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Fact Sheet
Aktuelles zu Migration und Integration
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EU-Migration nach Österreich
Mobilität in der Europäischen Union ...
Zuwanderung aus EU-Staaten nach Österreich ...
Zu- und Abwanderung von EU-Staatsbürger/innen ...
Demographisches Profil von EU-Migrant/innen ...
Österreicher/innen in der EU ...
EU-Wahl 2014...
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Inhalt
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EU-Personenfreizügigkeit
Die EU-Personenfreizügigkeit bezeichnet das Recht von EU-Bürger/in- nen, ihren Arbeits- und Wohnort innerhalb der EU frei wählen zu dürfen.
Den EU-Bürger/innen steht es zu, in einem anderen Land Arbeit zu arbei- ten, ohne dass eine Arbeitserlaubnis erforderlich ist. Sie dürfen zu diesem Zweck dort wohnen und auch nach Beendigung des Beschäftigungsver- hältnisses dort bleiben. Sie werden gleich behandelt wie die Staatsange- hörigen des Aufnahmelandes – dies betrifft den Zugang zur Beschäfti- gung, Arbeitsbedingungen, andere Sozialleistungen und Steuervorteile.
Rund elf Millionen Unionsbürger/innen haben bereits von diesem Recht Gebrauch gemacht und leben in einem anderen EU-Land. Das Recht der Personenfreizügigkeit gilt ebenso für Familienangehörige von EU-Bürger/
innen, auch wenn diese nicht Staatsangehörige eines EU-Landes sind.
Die Freizügigkeit von Arbeitnehmer/innen ist nicht nur innerhalb der EU, sondern in allen Ländern des Europäischen Wirtschaftsraums (EWR) – also auch in Island, Liechtenstein und Norwegen – gewährleistet. Schwei- zer Staatsangehörige sind EU-Bürger/innen in Bezug auf die Freizügig- keitsrechte gleichgestellt. In bestimmten Berufen können die in einem EU-Land erworbenen beruflichen Qualifikationen auch in den anderen Ländern anerkannt werden.
Mobilität in der Europäischen Union
Rechtliche Grundlagen
Erstmals eingeführt wurde die Unionsbürgerschaft mit dem Vertrag von Maastricht im Jahr 1992, mit dem auch die Europäische Union gegründet wurde. 1995 führten die Schengener Abkommen zu einer allmählichen Ab- schaffung der Passkontrollen an den innereuropäischen Grenzen. Nach dem EU-Beitritt Kroatiens im Jahr 2013 leben heute in den 28 Mitgliedsstaaten rund 505 Millionen Einwohner/innen.
Aktuell garantieren mehrere Gesetze die EU-Freizügigkeit innerhalb der Europäischen Union. Die Freizügigkeit für Unionsbürger/innen ist in Artikel 21 des Vertrags über die Arbeitsweise der Europäischen Union (AEUV) und in Artikel 45 der EU-Grundrechtecharta geregelt. Neben dieser sogenannten Personenfreizügigkeit herrschen innerhalb der EU Warenver- kehrsfreiheit, Dienstleistungsfreiheit und freier Kapital- und Zahlungsver- kehr. Spezielle Ausprägungen der Personenfreizügigkeit sind sowohl die Arbeitnehmerfreizügigkeit (Art. 45 AEUV) als auch die Niederlassungsfrei- heit (Art. 49 AEUV).
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Zuwanderung aus EU-Staaten nach Österreich
Rund 8,5 Millionen Menschen leben in Österreich. Laut Statistik Austria ist der Anteil an ausländischen Staatsangehörigen von 2013 auf 2014 von ca. 11,9 Prozent auf 12,5 Prozent gestiegen. Derzeit (Stand: 1. Jänner 2014) leben eine Million ausländische Staatsangehörige in Österreich. Davon sind 517.190 Staatsbürger/innen eines der anderen 27 EU-Staaten. Laut jüngsten Informationen der Organisation für Wirtschaftliche Zusammen- arbeit und Entwicklung (OECD) stellt Österreich EU-weit das Land mit dem höchsten Anteil an EU-Bürger/innen an der Gesamtmigrations- bevölkerung dar.
Unter den EU-Staatsbürger/innen hierzulande sind die Deutschen 2014 zahlenmäßig die größte Gruppe (rund 165.000), gefolgt von kroatischen (62.000) und rumänischen (59.000) Staatsangehörigen. Die kleinste Community aus den 27 EU-Staaten in Österreich bilden Staatsbürger/in- nen Maltas (ca. 70), gefolgt von jenen Zyperns (150), Estlands (400) und Luxemburgs (700).
Teilt man die EU-Staatsangehörigen in die EU-Beitrittsstaaten vor bzw.
nach dem Beitritt 2004 ein, so sind Personen aus den neueren EU-Staa- ten (287.000) etwas stärker vertreten als jene aus den älteren EU-Staaten (rund 230.000).
Bevölkerung Österreichs nach Staatsangehörigkeit:
Insgesamt Nicht-Österreich EU-Staaten (27)
EU-Staaten vor 2004 (14)*
EU-Staaten seit 2004 (13)**
8.504.850 1.064.568 517.190 230.259 286.931
Top-10-Herkunftsstaaten von EU-Bürger/innen in Österreich:
* Belgien, Dänemark, Deutschland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Großbritannien und Nordirland (UK), Irland, Italien, Luxemburg, Niederlande, Portugal, Schweden, Spanien
** Bulgarien, Estland, Kroatien, Lettland, Litauen, Malta, Polen, Rumänien, Slowakei, Slowenien, Tschechi- sche Republik, Ungarn, Zypern
1. Deutschland 2. Kroatien 3. Rumänien 4. Polen 5. Ungarn 6. Slowakei 7. Italien 8. Bulgarien 9. Slowenien
10. Tschechische Republik
164.555 61.935 59.157 50.110 46.196 28.562 20.125 15.803 11.279 10.898
(Quelle: Statistik Austria; vorläufige Zahlen vom 1. Jänner 2014)
(Quelle: Statistik Austria; vorläufige Zahlen vom 1. Jänner 2014)
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Zu- und Abwanderung von EU-Staatsbürger/innen
Durch die EU-Freizügigkeit steht es EU-Bürger/innen frei, ihren Arbeits- und Wohnort nach Österreich zu verlagern. Davon profitieren die Bevöl- kerungsstruktur, der Arbeitsmarkt und die österreichische Wirtschaft.
Immerhin wandern sehr viele hochqualifizierte Arbeitskräfte aus der EU nach Österreich ein.
Der Wanderungssaldo – die Zahl der Zuzüge aus dem Ausland mi- nus der Zahl der Wegzüge ins Ausland – war bei den österreichischen Staatsangehörigen in den vergangenen Jahren stets negativ. Ein insge- samt positiver Saldo ergibt sich durch die Zuwanderung von ausländi- schen Staatsangehörigen. Zuletzt stieg der positive Wanderungssaldo von EU-Bürger/innen in Österreich von rund 25.000 (2011) auf 32.000 (2012).
Insbesondere Personen aus Ungarn (Wanderungssaldo: 6.609), Deutsch- land (6.229), Rumänien (5.358) und Polen (3.419) trugen 2012 mit ihrem Überschuss an Zuzügen – verglichen zu den Wegzügen – zu einem positiven Wanderungssaldo in Österreich bei.
Staatsangehörigkeit Wanderungssaldo
2008 2009 2010 2011 2012
Insgesamt 24.650 17.053 21.316 30.705 43.797
Österreich -9.492 -7.388 -7.182 -6.404 -7.414
Ausland insgesamt 34.142 24.441 28.498 37.109 51.211
EU 22.528 16.135 20.703 25.092 31.518
Quelle: Statistik Austria; Außenwanderung nach Staatsangehörigkeit 2008-2012 3535
0 5 10 15 20 25 30 35
Zuzüge nach Österreich 2012
Insgesamt: 140.358 Wegzüge aus Österreich 2012
Insgesamt: 96.561
Q.: StatiStik auStria, Wanderungsstatistik 2012.
Zuzüge nach Österreich und Wegzüge aus Österreich 2012 nach Staatsangehörigkeit
14.753 Österreich 22.167 Österreich
17.774 Deutschland
10.398 Deutschland 7.105 Polen
3.686 Polen 13.066 Ungarn
6.457 Ungarn 5.957 Slowakei
3.538 Slowakei
13.362 Rumänien Rumänien 8.004
Sonstige EU-Staaten/ 19.914 EWR/Schweiz
Sonstige EU-Staaten/ 12.228 EWR/Schweiz Ehem. Jugoslawien 15.480
(ohne Slowenien)
Ehem. Jugoslawien 10.530 (ohne Slowenien) Türkei 4.088
Türkei 3.151
Sonstige Staaten 28.859 Sonstige Staaten 15.255
Luxemburg Zypern Schweiz Irland Spanien Österreich Belgien Malta Norwegen Dänemark Griechenland Schweden Slowenien Großbritannien Deutschland Italien Niederlande Tschech. Rep.
Frankreich Ungarn Slowakei Polen
Q.: EurOStat.
Zuwanderung in EU-/EWR-Staaten 2001-2011 in ‰ der Bevölkerung
0 5 10 15 20 25 30 35 ‰
23,3 31,5 14,8 18,9
12,514,2 12,012,3 9,910,9
7,07,1 3,3 6,3 1,92,4 0,5 Q.: StatiStik auStria, Wanderungsstatistik.
Zuzüge aus dem Ausland und Wegzüge in das Ausland 1996-2012
160.000 140.000 120.000 100.000 80.000 60.000 40.000 20.000 0
1996 1997
1998
1999 2000 2001 2002
2003 2004 2005 2006 2007 2009 2011 2012 2010 2008
0 20000 40000 60000 80000 100000 120000 140000 160000
9,19,4 8,38,6 7,6 Zuzüge Drittstaatsangehörige
Zuzüge EU-/EWR-Staatsangehörige (ohne Österreich)
Zuzüge österreichische Staatsangehörige
Wegzüge Drittstaatsangehörige Wegzüge EU-/EWR-Staatsangehörige (ohne Österreich)
Wegzüge österreichische Staatsangehörige
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Demographisches Profil von EU-Migrant/innen
Alter
Das Durchschnittsalter der EU-Bürger/innen hierzulande ist tendenziell höher als jenes der österreichischen Gesamtbevölkerung (42,0 Jahre).
Besonders hoch ist das Durchschnittsalter bei Personen aus Italien (50,6 Jahre), Slowenien (53,3 Jahre) und der Tschechischen Republik (61,9 Jahre). Bei den hier lebenden Tschech/innen handelt es sich laut Statistik Austria größtenteils um Vertriebene, die in der Nachkriegszeit nach Österreich gekommen sind. Unterschiede zeigen sich auch zwischen den verschiedenen Beitrittsgruppen, wobei Personen aus den jüngsten EU-Ländern den niedrigsten Altersdurchschnitt aufweisen:
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-0,012-0,011-0,010-0,009-0,008-0,007-0,006-0,005-0,004-0,003-0,002-0,001 0,0000,0010,0020,0030,0040,0050,0060,0070,0080,0090,0100,011
0,6 0,6
0,8 0,8
1,0 1,0
% 1,2 0,4 0,2 0 0 0,2 0,4 1,2 %
0,6 0,6
0,8 0,8
1,0 1,0
% 1,2 0,4 0,2 0 0 0,2 0,4 1,2 %
10095 9085 8075 7065 6055 5045 4035 3025 2015 105 0 Q.: StatiStik auStria, Statistik des Bevölkerungsstandes.
Bevölkerung am 1.1.2013 nach alter, Geschlecht und Herkunft
Männer Alter in Jahren Frauen
Ausländer Österreicher
Ausländerinnen Österreicherinnen
Bevölkerung mit Migrationshintergrund 2012 nach altersgruppen
Bevölkerung insgesamt (in 1.000)
Bevölkerung nach Altersgruppen 0 bis 19
Jahre 20 bis 39
Jahre 40 bis 64 Jahre 65 und
mehr J.
Gesamtbevölkerung 8.352 20,4% 26,2% 36,1% 17,3%
Kein Migrationshintergrund 6.773 20,1% 24,4% 36,6% 18,9%
Mit Migrationshintergrund 1.579 21,6% 33,8% 34,2% 10,5%
Erste Generation 1.167 7,0% 37,9% 42,7% 12,4%
Zweite Generation 412 63,0% 22,0% 10,1% 4,9%
Q.: StatiStik auStria, Mikrozensus-arbeitskräfteerhebung 2012, Jahresdurchschnitt über alle Wochen.
– Bevölkerung in Privathaushalten.
Bevölkerung ausländischer Herkunft
-0,012-0,011-0,010-0,009-0,008-0,007-0,006-0,005-0,004-0,003-0,002-0,001 0,0000,0010,0020,0030,0040,0050,0060,0070,0080,0090,0100,011 10095
9085 8075 7065 6055 5045 4035 3025 2015 105 0
Männer Alter in Jahren Frauen
Bevölkerung österreichischer Herkunft
Q.: StatiStik auStria, Statistik des Bevölkerungsstandes.
Durchschnittsalter der Bevölkerung ausländischer Herkunft am 1.1.2013
0 10 20 30 40 50 60
Durchschnittsalter in Jahren
0 10 20 30 40 50 60
Gesamtbevölkerung Bevölkerung ausländischer Herkunft Ausländische Staatsangehörige Im Ausland Geborene mit öster- reichischer Staatsangehörigkeit Nach Herkunftsregion EU-Staaten vor 2004 (14) EU-Beitrittsstaaten 2004 (10) EU-Beitrittsstaaten 2007 (2) EWR/Schweiz Ehem. Jugoslawien (ohne Slowenien) Türkei Sonstige europäische Länder Afrika Nordamerika Lateinamerika Asien Australien und Ozeanien
42,0 40,3 35,1
50,4
43,6 45,9 36,9
44,6 40,3 36,8 31,6
34,9 38,7 37,1 36,2
39,4
Geschlecht
Im Jahr 2013 lebten 214.496 EU-Bürgerinnen und 201.526 EU-Bürger in Ös- terreich (Anm.: Staatsangehörige aus Kroatien wurden hier noch nicht ein- bezogen). Somit sind 51,5 Prozent der 416.022 EU-Bürger/innen hierzulande weiblich und 48,5 Prozent männlich.
Geburten
Hier lebende EU-Bürgerinnen bekommen im Schnitt mehr Kinder als Öster- reicherinnen: Österreichische Frauen gebaren 2012 im Schnitt 1,34 Kinder, bei Frauen aus den anderen EU-Staaten lag die durchschnittliche Kinderzahl bei 1,5. Kaum Unterschiede gibt es beim Alter bei der Geburt ihres ersten Kindes: Das durchschnittliche Alter der Österreicherinnen liegt diesbezüglich bei 29,1 Jahren, jenes der EU-Bürgerinnen bei 28,9 Jahren.
Einbürgerungen
2013 wurden insgesamt 1.064 Personen aus 27 EU-Staaten in Österreich eingebürgert. Davon stammten 194 aus den EU-Staaten, die vor 2004 beige- treten sind und 870 aus Staaten, die seit 2004 EU-Mitgliedsstaaten sind.
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Demographisches Profil von EU-Migrant/innen in Österreich
Bildung und Sprache
Das Bildungsniveau von ausländischen Staatsangehörigen in Österreich ist in den letzten Jahrzehnten gestiegen. Rund 26 Prozent der Bevölke- rung mit Migrationshintergrund aus EU/EWR/Schweiz verfügten 2012 über einen Hochschulabschluss (Gesamtbevölkerung: 15,4 Prozent).
Rund 20 Prozent (226.547) der Schüler/innen in Österreich hatten im Schuljahr 2012/13 eine andere Umgangssprache als Deutsch. Unter den Top-10-Umgangssprachen fanden sich auch Sprachen aus EU-Staaten:
Etwa 12.491 Schüler/innen sprachen Kroatisch, 10.625 Rumänisch, 6.146 Polnisch und 5.497 Ungarisch.
Studierende
Im Wintersemester 2013 waren laut dem Wissenschaftsministerium an den öffentlichen Universitäten hierzulande 55.035 (rund 69 Prozent) aller ausländischen Studierenden EU-Staatsbürger/innen. An den Fachhoch- schulen waren im Wintersemester 2013 unter allen ausländischen Studie- renden 4.948 (74 Prozent) EU-Staatsbürger/innen, an den privaten Unis 1.799 (63 Prozent; im Wintersemester 2012).
Arbeit und Einkommen
Die Arbeitslosigkeit in Österreich steigt insbesondere bei Personen mit niedrigen formalen Qualifikationen. Gerade in Bereichen, in denen
Personen mit niedriger formaler Qualifikation tätig sind, lässt die Aufnah- mekapazität nach und die Erwerbsquoten sinken. Da in den vergangenen Jahren relativ viele Hochqualifizierte aus den EU-Staaten zugewandert sind, betrifft sie die steigende Arbeitslosigkeit nicht überproportional stark.
2012 waren durchschnittlich 6,5 Prozent der Österreicher/innen arbeitslos.
Bei den Angehörigen der EU- und EWR-Staaten sowie der Schweiz waren es mit 6,7 Prozent geringfügig mehr, bei den ausländischen Staatsbürg/in- nen insgesamt betrug die Arbeitslosgenquote 9,7 Prozent.
2012 waren in Österreich 13,3 Prozent der Erwerbstätigen selbstständig. Be- reinigt man die Zahlen um die Selbstständigen in der Landwirtschaft, belief sich der österreichische Gesamtwert auf 9,1 Prozent. Bei selbstständigen Zuwander/innen waren Personen aus der EU, dem EWR und der Schweiz die Spitzenreiter: Sie wiesen außerhalb der Landwirtschaft eine Selbststän- digenquote von 14,4 Prozent auf. Bei den ÖsterreicherInnen ohne Migrati- onshintergrund waren es ohne den Landwirtschaftssektor nur 9,0 Prozent.
Ganzjährig erwerbstätige ausländische Staatsangehörige verdienten im Jahr 2011 durchschnittlich 18.798 Euro netto. Das sind rund 84 Prozent des mittleren Netto-Jahreseinkommens in Österreich (22.346 EUR). Öster- reichische Staatsangehörige verdienten mit durchschnittlich 22.764 Euro etwas mehr als Bürger/innen der vor 2004 der EU beigetretenen Staaten, der sonstigen EWR-Staaten und der Schweiz (22.235 Euro). Angehörige der seit 2004 beigetretenen EU-Staaten verdienten mit 18.687 Euro im Jahr deutlich weniger.
7 Geschätzte 530.000 Österreicher/innen leben derzeit im Ausland. Eine
genaue Zahl gibt es laut Außenministerium nicht. Das liegt daran, dass ein dauernder Aufenthalt im Ausland nicht amtlich registriert werden muss. Rund 390.000 Österreicher/innen sind bei den Vertretungsbehör- den (Botschaften) im Ausland registriert – ca. 318.000 davon sind wahl- berechtigt.
Die meisten Auslands-Österreicher/innen sind in Deutschland (243.000) ansässig, gefolgt von der Schweiz (60.000), den USA (27.000), Großbri- tannien (25.000), der Republik Südafrika (18.000), Australien und Argen- tinien (je 15.000). Laut dem Auslandsösterreicher-Weltbund verteilen sich die Österreicher relativ gleichmäßig über die EU-Mitgliedsstaaten – als Zielland sticht nur Deutschland heraus. 40.000 bis 50.000 österreichi- sche Staatsangehörige sind Mitglieder beim Auslandsösterreicher-Welt- bund.
Zudem sollen noch einige Hunderttausende „Herzens-Österreicher/Innen“
im Ausland leben. Dabei handelt es sich um Personen ohne österreichi- sche Staatsbürgerschaft, die sich aufgrund ihrer früheren österreichi- schen Staatsbürgerschaft, wegen ihrer Vorfahren oder anderer Verwand- ter oder aus anderen Gründen Österreich besonders verbunden fühlen.
Österreicher/innen in der EU
EU-Migration nach Österreich
35 35
0 5 10 15 20 25 30 35
Zuzüge nach Österreich 2012
Insgesamt: 140.358 Wegzüge aus Österreich 2012
Insgesamt: 96.561
Q.: StatiStik auStria, Wanderungsstatistik 2012.
Zuzüge nach Österreich und Wegzüge aus Österreich 2012 nach Staatsangehörigkeit
14.753 Österreich 22.167 Österreich
17.774 Deutschland
10.398 Deutschland 7.105 Polen
3.686 Polen 13.066 Ungarn
6.457 Ungarn 5.957 Slowakei
3.538 Slowakei
13.362 Rumänien Rumänien 8.004
Sonstige EU-Staaten/ 19.914 EWR/Schweiz
Sonstige EU-Staaten/ 12.228 EWR/Schweiz Ehem. Jugoslawien 15.480
(ohne Slowenien)
Ehem. Jugoslawien 10.530 (ohne Slowenien) Türkei 4.088
Türkei 3.151
Sonstige Staaten 28.859 Sonstige Staaten 15.255
Luxemburg Zypern Schweiz Irland Spanien Österreich Belgien Malta Norwegen Dänemark Griechenland Schweden Slowenien Großbritannien Deutschland Italien Niederlande Tschech. Rep.
Frankreich Ungarn Slowakei Polen
Q.: EurOStat.
0 5 10 15 20 25 30 35 ‰
23,3 31,5 14,8 18,9
12,514,2 12,012,3 9,910,9
7,07,1 3,3 6,3 1,92,4 0,5 Q.: StatiStik auStria, Wanderungsstatistik.
160.000 140.000 120.000 100.000 80.000 60.000 40.000 20.000 0
1996 1997
1998 1999
2000 2001
2002 2003 2004 2005 2006 2007 2009 2010 2011 2012 2008
0 20000 40000 60000 80000 100000 120000 140000 160000
9,19,4 8,38,6 7,6 Zuzüge Drittstaatsangehörige
Zuzüge EU-/EWR-Staatsangehörige (ohne Österreich)
Zuzüge österreichische Staatsangehörige
Wegzüge Drittstaatsangehörige Wegzüge EU-/EWR-Staatsangehörige (ohne Österreich)
Wegzüge österreichische Staatsangehörige
Im Jahr 2012 zogen über 22.000 österreichische Staatsangehörige ins Aus- land. Somit machten Österreicher/innen fast ein Viertel der Wegzüge aus Österreich aus.
Wegzüge 2012 nach Staatsangehörigkeit:
Quelle: Statistik Austria, Wanderungsstatistik 2012
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Daten und Fakten zur Wahl
Bei der Europawahl von 22. bis 25. Mai 2014 wählen Bürger/innen der Eu- ropäischen Union (EU) die Abgeordneten des Europäischen Parlaments. Die 28 Mitgliedstaaten können innerhalb dieser Periode den Wahltag bzw.
die Wahltage selbst bestimmen. In Österreich wird am 25. Mai gewählt.
Die Wahl findet seit 1979 alle fünf Jahre statt.
Insgesamt werden 751 Europa-Abgeordnete gewählt, 18 davon aus Öster- reich. Das Wahlalter in Österreich beträgt 16 Jahre. Wahlberechtigt sind österreichische Staatsbürger/innen mit Hauptwohnsitz in Österreich und Auslands-Österreicher/innen, also österreichische Staatsbürger/innen mit Hauptwohnsitz im Ausland. Diese müssen in der Europa-Wählere- videnz einer österreichischen Gemeinde eingetragen sein. Ebenso sind nicht-österreichische EU-Bürger/innen mit Hauptwohnsitz in Österreich wahlberechtigt, sofern sie in der Europa-Wählerevidenz eingetragen sind.
Sitzverteilung im Europäischen Parlament
Die Sitzverteilung im Europäischen Parlament beruht auf dem Prinzip der „degressiven Proportionalität“. Grundsätzlich gilt, dass größere Staaten mehr Abgeordnete stellen als kleinere Staaten. Allerdings wer- den die Sitze nicht direkt nach der Einwohnerzahl der jeweiligen Länder aufgeteilt. Sonst könnten Länder wie Malta oder Luxemburg nicht einmal einen Abgeordneten stellen und ihre Interessen wären im Parlament nicht vertreten. Deshalb wurde für das Europäische Parlament eine
EU-Wahl 2014
Mindestgröße der nationalen Delegationen festgelegt: Jedes Land darf mindestens sechs Sitze stellen. Dadurch soll gewährleistet werden, dass auch die Parteienvielfalt der kleineren Staaten repräsentiert werden kann.
Damit die Zahl der Abgeordneten einwohnerreicher Länder keine beliebige Größe erreichen kann, wurde eine Maximalzahl bestimmt: Jedes Mitglieds- land darf höchstens 96 Abgeordnete entsenden.
Wahlberechtigte
Insgesamt 6.410.390 Personen sind in Österreich wahlberechtigt. Diese Zahl schließt sowohl Österreicher/innen, Auslands-Österreicher/innen als auch nicht-österreichische EU-Bürger/innen mit Hauptwohnsitz in Österreich mit ein. 3.321.826 davon sind Frauen und 3.088.564 Männer. Von den rund 6,4 Millionen Wahlberechtigten sind 34.767 Auslands-Österreicher/innen und 33.183 andere EU-Staatsbürger/innen, die in Österreich ansässig sind.
Allein in Wien leben rund 8.200 wahlberechtigte EU-Staatsbürger/innen. Die Top-5-Herkunftsstaaten der EU-Staatsbürger/innen im wahlberechtigten Alter hierzulande sind Deutschland (142.632), Kroatien (52.522), Rumänien (46.929), Polen (42.363) und Ungarn (39.259).
IMPRESSUM
Impressum und Offenlegung gemäß §§ 24 und 25 MedienG; Medieninhaber, Herausgeber, Redaktion und Her- steller: Österreichischer Integrationsfonds – Fonds zur Integration von Flüchtlingen und MigrantInnen (ÖIF), Schlachthausgasse 30, 1030 Wien, T.: +43 (0) 1 7101203 – 100, E.: mail@integrationsfonds.at; Verlags- und Herstellungsort: Schlachthausgasse 30, 1030 Wien; Offenlegung: Sämtliche Informationen über den Medien- inhaber und die grundlegende Richtung dieses Mediums können unter www.integrationsfonds.at/impressum abgerufen werden. Erstellt in Kooperation mit der Medien-Servicestelle Neue Österreicher/innen (MSNÖ).
Inhaltliche Aufbereitung: Medien-Servicestelle Neue Österreicher/innen (MSNÖ). Veröffentlicht im Mai 2014.