häuptlinge besaßen Diwarra bis 60.000 Mark ! Das Diwarra hatte sich im Verkehr zwischen Weißen und Eingeborenen in hohem Maße eingebürgert und behinderte die Einführung deutschen Geldes (sowohl der Reichswährung als auch der

NGM ab 1894) gravierend. Lt.

Regierungsverordnung vom 26.

7.1902 wurde zwar alles „Muschel- geld“ verboten, aber nur in den kleinen Zentren setzte sich das deutsche Geld weitgehend durch, im Handel der Eingeborenen unter- einander stellte es weiterhin eine feste Größe dar , sein Hauptzirkula-

Abb. 37:Erster Schritt der Diwarra- Herstellung: Ausbrechen der Nassa-

Höcker über einer Kokosnuss41

Abb. 39:Tabuhaus eines Häuptlings zur Geldhortung20

Abb. 40:Im Hintergrund gezeigte Muschelgeldringe anlässlich einer Beerdigung20

Abb. 38:Aufgereihtes Tabu- oder Diwarrageld in natürlicher Größe20

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tionsgebiet waren T eile des Bismarck-Archipels 14,32 (s.a.

Abb.1). Vergleichspreise waren 1 Faden für 1 Ferkel, 100 Fä- den betrug der Kaufpreis für eine Frau. Die Aufbewahrung und der Transport der Fäden erfolgte in Form eines W agen- rades (Abb. 40), Loiloi genannt. Mit Diwarra konnten Geräte, Nahrungsmittel, Waffen u.a. bezahlt werden 38. Ein Sklave kostete früher 10 Faden, der Freikauf von Mord 50 Faden. Ein Sack, gefüllt mit Strängen à 2-2 1/2 Mark zur Bezahlung der NGC-Arbeiter war bis zu 2.000 Mark wert19.

Ein weiteres Naturalgeld besaßen die Yaper der westlichen Karolinen: Sie waren Besitzer eines in der W elt einmaligen Steingeldes. Zu beiden Seiten ihrer W ege eingegraben, lehnte das Geld an Wohn- und Gemeindehäusern, es lag also tatsäch-

lich „auf der Straße“ ( Abb. 41). Als kühnes Seefahrervolk holten sie das Geld von den 240 Seemeilen entfernten Palauin- seln: Gegen in hunderte Körbe verpackten Gelbwurz, Betel- nüsse und Pfefferblätter erhielten sie von den dortigen Insu- lanern die Erlaubnis, das Rohmaterial Aragonit aus Basalt und Korallenkalk zu brechen, der mühsam zu runden Scheiben zurechtgeschlagen wurde20und für den Transport in der Mitte ein kreisrundes Loch erhielt. An mittelgroßen Scheiben wurde oft Monate gearbeitet, bis zu 30 Männer waren für den T rans- port der größten Scheiben mit einem Palmenstamm notwendig. Die Schwierigkeiten der Bearbeitung, die Größe sowie der Transport bewahrten das Steingeld vor Wertverlust20. Je dünner, größer und gleichmäßiger die Geldscheibe wurde, desto wertvoller war sie. Mit Flößen im Schlepptau großer Kanus geschah die gefährliche Rückfahrt in die Heimat. Die

„Fä“ genannten Steinscheiben wurden nach Handspannen gemessen (zwischen Daumen und Zeigefinger). 1901 war ein Stein von drei Spannen 7 Sack Kopra à 35 kg zu 22,50 Mark wert. Selbst das kaiserliche Bezirksamt erhob Strafen in Fä, be- ließ aber die Steine an Ort und Stelle und zeichnete sie als neuer Besitzer lediglich mit „BA“36.

Die Größe der Steinscheiben betrug im Ø 50 mm bis zu 4 m, bei 2 m Ø dauerte die Bearbeitung über ein Jahr. Die kleinsten Exemplare waren 50 g schwer , hatten eine Stärke von 13 mm und 50 mm Ø. 1875 konnte ein Familie ihren Lebensunterhalt mit einem tellergroßen Stein für einen Monat bestreiten27. Ein Stein à 3 Spannen (à 18 cm Spannenlänge) entsprach einem Schwein, ein großes Kanu wurde mit einer Steingeldgröße von 16 Fuß gehandelt. Der Umrechnungskurs betrug 1910 : Ein 13/4

Spannen-Stein = 400 Kokosnüsse = 4 Mark und 1914: Ein mannshoher Geldstein = 30.000 Kokosnüsse, was 300 Mark entsprach14.

Als weitere Geldsorte benutzten die Yaper Perlmuttschalen (Jar), die ebenfalls eingeführt wurden. „Spatenförmig“ ge- schliffen und auf Kokosschnur aufgereiht hatten sie bedeuten- den Wert: 1 Paar schwarzrandige Schalen entsprachen 130 Mark 5,20,36,41(Abb. 42).

Nach 1860 wurde das Steingeld auch für weiße Zwischen- händler bedeutsam, da die Schiffe Godeffroys und des engl.

Kapitäns O`Keefe, des „Kings of Y ap“, den T ransport sehr großer Geldscheiben erleichterten14.

Als weiteres kleineres Vorkommen von Steingeld wird 1914 der Süden Neupommerns mit kleinen geschliffenen Quarzit- scheiben erwähnt14.

Ein (einmaliges) Na- turalgeld war das Eber- und Hun- dezahngeld: Das er- stere machte in der Herstellung bedeu- tende Mühe, was seinen hohen W ert erklärt: Die Eber- hauer werden durch Ausbrechen der gegenüberliegenden Eckzähne zu rundem Wuchs gezwungen.

Der Eber mußte viele Jahre gepflegt werden, erhielt nur weiche, gekochte Kost und darf wegen der Verletzungsge- fahr nie in den Wald16,31, der nun- mehr ganz kreis- runde Zahn ent- sprach dem „Gold- standard“ (war kost- barster Gegen- stand!)30, der unvoll- kommen gewachsene dem „Silberwert“20. Zeitzeugen berich- ten, daß man „für ein Paar Hauer ein fettes Schwein, aber auch eine Frau kaufen konnte“30,31 (Abb.

43). Wegen des ho- hen Wertes wurden

Abb. 41:Aufgereihtes Steingeld zu beiden Seiten eines Dorfweges (Insel Yap)5

Abb. 42:Kunstvoll geschliffenes Perlmuttgeld von der Insel Yap, spa- tenförmig, außerordentlich hohes Geldäquivalent41

Abb. 43:Mehr als kreisförmig gezüchteter Eberzahn von außerordentlichem Geldwert29

Abb. 44:Tasche mit perforierten und einzeln aufgenähten Hunde-Eckzähnen, Geldäquiva-

lent durch die Anzahl der Zähne42

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Nachahmungen aus Tridacna gigas, der Riesenmuschel, immer wieder versucht.

Demgegenüber fungierte das Hundzahngeld (besonders die Eckzähne) als Kleingeld16. Ein per Haifischzahn durchbohrter und aufgereihter Hundezahn entsprach 3 bis 5 Pfennigen.

Auch auf Netz-Säcken aufgenäht, fungierten die Zähne als Geld (Abb. 44), eine Tasche hatte (je nach Anzahl der Zähne) einen Geldwert um die 18 Mark. 160-200 Hun- dezähne entsprachen einem Eberhauer31. Besonderen Geldwert hatte die Kina, eine halb- mondförmig geschliffene Perlausterschale29 (Abb.

45). Neben diesen besonders charakteristis- chen Beispielen kur- sierten (oft auf kleine geografische Bereiche begrenzt) multiple Variationen weiterer Geldarten, mit denen sich die Deutschen auseinandersetzen mußten: Zumeist handelte es sich um aufgereihte Muschel- scheibchen und andere gängige biologische Produkte, die, mit einem einfachen Drillbohrer mit Quarzitspitze durchlocht 32,41 (Abb. 46), Geldfunktion hat-

ten:

„Pele“ waren auf Neu- Lauenburg auf Pandanußfaser aufgereihte Schnecken oder Muschelscheibchen, die bis 1905 auch bei Weißen als Zahl- ungsmittel in Gebrauch waren (Maß: „eine Brustlänge“ – von Warze zu Warze – entsprach 20 Pfennigen).

Als „Tapsoka“ wurden in Neumecklenburg und Neuhan- nover farbige und rotanteilige Muschelscheibchen bezeichnet, 1 Strang von 65 cm = 3 Mark = 1 Sack Kopra14,38, für 6-7 Stränge konnte ein Schwein gekauft werden20(Abb. 47). Gemünztes Geld war in der Vorkolonialzeit auf diesen Inseln „vollkommen unbekannt“19.

Auf den Marianen do- minierte zur spanischen Zeit Scheibchengeld aus geschliffe- nen Schneckenhäusern, Plät-

tchen aus Schildkrötenpanzer und zum Ende der Kolonialzeit gepreßter Tabak27 sowie „Gau“ aus Spondylusscheibchen (eine Klapp-Muschel)41.

Von den Karolinen waren Geldäquivalente in Form von Angelhaken aus Schildpatt, Armringe und Geld aus Perl- muttstückchen bis 1880 in Gebrauch. Die Truk-Inseln charak- terisierten Scheibchen aus Mangrovenrinde und Gelbwurz, die Mortlockinseln rote Muschelscheiben27, das noch 1905 gültig war. Die Palau-Inseln hatten ein Audouth20genanntes Perlen- Geldsystem mit 150 V arianten27, es wurde in V orzeiten dort eingeführt. Mit ihm konnte jedes V ergehen gesühnt werden, sein Wert stieg ständig, da neues Geld nicht hinzukam. Es be-

stand aus Porzellanjaspis, Emailperlen und linsengroßen Gläsern mit vielen Unterarten, wahrscheinlich aus Japan oder Borneo stammend. Auch die Deutschen handelten damit, 1906 waren einige Tausend Mark dieser Währung in der Stations- kasse. Erst ab März 1901 kursierten hier deutsche Silber- münzen. Es gab Perlen mit dreikantigem Querschnitt (aus Glasarmbändern geschnitten), runde Perlen entsprachen 1885 etwa 12,50 Mark6.

Auf Bougainville (Salomonen) zirkulierten Zähne von Flughunden, Delphinen und Muschelplättchen als Geldersatz

20,32.

Doppelt faustgroße Stücke der Riesenmuschel Tridacna gi- gas, geschliffen und durchbohrt, mit hohem zeitlichen Aufwand und detailliert hergestellt, waren für die kleine Insel Nissan charakteristisch20,32 (Abb. 48). Auf den Tasmaninseln kursierten 1907 Geldschnüre aus Kokosscheibchen.

Auf Neupommern hatten neben dem Diwarra Kasuar- federn (ein straußenähnlicher Laufvogel) Geldbedeutung 27, Scheibchen aus Kauri-Schnecken wurden auf Neulauenburg verwendet20,27.

Gepreßter Tabak war auf den Marshallinseln das gängigste Geld5, dazu rote Muschelschalen (Aaht), die aus bedeutender Meerestiefe geborgen wurden41.

Auf dem Bismarck-Archi- pel kursierte neben der Verkehrsmünze Diwarra22 der Tabak als Kleingeld, ein Pfund entsprach 2 Mark „im Verkauf“20, auf kleinsten Inseln auch kunstvoll gefertigte Arm- ringe der Riesenmuschel (Abb. 49), der Preis für eine Frau betrug hier 4-6 Armringe20.

Die Insel Choiseul war für Angelhakengeld (Perl- muschel mit angebunden- em Schildpatthaken) be- kannt, das einem W ert von 10 Pfennigen ent- sprach, für 10 Tridacnaringe (entsprechend 70 Mark) konnte ein Mädchen gekauft werden 19.

Zu allen Zeiten hatte der virginische, gepreßte Stangen- tabak Geldfunktion, damit wurde sowohl entlohnt als auch bezahlt. 1905 entsprach eine Stange 15 Pfennig und noch 1913 wurden 8 Stangen mit einer Mark verrechnet27.

Abb. 45:Die Kina, eine halbmondförmig geschliffene Perlausterschale mit bedeu-

tendem Geldwert29

Abb. 48:Ringe aus Teilen der Riesenmuschel (Insel Nissan), versch.

Bearbeitungsstufen bei der Herstellung von Ringgeld20

Abb. 49:Manuelle Bearbeitung eines Teilstücks der Riesenmuschel für die An-

fertigung von Armringgeld19 Abb. 46:Muschelgeldbohrer zum

Perforieren der Schalen (Stein oder Haifischzahn als Spitze)41

Abb. 47:Tapsoka-Muschelgeld (Neu-Hannover), aufgereiht, natürliche Größe, rote und weiße Scheiben20

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Abschließend darf festgestellt werden, daß die Deutschen das Muschel- und Schneckengeld sowie die gesamte Palette des fungierenden Naturalgeldes akzeptieren mußten, um den Han- del nicht völlig zum Erliegen zu bringen, zudem trieben die Einheimischen die Preise in die Höhe, europäische „Nachbil- dungen“ wurden von Eingeborenen schnell erkannt 20.

Am 18.10.1900 verbot der Kaiserliche Gouverneur von Benningsen zum 1.4.1901 den T ransport und zum 1.1.1902 im gewerbsmäßigen Handelsverkehr „das Geben und Nehmen“

von Diwarra, Tambu und Tapsoka. Für Löhne und Einkauf von Lebensmitteln blieb das Naturalgeld weiter in Kraft. Ab 1.4.1902 sollte keine Art von Muschelgeld mehr in Zahlung gegeben oder als Tauschmittel gebraucht werden dürfen20,27.

Ein 1904 per Regierungsverordnung angeordnetes V erbot hatte ebenfalls nur mäßigen Erfolg 27. Ab 1905 war zwar der Einfluß des Muschelgeldes auf den großen Inseln im

Schwinden41, allerdings mußte Helmreich 1911 sein Vorhanden- sein noch immer akzeptieren, wenn es auch seine „Geldeigen- schaft bald völlig verlieren wird“20. Doch als 1913 durch Verord- nung des Gouverneurs erneut für das ganze Schutzgebiet ein generelles Verbot der Verwendung von Eingeborenengeld für Handels- oder Geschäftszwecke erlassen werden mußte39, war klar: Es kursierte neben der Mark und ausländischen Gold- münzen noch immer! Ein in der angeführten Vielfalt, den bear- beiteten biologischen Materialien und des zum T eil be- trächtlichen Arbeitsaufwandes bei der Herstellung (un bear- beitete Schnecken und Muscheln sind niemals Geld gewesen27) einmaliges Beispiel der Geldgeschichte.

Zum Abschluß dieses Kapitels wird (mit Respekt) darauf verwiesen, daß der Begriff des in der damaligen Literatur ver- wendeten „Muschelgeldes“ nicht exakt ist: Es handelt sich um Schnecken und Muscheln, die biologisch zwei verschiedene Klassen der Mollusken darstellen25.

Aktuelle und historische Preisvergleiche

Ein PP-Exemplar 10 NGM aus der Haussammlung der Hy- povereinsbank erhielt 3/2003 bei 10.900 Euro, das 20-Mark- Stück in vz/Stgl. mit 9.000 Euro den Zuschlag (pers. Mittlg.).

Yeoman 1964: 1 Pf. 3 US $ (!), 2 Pf. 3,50 US $, 10 Pf. 5 US $, 5 NGM 60 US $, 10 und 20 Gold-Mark DNG: je 475 US $ 48. Friedberg 1965: jeweils 1.000 US $ für das 10- und 20-Mark- Stück DNG15, aktuelle Beurteilungen siehe Bewertungsta- bellen „money trend“.

Zusammenfassung

Nach der Einflußnahme von Missionsstationen und Han- delsgesellschaften erwarb das Deutsche Reich durch Beset- zung, Kauf und T ausch die Kolonie Deutsch-Neuguinea, ein riesiges, 12 Millionen km 2 großes Gebiet der Südsee, das gleichzeitig geografisch und bei Berücksichtigung weiterer Naturwissenschaften eines der interessantesten Gebiete der Erde ist. Es gelang zu keiner Zeit, administrativ die volle Kon- trolle über das gesamte Gebiet zu erlangen. Während der kolo- nialen Epoche kursierten neben den Reichsmünzen

amerikanische, englische, holländische, mexikanische, peru- anische, chilenische und spanische Münzen. Hinzu kam die Emission der Neuguinea-Mark der NGC, die die

Währungsverhältnisse ebenfalls nicht stabilisieren konnte.

Kompliziert wurde die Geldzirkulation durch eine Unmenge an Naturalgeld, das sich trotz ständiger Verbote halten konnte.

Ob eine Einordnung des aufwendig produzierten Eber- zahngeldes, von Ringen aus Tridacna gigas oder das mühsam erarbeitete Steingeld unter dem Begriff „primitive money“

gerechtfertigt ist, ist zumindest diskutabel!

Nach dem I. W eltkrieg wurde die Kolonie durch die Siegermächte England/Australien/Neuseeland und Japan übernommen, die ihre Währungen einführten.

Literaturverzeichnis

Es wird bis auf wenige Ausnahmen vorwiegend auf die Original-Literatur ab 1890 bis zur ersten Hälfte des 20. Jh.

zuückgegriffen, weiterführende Literatur wird besonders gekennzeichnet (*).

1) Ahrendt, Otto; Ziele Deutscher Kolonialpolitik, Berlin, 1886 2) Austin, Oliver; Birds of the World, New York, 1961

3) Bauer, Siegfried; Deutsche Münzen 1971-1932, Naumburg, 1976 4) Berliner Münzblätter, Nr. 237, Mai 1900

5) Bettziech-Beta, Ottomar; Das Buch von unseren Kolonien, Leip- zig, 1908

6) Das Fenster, Steinreich in der Südsee, Nr . 147, 1994, Kreisspk.

Köln

7) Der Neue Brockhaus, Leipzig, 1942

8) Deutsche Kolonien, Cigaretten-Bilderdienst Dresden A 5, Dres- den, 1936

9) Deutsches Kolonialblatt, Jg. 1890-1903

10) Deutsche Kolonialzeitung, Organ der Deutschen Kolonialgesell- schaft, Berlin, Jg. 1889 bis 1902

11) Detzner, H.; Vier Jahre unter Kannibalen, Berlin, 1921*

12) Dick, C.; Das Kreuzergeschwader, Berlin, 1917*

13) Engelbert, Ernst; Bismarck, Siedler-Verlag, 1985 14) Finsch, Otto; Südseearbeiten, Leipzig, 1914*

15) Friedberg, Robert; Gold Coins of the World, New York, 1965 16) Fuhrmann, Ernst; Neuguinea, Hagen, 1922

17) Grapow, M.v.; Die deutsche Flagge im Stillen Ozean, Berlin, 1916

18) Hahl, Albert; Deutsch-Neuguinea, Berlin, 1936

19) Hesse-Wartegg, E. v.; Samoa, Bismarckarchipel und Neuguinea, Leipzig, 1902

20) Helmreich, Theodor; Das Geldwesen in den Deutschen Schutz- gebieten, 1. und 2. Teil, Fürth, 1911/1912*

21) Jäger, Kurt; Die Deutschen Münzen seit 1871, Basel, 1968, 1997 22) Kleiner Deutscher Kolonialatlas, Berlin, 1899

23) Koloniale Rundschau, Berlin, Jg. 1913-1915 24) Kolonie und Heimat, Berlin, 1911-1915

25) Kühn, Alfred; Grundriß der allgemeinen Zoologie, Stuttgart, 26) Länderlexikon, Bertelsmann-Verlag, Gütersloh/München, 19991961 27) Meinhardt, Günther; Die Geldgeschichte der ehemaligen Deut-

schen Schutzgebiete, Heft 5 und 6, Dortmund, 1963/64 28) Meyer, Hans; Das Deutsche Kolonialreich, Leipzig, 1910 29) Mira, William J. D.; From Cowry to Kina, Sydney, 1986*

30) Neu-Guinea-Compagnie, Nachrichten über Kaiser -Wilhelms- Land, Berlin, 1884-1898

31) Neuhauss, Richard; Deutsch-Neu-Guinea, 3 Bände, Berlin, 1911*

32) Parkinson, Richard; 30 Jahre in der Südsee, Stuttgart, 1907 34) Reichenow, Anton; Die Vögel, Stuttgart, 1913

35) Schmack, Kurt; J. C. Godeffroy und Sohn, Hamburg, 1938 36) Senfft, Kaiserlicher Bezirksamtmann, Das Geld der Yaper, Deut-

sches Kolonialblatt, 1901, S. 870

37) Schmidt, Hans; Die deutschen Kolonialmünzen, Berl. Münzblät- ter, 1911, S. 300 u. 319

38) Schnee, Heinrich; Bilder aus der Südsee, Berlin, 1904 39) Schnee, Heinrich; Deutsches Koloniallexikon, Leipzig, 1920*

40) Schnee, Heinrich; Die Deutschen Kolonie vor, in und nach dem Weltkrieg, Leipzig, 1939

41) Schneider, Oskar; Muschelgeldstudien, Dresden, 1905*

42) Schlobach, Peter/Schlobach, Toralf; eigene Fotothek

43) Tappenbeck, Ernst; Deutsche Kolonialzeitung, Berlin, Nr . 47/1900

44) Urania Tierreich, Bd. 5,Vögel, Leipzig 1969

45) Volkmann, E. O.; Der Krieg in den Kolonien, Leipzig, 1935 46) Wegener, Georg; Deutschland im Stillen Ozean, Leipzig, 1903 47) Weyhmann, Horst; Unsere Südsee, Berlin, 1917

48) Yeoman, R. S.; Modern World Coins, Racine, Wisconsin, 1964 49) Zimmermann, Alfred; Geschichte der deutschen Kolonialpoli-

tik, Berlin, 1914*

50) Kolonie und Heimat, Berlin, Jg. 1911-1915 51) Berliner Münzblätter, Nr. 27, Nov. 1905

Referenzen

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