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Bundeslagebild Falschgeldkriminalität 2017

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Falschgeldkriminalität | Bundeslagebild 2017 1

Inhaltsverzeichnis

1 Vorbemerkung ... 2

2 Darstellung und Bewertung der Kriminalitätslage ... 3

2.1 Straftaten ... 3

2.2 Euro-Fälschungen in Deutschland ... 8

2.3 Euro-Fälschungen in der EU ... 12

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Falschgeldkriminalität | Bundeslagebild 2017 2

1 Vorbemerkung

Das Bundeslagebild „Falschgeldkriminalität“ enthält in gestraffter Form die aktuellen Erkenntnisse zur Lage und Entwicklung im Bereich der Falschgeldkriminalität in Deutschland mit einer

Betrachtung der Situation im europäischen Kontext.

Die Darstellung erstreckt sich auf die Delikte der Geldfälschung nach dem 8. Abschnitt des Strafgesetzbuchs. Aufgrund der geringen und in den letzten Jahren rückläufigen Schäden durch Euro-Falschmünzen wird der Aspekt der Münzfälschungen im vorliegenden Lagebild nicht aufgegriffen. Ferner zählen digitale Währungen nicht zur Falschgeldkriminalität im Sinne dieses Lagebilds.

Die im Bundeslagebild „Falschgeldkriminalität“ getroffenen Aussagen basieren auf Daten aus polizeiinternen Datenbanken, der Polizeilichen Kriminalstatistik sowie auf Informationen der Deutschen Bundesbank und der Europäischen Zentralbank. Abgerundet werden diese statistischen Daten durch Erkenntnisse deutscher Polizeibehörden zu Tatbegehungsweisen und sonstigen lagerelevanten Entwicklungen im Phänomenbereich.

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Falschgeldkriminalität | Bundeslagebild 2017 3

2 Darstellung und Bewertung der

Kriminalitätslage

2.1 STRAFTATEN

Rückgang der Falschgelddelikte

Im Jahr 2017 wurden in Deutschland rund 70.000 Falschgelddelikte (2016: ca. 75.500) in der Datenbank INPOL-Fall registriert. Dies entspricht einem Rückgang von ca. 7 %. Die Anzahl der registrierten Delikte ist somit, wie bereits im Vorjahr, rückläufig, liegt allerdings weiter über dem Durchschnitt der letzten 5 Jahre (rund 66.000 Falschgelddelikte).

Polizeilich registrierte Falschgelddelikte in Deutschland1

1 INPOL-Fall, gerundete Werte.

38.300 60.800 86.500 75.500 70.000 2013 2014 2015 2016 2017 Durchschnitt (66.000)

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Falschgeldkriminalität | Bundeslagebild 2017 5

Anzahl der Falschgeldfälle mit ermittelten Tatverdächtigen in Deutschland4

Anzahl junger Tatverdächtiger hat sich seit 2013 fast verdreifacht

Im Jahr 2017 wurden in der PKS 3.223 Tatverdächtige im Zusammenhang mit Falschgelddelikten registriert (2016: 3.454; -7 %).

Der Anteil der deutschen Staatsangehörigen an allen Tatverdächtigen bei Falschgelddelikten lag mit 2.027 Personen bei 63 % (2016: 62 %). Unter den nichtdeutschen Tatverdächtigen stellten erneut türkische Staatsangehörige mit rund 15 % den größten Anteil, gefolgt von italienischen (9 %) und rumänischen (6 %) Staatsangehörigen. Diese drei Nationalitäten werden seit mehreren Jahren am häufigsten bei den nichtdeutschen Tatverdächtigen im Bereich der Falschgelddelikte registriert. Die Anzahl junger Tatverdächtiger unter 21 Jahren ist in den letzten fünf Jahren stetig angestiegen und belief sich im Jahr 2017 auf 752 Personen (2016: 699; +8 %). Im Vergleich zum Jahr 2013 (266 Personen) bedeutet das eine Zunahme um rund 183 %. Im gleichen Zeitraum ist der Anteil der unter 21-Jährigen an allen wegen Falschgelddelikten in der PKS erfassten Tatverdächtigen von 16 % auf 23 % angestiegen.

Dies ist insbesondere auf junge Tatverdächtige zurückzuführen, die Falschgeld im Internet/Darknet anbieten oder bestellen. Aufgrund der verhältnismäßig einfachen Verfügbarkeit von Equipment und Handlungsanleitungen für die Produktion gefälschter Banknoten über das Internet/Darknet ist es einem größeren potenziellen Täterkreis möglich, Falschgelddelikte zu begehen. Die jugendlichen Täter sind meist IT-affin, vermutlich mit Vertrauen in die vermeintliche Anonymität im Darknet.

4 Polizeiliche Kriminalstatistik. 2013 2014 2015 2016 2017 Gewerbs‐ und bandenmäßige Geldfälschung Herstellung von Falschgeld Inverkehrbringen von Falschgeld 2.544 3.612 4.107 3.494 2.953

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Falschgeldkriminalität | Bundeslagebild 2017 6

Entwicklung der Anzahl der in der PKS erfassten Tatverdächtigen in Deutschland5

Organisationsgrad der Tätergruppierungen unterschiedlich

Die Bandbreite der im Bereich der Falschgeldkriminalität agierenden Täter reicht von

Einzelpersonen, die sich ihr Equipment im Internet bestellen, bis hin zu international agierenden und straff organisierten Fälschergruppierungen.

Im Jahr 2017 wurde in Deutschland gegen drei international organisierte Gruppierungen wegen der Fälschung von Banknoten ermittelt. Dabei handelte es sich um eine iranisch, eine türkisch und eine serbisch dominierte Gruppierung.6

Internet/Darknet gewinnt zunehmend an Bedeutung

Die Bedeutung des Internets/Darknets bei der Herstellung und Verbreitung von Falschgeld setzt sich fort. Sowohl Falschgeld als auch das zur Herstellung benötigte Equipment wird häufig auf Plattformen im Internet/Darknet angeboten. Die Täter machen sich dabei Dienste zu Nutze, die ihre Identifizierung für die Strafverfolgungsbehörden erschweren. Sie nutzen die vermeintliche

Anonymität des Darknets, bezahlen mittels digitaler Währung und nehmen Paketdienstleister in Anspruch, die die bestellte Ware häufig an Scheinadressen oder Packstationen liefern.

Durch käuflich zu erwerbende Druckvorlagen und Handlungsanweisungen für die

Falschgeldherstellung im Darknet wird einem unbestimmten Personenkreis die Herstellung von Falschgeld ermöglicht. Die Anleitungen und das Equipment dienen häufig der Herstellung von Kopiefälschungen der 50-Euro-Banknote der ersten Serie, die überwiegend mit Hologrammen aus chinesischer Fertigung versehen sind. Bei mehr als 40 % des gesamten sichergestellten Falschgelds handelt es sich um diese Art von Fälschungen. Diese werden fast ausnahmslos über Marktplätze des Darknets gehandelt. Da hier auch andere Fälschungen (z. B. sog. „Napoli-Fälschungen“) angeboten werden, ist der genaue Anteil der in Deutschland über das Darknet verbreiteten Falsifikate

gegenüber der Gesamtmenge nicht genauer zu beziffern.

5Polizeiliche Kriminalstatistik 2017.

6Bundeslagebild Organisierte Kriminalität 2017.

2013 2014 2015 2016 2017 Tatverdächtige unter 21 Jahren Tatverdächtige ab 21 Jahren 1.696 3.223 3.454 3.071 2.364

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Falschgeldkriminalität | Bundeslagebild 2017 7

Fallbeispiel Darknet

Im Zuge von Ermittlungen im Zusammenhang mit der Aushebung zweier Herstellungsstätten von 50-Euro-Falsifikaten in Österreich wurden umfangreiche Bezüge nach Deutschland festgestellt.

Die Falschnoten, bei denen es sich um Kopiefälschungen mit Hologrammen aus chinesischer Fertigung handelte, wurden auf verschiedenen Onlinemarktplätzen im Darknet angeboten und auf dem Postweg verschickt. Auf den Kundenlisten der Verkäufer waren Personen aus insgesamt 20 Staaten notiert, gegen insgesamt mehr als einhundert Besteller von Falschnoten aus

Deutschland wurden Ermittlungsverfahren eingeleitet.

Kurzbewertung:

Der Sachverhalt verdeutlicht die Dimension der Verbreitung von Falschgeld über Marktplätze im Internet/Darknet, mit dem Angebote einem großen potenziellen Käuferkreis – in diesem Fall Interessenten und Bestellern aus Deutschland und einer Vielzahl anderer Staaten – zur Verfügung stehen. Darüber hinaus ist der Fall ein Beleg für die Verwendung von Hologrammen aus

chinesischer Fertigung bei der Herstellung von Falschnoten.

Zuordnung von Fälschungsklassen zu Tatverdächtigen erschwert

Im Rahmen des polizeilichen Nachrichtenaustauschs wurde in den letzten Jahren festgestellt, dass dieselben Fälschungsvorlagen für Banknoten durch unterschiedliche Tätergruppierungen genutzt worden sind. Ursächlich hierfür ist der Handel dieser Vorlagen über das Internet. Dies hat zur Folge, dass die Zuordnung von Falsifikaten zu einzelnen Tätergruppierungen und somit den

Herstellungsstätten für die Strafverfolgungsbehörden erschwert wird, insbesondere weil die Täter oft dieselben Druckertypen verwenden, die keine individuellen Merkmale im Druckbild aufweisen. Hier sind auf polizeilicher Seite intensive kriminaltechnische Untersuchungen der sichergestellten Falsifikate notwendig, um den Herstellungsnachweis zu erbringen.

Falsifikate wurden auch bei Privatverkäufen eingesetzt

Nach polizeilichen Erkenntnissen wurden gute, europaweit aufgetretene Fälschungen zur

Bezahlung von Ware (überwiegend Fahrzeuge oder andere hochpreisige Produkte, wie Smartphones oder Uhren), die von Privatpersonen in Internet-Portalen zum Kauf angeboten wurden, eingesetzt. Bundesweit wurde dabei die Verwendung von gefälschten Banknoten sowohl mit hohen als auch niedrigeren Nennwerten festgestellt. Bei täterseitiger Vorlage von Personaldokumenten waren diese in der Regel ge- oder verfälscht.

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Falschgeldkriminalität | Bundeslagebild 2017 8

2.2 EURO-FÄLSCHUNGEN IN DEUTSCHLAND

Rückgang der registrierten Falschnoten in Deutschland

Die Deutsche Bundesbank hat im Jahr 2017 rund 91.100 falsche Euro-Banknoten registriert. Demnach hat sich die rückläufige Entwicklung des Vorjahres bei den Falschgeldanhaltungen auch im Jahr 2017 fortgesetzt (2016: 108.700; -16 %). Gleichwohl liegt die Anzahl der angehaltenen Falschnoten leicht über dem Durchschnitt der letzten fünf Jahre.

Rund 80 % der Euro-Banknoten wurden im Zahlungsverkehr festgestellt. Bei den übrigen Fällen handelte es sich um polizeiliche Sicherstellungen oder andere Auffindesituationen außerhalb des Zahlungsverkehrs (z. B. in Herstellungsstätten).

In Deutschland registrierte Euro-Falschnoten7

50-Euro und 20-Euro erneut meistgefälschte Banknoten

50-Euro-Banknoten wurden mit einem Anteil von rund 61 % (2016: 58 %), 20-Euro-Banknoten mit einem Anteil von 19 % (2016: 20 %) an den in Deutschland registrierten Euro-Falschnoten erneut am häufigsten angehalten. Dieser Umstand ist seit mehreren Jahren zu beobachten und liegt vor allem darin begründet, dass 50- und 20-Euro-Banknoten häufig im Zahlungsverkehr zum Einsatz

kommen und im Handel eine Echtheitsüberprüfung im Gegensatz zu Banknoten mit hohen Nennwerten seltener erfolgt. Die Fälschung von Banknoten mit niedrigen Nennwerten ist in der Regel für die Fälscher aufgrund der geringen Gewinnspanne nicht lukrativ.

Der hohe Anteil der 50-Euro-Falschnoten dürfte außerdem mit der Einführung der sog.

„Europaserie“ im Jahr 2017 zusammenhängen. Durch die Umstellung auf die neuen Banknoten der Europaserie wurden vermutlich Altbestände von Falschnoten möglichst zeitnah abgebaut und in den Umlauf gebracht. Des Weiteren werden Druckvorlagen der ersten Euro-Serie nach wie vor im Darknet angeboten. Eine ähnliche Entwicklung zeigte sich bereits im Jahr 2015 bei der Umstellung der 20-Euro-Banknote.

Durch die Umstellung der 20- und 50-Euro-Banknoten auf die Europaserie mussten

Falschgeldhersteller neue Vorlagen und Druckplatten fertigen. Dies ist bei der Herstellung von Kopiefälschungen gegenüber Offset-Fälschungen weitaus einfacher. Aus diesem Grund konnten

7Deutsche Bundesbank, gerundete Werte.

47.900 75.600 111.700 108.700 91.100 2013 2014 2015 2016 2017 Durchschnitt (87.000)

(11)

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Falschgeldkriminalität | Bundeslagebild 2017 10

Rückgang bei fast allen Banknoten

Im Berichtsjahr ist – mit Ausnahme der 5- sowie 500-Euro-Banknote – bei allen Euro-Falschnoten ein Rückgang zu verzeichnen. Ursächlich für das gestiegene Aufkommen an 500-Euro-Bankoten dürfte unter anderem der Modus Operandi des Inverkehrbringens bei Privatverkäufen

hochwertiger Gebrauchtartikel sein.

Außerdem dürften Falschgeldhersteller bestrebt sein, Altbestände abzubauen, da die Europäische Zentralbank im April 2016 das Ende der Produktion der 500-Euro-Banknote zum Ende des Jahres 2018 beschlossen hat. Hintergrund der Entscheidung der Europäischen Zentralbank ist, dass mit Abschaffung der 500-Euro-Banknote Straftaten wie Geldwäsche, Schwarzarbeit und

Terrorismusfinanzierung erschwert werden sollen.

In Deutschland angehaltene Euro-Falschnoten

2017 Anteil Entwicklung 2016 Gesamt 91.079  -16 % 108.690 5 € 687 (0,8 %)  +3 % 669 10 € 1.801 (2 %)  -62 % 4.740 20 € 17.377 (19,1 %)  -19 % 21.472 50 € 55.800 (61,3 %)  -11 % 62.595 100 € 8.469 (9,3 %)  -35 % 13.114 200 € 1.636 (1,8 %)  -24 % 2.156 500 € 5.309 (5,8 %)  +35 % 3.944

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Falschgeldkriminalität | Bundeslagebild 2017 11

Schadenssumme gesunken

Nach dem im Vorjahr mit 7,3 Mio. Euro verzeichneten Höchststand des Nennwerts der Euro-Falschnoten seit der Euro-Bargeldeinführung, war im Jahr 2017 ein Rückgang auf rund 7,0 Mio. Euro festzustellen. Dabei machten die Nennwerte der 50-Euro-Banknoten (Anteil ca. 40 %) und der 500-Euro-Banknoten (Anteil ca. 38 %) mit insgesamt rund 5,4 Mio. Euro den Großteil der

potenziellen Gesamtschadenssumme aus.

Von einem tatsächlichen monetären Schaden für Personen oder Institutionen ist indes nur bei den Euro-Falsifikaten auszugehen, die Eingang in den Zahlungsverkehr gefunden haben. Diese im Jahr 2017 im Zahlungsverkehr angehaltenen Falschnoten hatten einen Nennwert von insgesamt rund 4,1 Mio. Euro (Anteil rund 59 %). Demgegenüber lag der Nennwert des außerhalb des

Zahlungsverkehrs, z. B. aufgrund von Sicherstellungen durch die Strafverfolgungsbehörden, angehalten Falschnoten bei rund 2,9 Mio. Euro (Anteil rund 41 %).

Nennwerte der in Deutschland angehaltenen Euro-Falsifikate innerhalb/außerhalb des Zahlungsverkehrs9 9Deutsche Bundesbank. 2013 2014 2015 2016 2017 Nennwerte der außerhalb des Zahlungsverkehrs angehaltenen Euro‐ Falschnoten Nennwerte der im Zahlungsverkehr angehaltenen Euro‐Falschnoten 3.803.125 5.256.575 6.987.585 7.324.535 5.544.220

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Falschgeldkriminalität | Bundeslagebild 2017 12

2.3 EURO-FÄLSCHUNGEN IN DER EU

Falschnotenaufkommen nimmt weiter ab

Im Jahr 2017 wurden durch die Europäische Zentralbank insgesamt rund 900.000 falsche Banknoten registriert. Dabei wurden ca. 77 % im Zahlungsverkehr festgestellt. Im Vergleich zum Umfang des in der Europäischen Union im Umlauf befindlichen Bargelds (über 21 Milliarden Stück Banknoten10)

ist das Falschgeldaufkommen weiterhin gering.

Im Vergleich zum Vorjahr ist die Anhaltezahl um rund 55 % zurückgegangen und bewegt sich deutlich unter dem Durchschnitt der letzten fünf Jahre.

In der EU registrierte Euro-Falschnoten (in Mio. Stück)11

Die meisten Falsifikate wurden in Italien festgestellt

Im Jahr 2017 wurden in Italien mit rund 297.000 Falsifikaten erneut die meisten Falschnoten in der Europäischen Union (EU) registriert, dies entspricht rund 33 % des Gesamtaufkommens.

In Italien wurden im Raum Neapel bislang überwiegend Fälschungen im Offset-Verfahren hergestellt, die als sog. „Napoli-Fälschungen“ bezeichnet werden. Mittlerweile werden dort aber auch viele Kopiefälschungen der 20- und 50-Euro-Banknote in guter Qualität gefertigt, die in hohen Stückmengen in ganz Europa Verbreitung finden.

Der Anteil der Napoli-Fälschungen ging allerdings aufgrund des hohen Angebots von Falschgeld im Darknet zurück. Die im Darknet gehandelten Hologrammfälschungen wurden insbesondere in den Niederlanden, in Deutschland und Frankreich festgestellt.

Die zweitgrößten Stückzahlen innerhalb der EU wurden in Frankreich mit rund 243.000 gefälschten Euro-Banknoten festgestellt (27 % des Gesamtaufkommens), gefolgt von Deutschland (rund 91.000; 10 % des Gesamtaufkommens).

10 Europäische Zentralbank.

11Europäische Zentralbank, gerundete Werte.

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Falschgeldkriminalität | Bundeslagebild 2017 14

In der EU angehaltene Euro-Falschnoten14

14Europäische Zentralbank. 2017 Anteil Entwicklung 2016 Gesamt 898.946  -55 % 1.980.260 5 € 7.106 0,8 %  -9 % 7.775 10 € 16.135 1,8 %  -57 % 37.793 20 € 272.005 30 %  -19 % 336.326 50 € 497.774 55 %  -63 % 1.352.090 100 € 59.450 7 %  -57 % 138.000 200 € 11.526 1,3 %  -50 % 23.211 500 € 34.950 4 %  -59 % 85.065

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Falschgeldkriminalität | Bundeslagebild 2017 15

Falschgeld im Wert von rund 56 Mio. Euro in der EU angehalten

Das im Jahr 2017 durch die Europäische Zentralbank registrierte Falschgeld hatte einen Nennwert von rund 56 Mio. Euro. Nach einer kontinuierlichen Steigerung der Nennwerte in den letzten Jahren ist mit rund 59 % erstmals wieder ein Rückgang (2016: rund 136 Mio. Euro) zu verzeichnen. Bei Betrachtung der Entwicklung der letzten fünf Jahre ist festzustellen, dass die Nennwerte der Fälschungen, die sich im Zahlungsverkehr befanden, annährend gleich blieben. Hingegen ist bei Nennwerten von Fälschungen außerhalb des Zahlungsverkehrs eine stärkere Veränderung zu erkennen. Dies ist auf polizeiliche Maßnahmen oder andere Situationen zurückzuführen, bei denen Falschgeld in größerer Menge aufgefunden und sichergestellt wurde.

Nennwerte der in der EU angehaltenen Euro-Falsifikate innerhalb/außerhalb des Zahlungsverkehrs15

15Europäische Zentralbank. 2013 2014 2015 2016 2017 Nennwerte der außerhalb des Zahlungsverkehrs angehaltenen Euro‐Falschnoten Nennwerte der im Zahlungsverkehr angehaltenen Euro‐Falschnoten 51.278.865 56.250.880 135.722.525 108.337.510 93.541.320

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Falschgeldkriminalität | Bundeslagebild 2017 16

3 Gesamtbewertung

Bei der Falschgeldkriminalität ist in Deutschland ein Rückgang der Anhaltezahlen festzustellen. Gefälschte 50-Euro-Banknoten wurden in Deutschland am häufigsten angehalten. Dies ist insbesondere im häufigen Einsatz von 50-Euro-Banknoten im Zahlungsverkehr ohne

Durchführung einer Echtheitsüberprüfung begründet. Zudem werden im Darknet hauptsächlich Falschnoten mit diesem Nennwert angeboten.

Wie bereits in den Vorjahren ist auch im Jahr 2017 eine intensive Nutzung des Darknets bei

Falschgelddelikten festzustellen. Dabei sind zunehmend junge Täter aktiv, was insbesondere auf die IT-Affinität und die vermeintliche Anonymität im Darknet zurückzuführen sein könnte.

Im Jahr 2017 wurden innerhalb der Europäischen Union erneut in Italien die meisten Falsifikate festgestellt. Kopiefälschungen aus dem Darknet wurden hingegen am häufigsten in den

Niederlanden, in Deutschland und in Frankreich registriert.

Die Bemühungen der Europäischen Zentralbank, die Sicherheitsmerkmale mit der Ausgabe neuer Serien zu verbessern, wirken sich auf die Falschgeldkriminalität bisher nur temporär aus. Die Falschgeldhersteller sind in der Lage, sich innerhalb kurzer Zeit auch auf neue Anforderungen einzustellen.

Die Falschgeldkriminalität wird aufgrund der Stabilität des Euro auch künftig ein Betätigungsfeld krimineller Organisationen bleiben.

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Falschgeldkriminalität | Bundeslagebild 2017 17 Impressum Herausgeber Bundeskriminalamt, 65173 Wiesbaden Stand Mai 2018 Gestaltung Bundeskriminalamt, 65173 Wiesbaden Bildnachweis Bundeskriminalamt

Weitere Publikationen des Bundeskriminalamtes zum Herunterladen finden Sie ebenfalls unter: www.bka.de/Lagebilder

Diese Publikation wird vom Bundeskriminalamt im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit herausgegeben. Die Publikation wird kostenlos zur Verfügung gestellt und ist nicht zum Verkauf bestimmt.

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Referenzen

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