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Papier statt Silber. Helmut Caspar. Wie die 1807 von den Franzosen belagerte pommersche Festung Kolberg gegen Kleingeldmangel vorging

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Die Ruine der Marienkirche wurde nach dem Krieg nicht abge- tragen, sondern nach Übertragung an die katholische Kirche mit großer Sorgfalt nach alten Plänen wieder aufgebaut und auch mit seinerzeit sicher gestellten Kunstwerken ausgestattet.

Schwierige Zeiten im „Endkampf“ des Zweiten Weltkriegs vorhersehend, ließ NS-Propagandaminister Joseph Goebbels ab 1943, vor nunmehr 77 Jahren, mit großem Aufwand an kriegswichtigen Gütern und teuren Massenszenen von der Ufa ein Melodram herstellen, das als „der“ Durchhaltefilm der Nazizeit in die Geschichte einging. Der über 3000 Meter lange Farbfilm

„Kolberg“ war mit 8,5 Millionen Reichsmark eine der teuersten Produktionen der Nazizeit. Der von Veit Harlan inszenierte Streifen über den Widerstand der Bewohner der preußischen Festung Kolberg im Sommer 1807 gegen französische Belagerer wurde am 30. Januar 1945, dem zwölften Jahrestag der nationalsozialistischen „Machtergreifung“, uraufgeführt und von der Nazipresse bejubelt. Hitler, Goebbels und andere Naziführer versprachen sich von dem „Film der Nation“ wundersame Wirkungen für die Kriegsmoral. Doch die Zeit war längst abgelaufen, und die erhofften wehrkraftfördernden Effekte blieben

aus. Ende des Zweiten Weltkriegs wurde die zur Festung erklärte

Stadt von der Wehrmacht mit Unterstützung durch die Luftwaffe und Kriegsmarine verbissen verteidigt und auf der anderen Seite von der Roten Armee mit so genannten Stalinorgeln und anderen schweren Geschützen in Grund und Boden zerbombt und zerschossen. Polnische Soldaten eroberten am 18. März 1945 die ehemalige Ostseeperle Kolberg, die ein Bild des Schreckens mit vielen Toten und Verwundeten sowie einem Zerstörungsgrad von etwa 90 Prozent bot, wie man bei einem Rundgang durch das Zentrum erfährt.

An solchen Talern mit dem Bildnis König Friedrich Wilhelms III.

von Preußen und weiteren großen und kleinen Münzen herrsch- te 1807 im belagerten Kolberg Mangel, weshalb sich die Militär- und Stadtverwaltung zur Ausgabe der Kupons entschlossen.

Das mit „Colberg 1807 Zwei Groschen Unter Königl Garantie“

sowie mit drei Unterschriften gezeichnete Kolberger Notgeld ist eine numismatische Rarität ersten Ranges.

Papier statt Silber

Wie die 1807 von den Franzosen belagerte pommersche Festung Kolberg gegen Kleingeldmangel vorging

Als der preußische König Friedrich Wilhelm III. nach der verlorenen Schlacht von Jena und Auerstedt im Oktober 1806 mit seiner Familie vor den siegreichen Franzosen nach Ostpreußen floh und Kaiser Napoleon I. als Triumphator in Berlin einzog, war der Krieg noch nicht beendet. Bewohner der kleinen Festung Kolberg an der pommerschen Ostseeküste hielten im Sommer 1807 den französischen Belagerern stand. Da in der eingeschlossenen Stadt an der Persante das Kleingeld ausging, behalf man sich mit Notgeldzetteln, die zu den besonderen Kuriositäten der in dieser Hinsicht nicht armen preußischen Münz- und Geldgeschichte gehören. Hier einige Hintergründe über diese von Sammlern gesuchte Emission sowie über französische Medaillen, die die Siege des Kaisers Napoleon I. vor über 200 Jahren feiern.

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money trend Papiergeld Stärkung der Kriegsmoral

Deren Wiederaufbau geschah durch Rekonstruktion einiger historischer Bauten wie der gotischen Marienkirche und anderer Gotteshäuser, des Rathauses und verschiedener Bürgerhäuser, mehr aber durch Plattenbauten wie es sie auch in der DDR gab. In der Innenstadt hat man zahlreiche Gebäude im Duktus derer angelehnt, die dort früher standen, und auch das historische Straßenraster wurde weitgehend respektiert. Überall in der Stadt sieht man noch Reste von Befestigungsanlagen. Auf grünen Tafeln wird auf polnisch, englisch und deutsch die Geschichte der Stadt und einzelner Sehenswürdigkeiten erzählt, was als guter Service zu loben ist. Dass Kolberg früher preußisch beziehungsweise nach der Reichsgründung von 1871 deutsch war, erkennt man in der Stadt noch an großformatigen Reproduktionen alter Postkarten mit deutschen Aufschriften, die da und dort Erinnerungstafeln schmücken. Das ist nicht viel, aber immerhin wird die Tatsache nicht verschwiegen.

Wenn es um Stärkung der Kriegsmoral und die Entfachung von

„völkischen“ und antijüdischen Emotionen ging, kam Spitzenregisseur Veit Harlan zum Einsatz. Er hatte sich seinen Arbeitgebern Hitler und Goebbels bereits durch den Hetzstreifen

„Jud Süß“ (1940), den Historienfilm „Der große König“ über Friedrich II. von Preußen (1942) und andere als staatspolitisch wertvoll eingestufte Inszenierungen empfohlen und spielte blendend auf der Klaviatur der cineastischen Volksverführung. Das trug ihm das Wohlwollen seiner Auftraggeber ein, und so konnte es sich Harlan auch leisten, mitten im Krieg für „Kolberg“ von der Wehrmacht Regimenter auszuleihen und massenhaft ansonsten rationiertes, weil kriegswichtiges Material zu verbrauchen. Der Film schildert Episoden aus der Zeit der Okkupation Preußens durch die Franzosen nach dem Krieg von 1806, in dem Preußen als Verlierer auf der Strecke blieb.

Am 1. Juni 1943, nur wenige Monate nach der vernichtenden Niederlage der Wehrmacht in Stalingrad und der Ausrufung des totalen Kriegs, forderte Goebbels, der Großfilm Kolberg soll am Beispiel dieser Stadt zeigen, „dass ein in Heimat und Front geeintes Volk jeden Gegner überwindet.“ Der Herrscher über die Medien

und die Künste im „Dritten Reich“ ahnte, dass der Film genau in die militärisch-politische Landschaft passen wird, „die wir wahrscheinlich zu der Zeit zu verzeichnen haben werden, wenn dieser Film erscheint“. Wie Friedrich der Große niemals kapitulieren, immer an den Sieg glauben und das Letzte für ihn hergeben, lieber sterben als sich dem Feind ergeben - das war die Botschaft von „Kolberg“. Namhafte Künstler wie Heinrich George als zum Widerstand fest entschlossene Joachim Nettelbeck, Horst Caspar als forscher Festungskommandant August Neidhardt von Gneisenau und Paul Wegener als ängstlicher und unfähiger Oberst Ludwig Moritz von Lucadou und weitere Größen des NS-Films wurden aufgeboten, um den kriegsmüden Deutschen neuen Mut einzuhauchen.

„Wir kapitulieren nie“

Mit jener preußischen Niederlage im Herbst 1806 war für Preußen der Krieg gegen Frankreich nicht beendet, das gelang erst durch den Frieden von Tilsit im Juli 1807, durch den Preußen große Territorien und Landsleute verlor und riesige Kontributionszahlungen an das siegreiche Frankreich entrichten musste. Versteht sich, dass der siegreiche Kaiser Napoleon I. seine militärischen und politischen Erfolge und die vielen Eroberungen durch Medaillen feiern ließ. Stets ist er es, der über andere triumphiert und bestimmt, wie sie sich ihm unterzuordnen haben.

Der General, Erste Konsul und Kaiser war wie schon einer seiner Vorgänger auf dem französischen Thron, König Ludwig XIV., von Medaillen fasziniert. Er kannte ihre Wirkungen und förderte daher die „Histoire métallique“, also die auf geprägtem Metall dargestellte Geschichte. Schon vor seiner Krönung nahm Napoleon Bonaparte auf Bilder und Inschriften Einfluß und verwarf auch Vorlagen, die nicht seinen Vorstellungen entsprachen. Ihm stand als Rat- und Stichwortgeber in Kunst- und Medaillenfragen Baron Dominique- Vivant Denon zur Seite, ein Mann, der als Direktor des Musée Napoléon aus französisch besetzten Ländern zielgerichtet und skrupellos bedeutende Kunstwerke nach Paris entführen ließ. Der ehemalige königliche Kammerherr und Diplomat Denon war überzeugt, dass Medaillen „die einzigen Zeugnisse des Ruhms (sind), die alle Jahrhunderte überdauern“. Seine Signatur DENON DIR. (Denon direxit) unterstreicht seine Rolle als führender Kopf und Inspirator der Medaillenfolge, während die ausführenden Stempelschneider wie Andrieu, Brandt, Brenet, Droz, Galle, Gayrard, Jaley und Jeuffroy mit ihrem Namen und dem Zusatz F.

(fecit) als ausführende Künstler ausgewiesen sind.

Die Medaille von 1806 symbolisiert die kampflose Übergabe der preußischen Festungen Spandau, Stettin, Magdeburg und Küst- rin an das siegreiche Frankreich. Die Symbolfiguren lassen die Schlüssel fallen und ergeben sich kniefällig ihren Schicksal.

Eine Tafel zeigt die schweren Schäden, die die mittelalterliche Marienkirche Ende des Zweiten Weltkriegs und die ganze, zu 90 Prozent zerstörte Stadt an der Persante hinnehmen mussten.

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hinzufügen mussten. Der Kontrollbeamte Witt setzte mit roter Tinte seinen Namen hinzu, doch es gibt auch Scheine ohne ihn.

Das alles macht jedes Stück zu einem besonderen Unikat. Insgesamt hat man Scheine im Wert von 5200 Talern hergestellt, die teilweise erst nach dem Ende der Belagerung am 2. Juli 1807 ausgegeben und bis zum 1. Juni 1808 eingelöst werden konnten. Allerdings haben manche Kolberger das eine oder andere Exemplar als Andenken an eine schlimme Belagerungszeit aufgehoben, weshalb der Münz- und Papiergeldhandel ab und zu eine solche Rarität anbieten kann. In Museen und Münzkabinetten sind die Kolberger Notgeldscheine ebenfalls zu finden.

Eine Statistik besagt, dass 13 000 Stück zu zwei Groschen, 7400 zu vier Groschen und 8650 zu acht Groschen angefertigt wurden.

Ganz wohl war dem damaligen Kommandanten und späteren preußischen Heeresreformer und Generalfeldmarschall August Wilhelm Neidhardt von Gneisenau bei der Aktion nicht. Deshalb ließ er die Bewohner von Kolberg in einer Bekanntmachung vom 19. Juni 1807 wissen, dass die Aktion legal ist und die Münzzettel sogleich gegen klingender Scheidemünze eingewechselt werden sollen, „als wir Gelder erhalten und dies bewirken können.“

Eindringlich warnt die Kommandantur vor Fälschungen. Wer die Kupons nachmacht oder einen echten dergestalt verfälscht, dass er aushalten sollen. Aber der alte Reeder und Bierbrauer Joachim

Nettelbeck, den Heinrich George als gütigen, aber zu allem entschlossenen Übervater darstellt, richtet die Zaudernden und Verzagten auf. „Lieber in Trümmern begraben als kapitulieren“ ist sein Credo, das genau mit den Vorstellungen von Hitler und Goebbels übereinstimmt, alles zu zerstören und sein Leben zu wagen als sich mit dem Unvermeidbaren, mit einer bedingungslosen Kapitulation abzufinden und den Wahnsinn des Krieges zu

beenden. Dem an seinen Prinzipien eisern festhaltenden Filmhelden schließen sich die Mehrheit der Bewohner und die Soldaten an, während kapitulationswillige Angsthasen und Feiglinge auf der Strecke bleiben. Seht, so wird es Euch ergehen, wenn Ihr aufgeben wollt, lautet die Botschaft von „Kolberg“ an die Volksgenossen, denkt bloß nicht an Aufgabe und Kapitulation!

Wer heute die Hafen- und Kurstadt Kołobrzeg (Kolberg) an der polnischen Ostseeküste besucht, wird an verschiedenen Stellen an das Jahr 1807 erinnert. Nach ihrem Sieg über die preußische Armee bei von Jena und Auerstedt am 14. Oktober 1806 waren die Franzosen mit Napoleon I. an der Spitze nicht nur in Berlin eingezogen, derweil sich eine preußische Festung nach der anderen ihnen kampflos ergab und sich König Friedrich Wilhelm III. mit seiner Familie und dem Staatsschatz aus dem Staub machte. Nur noch Kolberg hielt dem Ansturm stand, und deshalb nutzte Goebbels dieses Beispiel, um den deutschen „Volksgenossen“

einzureden, dass unbedingtes Vertrauen in Hitlers Führungskraft den „Endsieg“ sichert.

Unter königlicher Garantie

Da im Mai 1807 in Kolberg bei der Belagerung akuter Kleingeldmangel herrschte, behalf man sich für die Bezahlung von Soldaten und Zivilisten mit Papiergeld, das den Hinweis „unter königlicher Garantie“ erhielt. Auf der Rückseite hat man das Notgeld mit dem Gouvernementsiegel beglaubigt. Die Notgeldscheine bestehen aus zerschnittenem Papier. Ausgegeben

wurden Zettel zu zwei, vier und acht Groschen, die von Schülern Sorgfältig nach alten Plänen wieder aufgebaut ist das neogotisch gestaltete Rathaus von Kolberg.

Napoleon I. förderte die Möglichkeiten von Medaillen zu seiner eigenen Verherrlichung und als Mittel der Kriegspropaganda.

Die Ausgabe von 1807 auf den Tilsiter Frieden zeigt vorn den französischen Kaiser sowie Zar Alexander I. von Russland mit Lorbeer bekränzt und hinten ganz bescheiden ohne Siegeszei- chen den preußischen König Friedrich Wilhelm III.

Die 1770 bis 1774 am Zusammenfluss der Persante und des Holzgrabens erbaute Morast-Redoute hieß bis 1945 Schill- Redoute nach dem preußischen Major Ferdinand von Schill, dem Kommandeur eines 1807 gegen die Franzosen

kämpfenden Freikorps.

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auf eine höhere Summe lautet, werde mit dem Tod bestraft, heißt es dort. Das gelte auch für denjenigen, der einen nachgemachten oder verfälschten Kupon an sich nimmt und ausgibt und dadurch das Publikum betrügt. Unter Strafe gestellt war auch Hehlerei, Anschaffung von Stempeln oder anderer erforderlicher Maßnahmen. Dass sich das unterzeichnende Königlich-preußische Gouvernement in der Bekanntmachung ausführlich mit Fälschungsfragen befasst, sagt nichts anderes, als dass es solche Versuche im belagerten Kolberg gegeben hat.

Gneisenau wies „Bedenklichkeiten“ der Kolberger gegenüber den ungewohnten Geldzeichen zurück und ließ den Magistrat unmissverständlich wissen: „An jeder belagerten Festung hat das Gouvernement alle Hoheitsrechte der Staates wahrzunehmen und dieselbe auf die vorteilhafteste Art für den Staat auszuüben. So wenig, als daraus eine Ungültigkeit der Münze entsteht, dass sie vom Oberhaupte des Staates nicht selbst geprägt worden, ebenso wenig ist es eine notwendige Erfordernis, dass wir die anzufertigen Kupons selbst anfertigen lassen.“ Dem Magistrat würden keine Unannehmlichkeiten entstehen, versicherte Gneisenau und betonte, für alle aus ihnen entspringenden Verbindlichkeiten einstehen zu wollen.

Zur Erleichterung des kleinen Geldverkehrs

Festungskommandant Gneisenau hatte einen rührigen Kolberger Bürger an seiner Seite - Joachim Nettelbeck. Der Reeder und Kommunalpolitiker organisierte den zivilen Widerstand und ging als Retter von Kolberg ehrenvoll in die Geschichte ein. Im Nazifilm „Kolberg“ ist es der von Heinrich George gespielte Nettelbeck, der den Verzagten Mut macht und zum Durchhalten bringt. In seinen Lebenserinnerungen schreibt Nettelbeck, eigentlich habe man Kanonenbronze zur Herstellung von Notmünzen verwenden wollen, was damals auch in anderen belagerten Städten Usus war. Wusste Nettelbeck, dass 1715 in der belagerten Hansestadt Wismar viereckiges Geld aus diesem Metall gefertigt wurde und dass man sich anderswo mit zerschnittenem Tafelsilber behalf, das mit Wappen, Zahlen und anderen Punzen zu Geld gemacht wurde? Das bleibt Spekulation, wohl aber ist glaubhaft, wenn Nettelbeck notiert, dass sich niemand in Kolberg aufs Münzenprägen verstand und auch die dafür nötigen Vorrichtungen nicht zur Verfügung standen. Er habe sich daran erinnert, dass man in Amerika unter Pflanzern „eine Art Papiergeld zur Erleichterung des kleinen Verkehrs“ benutzt hat. Sein Vorschlag, auch in Kolberg solches Ersatzgeld in Umlauf zu bringen fand bei der Obrigkeit Zustimmung. Bürgerschaft und die Militärverwaltung wurden zur Annahme der Scheine verpflichtet. In Preußen verfügte man bereist über einige Erfahrungen mit Banknoten, die aber in

der Bevölkerung ungern angenommen wurde, weil der Zahlungsverkehr viel besser und sicherer mit Gold-, Silber- und Kupfermünzen abgewickelt wurde.

Nicht alle Zettel seien eingelöst worden, schreibt Nettelbeck weiter. Manche Leute hätten sie als „Denkzeichen der überstandenen Drangsale innebehalten oder selbst über ihren Nennwert als Seltenheiten an zu uns hereinkommende sächsische Offiziere und andere Fremde verkauft.“ Da Kolbergs Belagerung alsbald durch einen Waffenstillstand nach der Schlacht bei Friedland vom 14.

Juni 1807 abgebrochen wurde und frisches Geld in die Stadt an der Persante gelangte, verschwanden die unscheinbaren und auch nicht fälschungssicheren Scheine im Orkus der Geschichte, bis auf diejenigen, die man als Andenken an eine schlimme Zeit aufgehoben hat.

Aus Kanonenmetall bestehen die Wismarer Belagerungs- münzen von 1715. Angesichts ihrer einfachen Machart ist auf Fälschungen zu achten.

Auf der Medaille von 1807 schreibt Gallia, von der Siegesgöttin Victoria assistiert, die französischen Siege über Preußen in das Buch der Geschichte.

Die Aufstellung der von Christian Daniel Rauch geschaffenen Denkmäler der Heerführer der Befreiungskriege von 1813 bis 1815 Yorck, Blücher und Gneisenau Unter den Linden in Berlin war 1855 die Ausgabe einer prunkvoll gestalteten Medaille wert.

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Inseratenteil_2015_Fruehwald_Buch_Umbruch_neu 09.04.15 19:10 Seite 237

dem Verlust aller 40 Handelsschiffe hat sich Kolberg erst ein halbes Jahrhundert später einigermaßen erholt.

Es kam in der Zeit Friedrichs des Großen selten vor, dass hochrangige Militärs und Zivilisten durch Medaillen geehrt wurden. Eine solche dem Oberst von der Heyde gewidmete Medaille aus dem Jahr 1760 kombiniert dessen Bildnis mit einer allegorischen Darstellung, bei der der Kriegsgott Mars die Angriffe eines feuerspeienden Ungeheuers abwehrt und dabei von Borussia, der Symbolfigur der preußischen Monarchie, unterstützt wird.

Dass der Verteidiger von Kolberg leibhaftig mit weiteren preußischen Militärs auf dem Sockel des Reiterdenkmals Friedrichs des Großen Unter den Linden steht, unterstreicht die hohe Anerkennung, die die Könige von Preußen diesem mit dem Orden Pour le Mérite ausgezeichneten Offizier zuteil werden ließ.

Ehrung für standhaften Kommandanten

Kolberg und Hinterpommern waren am Ende des Dreißigjährigen Kriegs durch den Westfälischen Frieden 1648 an das Kurfürstentum Brandenburg-Preußen gekommen. 1653 hat der Große Kurfürst Friedrich Wilhelm die obersten Landesbehörden für Hinterpommern eingerichtet, darunter die neue Pommersche Regierung, die Kammer, das Hofgericht und das Pommersche und Camminsche geistliche Konsistorium. Diese Landesbehörden gingen ein paar Jahre später in das pommersche Stargard. Während des Siebenjährigen Kriegs (1756 bis 1763) war der Landstrich ein Nebenkriegsschauplatz. Die Festung Kolberg wurde 1758 und 1760 den preußischen Truppen unter Oberst Heinrich Sigismund von der Heyde gegen russische Angreifer erfolgreich verteidigt. Als während einer viermonatigen Belagerung eine schützende Besatzungsarmee unter Friedrich Eugen von Württemberg infolge einer Hungersnot abgezogen war, musste Heyden die Festung im Dezember 1761 dem russischen General Pjotr Rumjanzew- Sadunaiski übergeben. Von den schweren Zerstörungen, dem Rückgang der Einwohnerzahl von über 5000 auf unter 4000 und

Einen Plan der pommerschen Festung in der Hand, hält Oberst von der Heyde mit anderen Militärs Wache auf dem Sockel des Friedrich-Denkmals Unter den Linden in Berlin.

Fotos/Repros: Caspar gewürdigt.

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