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Archiv "PKV: Zufrieden mit dem Ergebnis 1981" (24.09.1982)

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"Umfassender Finanzausgleich überflüssig"

Die Beitragsgerechtigkeit

Nur eine Minderheit wurde in der Vergangenheit durch überdurchschnittlich hohe Beitragssätze benachteiligt.

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Mitglieder in Prozent der Gesamtmitglieder 1970-1981

Begünstigte Nom1albelastete Benachteiligte

Orts-

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Quellt'n: Dundesministerium flir Arbeit und Sozilllordnun~: 1\V-Jkn·rhnun~en

die Versicherungsmechanik, woll- te man durch einen überzogenen Finanzausgleich das Beitrags- und Belastungsniveau so nivellieren, daß die regional getroffenen ko- stensteuernden Modalitäten sich nicht mehr bis zum Beitragszahler hin auswirken könnten.

Um dennoch die Beitragsdrift nicht über Gebühr wachsen zu las- sen, schlagen die Gutachter das Modell eines .. differenzierten Bei- tragsausgleichs" vor. Dafür sollen zwei Voraussetzungen gelten:

1. Der Finanzausgleich wird nur innerhalb der Landesverbände der jeweiligen Kassenart angewandt.

Bei diesem Vorschlag ist die Tat- sache berücksichtigt worden, daß 59 Prozent aller errechneten Bei- tragssatzunterschiede innerhalb der Landesverbände auftreten.

2. Um den Kreis der "alimentier-

ten" Kassen nicht zu groß werden

zu lassen, setzen die Maßnahmen erst dann ein, wenn der Beitrags- satz einer Kasse um zehn Prozent

über das Grundlohnniveau deut- lich unter dem Landesverbands- durchschnitt liegt.

..,.. Auf der Grundlage der Daten von 1978 wären 10 Orts-, 58 Be-

triebs- und 8 Innungskrankenkas- sen in das so vorgeschlagene Aus- gleichsverfahren einbezogen wor- den.

Weiter empfiehlt das Institut der deutschen Wirtschaft, dieses Mo- dell eines innerverbandliehen Be- lastungsausgleichs mit einer dy- namisierten Beitragssatzober- grenze und einer Garantieträgar- schaft des Bundes zu kombinie- ren. Damit würde der Mitverant- wortung des Bundes für die Aus- gaben der Krankenkassen Rech- nung getragen.

Die Vorschläge des arbeitgeberna- hen Instituts der deutschen Wirt- schaft verdienen um so mehr Be- achtung, als gerade im Zuge der Haushaltssanierung '83 erneut Be- strebungen laut wurden, einen weit ausgedehnten, eine Einheits- versicherung fördernden Finanz- ausgleich zu realisieren. EB

Quelle: Günter Buttler, Dietrich von Lesz- cynski, Achim Seffen: Zur Differenzie- rung der Beitragssätze und Problematik von Finanzausgleichen in der gesetzli- chen Krankenversicherung. Materialien des Instituts der deutschen Wirtschaft (iw), Heft 4, Deutscher Instituts-Verlag GmbH, Köln 1982, 176 Seiten, 40 DM

Spektrum der Woche Aufsätze · Notizen KURZBERICHT

PKV: Zufrieden mit dem Ergebnis 1981

Trotz anhaltenden, wenn auch 1981 erstmals wieder seit 1977 ab- geflachten Kostenanstiegs hat die private Krankenversicherung (PKV) im Geschäftsjahr 1981 ins- gesamt "zufriedenstellend" abge- schlossen. Im jüngsten Rechen- schaftsbericht des PKV-Verban- des weisen die 42 Mitgliedsunter- nehmen perEnde 1981 rund 20,65 Millionen Tarifversicherte aus (1980: 20,13 Millionen). Demnach hat sich der Gesamtbestand 1981 um rund 520 000 Tarifversicherte erhöht.

Im einzelnen verteilen sich die vier Versicherungsarten mit 8,21 Mil- lionen Versicherte auf die Krank- heitskostenversicherung; 6,29 Mil- lionen Versicherte auf die selb- ständige Krankenhaustagegeld- versicherung; 4,39 Millionen Ver- sicherte auf die Sonstige selbstän- dige Teilversicherung und weitere 1,76 Millionen Versicherte auf die Krankentagegeldversicherung. ln der Vollversicherung erhöhte sich die Zahl der Tarifversicherten um etwa 230 000. Der überwiegende Teil der von der Versicherungs- pflichtgrenze eingeholten Perso- nen hat sich befreien lassen (1979:

74 und 1982: 69 Prozent).

Auch die Zusatzversicherung hat- ten weitere Bestandszunahmen zu verzeichnen: 160 000 in der Selb- ständigen Krankenhaustagegeld- versicherung und 40 000 in der Sonstigen selbständigen Teilversi- cherung. Dies ist ein Indiz dafür, daß gesetzlich Versicherte vor al- lem das zusätzliche Krankenhaus- risiko privat abdecken. Der Be- stand in der Krankentagegeldver- sicherung erhöhte sich um 90 000, wobei der Zugang bei Arbeitneh- mern relativ höher ist als die der Selbständigen (Grund: Zahlung des Arbeitgeberzuschusses).

Die Beitragseinnahmen der Bran- che erreichten 1981 ein Volumen von 10,85 Milliarden DM gegen-

Ausgabe 8 DEUTSCHES ARZTEBLATT 79. Jahrgang Heft 38 vom 24. September 1982 73

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Spektrum der Woche Aufsätze • Notizen

BLICK ÜBER DIE GRENZEN PKV: Ergebnis 1981

über 9,84 Milliarden DM 1980. Die Beitragsmehreinnahmen in Höhe von 1,006 Milliarden DM (+ 10,2

Prozent) liegen über der Marge des Vorjahres. Dies resultiert ei- nerseits aus dem gestiegenen Ver- sicherungsbestand in allen Spar- ten sowie den Beitragserhöhun- gen, insbesondere in der Krank- heitskosten- und Sonstigen selb- ständigen Teilversicherung.

HILFE FÜR DIE DRITTE WELT

Schwachstellen-Analyse

Idee und Realität der Basisgesundheitsdienste Ein Rotkreuz-Seminar für Entwicklungshelfer

Zwei Beispiele für viele: Tansania steckt 60 Prozent seines Gesund- heitsbudgets in zwei Großkran- kenhäuser und nur 20 Prozent in die ländlichen Gesundheitsdien- ste. Für die 500 000 Mark, die in ein Regionalkrankenhaus fließen, könnten 15 Gesundheitsstationen auf dem Land gebaut und einge- richtet werden.

Zwei (nahezu) allgemeingültige Feststellungen: Die ohnehin gerin- ge Zahl von medizinischen Fach- kräften in den Entwicklungslän- dern ist regional einseitig an städ- tische Zentren gebunden, obwohl die große Mehrheit der Bevölke- rung auf dem Lande lebt. Die ge- sundheitliche Betreuung der Men- schen in der Dritten Welt hat sich in den vergangenen Jahren so we- sentlich verschlechtert, daß in vie- len Regionen eher von einer Nicht- Versorgung gesprochen werden muß.

Diese Feststellungen trifft der Ar- beitskreis für medizinische Ent- wicklungshilfe in einem Ende Juni veröffentlichten Offenen Brief. Die Beispiele stammen von einem Se- minar für Entwicklungshilfe des Deutschen Roten Kreuzes (siehe Kasten). Andere Entwicklungsor- ganisationen könnten mit ähnli- chen Berichten aufwarten.

Und auch das gehört zur Entwick- lungshilfe: die kaum noch über- sehbare Zahl der helfenden Orga- nisationen. In Ecuador zum Bei- spiel tummeln sich 48 verschiede- ne Organisationen, die Basisge- sundheitsdienste anbieten. Ein ärztlicher Entwicklungshelfer hält den karitativen Wettstreit für eines der Hauptprobleme der Entwick- lungshilfe überhaupt.

Solche Feststellungen werden hier nicht getroffen, um die ver- breiteten Vorurteile gegen die Ent- wicklungshilfe noch zu nähren, sondern als Beleg dafür, daß Ent- wicklungshelfer und entsendende Stellen zunehmend selbstkriti- scher ihre Arbeit überprüfen (und die, die an der Basis gearbeitet haben, sind oft die selbstkritisch- sten!), um so zu einem sinnvollen Einsatz der Mittel zu kommen. Die Zeit des frohgemuten Verteilens fi- nanzieller Segnungen ist längst vorbei, auch wenn die Volkesstim- me immer noch von verschenkten Mercedes-Limousinen und hoch- spezialisierten Operationssälen raunt.

In der Theorie stimmt das Konzept

der „Basisdienste" ...

Für die medizinische Entwick- lungshilfe gibt es längst ein — zu- mindest in der Theorie überzeu- gendes — der dritten und vierten Welt angepaßtes Konzept der Ba- sisgesundheitsdienste, im Ent- wicklungshelferjargon PHC (= Pri- mary Health Care) genannt, in dem Sanitäter (PHW = Primary Health Care Worker) die medizinische Grundversorgung leisten.

Auf dieser Ebene soll der Arzt nur ausbildend oder beratend tätig sein; erst auf den Ebenen darüber arbeitet er auch ärztlich im her- kömmlichen Sinne — bis hin, so vorhanden, zum Spezialkranken- haus in der Hauptstadt: eine Pyra- mide der medizinischen Versor- gung.

Der PHC, der Basis dieser Pyrami- de also, werden folgende Aufga- Andererseits verlief die Kostenent-

wicklung auf dem Heilbehand- lungssektor abgeflachter. Die Lei- stungen an die Versicherten er- höhten sich 1981 um fast 670 Mil- lionen DM auf 8,34 Milliarden DM (+ 8,7 Prozent gegenüber 1980).

Die arbeitstägliche Leistung (bei 250 Tagen in 1981) machte damit rund 33,4 Millionen DM gegenüber 30,68 Millionen DM im Vorjahr aus. Die Leistungsquote, das heißt das Verhältnis der unmittelbaren und mittelbaren Versicherungslei- stungen zur Beitragseinnahme, betrug rund 90 Prozent (Vorjahr:

90,3 Prozent).

Dem Verbandsbericht zufolge stellt die Branche weiter auf mo- dernisierte Tarifwerke um, in de- nen Selbstbehalttarife sowie Fran- chisen dominieren und auch das Instrument der Beitragsrückerstat- tung weiter aktiviert werden sol- len. Der Gesetzgeber wird aufge- fordert, eine neue GOÄ mit kon- kreten Regelungen für die Hono- rarbemessung beschleunigt zu verabschieden und die die PKV berührenden Regeln des Kranken- hausrechts und der Pflegesatzver- ordnung zu installieren. Nament- lich fordert die PKV einen ausrei- chenden, möglichst bundesein- heitlich geregelten Arztkostenab- schlag bei Inanspruchnahme von Wahlleistungen im Krankenhaus durch Selbstzahler und PKV-Pa- tienten. Die PKV plädiert dafür, die derzeitig gültigen Äquivalenzzif- fern bei Inanspruchnahme eines

Ein- und Zweibettzimmers (heute:

mindestens 35 beziehungsweise 15 Prozent) mindestens zu halbie- ren und den zusätzlichen Selbst- kosten für diese Komfortleistung anzunähern. HC

74 Heft 38 vom 24. September 1982 79. Jahrgang DEUTSCHES ÄRZTEBLATT Ausgabe B

Referenzen