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Archiv "Behandlungsqualität: Irren ist menschlich – und ärztlich" (27.04.2001)

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Beratungsstelle

Hilfe für

Hirnverletzte

Paritätischer Wohlfahrts- verband Hessen

berät Angehörige.

D

er Paritätische Wohlfahrts- verband Hessen hat in Darmstadt eine Beratungs- stelle für Schädel-Hirn-Ver- letzte und deren Angehörige eröffnet. Das Büro dient als Anlaufstelle für Menschen, die direkt oder indirekt mit einer Hirnschädigung wie Schädel-Hirn-Trauma, Wach- koma, schwerem Schlagan- fall, Hirnblutung, Hirntumor, apallischem Durchgangssyn- drom oder Zustand nach Reanimation leben müssen.

Montags und mittwochs von zehn bis 13 Uhr sowie diens- tags und donnerstags von 15 bis 18 Uhr oder nach tele- fonischer Vereinbarung bera- ten Beate Stahl und Mit- glieder der Selbsthilfegrup- pe „Schädel-Hirnpatienten in

Not, Regionalgruppe Hes- sen-Süd“ zu Diagnose, Ver- lauf, Rehabilitation, Thera- pien und sozialrechtlichen Fra- gen. Sie vermitteln außer- dem Kontakt- und Gesprächs- gruppen, Kurzzeitpflegeplätze und Therapeuten. Eine Bi- bliothek mit Fachbüchern und -zeitschriften steht zur Verfügung. Kontakt: Bera- tungsstelle für Schädel-Hirn- Verletzte, Paritätischer Wohl- fahrtsverband, Poststraße 9, 64293 Darmstadt, Telefon:

0 61 51/95 73 83, Fax: 89 50 06, E-Mail: paritaet.darmstadt@

okay.net

D

er christdemokratische So- zialpolitiker Christian Wulff hat vorgeschlagen, dass Bür- ger durch die Wahl zwischen Tarifen in der Sozialversiche- rung selbst über die Höhe ih- rer Beiträge bestimmen soll- ten. Lediglich eine Grundsi- cherung solle unabhängig von Alter und Einkommen finan- ziert werden.

Für die Arbeitslosenversi- cherung schlug er drei Vari- anten vor: Wer möge, könne entweder in den ersten vier oder acht Wochen auf Lohn- fortzahlung verzichten, als Zweites diesen Anspruch ver- sichern, aber auf Arbeitsbe- schaffungsmaßnahmen ver- zichten oder drittens die Ab- sicherung wie bisher wählen.

Ähnliche Abwahlmöglich- keiten forderte Wulff für die Gesetzliche Krankenversiche- rung. Wer auf die Kosten-

übernahme zum Beispiel für Arzneien, Hilfsmittel, Fahrt- kosten, Mittel zur Potenzstei- gerung oder Folgebehandlun- gen kosmetischer Operatio- nen verzichte, solle weniger Beiträge zahlen. Außerdem könne man hohe Selbstbetei- ligungen in Tarifen anbieten, ähnlich wie derzeit bei Kuren.

A K T U E L L

Deutsches Ärzteblatt½½Jg. 98½½Heft 17½½27. April 2001 AA1089

Behandlungsqualität

Irren ist menschlich – und ärztlich

E

s irrt der Arzt, solang er praktiziert?

Diesen Schluss in Anspielung auf ein Goethe-Zitat legt eine kürzlich im British Medical Journal (BMJ 2001;

322: 517–519) publizierte Studie nahe.

Danach sind medizinische Behand- lungsfehler keine Seltenheit. Etwa je- der zehnte Patient erlitt während der Behandlung in zwei Londoner Akut- krankenhäusern Komplikationen oder Nebenwirkungen, die auf die Behand- lungsfehler der Ärzte zurückzuführen waren. Die Hälfte wäre vermeidbar ge- wesen, und ein Drittel davon führte zu Behinderungen oder sogar zum Tod des Patienten. Bei etwa 1 000 Patienten führten die Behandlungsfehler zu etwa 1 000 zusätzlichen Krankenhausliege- tagen; hochgerechnet auf alle briti-

schen Kliniken, würden die Kosten für das staatliche britische Gesundheitswe- sen etwa eine Milliarde Pfund Sterling jährlich betragen.

D

ie Studie ist keineswegs als erneuter Hinweis auf ein marodes britisches Gesundheitswesen zu deuten, es sei denn, man wollte dem australischen und dem US-amerikanischen Gesund- heitswesen Ähnliches nachsagen. Dort sind medizinische Behandlungsfehler ebenfalls relativ häufig (die Prävalenz betrug 3,6 Prozent in einer US-Studie und 16,6 Prozent in einer australischen Studie). Da medizinische Irrtümer in der Öffentlichkeit mit „Kunstfehlern“

gleichgesetzt werden, bestand in angel- sächsischen Ländern lange Zeit die Tendenz, das Thema zu tabuisieren.

Als das British Medical Journal vor zehn Jahren über die US-Studie berich- tete, führte dies nicht nur zu einem Ar- tikel in der „Times“, sondern auch zu einem heftigen Protest des Royal Col- lege of Physicians. Inzwischen räumt

die Ärzteorganisation ein, dass es ein Problem gibt. Ihr Präsident, George Alberti, sprach jetzt in einem Kom- mentar (Seite 501–502) sogar von ei- nem häufigen Problem, das gelöst wer- den müsse.

A

nregungen gab in derselben Ausga- be des Journals ein Pilot der British Airways (Seite 563). Auch in der Luft- fahrt kann jeder Fehler tödlich enden.

Es habe bei British Airways lange Zeit ein Autoritätsproblem gegeben. Das Wort des Kapitäns war im Cockpit Ge- setz, auch wenn dies bedeutete, dass das Flugzeug im nächsten Moment an einem Berg zerschellte (wie die Aus- wertung des Voicerecorders in einem Fall belegte). Inzwischen gibt es in der Luftfahrt ein freiwilliges Meldesystem, regelmäßige Überprüfungen bei Un- glücken durch eine unabhängige Be- hörde sowie ein Fortbildungssystem, das die Teamarbeit fördert. Der Erfolg ist eine sinkende Prävalenz von Flug- zeugabstürzen. Rüdiger Meyer Akut

Sozialversicherung

Mehr Auswahl für Versicherte

Der stellvertretende CDU-Parteivorsitzende will

„Debatte ohne Tabus“.

Foto: CDU Niedersachsen

Christian Wulff

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