Ideenbörse Religion Sekundarstufe I, Ausgabe 34, 08/2011
Teil 5 Anders leben 5.2
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5.2.7 Das Leben im Kloster – früher und heute
Didaktisch-methodischer Ablauf Inhalte und Materialien (M)
Das Leben im Kloster – früher und heute 5.2.7
Lernziele:
Die Schüler sollen
erfahren, wie die Klöster entstanden sind,
über das Klosterleben im Mittelalter Bescheid wissen,
die Methode „Gruppenpuzzle“ durchführen,
erkennen, dass auch in der evangelische Kirche Klöster existieren,
das Leben im Kloster „auf Zeit“ kennenlernen.
I. Hinführung
„Wer geht heute noch in ein Kloster?“ – Für viele Schü- ler ist es unvorstellbar, in einem Kloster zu leben. Der vorliegende Text führt typische Aussagen auf.
II.
ErarbeitungWie entstanden die ersten Klöster?
Der Text gibt einen Überblick von der Antike bis zum Hochmittelalter.
Hier oder an anderer Stelle kann die beiliegende Farbfo- lie zum Einsatz kommen.
Methode: Gruppenpuzzle
Es bietet sich an, die folgenden Inhalte in Form eines Gruppenpuzzles zu erarbeiten.
Die Schüler lesen in den Expertengruppen die Texte und lösen die Aufgaben. Anschließend erhalten sie ein Lö- sungsblatt, um ihre Ergebnisse zu überprüfen.
Expertengruppe A: Das Leben im Kloster
Der Text wird mit verteilten Rollen gelesen.
Das anschließende Gespräch kann mithilfe der Arbeits- aufträge geleitet werden. Die Arbeitsaufträge 2 und 3 eignen sich auch als Hausaufgabe.
→ Arbeitsblatt 5.2.7/M1a und b*
Der Text wird gemeinsam gelesen, um eventuelle Ver- ständnisfragen klären zu können.
Die Fragen zum Text beantworten die Schüler selbststän- dig.Die Farbfolie zeigt oben das Kloster Macheras (auf Zy- pern), unten das Zisterzienser-Kloster Silvacane in der Provence (Frankreich).
→ Arbeitsblatt 5.2.7/M2a bis c*
→ Farbfolie 5.2.7/M2b*/M10b*
Die Methode „Gruppenpuzzle“ wird auf dem mitgege- benen Informationsblatt erläutert und mit themenspezifi- schen Beispielen ergänzt.
→ Informationsblatt 5.2.7/M3a und b
Im Materialteil finden sich Texte und Aufgaben zu fünf Themenschwerpunkten.
→ Arbeitsblatt 5.2.7/M4a und b*
→ Lösungsblatt 5.2.7/M4c
(c) Mediengruppe Oberfranken – Fachverlage GmbH & Co. KG
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5.2 Anders leben Teil 5
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5.2.7 Das Leben im Kloster – früher und heute
Expertengruppe B: Wer lebte im Kloster?
Expertengruppe C: Kultur
Expertengruppe D: Der Tagesablauf
Expertengruppe E: Die Klosteranlage
Nach der Erarbeitung gehen die Experten wieder in ihre Stammgruppen zurück und informieren ihre Mitschü- ler. Es ist wichtig, darauf zu achten, dass der Austausch wirklich stattfindet. Die Schüler sollten ermutigt werden, sich gegenseitig auch abzufragen.
Im Anschluss kann der kurze Test zur Überprüfung der Gruppenarbeit durchgeführt werden. Die Gruppe mit den meisten Punkten (= Addition der Einzelergebnisse) wird besonders erwähnt.
Anschließend sollte die Methode mit den Schülern re- flektiert werden. Dazu schreibt die Lehrkraft als stum- men Impuls an die Tafel:
Gruppenpuzzle Vorteile – Nachteile
und bietet den Schülern die Kreide an. Wer etwas an die Tafel schreiben will, kommt nach vorne.
Gibt es nur katholische Klöster? Wie stand Martin Luther dazu?
III.
Weiterführung und TransferImmer mehr Menschen schätzen das Leben im Kloster
„auf Zeit“. Die Gründe dafür sind sehr verschieden. Der vorliegende Text beschreibt den Klosteraufenthalt einer Frau, die sich ausgebrannt fühlt.
→ Arbeitsblatt 5.2.7/M5a*
→ Lösungsblatt 5.2.7/M5b
→ Arbeitsblatt 5.2.7/M6a und b*
→ Lösungsblatt 5.2.7/M6c
→ Arbeitsblatt 5.2.7/M7a und b*
→ Lösungsblatt 5.2.7/M7c
→ Arbeitsblatt 5.2.7/M8a und b*
→ Lösungsblatt 5.2.7/M8c
Mithilfe der Arbeitsblätter können die Experten ihre Gruppenmitglieder über ihr Spezialthema informieren.
Die kreativen Aufgaben werden gesammelt und auf ein Plakat geklebt. Dieses stellen die Schüler anschließend der Klasse vor.
→ Arbeitsblätter 5.2.7/M9a bis d**
Der Test gibt einen Überblick über den Wissensstand der einzelnen Schüler.
→ Test 5.2.7/M10a und b*
Es bietet sich ggf. an, gemeinsam Regeln für das nächste Gruppenpuzzle zu formulieren.
Der Text hilft den Schülern, die Fragen zu beantworten.
In Kleingruppen suchen sie Informationen über evangeli- sche Klöster und präsentieren ihre Ergebnisse.
→ Arbeitsblatt 5.2.7/M11a und b**
Die Schüler lesen den Text. Die Fragen dienen als Impul- se für das Gespräch.
In Kleingruppen erarbeiten die Schüler anschließend eine Werbekampagne für einen Urlaub im Kloster.
→ Arbeitsblatt 5.2.7/M12a bis c***
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5.2 Anders leben Teil 5
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5.2.7/M1a* Das Leben im Kloster – früher und heute
„Wer geht denn heute noch in ein Kloster?“
Steffi, Ulla, Tim und Mirco treffen sich nach der Schule zum Eisessen. Als sie gerade die Eisbecher bestellt haben, laufen drei Nonnen auf der Einkaufsstraße an ihrem Tisch vorbei.
Mirco: Uh, schaut mal, drei Pinguine auf dem Weg zum Südpol.
Steffi: Hey, sei doch nicht so respektlos. Die können doch nichts dafür, dass sie so etwas tragen müssen.
Ulla: Doch, sie hätten halt nicht ins Kloster gehen sollen!
Tim: Stimmt, wer geht denn heute noch ins Kloster? Das ist doch was für Leute von gestern.
Mirco: Ja, oder für Leute, die sich verstecken müssen, so wie Whoopi Goldberg in dem Film „Sis- ter Act“.
Steffi: Das ist doch nur ein Film. Bestimmt gibt es noch andere Gründe, ins Kloster zu gehen.
Ulla: Meist sind das doch Leute, die sich berufen fühlen. Sie denken, dass Gott sie dazu bestimmt hat.
Tim: Und wie merkt man das? Vielleicht bin ich auch dazu bestimmt und weiß es nur noch nicht.
Mirco: Meinst du, dass das so einfach ist? Sei mal ehrlich, das einzige Kloster, das du kennst, hat mit Bier zu tun.
Tim: Wenn du meinst …
Mirco: Also ich denke, dass Einige nur ins Kloster gehen, damit sie versorgt sind. Regelmäßiges Essen, ein Dach über dem Kopf, und das Beten und so lassen sie halt so über sich ergehen.
Steffi: Vielleicht ist das ein Beweggrund dafür, ins Kloster zu gehen. Aber vielleicht erleben diese Menschen im Laufe der Zeit wirklich so etwas wie eine Berufung. Bestimmt würden sie sonst nicht auf Dauer im Kloster bleiben. Auch Whoopi Goldberg freundet sich mit dem Leben im Kloster an.
Als sie endlich raus kann, weil die Gefahr vorüber ist, will sie gar nicht mehr gehen.
Tim: Ja, ich glaube auch: Um in ein Kloster zu gehen, muss man sich berufen fühlen.
Mirco: Also für mich wäre das trotzdem nichts. Ich glaube zwar an Gott und so, aber nach den strengen Kloster-Regeln möchte ich nicht leben müssen.
Ulla: Wenn ich es mir recht überlege, dann kann das Leben im Kloster schon eine Bereicherung sein. Alle leben gemeinsam, man ist nie alleine, hat immer jemanden, an den man sich wenden kann.
Tim: Ja, und du betest den ganzen Tag.
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Teil 5 Anders leben 5.2
5 Das Leben im Kloster – früher und heute 5.2.7/M1b*
Ulla: Für mich wäre das Klosterleben auch nichts. Und trotzdem stelle ich es mir schön vor, in die- sen alten Gebäuden zu sein, die Musik zu hören, die feierlichen Gottesdienste zu erleben. Ich glaube schon, dass man sich dann Gott sehr nahe fühlt.
Steffi: Es gibt bestimmt Menschen, die aus Überzeugung im Kloster leben. Dafür bewundere ich sie. Aber auch für mich wäre das nichts, so ohne meine Familie und meine Freunde. Abgeschieden von der wirklichen Welt und mit diesen strengen Regeln. Doch es würde mich schon mal reizen, so eine Art Urlaub im Kloster zu machen. Mal eine Woche nur Ruhe, das wäre doch herrlich.
Mirco: Meinst du das im Ernst?
Tim: Eine Woche im Kloster könnte ich mir auch vorstellen.
Ulla: Ich habe schon mal einen Bericht gelesen von einer Schulklasse, die einige Tage im Kloster gelebt hat. Sie haben dort übernachtet, an den Gebetszeiten teilgenommen und dazwischen im Klos- ter mitgearbeitet. Einige waren in der Küche und haben die Mahlzeiten mit vorbereitet, eine Gruppe hat die Scheune aufgeräumt, andere haben in anderen Bereichen mitgearbeitet und die Leute dort unterstützt. Interessant fand ich, dass die Lehrerin, die die Schüler begleitet hat, lieber die Küchen- schränke geputzt hat, als diese Zeit im Gebet zu verbringen.
Steffi: Vielleicht könnten wir das mal unserem Relilehrer vorschlagen. Bestimmt würde er mit uns einen Klosteraufenthalt organisieren.
Tim: Gute Idee. Dann müssen wir nur noch ein geeignetes Kloster finden.
Mirco: So, aber jetzt bitte ein anderes Thema. Schaut mal, unsere Eisbecher kommen.
Arbeitsaufträge:
1. Beantworte folgende Fragen zum Text:
a) Welche Gründe werden genannt, in ein Kloster einzutreten?
b) Welche Nachteile des Klosterlebens werden genannt?
c) Welche Argumente für das Leben im Kloster werden genannt?
2. Recherchiere: Welche Klöster gibt es in deiner Nähe?
3. Kennst du jemanden, der in einem Kloster lebt?
4. Lies folgende Aussagen. Welchen kannst du zustimmen, welche lehnst du ab? Begründe.
a) Ich würde gerne in ein Kloster eintreten.
b) Den ganzen Tag beten – das ist nichts für mich.
c) Ich verstehe nicht, wie man sich in einem Kloster wohlfühlen kann.
d) Es würde mich reizen, für einen überschaubaren Zeitraum in ein Kloster zu gehen.
e) Ich würde gerne mit meiner Klasse für einige Tage das Klosterleben kennenlernen.
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Teil 5 Anders leben 5.2
9 Das Leben im Kloster – früher und heute 5.2.7/M3a
Das Gruppenpuzzle
Bei der Methode Gruppenpuzzle werden zunächst Stamm- gruppen gebildet. In jeder Stammgruppe sind so viele Schüler, wie es Unterthemen gibt. Im vorliegenden Fall sind fünf Schü- ler in der Stammgruppe.
Stammgruppe 1 Stammgruppe 2 Stammgruppe 3
Stammgruppe 4 Stammgruppe 5 Stammgruppe 6
Zunächst lösen die Schüler in ihren Stammgruppen eine Aufgabe, um sich zu finden.
Danach sendet jede Stammgruppe je einen Schüler in eine Expertengruppe. Im vorliegenden Fall gibt es fünf Experten- gruppen.
Expertengruppe A Expertengruppe B Expertengruppe C
Expertengruppe D Expertengruppe E
Wenn die Klasse so groß ist, dass (wie im Beispiel) jeweils sechs Schüler in den Expertengruppen sind, bietet es sich an, aus jeder Expertengruppe zwei kleinere zu machen.
Die Experten bearbeiten in den Expertengruppen die entsprechenden Arbeitsaufträge. Danach gehen die Experten wieder zurück in ihre Stammgruppen und informieren die Mitglieder der Stammgrup- pe über ihr Thema. Zur Unterstützung bekommt jede Stammgruppe noch einmal ein Arbeitsblatt mit entsprechenden Arbeitsaufträgen.
A2 B2 C2 D2 E2 A1 B1 C1
D1 E1 A3 B3 C3
D3 E3
A4 B4 C4
D4 E4 A5 B5 C5
D5 E5 A6 B6 C6
D6 E6
A1 A2 A3
A4 A5 A6 B1 B2 B3
B4 B5 B6 C1 C2 C3
C4 C5 C6
D1 D2 D3
D4 D5 D6 E1 E2 E3
E4 E5 E6
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5.2 Anders leben Teil 5
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5.2.7/M4b* Das Leben im Kloster – früher und heute
Landwirtschaft
Um von der Außenwelt unabhängig zu leben, wurde in den Klöstern alles, was man für das Leben brauchte, selbst hergestellt. Angefangen von Gemüse- und Obstanbau bis hin zu eigenen Mühlen und Brauereien. Oft musste zuerst Land gerodet werden, bevor etwas angebaut werden konnte. In den Klostergärten wurden auch Obst- und Gemüsesorten angebaut, die den meisten Menschen nicht bekannt waren.
Die Mönche und Nonnen entwickelten viele praktische Techniken im Landbau und bei der Pflan- zenzucht. Im Klostergarten befanden sich auch immer Heilkräuter. Sie wurden besonders gepflegt, damit die Klosterbewohner Heilmittel für die Kranken herstellen konnten.
Zahlreiche Klöster waren reich und besaßen viel Land und somit auch Vasallen, die den Kriegs- dienst übernahmen. Deshalb war es für einen Herrscher wichtig, sich mit den Klöstern und den Äb- ten gut zu stellen.
Arbeitsaufträge:
1. Wann lebte Benedikt von Nursia?
2. Wie heißt seine Grundregel?
3. Welche Aufgaben hatten die Mönche?
4. Für wie lange lebte der Mönch in seinem Kloster? Konnte er auch wechseln?
5. Warum gab es zwei Schulen?
6. Worin wurden die Schüler unterrichtet?
7. Wenn du damals die Klosterschule besucht hättest, welches wären deine Lieblingsfächer gewe- sen?
8. Wie war der Unterricht und wie ging man mit Fehlern um?
9. Erfinde einen Stundenplan für eine mittelalterliche Klosterschule. Schreibe ihn auf ein eigenes Blatt.
10. Pflege und Landwirtschaft – welche Aufgaben hatten die Mönche hier?
11. Im Text werden viele Aufgaben genannt, zu denen wir Berufsbilder kennen. Erstelle eine Liste von Berufen, die die Mönche, und später auch die Nonnen, ausgeübt haben. Berücksichtige da- bei alle Bereiche.
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5.2 Anders leben Teil 5
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5.2.7/M6c Das Leben im Kloster – früher und heute
Kultur – Lösungsvorschläge
Arbeitsaufträge:
1. Auf was schrieben die Mönche im Mittelalter?
Sie schrieben auf Pergament, das sie selbst aus Tierhäuten herstellten.
2. Mit was schrieben sie?
Die Mönche schrieben mit einem Gänsekiel. Dieser musste immer wieder nachgeschnitten werden, da die Tinte die Feder aufweichte.
3. Welche Zutaten brauchten die Mönche, um Tinte herzustellen?
Mithilfe von Ochsengalle, Ruß, Eiweiß und Wasser stellten die Mönche die Tinte her.
4. Auf welche Weise wurden die Bücher von den Mönchen kopiert?
Zunächst wurden die Linien eingetragen, dann schrieben die Mönche die Texte ab.
Manchmal wurden die Texte auch vorgelesen und von mehreren Mönchen gleichzeitig mitge- schrieben.
5. Welche Bücher wurden meistens kopiert?
In der Regel schrieben die Mönche die Bibel, Gesangbücher oder auch Texte zur Pflanzenheil- kunde ab.
6. Welche Aufgabe hatte der Rubrikator?
Die Aufgabe des Rubrikators war, die Anfangsbuchstaben einzelner Textabschnitte zu gestal- ten.
7. Welche Aufgabe hatte der Illustrator?
Der Illustrator verzierte die Texte mit Bildern und Bordüren.
8. Welche Aufgabe hatte der Buchbinder?
Aufgabe des Buchbinders war, die fertiggestellten Blätter zu einem Buch zu binden.
9. Welche Aufgaben hatte der Bibliothekar?
Der Bibliothekar leitete die Bibliothek, vergab Schreibarbeiten und beschaffte neue Literatur.
10. Hier siehst du einen kunstvollen Anfangsbuchstaben aus einer Bibel aus dem frühen 15. Jahr- hundert. Gestalte deinen Namen auf diese Weise.
Zusatzaufgabe:
Schreibe einen Vers aus der Bibel mithilfe eines Gänsekiels oder einer Schreibfeder ab.
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5.2 Anders leben Teil 5
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5.2.7/M7b* Das Leben im Kloster – früher und heute
Arbeitsaufträge:
1. Wie werden die Gläubigen zum Gebet gerufen?
2. Was bedeutet „opus dei“?
3. Wie oft beten die Gläubigen im Kloster? Zitiere die entsprechende Bibelstelle (Psalm 119, 164).
4. Was machen die Gläubigen zwischen den Gebeten?
5. Inwiefern prägt das Gebet auch das gemeinsame Essen?
6. Ergänze die folgende Tabelle.
Name des Gebetes Uhrzeit Bedeutung bzw. Ablauf 0.00-5.00
6.00
6.00-8.00
9.00
12.00
15.00
18.00
20.00-21.00
7. Überlege dir den Tagesablauf für einen Gläubigen im Kloster (eigenes Blatt). Erstelle parallel dazu einen Tagesablauf von dir. Welche Übereinstimmungen gibt es?
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5.2 Anders leben Teil 5
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5.2.7/M9b** Das Leben im Kloster – früher und heute
II. Wer lebte im Kloster?
1. Ergänzt folgende Tabelle:
Bezeichnung Aufgaben Abt
Prior Dekan Mönch Laienbruder Novize
Zusatzaufgabe für den Experten: Präsentiere den anderen Gruppenmitgliedern deine Stellenan- zeige.
III. Kultur
1. Welches Material hatten die Mönche im Mittelalter, um Bücher zu schreiben?
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2. Was ist der Unterschied zwischen einem Rubrikator und einem Illustrator?
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Zusatzaufgabe für den Experten: Zeige deinen kunstvoll gestalteten Namen.
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5.2 Anders leben Teil 5
28
5.2.7/M9d** Das Leben im Kloster – früher und heute
V. Die Klosteranlage
1. Beschreibe die Klausur und was sich darin befindet.
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2. Erkläre die Begriffe Kapitelsaal, Dormitorium und Refektorium.
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3. Besprecht gemeinsam die Abbildung der Klosteranlage. Was befindet sich wo?
(aus: Wolfgang Hug [Hrsg.]: Unsere Geschichte, Bd. I, Verlag Moritz Diesterweg, Frankfurt 1984, S. 187)
Zusatzaufgabe für den Experten: Stelle dein Bild vor.
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Ideenbörse Religion Sekundarstufe I, Ausgabe 34, 08/2011
Teil 5 Anders leben 5.2
31 Das Leben im Kloster – früher und heute 5.2.7/M11a**
Martin Luther und das Kloster
Martin Luther studierte Jura. Am 2. Juli 1505 ereignete sich etwas Unvorhergesehenes, das ihn auf einen anderen Lebensweg führte. Er geriet nämlich in ein schweres Gewitter. Er hatte Todesangst und betete zur heiligen Anna. Er versprach: „Hilf du, heilige Anna, ich will ein Mönch werden.“
Zwei Wochen später trat Martin Luther gegen den Willen seines Vaters in das Kloster der Augusti- ner in Erfurt ein.
Er nahm sein neues Leben sehr ernst und hielt sich strikt an alle Regeln. So wurde Martin zwei Jah- re später im Februar zum Diakon und im April zum Priester geweiht.
Das Sakrament der Buße beschäftigte ihn sehr. Seine Frage war: „Wie bekomme ich einen gnädigen Gott?“ Martin studierte daraufhin Theologie in Wittenberg. Bei einem Besuch in Rom entsetzte er sich über den Sittenverfall. Wieder zurück, war er weiter auf der Suche nach Antworten. Er fand sie in einem Bibelvers:
Wer nicht rechtschaffen ist, schwindet dahin, der Gerechte aber bleibt wegen seiner
Treue am Leben. Hab 2,4
Der Gerechte wird aus dem Glauben leben. – Das war für Luther der Ausschlag, die Theologie des Mittelalters, die Formen und Inhalte der Vermittlung zu hinterfragen.
In diesem Zusammenhang kritisierte er auch die Klöster. Im Zuge der Reformation wurden einige Klöster geschlossen. Viele lebten nur deshalb im Kloster, damit sie versorgt waren. An die Regeln hielten sie sich nicht immer. Das war Martin ein Dorn im Auge.
Zudem stellte die katholische Kirche im Mittelalter die Nonnen und Mönche aufgrund ihres Ge- lübdes in einen Stand der Vollkommenheit und somit über die anderen Christen. Für Martin Luther standen die Gelübde im Widerspruch zur Rechtfertigungslehre. Diese wird aus dem Römerbrief ab- geleitet. Darin steht, dass die Vergebung der Sünden alleine die Gnade Gottes und das Opfer Christi am Kreuz erbracht hat. Die Vergebung der Sünden ist also nicht an ein gottgefälliges Leben und gute Werke geknüpft.
Martin selbst verließ das Kloster, nachdem er Katharina von Bora kennengelernt hatte. Sie war bereits als junges Mädchen in ein Kloster gegeben worden. Mit Luthers Hilfe gelang ihr und acht weiteren Ordensschwestern im Jahre 1523 die Flucht aus dem Kloster. Katharina und Martin heirateten 1525.
Im 19. Jahrhundert gab es große soziale Missstände und Ungerechtigkeiten. Um den armen Men- schen zu helfen, wurden Diakonengemeinschaften gegründet. Das erste Diakonissenhaus stand ab 1837 in Düsseldorf. Hier wurden unverheiratete junge Frauen ausgebildet. Wilhelm Löhe gründete ein zweites Diakonissenhaus und erstellte dafür ein Regelwerk, das sich unter anderem auch auf die Regeln des Benediktus gründete. Diese Regeln werden Evangelische Räte genannt und beinhalten Armut, Ehelosigkeit und Gehorsam. Es gibt jedoch kein Gelübde auf Lebenszeit. Johann Heinrich Wichern war ein weiterer Mitbegründer einer diakonischen Bruderschaft.
In der Mitte des 21. Jahrhunderts wurden die ersten wirklichen evangelischen Klöster gegründet.
Sie werden oft Kommunitäten genannt, das heißt geistliche Gemeinschaften. Hier leben evangeli- sche Christen in Armut, Keuschheit und Gehorsam. Ein Beispiel hierfür ist die Evangelische Mari- enschwesternschaft Darmstadt.