AUSSTELLUNG VOM 09. MÄRZ – 29. MAI 2021
Rosenak-Haus (Schnoor) Kolpingstraße 7 | 28195 Bremen
BESUCH NUR NACH VORANMELDUNG g [email protected]
Im Rahmen der Ausstellung bieten wir Workshops für Schulklassen der Sekundarstufe II und (selbst- organisierte) Jugendgruppen, Jugendliche ab 16 Jahren, junge Erwachsene und Student*innen sowie Fortbildungsangebote für Lehrkräfte und
pädagogische Fachkräfte an.
Kontakt: [email protected]
DAS GEGENTEIL VON GUT
ANTISEMITISMUS IN DER DEUTSCHEN LINKEN SEIT 1968
EINE WANDERAUSSTELLUNG DER BILDUNGSSTÄTTE ANNE FRANK Kraken-Symbolik bei Demonstrationen, Boykottaufrufe gegen Israel und der Streit um das Palituch – die Geschichte der politi- schen Linken in der Bundesrepublik ist immer wieder auch von Momenten gekennzeichnet, in denen antisemitische Stereoty- pe in Umlauf gebracht, in Folge verkannt, bagatellisiert oder sogar gänzlich ignoriert wurden. In der ‚Kritik‘ von Israel oder dem Fi- nanzwesen aktualisieren sich antisemitische Bilder unter dem Vorzeichen, moralisch vermeintlich auf der richtigen Seite zu stehen.
Die Bildungsstätte Anne Frank aus Frankfurt hat sich mit diesen Momenten beschäftigt und eine Wanderausstellung konzipiert, die den Antisemitismus in der politischen Linken in Gegenwart und Vergangenheit beleuchtet. Dabei sollen linkspolitische Anliegen nicht delegitimiert, sondern im Gegenteil auch da gestärkt werden, wo der eigene Anspruch verloren gegangen scheint: Für eine Ge- sellschaft zu streiten, in der sich ohne Angst verschieden sein lässt.
Um an die lebensweltliche Alltagspraxis linkspolitischer Ak- teur*innen anzuschließen, ist die Ausstellung nach (Alltags-) Räumen gegliedert. Jeder dieser Räume steht für bestimmte Kon- fliktkonstellationen, in denen auch verschiedene Antisemitismen zutage treten. Diese Konstellationen werden anhand historischer und gegenwärtiger Beispiele auf Schautafeln und Monitoren kon- kretisiert. Bei der Einordnung helfen Interviews mit Akteur*innen der politischen Linken, die im Laufe ihrer Biografie selbst mit Anti- semitismus konfrontiert waren und dagegen aktiv geworden sind.
Die Ausstellung lädt dazu ein, zu ergründen, wann das Gutgemein- te das Gegenteil von gut ist.