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Neu überarbeitetes Vermittlungsangebot „Macht der Sprache“ am Lern- und Gedenkort Schloss Hartheim

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Pressemitteilung Lern- und Gedenkort Schloss Hartheim, Februar 2017

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Neu überarbeitetes Vermittlungsangebot „Macht der Sprache“ am Lern- und Gedenkort Schloss Hartheim

Ab sofort bietet der Lern- und Gedenkort Schloss Hartheim seinen BesucherInnen eine intensive Beschäftigung mit Sprache und ihren unterschiedlichen Aspekten und Funktionen in Vergangenheit und Gegenwart an.

Die pädagogische Arbeit nimmt am Lern- und Gedenkort Schloss Hartheim eine wichtige Rolle ein: Selbstständiges historisches Lernen soll stattfinden und die BesucherInnen dabei bestmöglich unterstützt werden. Es geht um historische Faktenvermittlung und um

gedenkendes Erinnern, aber auch um eine aus der Geschichte resultierende

Wertevermittlung. Gegenwärtige Fragestellungen und Lebensweltbezüge sollen aufgeworfen werden. Fünf verschiedene Vermittlungsprogramme bieten SchülerInnen und Erwachsenen dafür eine aktionsorientierte Vermittlung mit unterschiedlichen Schwerpunktthemen an.

Ein kleines Team pädagogischer MitarbeiterInnen des Lern- und Gedenkorts Schloss Hartheim hat nun das bisherige Vermittlungsprogramm „Macht der Sprache“ einer

kompletten Überarbeitung unterzogen. Das neu konzipierte Vermittlungsprogramm „Macht der Sprache“ setzt sich zum Ziel, SchülerInnen für die Wirkung bzw. Auswirkungen

unterschiedlicher Formen von Sprache zu sensibilisieren – vor allem im Umgang mit Menschen, die nicht den gesellschaftlichen Normen entsprachen und entsprechen.

Vor allem in der Zeit des Nationalsozialismus hatte die diskriminierende und Gewalt verherrlichende Sprache große Bedeutung – gerade in Bezug auf die Verbrechen an Menschen mit Behinderung oder psychisch kranken Menschen. Begrifflichkeiten wie

„Minderwertige“ oder „Ballastexistenzen“ bereiteten den Boden dafür auf, dass ein geistiges Klima der Ausgrenzung geschaffen wurde.

Auch heute werden noch Bilder und sprachliche Definitionen von und über Menschen mit Behinderung oftmals unüberlegt verwendet.

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Eine intensive Auseinandersetzung mit dem Themenfeld „Sprache“ im Rahmen des neuen Vermittlungsprogramms soll anhand folgender Fragestellungen erfolgen:

Welche Rolle spielte die verwendete Sprache bei der Entmündigung und Diskriminierung der sogenannten „Minderwertigen“ bereits vor der Zeit des nationalsozialistischen

Massenmords?

Wie wurde die staatliche Vernichtungspolitik in der NS-Zeit vertuscht und verharmlost, wie wurden Vernichtung und Ausgrenzung in der NS-Ideologie verherrlicht?

Wie können sich Menschen, auch Menschen mit Behinderungen, durch Sprache selbstermächtigen?

Wie wird heute über und mit Menschen mit Behinderungen gesprochen? Wie beeinflussen Begriffe die Wahrnehmung?

Die Dauer des neuen Programms beträgt drei Stunden. Nach einer Einstiegsübung in einem Seminarraum erfolgt ein Rundgang durch die Gedenkstätte und Ausstellung „Wert des Lebens“. Anschließend beginnt eine Arbeitsphase im Seminarraum, in der sich die

SchülerInnen in Kleingruppen anhand von spezifischen Fragestellungen zu Texten, Bildern und Filmen aus unterschiedlichen Zeiträumen mit Funktionen und Aspekten von Sprache beschäftigen.

Beispielsweise beschäftigt sich der Auftrag „Wie sprechen Täterinnen und Täter über die Morde?“ mit Aussagen des Hartheimer Tötungsarztes Dr. Georg Renno nach 1945. In diesen versucht Dr. Renno seine Verantwortung abzustreiten.

Ein weiterer Auftrag setzt sich mit „Hate speech“ im Internet und Alltag auseinander. Die SchülerInnen beschäftigen sich dabei u.a. mit den Fragen: „Was ist der Grund dafür, dass man jemanden z.B. ‚behindert‘ oder ‚schwul‘ nennt? Was bedeutet das für die Menschen, die so diskriminiert werden?“

Den letzten Teil des Programms bilden die Präsentation und Diskussion der Arbeitsergebnisse und eine Abschlussübung.

Das Vermittlungsprogramm ermöglicht fächerübergreifendes Arbeiten und nimmt Bezug auf ein kompetenzorientiertes Lernen, welches die SchülerInnen in ihrem Verstehen und

Handeln stärken soll.

Die Kosten für das dreistündige Vermittlungsprogramm betragen 6,- Euro pro Person.

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Für Rückfragen zu dem neu konzipierten Vermittlungsprogramm oder zum pädagogischen Angebot des Lern- und Gedenkorts Schloss Hartheim allgemein stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung. Gerne stellen wir Ihnen die neuen Arbeitsunterlagen bei einem Besuch im Lern- und Gedenkort Schloss Hartheim auch persönlich vor.

Kontakt:

Pädagogik: Mag. Markus Rachbauer/ Mag. Irene Zauner-Leitner: 07274 – 6536 – 544 Büro: Mag. Simone Loistl: 07274 – 6536 – 546

Bilderklärung:

Bild Macht der Sprache_Team: Monika Gebetsroither-Hartl und Markus Rachbauer sind Teil des Teams, das das neue Vermittlungsprogramm konzipiert hat. www.schloss-hartheim.at

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