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Bleigehalt in der Atmosphäre

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Academic year: 2021

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(1)

2 Umweltkompartiment Luft

(2)

Die Erdatmosphäre wird entsprechend ihres

Temperaturverlaufs in mehrere Schichten eingeteilt:

Die Troposphäre von 0 km bis zwischen 7 km (Polargebiete) und 17 km (Tropen), begrenzt durch die Tropopause

die Stratosphäre bis 50 km, begrenzt durch die Stratopause,

die Mesosphäre bis zur Mesopause (zwischen 80 und 85 km),

die Thermosphäre bis über 500 km und die Exosphäre bis etwa 10 000 km.

O3 …y-Strahlungseinfluss Temperaturprofil

(3)

Funktionen der Atmosphäre

• Schutz vor Strahlung aus dem Weltall

Absorption von energiereicher Partikelstrahlung (Kernreaktionen), Röntgen- und UV-Strahlung (Strahlung im Bereich von 400 - 40 nm Wellenlänge)

UV-A λ = 400 - 320 nm UV-B λ = 320 - 280 nm UV-C λ = 280 - 40 nm

• Wärmepuffer (Durchlässigkeit für Sonnenlicht, Rückhaltung von Wärmestrahlung)

- Ausgleich zwischen Tag und Nacht

- “hebt” durchschnittliche Temperatur von -18°C auf +15°C

• Wärmetransport (aus Äquatorgegenden in gemäßigtere Breiten)

• Wassertransport

• “Stickstoff-, CO2 - und Sauerstoffspeicher“

• Schutz vor kleinen bis mittleren Meteoriten

• “Atmosphärenchemie" (Photolyse, Radikalreaktionen, Oxidation)

• Verteilung und Abbau von Schadstoffe

(4)

Mittlere Zusammensetzung von trockener Luft in der Troposphäre

Bestandteil Volumenanteil [%]

Stickstoff 78,08

Sauerstoff 20,95

Argon 0,934

Neon 0,001 8

Helium 0,000 5

Krypton 0,000 1

Xenon 0,000 009

Kohlenstoffdioxid 0,035

Methan 0,000 17

Distickstoffmonooxid 0,000 03

Kohlenstoffmonooxid 0,000 02

Wasserstoff 0,000 05

Ozon * 0,000 001

* zeigen starke zeitliche Fluktuationen

(5)

Bleigehalt in der Atmosphäre

Bereich Gehalt (mg/m

3

)

Reinluftgebiete < 0,01 Ländliche Gebiete < 0,2

Ballungsgebiete 0,2... 2,0 Nähe Verhüttungsbetrieb 1...20

Blutbleikonzentration (Erwachsener derzeit):

10µg/100 mL

(6)

Schwebstoffe

Seesalzkerne Wasser

Sand (in Nebel, Wolken)

Ruß (in Rauch)

feste flüssige

(7)

- Effekt des Ozons:

* „positives“ Ozon

* „negatives“ Ozon

- Treibhauseffekt:

* natürlicher Treibhauseffekt:

* anthropogener Treibhauseffekt:

Einfluss des Treibhauseffektes und Ozons

(8)

Treibhauseffekt:

durch den Eintrag von CO2 , Methan, Ozon, Stickoxiden, Wasserdampf wird die Abstrahlung langwelliger Strahlung verhindert.

natürlicher Treibhauseffekt:

Bedingung für irdisches Leben (Erwärmung um 32,4o )

anthropogener Treibhauseffekt:

vermehrter Eintrag der Treibhausgase durch Verbrennung,

Rodung der Wälder, mineralische Dünger, industrielle Produktion (Erwärmung um 0,6o )

(9)

Anthropogener Treibhauseffekt – II

Konsequenzen:

- Luftverschmutzung, Eintrag klimarelevanter Gase;

entspricht einer zusätzlichen Energiezufuhr von ca. 2,5 W/m2

-> Folge: Erwärmung der Oberflächentemperatur in den letzten 100 Jahren um 0,5-0,6o

-> Gegenmaßnahmen:

- Reduktion der Luftverschmutzung durch Aerosole und Stäube (Energiereduktion auf ca. 2,0 W/m2)

- sofortige Verringerung des Eintrages klimarelevanter Treibhausgase aber: - starke zeitliche Verzögerung der Wirkung macht sofortiges Handeln

erforderlich (neues GGW bei N2 O, CO2 : mehrere hundert Jahre;

CH4 : etwa 30 Jahre)

- Stabilisierung des Gehalts an klimarelevanten Spurengasen auf heutigem Niveau erfordert:

* Senkung der CH4 -Emission um 10-15%

* Senkung der N2 O-Emission um 85%

* Senkung der anthropogenen CO2 -Emission um 55%

(10)

Eigenschaften des Ozons (O

3

)

- farbloses Gas

- Siedepunkt - 1120C

- Ozonmolekül: 3 Sauerstoffatome im Winkel von 116,70,

Bindungslänge 0.1278 nm, stark delokalisierte Π - Bindung - starkes Oxidationsmittel

- stark endotherme Verbindung

- absorbiert Strahlung im UV und IR-Bereich

(in großen Höhen Absorption der harten UV-Strahlung der Sonne 242 – 310 nm)

-kann photolytisch gebildet und auch zersetzt werden (O + O2 Î O3 , λ<242 nm , M / O3 + OÎ 2 O2 , λ< 360 nm)

(11)

Charakteristik der Ozonschicht

Dobson-Einheit (DE) 1 DE = 0,01 atm mm

= 0,01 . 1,013 bar mm

100 DE entsprechen einer Ozonsäule von 1 mm Dicke.

Die Gesamt-Ozonsäule, also die Ozonschicht, die entstünde, wenn das Ozon von ca. 300 DE auf Normalbedingungen (1013 mbar und 00C) gebracht würde, hat im Jahresmittel eine Dicke

von nur ca. 3 mm

(12)

Ozon in der Atmosphäre

ca. 10 km Stratosphäre um 25 km

Troposphäre Ozonschicht

Ozonverunreinigung

(„Gutes Ozon“)

(„Schlechtes Ozon“)

(13)

Ozonbildung

- 90% des atmosphärischen Ozons befinden sich in der Stratosphäre - maximale O3 -Konzentration bei etwa 25 km Höhe

- maximale Konzentration: 1013 Moleküle/cm3

770 μg/m3

359 ppb

- Dobson-Einheit (Dobson-Unit, D.U.): bezeichnet die fiktive Dicke der Ozonschicht unter Normalbedingungen (100 D.U. = 1 mm)

- zwischen Bildung und Zersetzung besteht ein sensibles Gleichgewicht, das durch anthropogene Emissionen (z.B. FCKW, NO2 , u.a.) gestört wird

(14)

Stratosphärenchemie - Ozonschicht

= Bereich oberhalb der Tropopause (8 - 17 km Höhe) - charakteristisch: energiereiche UV-C-Strahlung

- wesentliche Reaktionen:

- Ozonbildung und Ozonzersetzung

- Bildung des sehr reaktionsfähigen „Singulettsauerstoffs“, O(1D) - UV-Adsorption führt zur Erwärmung der Stratosphäre

(15)

Stratosphäre: Ozonbildung

Startreaktion: O2 2 •O•

Bildung: •O• + O2 O3

Zersetzung: O3 •O•(1D) + O2 Nettoreaktion: •O• + O3 O2 + O2

M = Stoßpartner

h • ν

M

h • ν

(16)

Ozonabbau

- natürlicher Ozonabbau infolge UV-Strahlung - katalytische Zersetzung

- große Rolle spielen organische Halogenverbindungen - HCl lagert sich an Eiskristalle (Stratosphärenwolken!!) an

und wird langsam in die Troposphäre transportiert - radikalischer Rest •R reagiert zu unterschiedlichen

Verbindungen weiter

(17)

Stratosphäre: Ozonabbau

Radikalerzeugungsreaktion: R-Cl •Cl + •R Kettenreaktion: •Cl + O3 ClO• + O2

ClO• + •O• O2 + •Cl

Nettoreaktion: O3 + •O• 2 O2

Radikal-Übertragung: •Cl + RH HCl + •R Speicherform: •ClO + •NO2 ClONO2

M = Stoßpartner

h • ν

M

(18)

Stratosphärenchemie - Ozonschicht

= Bereich oberhalb der Tropopause

- 90% des atmosphärischen Ozons befinden sich in der Stratosphäre - charakteristisch:

Absorption energiereicher UV-Strahlung - wesentliche Reaktionen:

- Ozonbildung und Ozonzersetzung

- Bildung des sehr reaktionsfähigen „Singulettsauerstoffs“, O(1D) - UV-Adsorption führt zur Erwärmung der Stratosphäre

- zwischen Bildung und Zersetzung besteht ein sensibles Gleichgewicht, das durch anthropogene Emissionen (z.B. FCKW, NO2 , u.a.) gestört wird

(19)

- Effekt des Ozons:

- Jahreszeitlicher Gang der Ozon-Konzentration,

- Störung dieses Gleichgewichtes durch anthropogene Emissionen, - Trend/Schwankungen schwierig vorauszusagen.

Grau: Mittel ab 1971 Rot: 2009

Grün: 2008

(20)

Stratosphäre: Ozonbildung

Startreaktion: O2 2 •O•

Bildung: •O• + O2 O3

Zersetzung: O3 •O•(1D) + O2 Nettoreaktion: •O• + O3 O2 + O2

M = Stoßpartner, können Reaktion beeinflussen

h • ν

M

h • ν

(21)

Ozonabbau

- natürlicher Ozonabbau infolge UV-Strahlung - katalytische Zersetzung

- große Rolle spielen organische Halogenverbindungen - HCl lagert sich an Eiskristalle (Stratosphärenwolken!!) an

und wird langsam in die Troposphäre transportiert - radikalischer Rest •R reagiert zu unterschiedlichen

Verbindungen weiter

(22)

Stratosphäre: Ozonabbau

Radikalerzeugungsreaktion: R-Cl •Cl + •R Kettenreaktion: •Cl + O3 ClO• + O2

ClO• + •O• O2 + •Cl

Nettoreaktion: O3 + •O• 2 O2

Radikal-Übertragung: •Cl + RH HCl + •R Speicherform: •ClO + •NO2 ClONO2

Chlornitrat

M = Stoßpartner

h • ν

M

(23)

Ozonloch

- extreme Kälte der Südpolarregionen, sehr geringer Luftaustausch, keine Sonneneinstrahlung im Polarwinter ⇒ Herausbildung

„polarer stratosphärischer Wolken“ (HNO3 /H2 O-Aerosole)

- Anlagerung der wenig aktiven Verbindungen HCl und ClONO2

an die Eiskristalle und Umwandlung in Cl2 und HOCl (hypochlorige Säure)

- im Polarfrühling Spaltung in Chloratome, Abbau des Ozons, Störung des Gleichgewichts von Bildung und Abbau

NASA: September 2006

(24)

Ozonloch

Im Dunklen: Im Licht der Frühjahrssonne:

- Bildung von polaren - Aktivierung ozonabbauender

stratosphärischen Teilchen wie Cl, ClO, NO, NOx

Wolken aus HNO3 und H2 O

- Bildung von - Katalytischer Ozonabbau

Reserviorgasen wie Cl2 , HOCl, HCl oder ClONO2

Stratosphäre 9 km

--- Troposphäre

Kalter Isolierter Polarwirbel

Antarktis

(25)

Troposphärenchemie (Photochemie)

„Ozonsmog“

• In die Troposphäre wird fast nur Licht mit Wellenlängen > 300 nm eingestrahlt

• fast alle Gase sind in dynamische Kreisläufe einbezogen - geringe Energie des Lichts kann nur noch bestimmte

Bindungen spalten (z.B. •NO2 )

- O3 -Bildung aus •NO2 läuft sehr schnell ab (mittlere Lebens- dauer von NO2 an einem wolkenlosen Tag: 2 min)

• Produkte: O3 , •O• (1D), •OH-Radikal (reaktive Verbindungen, die zu vielfältigen Produkten weiterreagieren)

z.B. Abbau organischer Substanzen - Abspaltung von H-Atomen

- Anlagerung an Doppelbindung - Anlagerung an aromatische Ringe

(26)

Photosmog „Los Angeles Smog“

NO2 • + •O-O• •NO + O3

•NO + O3 NO2 • + •O-O•

RH + •OH + •O-O• RO2 • + H2 O

RO2 • + •NO RO• + NO2

RO• + •O-O• HO2 • + RCHO

HO2 • + •NO •OH + NO2

NO2 • + •OH HNO3

HO2 • + HO2 • H2 O2 + •O-O•

RO2 • + NO2 • RO2 NO2

z.B.:

CH3 COO2 • + NO2 • CH3 COO2 NO2

Peroxyacetylnitrat (PAN) M = Stoßpartner

h • ν, M

M

M

M

(27)

Chemische Lebensdauer organischer

Verbindungen in der Atmosphäre

(28)

FCKW - Fluor-Chlor-Kohlenwasserstoffe

Chemisch inerte Gase (Verwendung als Treibgas, Kühlmittel, Kunst- stoffschäumung, Lösungsmittel)

Nomenklatur

• R: „refrigerant“

• 100er Stelle: Zahl der C-Atome -1 z.B.

• 10er Stelle: Zahl der H-Atome +1 R 1 3 4 a = CH2 F-CF3

• 1er Stelle: Zahl der F-Atome asymmetrisch

• restliche Atome: Cl 4 F-Atome

• a, b, c: Asymmetrie -1 = 2 H-Atome

+1 = 2 C-Atome R115a: CClF2 -CF3 !!

R114: CClF2 -CClF2 !!

- Vermarktungsmengen FCKW 1988: 1,1 Mio t, 1992: 0,5 Mio t (fast vollständig in Atmosphäre),

Problem: lange chemische Halbwertszeit (mehrere 10 Jahre)

(29)

Nomenklatur FCKW

FCKW: R 113 C

2

F

3

Cl

3

Anzahl der F-Atome im Molekül Anzahl der H-Atome im Molekül + 1 Anzahl der C-Atome im Molekül - 1,

restliche Atome sind Cl

(30)

Natürliche Emissionen

• Stoffaustausch

ständiger Stoffaustausch zwischen der Atmosphäre mit der Erdoberfläche

Wasser-, Stickstoff-, Phosphor-, Schwefelkreislauf

• Emissionen von Vulkanen: CO2 , SO2 , HCl, HF (CH4 , Aldehyde, Ketone, Alkohole, Benzol, Toluol), Asche, Staub (enthält Schwer- metalle und radioaktive Stoffe)

• Emissionen von Lebewesen: CO2 , Kohlenwasserstoffe, chlorierte Kohlenwasserstoffe (auch Methylchlorid), Schwefelverbindungen, Stickoxide

aber: normalerweise keine Störung des Stoffgleichgewichts

(31)

Verhältnismäßigkeit zwischen anthropogenem und natürlichen Eintrag

F = anthropogener Eintrag/ natürlicher Eintrag

(32)

Globale jährliche Emission in 10

9

kg a

-1

CO2 700000-1000000 Atmung, biol. Abbau, Meer, Verbrennung fossiler Brennstoffe u. Brandrodung

CO 1465-5800 Verbrennung von Biomasse u. fossilen Brennstoffen, Oxidation von Kohlen- wasserstoffen in der Atmosphäre

CH4 268-973 Sümpfe, Reisfelder, Tierhaltung (Wieder- käuer), Termiten, Erdgasgewinnung,

Kohlebergbau, Mülldeponien

Kohlenwasserstoffe 640-1400 Bäume (Terpene, Isopren), Kfz, Ozeane,

(gerechnet als C) Lösemittel

Schwefelverbindungen 290-500 Verbrennung von Kohle u. Erdöl, (als SO2 gerechnet) Oxidation von S-Verbindungen aus

Ozeanen, Sümpfen etc., Vulkane

NH3 30-1200 biologischer Abbau, Boden, Tiere, Abwasser u. Abfallentsorgung

(33)

Anthropogene Emission

• Störung des natürlichen Gleichgewichts durch zusätzliche Abgabe von Abprodukten

• wichtige anthropogene Stoffe: CO2 , CO, SO2 , NOx , Staub, flüchtige organische Verbindungen

(FCKW, Dioxine, PCB, PCP)

(34)

CO2 : • Atmung von 5,5 Mio Menschen (2⋅109 t CO2 /a)

• Brandrodung (schätzungsweise 4 - 6⋅109 t CO2 /a,

dazu kommt noch die verminderte Photosyntheseaktivität des Gesamtsystems)

CO2 -Emission: Statistik Deutschland 1993 (Umweltbundesamt)

- Kraft- und Fernheizwerke 38%

- Industrieprozesse und Industriefeuerung 20%

(ohne Stromerzeugung)

- Verkehr 21%

- Haushalte und Kleinverbraucher 21%

CH4 : • vermehrte Viehhaltung und Nassreisanbau, „Problemfall Biogas“

NO2 : • vermehrte Verwendung von Mineraldünger

Ozon: • vermehrte Emission von flüchtigen organischen Verbindungen (VOC), CO, NOx ), Quelle Straßenverkehr

• Folge: beim Abbau dieser Stoffe werden Photooxidantien (z.B. O3 ) gebildet

Zusätzlich anthropogen eingetragene Gase

Quellen:

(35)

Emissionen

natürlichen und anthropogenen Ursprungs

Emission Natürlich (Mio t/a) Anthropogen (Mio t/a)

Kohlendioxid (CO2 ) 700000 22000

Kohlenmonoxid (CO) 4000 550

Kohlenwasserstoffe (C) 1400 90

Methan (CH4 ) 1000 110

Ammoniak (NH3 ) 1200 7

Stickoxide (NO2 ) 770 53

Schwefeldioxid (SO2 ) 20 150

Lachgas (N2 O) 145 4

(36)

Emissionssenkung am Beispiel SO

2

• globales Problem, da durch atmosphärischen Transport SO

2

stark verteilt wird

• Hauptquelle: H

2

SO

4

-Produktion, Verbrennungsprozesse

• Emissionen können abgesenkt werden durch:

- Umstellung der Produktionsprozesse

- Umstellung auf flüssige und gasförmige Brennstoffe - „Entschwefelung“ von Heizöl und Erdgas, Kraftstoffen - Rauchgasentschwefelung bei Großanlagen

chemische Industrie trägt in Deutschland nur noch zu 6%

zur SO

2

-Emission bei

(37)

Rauchgasentschwefelung

- verschiedene technische Prozesse möglich:

- Adsorption an Aktivkohle

- Adsorption mit Kalksteinsuspension mit Oxidation zu Sulfat

- Absorption mit Natriumsulfit (Na

2

SO

3

)

- Massenumsatz bedenken

(38)

Rauchgasentschwefelung

1. Verfahren mit Verwendung von Kalkmilch, Branntkalk als Absorber

Hauptreaktionen:

Ca(OH)2 + SO2 CaSO3 + H2 O CaCO3 + SO2 CaSO3 + CO2 CaSO3 + 1/2 O2 CaSO4

Nebenreaktionen (Cl, F):

Ca(OH)2 + 2HCl CaCl2 + 2H2 O

CaCO3 + 2HCl CaCl2 + H2 O + CO2

d.h. CaCl2 ist im entstehenden Gips enthalten

• Verbilligung des Verfahrens durch Verwertung von CaCO3 (Kalkstein)

• bei vorheriger Enthalogenierung ist der produzierte Gips als Baumaterial verwendbar

(39)

Rauchgasentschwefelung

2. „Wellmann-Lord-Verfahren“ Verwendung von Natriumsulfit-Lösung als Absorber

Na2 SO3 + SO2 + H2 O 2 NaHSO3 (1) 2 NaHSO3 + O2 Na2 SO4 + H2 SO4 (2) Na2 SO3 + 2 HCl 2 NaCl + H2 SO3 (3)

• Reaktion (1) kann bei hohen Temperaturen umgekehrt werden SO2 -reiches Gas kann zur Schwefelsäureproduktion verwendet werden

• Reaktion (3) entfernt Halogene (auch F′)

• Bruttoreaktion: SO2 -Abgas H2 SO4 oder S (Verbrauch von NaOH oder Soda)

(40)

Abgase bei Ottomotoren

- Typische Abgaszusammensetzung

N2 71 Vol.%

CO2 18,1 Vol.%

H2 O 9,2 Vol.%

O2 0,7 Vol.% (incl. Edelgase) aromat. KW 1,0 Vol.%

CO 0,85 Vol.%

NOx 0,08 Vol.%

aliphat. KW 0,05 Vol.%

- Abgasgrenzwerte für PKW (seit 1992)

CO 2,7 g/km NOx 0,97 g/km KW 0,97 g/km

(41)

Emissionsminderung bei Kraftfahrzeugen

- D: 2 Mio. Kfz 1950, 31 Mio. Kfz 1986, 54 Mio. Kfz 2004, 50 Mio. Kfz 2009 - Verringerung des Kraftstoffbedarfs

- Verminderung von Schadstoffemissionen Hauptschadstoffkomponenten:

Kohlenmonoxid

Stickoxide

Kohlenwasserstoffe

- Verminderung von Verkehrslärm

(42)

Methoden der Entfernung der Hauptschadstoffe (NO

x

, CO, C

m

H

n

)

- vollständige Verbrennung (Oxidation) der Kohlenwasserstoffe und CO

CO2 , H2 O

- vollständige Reduktion der nitrosen Gase zu Stickstoff

N2

deshalb unter Betriebsbedingungen sowohl Oxidations- als auch Reduktionsreaktionen durchführen

(43)

Polycyclische Aromaten (PAK, PAH)

• einfachste Verbindung: Naphthalin

• Leitsubstanz Benzo[a]pyren (BaP)

Anthrazen 3,4-Benzpyren

Krebserreger

• Hauptemittenten: Kokereien, Gasereien, Hausbrand, Straßenverkehr

• gemessene Immissionen in Deutschland: 0,2 - 7 ng/m3 (früher fast 10facher Wert)

(44)

Abgasreinigung hinter Ottomotoren

„Der Katalysator“

Zu lösende Probleme:

- Entwicklung/Bau Katalysator:

keramischer Röhrenkörper mit Al2 O3 -Überzug und Edelmetallverbindungen (Rh, Pd, Pt, etc.) - Optimierung:

Verbrennung organischer Verbindungen und CO und Spaltung von Stickoxiden

- Analytik und Reglung

Lösungsweg: Einbau von geregelten Katalysatoren

(45)

Aufbau Katalysator

(46)

Chemische Reaktionen im Katalysator

HC- und CO-Konvertierung:

Hn Cm + (m+n/4)O2 mCO2 + n/2 H2 O Hn Cm + 2 H2 O CO2 + (2+n/2)H2

CO + 1/2 O2 CO2

CO + H2 O CO2 + H2

NO

x

-Konvertierung:

CO + NO 1/2 N2 + CO2

Hn Cm + 2(m+n/4)NO (m+n/4)N2 + n/2 H2 O + mCO2 H2 + NO 1/2 N2 + H2 O

(47)

Chemische Reaktionen im Katalysator

Restliche Reaktionen:

SO2 + 1/2 O2 SO3

SO2 + 3 H2 H2 S + 2 H2 O 1/2 H2 + NO NH3 + H2 O 2 NH3 + 5/2 O2 2 NO + 3 H2 O NH3 + CH4 HCN + 3 H2 H2 + 1/2 O2 H2 O

(48)

Abluftreinigung: Katalysator hinter Otto-Motoren

(49)

Vergleich Zusammensetzung Uratmosphäre / Atmosphäre heute

Uratmosphäre heutige Atmosphäre

ca. 80% Wasserdampf 5% Wasserdampf ca. 10% Kohlendioxid 0,033% Kohlendioxid

0,026% vorindustriell

ca. 5-7% Schwefelwasserstoff - Schwefelwasserstoff ca. 0,5-1% Stickstoff 78,1% Stickstoff*

ca. 0,5-1% Kohlenmonoxid 2⋅10-5% Kohlenmonoxid - Sauerstoff 20,9% Sauerstoff

* trockene Luft

(50)

Klima

Als Klima wird der mittlere Zustand der Atmosphäre an einem Ort bezeichnet.

Das Klima ist charakterisiert durch Lufttemperatur, Windrichtung und -stärke, Niederschlag usw.

(51)

Klimatrends

Probleme bei der Vorhersage:

- Messfehler bei Temperaturmessungen

- kaum Standardisierung für Messungen in verschiedenen Regionen - kaum klimarelevante Daten aus der Vergangenheit

(kein Bezug zu Bewölkung, Bodenbesetzung)

- fehlende Messpunkte in Meeresgebieten (auch Strömungen) - fehlende Kenntnisse zu Wechselwirkungen zwischen Chemie

und Biologie

- Rückkopplungsmechanismen nicht vollständig erfassbar

(52)

Ursachen für Klimaschwankungen:

- veränderte Strahlungsverhältnisse der Sonne - Änderung der Erdoberfläche

- Änderung der Erdlaufbahn - Änderung der Erdachse

- Zusammensetzung der Atmosphäre

Folge:

- Warm- und Kaltzeiten

bodennahe Temperaturen zwischen 9oC und 16oC - Auswirkungen auf Ökosysteme

z.B. Meeresspiegel während der letzten Eiszeit vor

ca. 15.000 Jahren etwa 170 m unter dem heutigen Niveau

(53)

Rückkopplungsmechanismen

(positive und negative Rückkopplung)

• durch Wechselwirkung von Temperatur und Wasserdampfgehalt in der Atmosphäre

Erhöhung H2 O-Gehalt ⇒ Erwärmung

• durch Wechselwirkung von Temperatur und Wasserdampfgehalt in der Atmosphäre

Wolkenbildung ⇒ Abkühlung

• durch Wechselwirkung von Temperatur und Länge der Schnee- bedeckung in gemäßigten Breiten

Erwärmung

• durch Abschmelzen von Eis wird Wasservolumen größer

Lösung von CO2 (Abkühlung)

• verstärkte Verdunstung

starke Niederschläge ⇒ Einfluss auf Biogeochemie

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