Das
meereschemische Labor des BSH in Sülldorf
Das BSH-Labor Sülldorf ist in nationalen, regionalen und europäischen Gremien des Meeresschutzes engagiert.
Dazu gehören unter anderem Gremien der europä- ischen Meeresstrategie-Rahmenrichtlinie (MSRL), der regionalen Meeresschutzkonventionen für Nordsee und Nord-Ostatlantik (OSPAR) und Ost- see (HELCOM) sowie Gremien des nationalen und regionalen Strahlenschutzes.
BSH Hamburg
Bernhard-Nocht-Str. 78 · 20359 Hamburg Telefon: 040 3190-0 · Telefax: 040 3190-5029 BSH-Labor Sülldorf
Wüstland 2 · 22589 Hamburg Telefon: 040 3190-3302 M3_001_Stand 11/16
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Überwachung und Bewertung der stofflichen Belastung der Meeresumwelt
Die Meeresumwelt ist vielfältigen Einflussfakto- ren ausgesetzt.
Welche Auswirkungen haben die Landwirtschaft, die Industrie und der Verkehr auf die Meere? Wie wirkt sich der Bau von Offshore-Windenergieanla- gen und die Verlegung von Kabeln und Pipelines aus? Werden schädliche Stoffe aus industriellen Prozessen und Anlagen in die Meere transportiert oder dort freigesetzt? Halten Schiffe die nationalen und internationalen Regelwerke und Übereinkom- men ein, die zum Beispiel das Einleiten von Öl ver- bieten oder die Verwendung von schwefelarmen Treibstoffen vorschreiben? Wie werden Umweltsün- der geahndet und identifiziert?
Dies sind Fragen, auf die das BSH-Labor Sülldorf zusammen mit deutschen und internationalen Part- nern Antworten sucht. Dabei liegt der Fokus der Arbeit des Labors auf stofflichen Fragen wie:
Welche Stoffe finden wir im Meerwasser? Wie hoch sind ihre Konzentrationen? Sind bei dem Eintrag von Pflanzenschutzmitteln und Insektenvernich- tungsmitteln zeitliche und räumliche Änderungen
zu erkennen? Gelangen auch Schwermetalle in das Meer? In welchem Zustand ist der Nährstoff- haushalt des Meeres? Liegen Überdüngung und Übersäuerung vor? Wird das Meer durch künstli- che Radioaktivität belastet? Wie stark belasten Schiffsabgase die marine Atmosphäre?
Zusammenfassend geht es um die Beantwortung der Frage: Ist der chemische Zustand unserer Meeresumwelt gut und wie kann dies bewertet wer- den? Dazu trägt das Labor Sülldorf auf vielfältige Weise bei.
Das BSH-Labor Sülldorf nimmt Proben auf See Die Wasser-, Schwebstoff- und Sedimentprobenah- men sind der Ausgangspunkt jeder Bewertung des chemischen Meereszustandes.
Das BSH-Labor Sülldorf betreibt marine Mess- netze
Auf Messstationen wird die Belastung der Meere durch künstliche Radioaktivität und der regelkon- forme Einsatz von Schiffskraftstoffen durch Fern- messungen der Zusammensetzung der Schiffsab- gase in Nahe-Echtzeit überwacht.
Das BSH-Labor Sülldorf untersucht marine Proben mit chemisch-analytischen und physikalischen Methoden.
Auf See gewonnene Proben werden im Labor mit modernsten Methoden der chemischen Spuren- und Ultraspurenanalytik untersucht.
Das BSH-Labor Sülldorf untersucht Meeresver- schmutzungen durch illegale Einleitungen und Unfälle
In Zusammenarbeit mit Überwachungsbehörden wie der Wasserschutzpolizei werden Verschmut- zungsproben (zum Beispiel Öl-Verschmutzungen) charakterisiert und mittels Vergleichsproben ge- richtsfest identifiziert.
Das BSH-Labor Sülldorf führt angewandte For- schungs- und Entwicklungsprojekte (F&E) durch F&E-Projekte dienen der Weiterentwicklung eige- ner Fähigkeiten und der Suche nach Antworten auf aktuelle, bisher nicht erfasste marine und maritime Probleme. Forschungsschwerpunkte liegen zurzeit in den Feldern chemischer Meereszustand, Schiff- fahrt und Umwelt, Offshore und Umwelt.