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Chronisch entzündlicheDarmerkrankungen

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R E N AT E B O N I F E R

«Extraintestinale Manifestationen sind ein häufiges Problem bei Personen mit chronisch entzündlichen Darmerkran- kungen», sagte PD Dr. med. Stephan Vavricka vom Universitätsspital Zürich.

Eine Auswertung der Krankenakten von 950 der zurzeit rund 2000 Patienten, welche im Rahmen der Swiss Inflamma- tory Bowel Disease Cohort Study beob- achtet werden, ergab, dass 43 Prozent der Morbus-Crohn- und 30 Prozent der Colitis-ulcerosa-Patienten extraintesti- nale Manifestationen ihrer chronisch entzündlichen Darmerkrankung auf- wiesen – eine beeindruckend hohe Zahl, die sicher auch etwas damit zu tun hat, dass in der Swiss Inflammatory Bowel Disease Cohort Study besonders viele Patienten mit einer schwereren Erkran- kung erfasst sein dürften. Aber auch aus anderen Studien wisse man, dass viele Patienten mit chronisch entzündlichen Darmerkrankungen häufig unter extra - intestinalen Manifestationen litten, sagte Stephan Vavricka und nannte auf Nachfrage eine Grössenordnung von 20 bis 25 Prozent in Studien, die diese nicht in einer bestimmten Kohorte, son- dern einem repräsentativen Querschnitt erfasst hatten.

Arthritis ist die häufigste Koerkrankung

Viele Patienten haben mehr als eine extraintestinale Manifestation. Am häu- figsten ist die Arthritis. Sie wurde bei jedem dritten Morbus-Crohn- und jedem fünften Colitis-ulcerosa-Patienten notiert. Einschränkend gab Vavricka zu bedenken, dass es sich hier möglicher- weise nicht in jedem Fall um eine echte Arthritis handle, da unter Umständen auch ein Symptom wie Gelenkschmer- zen dazu führte, dass dies im Frage - bogen mit Ja beantwortet wurde. Man könne aber trotzdem davon ausgehen, dass Arthritis die häufigste extraintesti- nale Manifestation chronisch entzündli- cher Darmkrankheiten sei. Dies bedeute grosse Probleme in der Praxis, sagte Vavricka, weil NSAR gerade bei diesen Patienten nur mit grosser Vorsicht an - gewendet werden dürfen. Weitere, selte- nere extraintestinale Manifestationen waren aphthöse Stomatitis (7,4%), Uvei tis (5,3%), Erythema nodosum (5,1%), ankylosierende Spondylitis (4,1%), primär sklerosierende Chol - angitis (1,8%), Pyoderma gangraeno- sum (1,8%) und Psoriasis (1,5%).

Das Auftreten extraintestinaler Manifes- tationen kann mit Krankheitsschüben assoziiert sein. Bei Morbus Crohn fand

man in der Schweizer Kohortenstudie 3 extraintestinale Manifestationen, für die das zutrifft. Sie sind häufiger bei akti- vem als bei inaktivem Morbus Crohn:

Arthritis (45,1 vs. 31,3%), Uveitis (12,2 vs. 5,2%) und aphthöse Stomatitis (17,1 vs. 8,6%). Bei der Colitis ulcerosa war Ähnliches nicht festzustellen. Auch konnte man keine anderen speziellen Risikofaktoren für das Auftreten extrain- testinaler Manifestationen bei Colitis ul- cerosa identifizieren, während sich bei Morbus Crohn neben der bereits er- wähnten Krankheitsaktivität auch die positive Familienanamnese als Risiko- faktor erwies.

Monate vergehen bis zur Erstdiagnose

Stephan Vavricka betonte, wie wichtig es sei, potenzielle extraintestinale Mani- festationen einer chronisch entzünd - lichen Darmkrankheit zu erkennen und mit der Überweisung an einen Gastro - enterologen nicht zu zögern. Es dauere in der Schweiz nämlich 5 bis 12, in Ein- zelfällen gar 30 Monate, bis die Erst - diagnose einer chronisch entzündlichen Darmerkrankung gestellt wird, zitierte Vavricka aus einem ebenfalls von ihm an der SGIM-Tagung präsentierten Pos- ter. Der Zürcher Mediziner rief die nie- dergelassenen Ärztinnen und Ärzte auf, auch ihre Patienten mit chronisch ent- zündlichen Darmerkrankungen der Swiss Inflammatory Bowel Disease Cohort Study zu melden, da bis anhin vorwiegend Patienten an Universitäts- spitälern erfasst sind (stephan.vavricka

@usz.ch).

Renate Bonifer

Vavricka RS et al.: Extraintestinal manifestations in inflamma- tory bowel disease: frequency and risk factors in 950 patients of the National Swiss IBD Cohort Study. SGIM,Jahrestagung, Basel, 10. Mai 2010.

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ARS MEDICI 18 2010

Chronisch entzündliche Darmerkrankungen

Extraintestinale Mani festa tionen sind häufig

Die bis anhin publizierten Angaben zur Häufigkeit extraintestinaler Manifestationen bei Morbus Crohn und Colitis ulcerosa gehen mit 6 bis 47 Prozent weit auseinander. Sie scheinen jedenfalls nicht allzu selten zu sein, denn die Swiss Inflammatory Bowel Disease Cohort Study ergab eine Grössenordnung von 30 bis 43 Prozent.

78. SGIM-Jahrestagung,

Basel, 19. bis 31. Mai 2010

B E R I C H T

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