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Archiv "Akutes Abdomen – Bildgebung heute: Einseitige Darstellung" (16.05.2003)

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mer verweist auf den Zusammenhang zwischen Hypogonadismus und De- pression bei älteren Männern. Tatsäch- lich gibt es zunehmend Hinweise auf eine gewisse antidepressive Wirkung der Testosteronsubstitution, vor allem bei älteren Patienten mit Hypogonadis- mus (1, 2). Ebenso weist Haumer zu Recht darauf hin, dass ein antidepres- siver Effekt von Sporttherapie als gesi- chert angesehen werden kann und zu- gleich die metabolische Situation ver- bessert (3).

Der Beitrag von Dr. Frank erweitert unsere Darstellung des kardiovas- kulären Risikos um den korrekten Hinweis auf eine Assoziation von De- pression mit Erkrankungen des Bewe- gungsapparates (4). Dabei darf man al- lerdings nicht von einer Assoziation auf einen kausalen Zusammenhang schließen. Hinsichtlich des erhöhten kardiovaskulären Risikos depressiver Patienten legen zumindest mehrere prospektive Studien durch die zeitliche Reihenfolge des Auftretens der affek- tiven und kardialen Erkrankung einen Kausalzusammenhang nahe. Den Hin- weisen von Frank auf die Bedeutung der Prävention kardialer Risikofakto- ren und seinem Appell zur interdiszi- plinären Überbrückung der Fachrich- tungen können wir uns selbstverständ- lich anschließen. Besonders möchten wir Kollegen Agelink für den wichti- gen Hinweis danken, dass gemeinsame Hintergrundvariablen gleichermaßen zu Depression und Herzerkrankung prädisponieren könnten. Auf der ge- netischen Ebene kommt neben dem erwähnten Polymorphismus sicherlich auch der Serotonin-Transporter als Kandidat in Betracht, dessen Polymor- phismen gleichermaßen mit Herzer- krankung (5) und Depression (6) asso- ziiert sind. Den Ausführungen zur Re- gulation der Herzfrequenz durch das autonome Nervensystem ist nichts hin- zuzufügen. Der Hinweis auf den gün- stigen Einfluss einer Lithiumprophyla- xe auf das kardiovaskuläre Risiko stützt unsere Einschätzung, dass sero- tonerge Substanzen, insbesondere SSRI, geeignete Substanzen sind, um Depressivität einerseits und Ausprä- gung einzelner kardiovaskulärer Risi- kovariablen andererseits günstig zu beeinflussen.

Literatur

1. Pope HG, Cohane GH, Kanayama G, Siegel AJ, Hudson JI: Testosterone gel supplementation for men with re- fractory depression: a randomized, placebo-controlled trial. Am J Psychiatry 2003; 160: 105–111.

2. Perry PJ, Ytes WR, Williams RD, Anderson AE, MacIn- doe JH, Lund BC, Holman TL: Testosterone therapy in late-life major depression in males. J Clin Psychiatry 2002; 63: 1096–1101.

3. Mather AS, Rodriquez C, Guthrie MF, McHarg AM, Reid IC, McMurdo ME: Effects of exercise on depressive symptoms in older adults with poorly responsive de- pressive disorder: randomised controlled trial. Br J Psychiatry 2002: 180: 411–415.

4. Huyser BA, Parker JC: Negative affect and pain in arthritis. Rheum Dis Clin North Am 1999: 25: 105–121.

5. Comings DE, MacMurray JP, Gonzalez N, Ferry L, Pe- ters WR: Association of the serotonin transporter gene with serum cholesterol levels and heart disease. Mol Genet Metab 1999; 67: 248–253.

6. Whyte EM, Pollock BG, Wagner WR, Mulsant BH, Fer- rell RE, Mazumdar S, Reynolds CF: Influence of seroto- nin-transporter promoter region polymorphism on platelet activation in geriatric depression. Am J Psy- chiatry 2001; 158: 2074–2076.

Priv.-Doz. Dr. med. Michael Deuschle Zentralinstitut für Seelische Gesundheit J5 68159 Mannheim

Einseitige Darstellung

Die Arbeit von Marincek habe ich mit einigem Befremden gelesen – spiegelt sie doch die aktuelle Hightech-Überbe- wertung in der Bildgebung in klassi- scher Weise wider. Abgesehen von überflüssigen epidemiologischen Be- merkungen („die akute Cholezystitis ist häufig“) und pathogenetischen Hinwei- sen („die akute Cholezystitis entsteht meistens durch Steineinklemmung im Ductus cysticus“) wird der diagnosti- sche Einsatz der Computertomogra- phie (CT) bei nahezu allen aufgeführ-

ten Indikationsbereichen des akuten Abdomens erheblich überbewertet – sowohl im Bildmaterial als auch in den Formulierungen des Textes. Die Abdo- minal-Sonographie dagegen – die ins- besondere in der Notfallsituation ad hoc verfügbar und reproduzierbar ist – wird geradezu stiefmütterlich kurz oder überhaupt nicht differenziert darge- stellt und gewürdigt. Dies fällt beispiels- weise bei den aufgeführten Indikations- bereichen der Intestino-Sonographie und der vaskulären Notfallsituation (zum Beispiel rupturiertes Aorten- aneurysma) auf.

Falsch ist es weiterhin, implizit die CT-Untersuchung als (weitestgehend) unabhängig vom Untersucher darzu- stellen – das Gegenteil ist der Fall. Jed- wede Bildgebung einschließlich der Abdominal-Sonographie bedarf der in- tensiven Anwenderbemühung. Dass hierzu auch eine vom Arzt selbst erho- bene Anamnese sowie eine selbst durchgeführte klinische Untersuchung unabdingbar ist – für jeden sonogra- phierenden Arzt eine Selbstverständ- lichkeit – sei ebenfalls erwähnt. Diese

„alten klinischen Tugenden“ sind in manch einem Radiologen-Praxisalltag weitestgehend abhanden gekommen.

Kostenaspekte spielen für den Autor offensichtlich ebenso wenig eine Rolle (wohl weil sie zu Gunsten der Abdomi- nal-Sonographie angestellt werden müssten) wie Überlegungen der Prak- tibilität (dito). Auch die Möglichkeiten der diagnostischen und der therapeuti- schen ultraschallgesteuerten Punktio- nen finden keine ausreichende Würdi- gung.

Prof. Dr. med. Lucas Greiner Medizinische Klinik 2

Helios Klinikum Wuppertal GmbH Heusnerstraße 40

42283 Wuppertal

Der Verfasser hat auf ein Schlusswort verzichtet.

M E D I Z I N

A

A1376 Deutsches ÄrzteblattJg. 100Heft 2016. Mai 2003

zu dem Beitrag

Akutes Abdomen:

Bildgebung heute

von

Prof. Dr. med. Borut Marincek in Heft 45/2002

DISKUSSION

Referenzen

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