Stellungnahme der CDU-Fraktion zur kommunalen Bedarfsplanung für die Kindertageseinrichtungen im Kita-Jahr 2013/14
Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister Scholz,
sehr geehrte Damen Frau Wohlfahrt, Frau Fink, Frau Scheper!
Es ist ein Ruck durch die Neckarsulmer Kitas gegangen!
Nach jahrelangem Werben und Bemühen der Neckarsulmer
Kindergartenfachberatung ist es nun gelungen, die Absicht des Orientierungsplanes für Kindertagesstätten in die tägliche Arbeit umzusetzen. Das Wissen, dass die ersten Lebensjahre die lernintensivste Zeit im menschlichen Leben sind, verändert auch die tägliche Arbeit in den Kitas.
Bei unseren Besuchen vor Ort informierten uns die Leiterinnen überzeugend, wie die Ansprüche des neuen Planes, aus „Verwahranstalten moderne Bildungseinrichtungen zu entwickeln“, umgesetzt werden.
Neue pädagogische Ansätze wurden anhand vieler Beispiele aufgezeigt:
• ein verbessertes Sprachförderkonzept
• verstärkte Elternbildung vor allem für Eltern mit Migrationshintergrund
• aus früheren Gruppenräumen werden Funktionsräume mit Bildungsecken, die offen für alle Kinder verschiedenen Alters sind
• die lange vernachlässigte Bewegungserziehung ist wichtiges Element geworden, ebenso das Förderprojekt „Singen-Bewegen-Sprechen“
• Bildungs- und Lernprozesse werden in Portfolios festgehalten, um gemeinsam mit den Eltern das kindliche Lernen besser zu verstehen.
Dass diese neuen Ansätze nicht ohne gemeinsame Kooperation, viele Gespräche und auch Konflikte (die auch in der Öffentlichkeit ausgetragen wurden) ablaufen würden, ist selbstverständlich. Denn die Zeit, in der jede Erzieherin im stillen Kämmerlein mit ihrer Kindergartengruppe und jahrzehntelanger Erfahrung als Einzelkämpferin ohne Austausch mit Kolleginnen und Kitaleitung „vor sich her wursteln konnte“, ist vorbei.
Kooperation, Fortbildungsbereitschaft und Teamfähigkeit sind jetzt gefordert.
Dass die Stadt sich diesen neuen Herausforderungen stellt und die Kleinkindbetreuung als eine zentrale Aufgabe einer familienfreundlichen Kommunalpolitik betrachtet, zeigt sich auch in der Tatsache, dass nur ein Kostendeckungsgrad von acht bis neun Prozent erwirtschaftet wird und der Abstand zum Landesrichtsatz immer größer wird.
Andere umliegende Kommunen erwirtschaften 20 Prozent der Kosten, das heißt sie erheben deutlich höhere Kitagebühren, außer im beitragsfreien Heilbronn, das jedoch bei anderen ähnlichen Gebühren im Kitabereich deutlich zuschlägt.
Mit dem Wissen, dass die Angebotsstruktur auch aufgrund der großen Nachfrage erweiterungswürdig ist, des zeitweiligen Platzmangels und um den unterschiedlichen Bedürfnissen der Eltern Rechnung tragen zu wollen, nehmen wir von der
Bedarfsplanung Kenntnis und stimmen dieser zu.
Wir wissen auch, dass sowohl in qualitativer Entwicklung unserer Kitas als auch in quantitativer Hinsicht (in der Innenstadt und im Stadtteil Obereisesheim) noch viel Arbeit vor uns liegt.
Wir bedanken uns bei allen Erzieherinnen, die diese anspruchsvolle und nicht leichter werdende Arbeit gestalten und wünschen der Kita-Fachberatung um Frau Wohlfahrt, Frau Fink und Frau Scheper weiterhin eine glückliche Hand bei ihrer engagierten Arbeit. (Hans Kriegs, CDU)