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WOCHENAUSBLICK 12. Juli 2013

Die Publikation ist mit größter Sorgfalt bearbeitet worden.

Sie enthält jedoch lediglich unverbindliche Analysen und Prognosen zu den gegen- wärtigen und zukünftigen Marktverhältnissen. Die An- gaben beruhen auf Quellen, die wir für zuverlässig halten, für deren Richtigkeit, Voll- ständigkeit oder Aktualität wir aber keine Gewähr überneh- men können. Sämtliche in dieser Publikation getroffe- nen Angaben dienen der In- formation. Sie dürfen nicht als Angebot oder Empfeh- lung für Anlageentscheidun- gen verstanden werden.

REDAKTION Dr. Stefan Mütze Tel.: 0 69/91 32-38 50 research@helaba.de

HERAUSGEBER Dr. Gertrud R. Traud Chefvolkswirt/

Leitung Research

Landesbank Hessen-Thüringen MAIN TOWER Neue Mainzer Str. 52-58 60311 Frankfurt am Main Telefon: 0 69/91 32-20 24 Telefax: 0 69/91 32-22 44

Diffuse Geldpolitik

1 Die Woche im Überblick ... 1

1.1Chart der Woche ... 1

1.2Wochen-Quartals-Tangente ... 2

1.3Finanzmarktkalender KW 29 mit Prognosen ... 3

2 Im Fokus ... 4

2.1Eurozone: Positive Überraschungen aus dem Süden ... 4

2.2USA: Fed im Fokus ... 5

3 Charttechnik ... 6

4 Helaba Kapitalmarktszenarien ... 7

5 Helaba Basisszenario mit Prognosetabelle ... 8

1 Die Woche im Überblick

1.1 Chart der Woche

Renten auf Erholungskurs

Durchschnittliche Monatsperformance des REX-P im Zeitraum Jan. 1980 bis Dez. 2012

Quellen: Datastream, Helaba Volkswirtschaft/Research

Nach zwei Monaten mit zum Teil deutlichen Kursverlusten – der iBoxx Ertragsindex für deutsche Staatsanleihen sank in diesem Zeitraum um fast 2,5 % – stehen nun die Zeichen auf Entspannung am Anleihemarkt. EZB-Präsident Mario Draghi hat durch die langfristige Deckelung der Leitzinsen und US-Notenbankchef Ben Bernanke durch sein „Zurückrudern“ bezüglich einer weniger lockeren Geldpolitik den Boden für eine Erholung bereitet. Auch saisonal betrachtet würde dies gut ins Bild passen: Immerhin gehören Mai und Juni zu den ertragsschwächeren, der Juli traditionell zu den ertragsstärkeren Monaten. Setzt sich dieses Muster fort, so müssen die Anleger vor dem zweiten Halbjahr zwar keine Angst haben. Ob allerdings der Ertrag angesichts einer allmählichen konjunk- turellen Erholung im Euroraum deutlich besser wird als im ersten Halbjahr, ist fraglich.

0,50%

0,26%

0,52% 0,51%

0,36% 0,34%

0,65%

0,80%

0,68%

0,62%

0,86%

0,53%

0,0%

0,1%

0,2%

0,3%

0,4%

0,5%

0,6%

0,7%

0,8%

0,9%

1,0%

Jan. Feb. Mär. Apr. Mai Jun. Jul. Aug. Sep. Okt. Nov. Dez.

Ulf Krauss Tel.: 069-91 32-47 28

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1.2 Wochen-Quartals-Tangente

„Nein, so war das mit der Änderung des geldpolitischen Kurses nun auch nicht gemeint“. So oder so ähnlich nahmen die Anleger die jüngsten Äußerungen von US-Notenbankchef Ben Bernanke auf. Die Protokolle des letzten FOMC-Meetings zeigen ein eher breites Meinungsspektrum zwi- schen den einzelnen Mitgliedern hinsichtlich der zu erwartenden Dynamik der US-Wirtschaft als auch hinsichtlich der möglichen Reduzierung der Anleihekäufe. Die Hoffnung, dass sich der na- hende Einstieg in den Ausstieg weiter nach 2014 verschiebt, wurde schließlich von Bernanke noch zusätzlich befeuert. Selbst wenn das von der Fed selbstgesteckte Ziel einer Arbeitslosenrate von 6,5 % erreicht sei, bedeute dies nicht automatisch eine Zinswende. Eine expansive Geldpolitik auf absehbare Zeit sei dann nötig, wenn die Arbeitslosenquote ein zu optimistisches Bild vom Ar- beitsmarkt ergebe. Wir halten es dennoch für unwahrscheinlich, dass die Fed eine Änderung ihrer eigenen Zielgröße vornimmt (S. 5). Wozu auch? Der Reputation der Notenbank täte eine solche Beliebigkeit sicherlich nicht gut, zumal die Daten in der Berichtswoche mit den Einzelhandelsum- sätzen belegen werden, dass der Konsument die US-Wirtschaft weiter antreibt. Wir gehen deshalb nach wie vor davon aus, dass die Fed ab September ihr Kaufprogramm reduziert und Diskussio- nen über eine Zinswende virulent bleiben.

Dennoch ließen Spekulationen auf ein lange währendes Nullzinsniveau in den USA, im Euroraum und in Großbritannien und womöglich noch unterstützt von weiteren Liquiditätsschüben seitens der EZB und der BoE in der vergangenen Woche die Herzen der Aktien- als auch Bondanleger glei- chermaßen höher schlagen. Als größter Wochengewinner mit einem Plus von 4 % erwies sich Gold. Das Edelmetall ist stets dann gefragt, wenn Notenbanken eine Liquiditätsrally einläuten. In der Berichtswoche wird sich am fundamentalen Umfeld nur wenig ändern: Positiven Konjunkturda- ten aus den USA und Deutschland (S. 4) stehen wohl eher Enttäuschungen aus China – mit dem BIP für Q2 – gegenüber. Insgesamt wird dies jedoch nicht ausreichen, um neue Zinsphantasie in die eine oder andere Richtung zu befeuern. Erst wenn sich das konjunkturelle Bild der Weltwirt- schaft deutlicher zeigt, werden die Notenbanken Farbe bekennen müssen. Bis dahin können die Anleger weiter hoffen oder bangen, was für eine Seitwärtsbewegung an den Kapitalmärkten spricht.

Finanzmarktrückblick und -prognosen

Quellen: Bloomberg, Helaba Volkswirtschaft/Research

Veränderung seit... aktueller 31.12.2012 08.07.2013 Stand*

(in %) Index

DAX 7,2 2,4 8.159 8.000 8.200 8.200

(in Bp) (in %)

3M Euribor 3 0 0,22 0,2 0,3 0,4

3M USD Libor -4 0 0,27 0,3 0,3 0,3

10 jähr. Bundesanleihen 31 -8 1,62 1,5 1,7 2,0

10 jähr. Swapsatz 38 -5 1,94 1,8 2,0 2,3

10 jähr. US-Treasuries 81 -6 2,57 2,2 2,3 2,6

(jew eils gg. Euro, %) (jew eils gg. Euro)

US-Dollar 1,3 -1,2 1,30 1,30 1,25 1,25

Japanischer Yen -11,3 0,5 129 123 122 122

Britisches Pfund -5,8 -0,2 0,86 0,85 0,85 0,85

Schweizer Franken -2,4 0,1 1,24 1,30 1,25 1,25

(in %)

Brentöl $/B -3,0 0,3 108 103 100 105

Gold $/U -23,2 4,0 1.286 1.350 1.250 1.300

*Schlusskurse vom 11.07.2013 Bei Prognoseänderungen sind die vorherigen Werte in Klammern gesetzt

Q1/2014 Q4/2013

Q3/2013 Claudia Windt

Tel.: 069-91 32-25 00

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1.3 Finanzmarktkalender KW 29 mit Prognosen

Zeit Land Periode Indikator Helaba-

Prognose

Bloom berg

Consensus Vorperiode Montag, 15.07.2013

04:00 CN Q2

Bruttoinlandsprodukt, real

% q/q

% y/y

1,7 7,6

1,7 7,5

1,6 7,7

14:00 US Fed Gouverneur Tarullo

14:30 US Jun Einzelhandelsumsätze, % m/m 0,7 0,7 0,6

14:30 US Jun Einzelhandelsumsätze ohne Pkw s,

% m/m 0,4 0,4 0,3

14:30 US Jul Empire State Umfrage; Index 8,0 5,0 7,8

16:00 US Mai Lageraufbau; % m/m 0,2 0,2 0,3

Dienstag, 16.07.2013

11:00 DE Jul ZEW-Indikator 40,0 39,0 38,5

14:30 US Jun

CPI Konsumentenpreise

% m/m

% y/y

0,2 1,4

0,3 1,6

0,1 1,4

14:30 US Jun

CPI ohne Energie & Nahrungsmittel

% m/m

% y/y

0,1 1,6

0,2 1,6

0,2 1,7

15:15 US Jun Industrieproduktion, % m/m 0,1 0,3 0,0

15:15 US Jun Kapazitätsauslastung; % 77,6 77,7 77,6

16:00 US Jul NAHB Housing Index 52 51 52

20:15 US Kansas City Fed Präsidentin

George Mittw och, 17.07.2013

14:30 US Jun

Baubeginne

% m/m Tsd (JR)

5,0 960

3,9 950

6,8 914

14:30 US Jun

Baugenehmigungen

% m/m Tsd (JR)

1,5 1000

1,5 1000

-2,0 985

16:00 US

Halbjährliche Anhörung von Ben Bernanke vor dem Financial Services Committee des Repräsentantenhauses

18:30 US Fed Gouverneurin Raskin

20:00 US Beige Book

Donnerstag, 18.07.2013

14:30 US 12. Jul Erstanträge auf

Arbeitslosenunterstützung, Tsd 350 k.A. 360

16:00 US Jun Frühindikatoren, % m/m 0,3 0,3 0,1

16:00 US Jul Philadelphia Fed; Index 10,0 6,8 12,5

16:00 US

Halbjährliche Anhörung von Ben Bernanke vor dem

Bankenausschuss des Senats

Freitag, 19.07.2013

08:00 DE Jun

Erzeugerpreise

% m/m

% y/y

0,0 0,6

0,0 0,6

-0,3 2,0 Quellen: B lo o mberg, Helaba Vo lkswirtschaft/Research

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2 Im Fokus

2.1 Eurozone: Positive Überraschungen aus dem Süden

Dass die wirtschaftliche Entwicklung der Eurozone gespalten ist, ist nichts Neues. Überraschend ist allerdings, dass der zyklische Aufschwung in Spanien offenbar in Gang gekommen ist, wäh- rend Frankreich tief verunsichert bleibt. Der ZEW-Indikator sollte für Deutschland die verhältnis- mäßig positive Situation bestätigen.

Die Diskrepanzen in der Eurozone verdeutlichen erneut die jüngst veröffentlichten OECD Frühindi- katoren. Während für den Währungsraum insgesamt eine allmähliche Besserung signalisiert wird, zeigt sich für Frankreich eine bis zum aktuellen Rand anhaltende Verschlechterung. Das „Krisen- land“ Spanien schneidet hierbei am besten ab. Dies bedeutet allerdings nicht, dass das zu erwar- tende Wachstum dort höher ausfallen wird als beispielsweise in Deutschland, dessen Wert niedri- ger liegt. Die Indikatoren sind so konstruiert, dass bei einem Stand von 100 die Trendwachstums- rate erreicht wird. Diese differiert von Land zu Land erheblich. Allerdings tragen die spanischen Reformen erste Früchte. Noch in diesem Jahr dürfte die Schrumpfung des gesamtwirtschaftlichen Wachstums auslaufen. Trotzdem sinkt das Bruttoinlandsprodukt (BIP) 2013 nochmals um etwa 1,5 %. Erst 2014 kann das iberische Land wieder eine moderate Dynamik erwarten. In Frankreich steht die notwendige Reformpolitik erst am Anfang. Die französischen Haushalte sind tief verunsi- chert und die Unternehmen haben deutlich an internationaler Wettbewerbsfähigkeit verloren. 2013 kann nur mit einer Stagnation des BIP gerechnet werden. Erst 2014 dürfte das Wachstum wieder anziehen. Die von uns unterstellte Rate von 1,4 % ist dabei eine eher positive Prognose. Sollten die Zahlen zum zweiten Quartal, die Mitte August veröffentlicht werden, enttäuschend ausfallen, muss diese Prognose angepasst werden.

Noch keine Trendwende in Frankreich Abwärtstrend gestoppt

OECD Frühindikatoren, Index Deutsche Exporte nach Ländern, nominal, Index: Januar 2009 = 100

Quellen: Macrobond, Helaba Volkswirtschaft/Research Quellen: Macrobond, Helaba Volkswirtschaft/Research

Und Deutschland? Hier hat es zuletzt Irritationen wegen schwächerer Auftragszahlen und Exporte gegeben. Diese sollten jedoch nicht überbewertet werden. Nicht nur die OECD Indikatoren zeigen in die richtige Richtung. Auch das ifo-Geschäftsklima ist mit 105,9 Punkten deutlich über dem lang- fristigen Durchschnitt. In der Berichtswoche dürfte die ZEW-Befragung dieses positive Bild bestäti- gen. Zwar sind die SENTIX-Erwartungen für die Eurozone nur stabil geblieben und der Gesamtin- dex sogar leicht gesunken. Die SENTIX-Befragung für Deutschland hingegen fiel optimistischer aus. Die Korrektur am Aktienmarkt, die bis in den Juni hinein anhielt, scheint zumindest fürs erste ausgestanden zu sein. Der Stabilitätsanker für die deutsche Wirtschaft ist weiterhin der private Konsum, angeregt durch steigende Realeinkommen und eine günstige Beschäftigungslage. Die Abschwächung der Exporte sollte kurz vor ihrem Ende stehen. Betrachtet man die Ausfuhren in die für Deutschland wichtigen Schwellenländer, wie China oder die Türkei, so hat sich in den vergan- genen Monaten eine Trendwende zum Besseren herausgebildet. Auch in die USA werden wieder mehr deutsche Waren transportiert.

Dr. Stefan Mütze Tel.: 069-91 32-38 50

Frankreich unter Beobachtung

Marginalie Über max 3 ZeilenClaudia Windt Claudia WIndt Tel.: 069-91 32-25 00

Deutsche Konjunktur weiterhin auf moderatem Wachstumspfad

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2.2 USA: Fed im Fokus

In der Berichtswoche bleibt die Politik der US-Notenbank im Fokus. Ben Bernanke wird den halb- jährlichen geldpolitischen Bericht der Fed vorlegen und dazu vor den Ausschüssen der beiden Häuser des Kongresses Rede und Antwort stehen. Sollte die Notenbank derzeit weitere Signale an die Märkte für erforderlich halten, wäre das die Gelegenheit. Zudem stehen auch zu den für die Geldpolitik wichtigen Themen Wachstum (Einzelhandel), Arbeitsmarkt (Erstanträge) und Inflation (Verbraucherpreise) Daten auf dem Programm.

Das größte Risiko für den von Ben Bernanke im Juni vorgestellten Fahrplan – Abschmelzen der Kaufvolumen ab dem zweiten Halbjahr 2013, Ende der Käufe Mitte 2014 – sehen wir derzeit beim Wachstum. Zwar gehen wir davon aus, dass die US-Wirtschaft nach dem erheblichen Gegenwind von der Fiskalpolitik im ersten Halbjahr im Sommer und Herbst tendenziell Fahrt aufnimmt und 2014 wieder mit einer Rate deutlich über dem Trend von etwa 2 % wachsen wird. Allerdings sind die im Juni veröffentlichten Erwartungen der FOMC-Mitglieder sehr ambitioniert. Wenn es nicht größere Verschiebungen durch die Ende Juli anstehende Benchmark-Revision gibt, müsste die US-Wirtschaft im zweiten Halbjahr im Schnitt mit einer Jahresrate von 3,2 % oder mehr wachsen, um den Mittelwert der FOMC-Projektion zu erreichen. Auch für 2014 liegen die Prognosen des FOMC über unseren Erwartungen. Tritt unser konjunkturelles Basis-Szenario ein, würden sich für die Notenbank in dieser Hinsicht also negative Überraschungen ergeben.

Die Fed hat jedoch ihre Strategie und Kommunikationspolitik zuletzt stark auf den Arbeitsmarkt fokussiert. Angesichts der deutlich besser als erwarteten Entwicklung der Beschäftigung bleibt der Abwärtsdruck auf die Arbeitslosigkeit erhalten. Wir gehen davon aus, dass die Quote bereits Mitte 2014 auf 6,5 % fällt. Manche Beobachter argumentieren nun, die Fed werde ihren „Schwellenwert“

für die Arbeitslosenquote bald nach unten anpassen, weil sie den strukturellen Rückgang der Par- tizipationsrate unterschätzt hat. Damit würde sich die Notenbank jedoch ein Armutszeugnis aus- stellen. Sie hat in den vergangenen Jahren schon ungewöhnlich häufig an ihrem Kommunikations- instrumentarium gedreht. Würde die Fed jetzt zugeben, dass sie sich für den falschen Schwellen- wert entschieden hat, würde das ihre Glaubwürdigkeit weiter untergraben. Die Zahl derer, die den offiziellen Verlautbarungen der Notenbanker mit Skepsis begegnen und die von einer „verborge- nen Agenda“ der Fed ausgehen, ist sowieso schon deutlich höher als noch vor ein paar Jahren.

Im Schnitt rund 200.000 neue Stellen pro Monat Sondereffekt dämpft den Preisauftrieb

Tausend Tausend (Skala invertiert) Verbraucherpreise, Veränderung gegenüber Vorjahr in %

Quellen: Macrobond, Helaba Volkswirtschaft/Research Quellen: Macrobond, Helaba Volkswirtschaft/Research

Schließlich die Preise: Derzeit dämpfen die Lebensmittel- und Energiepreise die Gesamtteuerung spürbar. Erstere haben sich von rund 4 % gegenüber Vorjahr Anfang 2012 auf zuletzt 1,4 % ver- langsamt, die Letzteren lagen im Q2 rund 2 % unter dem Vorjahresniveau. Hinzu kommen noch temporäre Effekte der Ausgabenkürzungen beim Staat. Der Preisauftrieb im Gesundheitssektor hat sich deswegen dramatisch abgeschwächt. Insgesamt teilen wir die Meinung der Notenbank, dass sich die Dynamik bei der Teuerung in den kommenden Quartalen zunächst stabilisieren und dann 2014 moderat anziehen wird. Aufgrund von Basiseffekten dürfte die Gesamtteuerung im zweiten Halbjahr gegenüber Vorjahr aber zunächst noch einmal recht niedrig ausfallen.

-800 -600 -400 -200 0 200 400 200

250 300 350 400 450 500 550 600 650 700

2000 2002 2004 2006 2008 2010 2012

Erstanträge

(Monatsdurchschnitt, LS) Beschäf tigte in der Privatwirtschaf t Veränderung ggü. Vm.

(3-Monatsdurchschnitt, RS)

-1 0 1 2 3 4 5 6 7

-1 0 1 2 3 4 5 6 7

2000 2002 2004 2006 2008 2010 2012

Gesundheit - Dienstleistungen

Gesundheit - Waren Langf ristiger Durchschnitt

Patrick Franke Tel.: 069-91 32-47 38

Sonderfaktoren dämpfen temporär Arbeitsmarkt läuft!

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3 Charttechnik

Bund-Future: Korrekturbewegung bald zu Ende? Widerstände: 143,56 144,42 145,03

DMI Bund-Future (weekly) Unterstützungen: 142,23 141,55 141,30

Nachdem der Bund-Future bei 139,90 ein markantes Im- pulstief ausgebildet hat, setzte eine Korrekturbewegung ein, welche nahezu idealtypisch in den Bereich des 50%- Retracements führte. Bemerkenswert ist auch, dass sich in diesem Bereich eine massive Stauzone, einhergehend mit der 55-Wochen-Linie befindet, so dass es dem Kontrakt schwer fallen sollte, diese massive Hürde, zumindest im ersten Anlauf, zu überwinden. Dieser Eindruck wird auch von den noch immer negativ zu wertenden Indikatoren untermauert.

Quellen: Reuters, Helaba Volkswirtschaft/Research Christian Schmidt (Tel.: 069/9132-2388)

Euro: Gefahren auf der Unterseite überwiegen Widerstände: 1,3160 1,3190 1,3260

MACD EUR-USD (daily) Unterstützungen: 1,3006 1,2960 1,2920

Bei 1,2754 markierte der Euro sein Impulstief um im An- schluss eine recht dynamische Aufwärtskorrektur zu etablie- ren. Mit dem Ausbruch über die Regressionslinie beschleu- nigte sich die Bewegung und reichte bis zum 61,8%- Retracement. Der Fakt, dass dieses lediglich auf Intradaybasis überwunden werden konnte und gleichzeitig ein sehr langer oberer Schatten an der gestrigen Tagesker- ze entstand, lässt den Blick wieder nach unten richten.

Zumal auch die trendfolgenden Indikatoren im negativen Bereich verharren. Erstes Kursziel ist die Marke von 1,3006.

Quellen: Reuters, Helaba Volkswirtschaft/Research Christian Schmidt (Tel.: 069/9132-2388)

DAX: gelingt der Ausbruch über die 55-Tage-Linie? Widerstände: 8.271 8.340 8.377

DMI DAX (daily) Unterstützungen: 8.080 8.040 7.950

Dem Dax ist es gelungen, die Abwärtsbehelfslinie im Be- reich von 8.065 Zählern mit Hilfe einer Kurslücke nach oben zu überwinden. In der Folge wurde auch die für den mittel- fristigen Trend so bedeutende 55-Tage-Linie (aktuell bei 8.151) überschritten, was grundsätzlich positiv zu werten ist. Auf der anderen Seite ist noch immer eine ganze Reihe von Warnsignalen vorhanden, welche die Nachhaltigkeit der laufenden Bewegung in Frage stellen. Zu nennen sind z.B.

die schwachen Handelsumsätze und das widersprüchliche Indikatorenbild.

Quellen: Reuters, Helaba Volkswirtschaft/Research Christian Schmidt (Tel.: 069/9132-2388)

Die Ausführungen auf dieser Seite basieren ausschließlich auf einer charttechnischen Analyse.

Unsere fundamentalen Analysen gehen in diese Betrachtung nicht ein.

(7)

4 Helaba Kapitalmarktszenarien

In unserem Kapitalmarktausblick 2013 haben wir unsere Szenarien mit Beatles Songs unterlegt.

Im Hauptszenario „With a Little Help from My Friends“ (Eintrittswahrscheinlichkeit: 75 %) ge- lingt die von der Geld- und Finanzpolitik angelegte konjunkturelle Wende der Weltwirtschaft. Das Wachstum bleibt jedoch insgesamt verhalten. In den Industrieländern haben die Notenbanken mit ihren unkonventionellen Maßnahmen – allen voran den Anleihekäufen – zu einer Stabilisierung der Finanzmärkte und zu einer Rückkehr des Vertrauens beigetragen. Das Auseinanderbrechen des Eurosystems bzw. ein Kollaps des globalen Finanzsystems ist unwahrscheinlicher geworden.

Die Notenbanken stützen mit ihrer expansiven Politik und verzerren damit die Rentenmärkte, selbst wenn die Federal Reserve im zweiten Halbjahr 2013 ihr Kaufprogramm herunterfahren dürf- te. Dies sorgt zusammen mit einer allmählichen Belebung der Weltwirtschaft für nachlassende Risikoprämien. Insgesamt zeichnet sich im Jahresverlauf 2013 eine konjunkturelle Erholung ab.

Das globale BIP-Wachstum dürfte nur geringfügig auf jahresdurchschnittlich rund 3 % steigen. Der Risikoappetit der Anleger nimmt 2013 zu. Aktien erweisen sich als attraktivste Anlageklasse, wäh- rend Bundesanleihen die Gunst der Anleger verlieren. Der US-Dollar wird aufgrund der weniger expansiven US-Geldpolitik gegenüber dem Euro etwas zulegen können.

In unserem negativen Szenario „Yesterday“ (15 %) springt der Wachstumsmotor nicht an. Zu sehr sind Unternehmen über die hohe Staatsverschuldung verunsichert und scheuen sich, Risiken einzugehen. Die Notenbanken scheitern in ihren Bemühungen, die Risikoprämien nachhaltig zu drücken. Die Fehler der Vergangenheit lassen sich doch nicht einfach ganz wegmonetisieren.

Folglich kommt die Weltwirtschaft nicht in Schwung. Die Industrieländer geraten in ein deflationä- res Umfeld. Geopolitische Risiken könnten die Konjunktur zusätzlich belasten. Anleger suchen Sicherheit, wovon der US-Dollar und Anleihen mit höchster Bonität profitieren, während die Ak- tienmärkte unter Druck geraten.

In unserem positiven Szenario „Here Comes the Sun“ (10 %) schießen die Notenbanken übers Ziel hinaus: Der von der Geldpolitik weit geöffnete Kreditkanal sorgt dafür, dass der globale Investi- tionszyklus rasch an Breite und Tiefe gewinnt. Die üppige Liquiditätsausstattung befeuert nicht nur die Kapitalmärkte, sondern treibt sukzessive auch die Teuerung in der Realwirtschaft. Im Euro- raum wird die Krise damit schneller als erwartet überwunden, zumal weitere Konsolidierungsschrit- te in die Zukunft verschoben werden. Aktien und auch der Euro strahlen heller denn je, während deutsche Renten im Dunkeln bleiben.

Investmentszenarien Gesamtjahr 2013

Szenarien 2013 Wahrschein-

lichkeit Wachstum Inflation Renten

Deutschland Euro Aktien

With a Little Help

from My Friends 75%

Yesterday 15%

Here Comes the

Sun 10%

Quelle: Helaba Volkswirtschaft/Research Alternativszenario:

Here Comes the Sun Alternativszenario:

Yesterday Hauptszenario:

With a Little Help from My Friends

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5 Helaba Basisszenario mit Prognosetabelle

In unserem Hauptszenario „With a Little Help from My Friends“ gelingt 2013 die von der Geld- und Fiskalpolitik angelegte konjunkturelle Wende der Weltwirtschaft. Das Wachstum bleibt aber noch verhalten. Der einsetzende Lagerzyklus führt zur Belebung der Industriekonjunktur und die expansive Geldpolitik stützt den globalen Investitionszyklus. Das globale BIP-Wachstum beschleu- nigt sich erst im Verlauf von 2013. In den USA nimmt der konjunkturelle Gegenwind von der Fis- kalpolitik zwar zu, dennoch sollte ein BIP-Wachstum von rund 2 % realisiert werden. In der Euro- zone wurde das konjunkturbereinigte Defizit inzwischen kräftig zurückgeführt, so dass die Sparpo- litik nun weniger restriktiv wirkt. Für die gesamte Eurozone ergibt sich dennoch nach einer Schrumpfung von 0,5 % im letzten Jahr nochmals ein leichter Rückgang. Die Wirtschaft in Deutschland wird ausgehend vom niedrigen Ausgangsniveau im Jahresverlauf 2013 wieder stär- ker expandieren.

Inflation: Vor dem Hintergrund des insgesamt moderaten Wachstumsausblicks bestehen derzeit keine Inflationsrisiken. Zwar baut sich in den Schwellenländern ein gewisser Druck auf, der jedoch durch die Entwicklung in den Industrieländern mehr als ausgeglichen wird. Global werden die Ver- braucherpreise 2013 etwas weniger zulegen als im Vorjahr. Die Inflation dürfte sowohl in der Euro- zone als auch in den USA spürbar niedriger ausfallen.

Rentenmärkte: Der geringe Inflationsdruck erlaubt es den Notenbanken, ihre lockere Geldpolitik fortzusetzen. Die EZB hält sich die Option des Aufkaufprogramms von Staatsanleihen offen. Die Risikoaufschläge bei Staatsanleihen in den europäischen Krisenländern sinken im Jahresverlauf, bleiben aber von Rückschlägen begleitet. Die Luft für Bundesanleihen wird dünner. Bei einer zu erwartenden fortgesetzten Entspannung der Euro-Schuldenkrise ist mit einer rückläufigen Nach- frage nach extrem teuren deutschen Staatsanleihen zu rechnen. Der Konjunkturpessimismus nimmt ebenso ab wie der Rückenwind vom US-Rentenmarkt. Die Verzinsung 10-jähriger Staatsan- leihen wird 2013 in Deutschland zwischen 1,2 % und 2,2 % schwanken, in den USA zwischen 1,5 % und 2,5 %.

Euro: Die EZB nimmt mit ihrer Geldpolitik Unsicherheit aus dem Markt und reduziert die Angst vor dem Währungszerfall. Die sinkenden Risikoprämien auf Peripherieanleihen stützen die Gemein- schaftswährung. Die Eurozone sollte ihre Rezession überwinden, gleichwohl bleibt ein deutlicher Wachstumsvorsprung der USA. Die sehr expansive Geldpolitik der Fed in Form von Wertpapier- kaufprogrammen wird sich angesichts der widerstandsfähigen US-Konjunktur nicht unbegrenzt fortsetzen. Bereits im zweiten Halbjahr 2013 dürfte die US-Notenbank die Käufe herunterfahren, was dem US-Dollar einen Schub gibt. Der Euro-Dollar-Kurs dürfte sich 2013 im Bereich von 1,20 bis 1,37 bewegen.

Aktienmärkte: Aktien haben mit ihrem Anstieg seit der zweiten Jahreshälfte 2012 mittlerweile die massive Unterbewertung abgebaut. Damit ist die beste Phase für Aktien bereits vorbei. Gemessen an der eigenen Historie wie auch im Vergleich zu den gängigen Anlagealternativen erscheinen gerade deutsche und europäische Dividendentitel zwar noch immer moderat bewertet. Für nach- haltige Kurssteigerungen müssen sich nun aber die Ertragsperspektiven der Unternehmen aufhel- len. Da nach den Enttäuschungen der letzten Monate die Investoren die Hoffnung auf eine baldige Konjunkturerholung im Euroraum abgeschrieben haben, besteht mittelfristig Raum für positive Überraschungen. Die schon vergleichsweise offensive Positionierung weiter Anlegerkreise könnte sich allerdings als gewisse Kursbremse erweisen. Insgesamt ist damit das Potenzial für Aktien weitgehend ausgeschöpft (DAX-Spanne bis Jahresende: 7.700 bis 8.500 Punkte).

Geldpolitik dominiert Kapitalmärkte Weltwirtschaftliche Erholung im Jahres-

verlauf

Chance-Risiko-Verhältnis weitgehend ausgeglichen Geldpolitik dominiert Kapitalmärkte

(9)

Prognoseübersicht

p = Prognose; *Deutschland: kalenderbereinigt;

Quellen: EIU, Macrobond, Datastream, Helaba Volkswirtschaft/Research

2011 2012 2013p 2014p 2011 2012 2013p 2014p

Euroland 1,5 -0,5 -0,3 1,3 2,7 2,5 1,5 2,0

Frankreich 2,0 0,0 0,1 1,4 2,3 2,2 1,2 2,0

Italien 0,5 -2,4 -1,3 0,9 2,9 3,3 1,6 1,9

Spanien 0,4 -1,4 -1,5 0,8 3,1 2,4 1,6 1,9

Griechenland -7,1 -6,4 -4,0 0,5 3,1 1,0 -0,5 0,5

Irland 2,2 0,2 0,5 1,5 1,2 1,9 0,7 1,2

Portugal -1,6 -3,2 -2,5 0,5 3,6 2,8 0,5 1,0

Deutschland* 3,1 0,9 0,5 1,7 2,1 2,0 1,5 2,1

Großbritannien 1,1 0,2 0,9 1,5 4,5 2,8 2,6 2,3

Schw eiz 1,9 1,0 1,6 1,5 0,2 -0,7 -0,1 0,5

Schw eden 3,7 0,7 1,3 2,3 3,0 0,9 0,3 1,5

Polen 4,5 1,9 1,2 2,4 4,3 3,7 1,2 2,0

Ungarn 1,7 -1,7 -0,5 1,0 3,9 5,7 2,7 3,0

Tschechien 1,9 -1,3 -0,6 1,5 1,9 3,3 1,6 2,0

Russland 4,3 3,4 2,8 3,5 8,4 5,1 6,5 6,6

USA 1,8 2,2 2,0 2,7 3,1 2,1 1,5 1,7

Japan -0,5 1,9 1,6 1,3 -0,3 0,0 -0,4 2,0

Asien ohne Japan 6,5 5,3 5,5 6,0 5,9 4,5 5,0 4,5

China 9,3 7,8 7,7 7,9 5,4 2,6 3,0 2,8

Indien 6,4 4,0 5,5 6,5 8,9 9,2 9,0 8,0

Lateinamerika 4,3 2,8 3,0 3,5 7,5 7,0 7,0 6,5

Brasilien 2,7 0,9 2,5 3,5 6,6 5,4 6,5 5,5

Welt 3,5 2,8 2,9 3,6 4,0 3,1 2,8 3,0

reale Veränderung gg. Vorjahr in % Bruttoinlandsprodukt

Veränderung gg.

Vorjahr in % Verbraucherpreise

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