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Lösungsbeiträge zu komplexen unddrängenden Umwelt- undGesellschaftsproblemen erfordern inder Forschung innovative Ansätzeund Methoden. Disziplinen übergreifende Forschung ist dafür eine Notwendigkeit.

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Academic year: 2022

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GESCHÄFTSBERICHT 2004

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INTER- UND TRANSDISZIPLINÄRE FORSCHUNG – ÜBERGREIFEND FORSCHEN

Lösungsbeiträge zu komplexen und drängenden Umwelt- und Gesellschaftsproblemen erfordern in der Forschung innovative Ansätze und Methoden.

Disziplinen übergreifende Forschung

ist dafür eine Notwendigkeit.

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INHALT

Zusammenarbeit - da kann man nur gewinnen 5

«Wir ziehen am gleichen Strick» 6

Gemeinsam profitieren 9

Neue ALP mit positivem Fazit 13

Agroscope FAW Wädenswil – Kirschbäume sterben 15 Agroscope RAC Changins – Überlebenshilfen für Reben entwickeln 19 Agroscope Liebefeld-Posieux (ALP) – Wirkungen des

Milchfetts aufzeigen 23

Agroscope FAL Reckenholz – Leguminosen gegen Treibhausgase 27 Agroscope FAT Tänikon – Landschaftsbild schützen 31

Anhang 34

Adressen, Impressum 38

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ZUSAMMENARBEIT – DA KANN MAN NUR GEWINNEN

Das Bild des Forschers im Elfenbeinturm gehört der Vergangenheit an. Lösungen für öko- logische und gesellschaftliche Probleme können nur von mehreren Disziplinen umfassend erarbeitet werden. Wichtig ist, dass Agroscope kommende Fragen frühzeitig erkennt und je nach Fragestellung inter- und transdisziplinär forscht. Dies ist der Fall – und zwar national wie international. Auch die Anliegen von Kunden nimmt Agroscope auf und arbeitet eng mit der Praxis zusammen.

Alle beteiligten Partner profitieren bei der inter- und transdisziplinären Forschung vom erworbenen Wissen, dem geknüpften Netzwerk und den neuen Ergebnissen. Agroscope ist bestrebt, die Resultate kundengerecht und medienwirksam zu kommunizieren.

Vorteile entstehen auch bei der Zusammenarbeit zwischen den Forschungsanstalten von Agroscope und anderen Institutionen. Diese Kooperationen haben Tradition. Forschende lehren an Hochschulen und betreuen Doktor-, Diplom- und Semesterarbeiten. Der enga- gierte Wissensaustausch nutzt Agroscope und den Studierenden. Einzelne Forschungs- anstalten befinden sich in unmittelbarer Nachbarschaft zu Fachhochschulen. Die Partner nutzen gemeinsam vorhandene Infrastruktur und sparen dabei Kosten.

Die Bundesmittel werden seit Jahren knapper, weshalb Agroscope seine Ausgaben laufend vermindert. Dies war mit ein Grund, die ehemals sechs Forschungsanstalten zu drei Einhei- ten zusammenzuführen. Als erste startete am 1. Januar 2004 Agroscope Liebefeld-Posieux, die aus der Zusammenführung der Forschungsanstalten für Milchwirtschaft (FAM) und für Nutztiere (RAP) entstanden ist. Die Erfahrungen sind positiv und weitere Verbesserungen bereits in die Wege geleitet. Bei den Fusionen FAL/FAT und FAW/RAC ist Agroscope zuver- sichtlich, dass die neuen Einheiten auf den 1. Januar 2006 ihren Betrieb aufnehmen werden.

In Zukunft ist ein Abbau von Leistungen nicht auszuschliessen. Doch trotz aller Konsequen- zen aus den Einsparungen will Agroscope weiterhin erstklassige, lösungsorientierte For- schung gewährleisten.

Jacques Morel

Vizedirektor Bundesamt für Landwirtschaft

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Die Vorteile der interdisziplinären For- schung liegen auf der Hand: Die Beteilig- ten erweitern ihr Wissen und bauen ihr persönliches Netzwerk aus. Doch drei landwirtschaftliche Forscher wissen: Auf dem Weg zu erfolgreichen Resultaten muss viel Überzeugungsarbeit geleistet, müssen Berührungsängste abgebaut und Interessen unter einen Hut gebracht werden.

«Interdisziplinäre Forschung ist ein zentraler Bestandteil der wissenschaftlichen Arbeit», ist Olivier Viret von Agroscope RAC Chan- gins überzeugt. «Dabei ist ein gut funktio- nierendes Netzwerk von Vorteil.» Die Uni- versität Neuenburg, mit der Viret bereits zusammengearbeitet hatte, fragte an, ob er innerhalb des nationalen Forschungs- schwerpunktes «Plant Survival» am Teilpro- jekt Weinbau mitarbeiten wolle (siehe Seiten 19 bis 21). Auch Andreas Lüscher von Agroscope FAL Reckenholz griff für das COST852-Projekt «Quality Legume-based Forage Systems For Contrasting Environ- ments» (Seiten 27 bis 29) auf ein über Jahre aufgebautes Kontaktnetz zurück: «Wir sind ein eingespieltes Team, das schon im COST814-Projekt «Crops For Cool and Wet Regions» zusammengearbeitet hat.»

Überzeugungsarbeit gefragt

Für den erfolgreichen Projektverlauf ist laut Urs Gantner, Leiter Forschungsstab des Bundesamtes für Landwirtschaft, die Vor- bereitung und Projektorganisation von ent- scheidender Bedeutung. Gantner gab den Startschuss für das «Greifensee-Projekt», das sich zwischen 1998 und 2004 mit der Land- und Landschaftsnutzung des dicht besiedelten Schweizer Mittellandes befass- te. «Wichtig ist, beim Start eine gemein- same, klare Fragestellung festzulegen.»

Statt verschiedene Einzelprojekte wollte Gantner ein Gesamtprojekt an einem Ort durchführen, das verschiedene Themen zu- sammenfasst. Die Beiträge der Teilprojekte zum Gesamtprojekt und die Zusammen- arbeit der Projektpartner wurden bereits zu Beginn des Projektes festgelegt. «Dies re- duzierte nachträgliche Diskussionen und Unstimmigkeiten.»

Zuerst galt es, Berührungsängste zu über- winden und gegenseitiges Vertrauen auf- zubauen. «Wir mussten unsere Partner vom Mehrwert der Zusammenarbeit über- zeugen», erklärt Gantner. Von Nutzen war dabei die Aussicht auf Publikationen.

«Aussergewöhnlich war auch die Möglich- keit, dass zum Beispiel Ökonomen und Na- turwissenschaftler gemeinsam publizieren.»

Ähnliche Erfahrungen machte Andreas Lüscher. Den Initiatoren half, dass das Kernteam auf eine erfolgreiche Zusammen- arbeit bauen konnte, die einen grossen Bekanntheitsgrad erreicht hatte. «Zu Be- ginn diskutierten wir zwei Tage intensiv.»

Denn Forschende aus Mittelmeerländern wie Portugal, Spanien und Griechenland hätten andere Interessen als Isländer oder Norweger. Die Stimmung sei immer sehr konstruktiv gewesen, «vor allem, weil wir uns bereits kannten». Anschliessend legte die Gruppe das optimale Projektdesign fest.

Gleiche Sprache finden

Auch Olivier Viret betont die zu Beginn intensiven Projekt-Besprechungen. «Auch bei uns gab es Meinungsverschiedenhei- ten, die aber sehr partnerschaftlich ausge- tragen wurden.» Viret hatte den Eindruck, die RAC fände bei Partnern nicht genü- gend Anerkennung: «Ich musste dafür kämpfen.» Viret vertrat die Meinung, dass das RAC-Know-how, die vorhandene Infra- struktur in Rebberg und Labor sowie die Sicht der Praxis für dieses Projekt sehr wichtig seien. «Ich stellte RAC-Projekte vor und präsentierte verschiedene Publikatio- nen – mit positiven Rückmeldungen.»

Erfahrungen der drei Wissenschaftler zeigen, wie schwierig es ist, dass sich Ver- treter verschiedener Disziplinen fachlich miteinander verständigen können. «Daher ist es von grossem Wert, wenn es die Pro- jektleitung versteht, eine gemeinsame

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Sprache sowie Problemsicht zu finden und zu formulieren», hält Urs Gantner fest.

Weitere mögliche Stolpersteine wie das geringe Verständnis für andere Disziplinen oder falsche Erwartungen an den Partner gelte es aus dem Weg zu räumen. «Der Erfolg des Gesamtprojektes hängt stark von der Bereitschaft der Beteiligten zur Zusammenarbeit ab.»

Knackpunkt Datenerhebung

Der COST852-Aktion mit Andreas Lüscher steht eine Hauptleiterin aus Island vor.

Drei Working-Groups (WG) mit jeweils zwei Leitern setzten die Projekte um. «Jede WG baute ihr interdisziplinäres Netz selber auf.» Lüschers WG2 entwickelte ein Multi- site-Experiment, das an 39 Standorten in ganz Europa durchgeführt wurde. Bei den Experimenten wirkten zum Beispiel Agro- nomen und Ökologen mit Experimental- physikern und Statistikern zusammen. «Im Feldversuch in Rümlang (ZH) arbeiten wir mit dem Mainzer Max-Planck-Institut für Chemie, Abteilung Biogeochemie, zusam- men.» Diese brachten ihre Erfahrung in das Projekt ein und stellten Messinstrumente zur Verfügung, welche die FAL nicht be- sitzt. Ein weiterer Vorteil war, dass dank dem Beitrag des Bundesamtes für Bildung und Wissenschaft an der FAL und der ETH Zürich je eine Doktorarbeit für das Projekt finanziert werden konnte.

Ein Knackpunkt war die Datenerhebung und –auswertung. Damit die Daten in allen Ländern in der selben Form erfasst wurden, trafen sich die WG2-Teilnehmer zu einem Statistik-Workshop. Für die Projektteilneh- menden wurden Erfassungsvorlagen vorbe- reitet.

Beim Greifensee-Projekt übernahm Urs Gantner die Projektoberleitung. Operativ zeichnete Christian Flury vom Institut für Agrarwirtschaft der ETH Zürich verant- wortlich. Innerhalb des Projektes arbei- teten Agronomen, Biologen, Ökonomen, Umweltwissenschafter und Hydrologen zusammen. Gantner beziffert seinen Zeit- aufwand als Projektoberleiter – nachdem das Projekt angelaufen war – auf etwa eine Woche pro Jahr. «Wir wendeten viel Zeit für komplexe Fragen auf, haben Kompromisse gesucht und gefunden.» Die Entscheidung, ein Kernprojekt mit sieben Teilprojekten zu starten und daraus die Synthesen zu ziehen, stellte sich als richtig heraus.

Die Projektorganisation von «Plant Sur- vival» ist unter anderem mit einer Direk- tion, Administration und einem Pressechef ausgestattet. Olivier Viret erhielt einen Doktoranden zugesprochen. «In Teilprojek- ten arbeiteten wir mit Fachleuten aus der Molekularbiologie, der Biochemie, der Phytopathologie, der Pflanzenphysiologie und der Agronomie zusammen.» Olivier Viret rechnet vor, dass er etwa 20 Prozent seiner jährlichen Arbeitsleistung für «Plant

Die richtigen Disziplinen einbinden Andreas Lüscher zieht ein positives Fazit:

«Aus der verstärkten Zusammenarbeit mit ausländischen Experten resultiert ein grösserer Erkenntnisgewinn als dies ohne diese Synergien möglich wäre.» Man sollte nicht möglichst viele Disziplinen ins Projekt einbinden, sondern die für das entsprechende Projekt richtigen. Und man müsse die Qualität der Leute kennen.

«Hier hilft ein gutes Netzwerk, das ich über Jahre aufgebaut habe.»

Olivier Viret erlebte die Disziplinen über- greifende Zusammenarbeit als sehr positiv:

«Dadurch erreicht man sehr viel.» Man fördere den Wissensaustausch und er- schliesse neue Gebiete. Für Urs Gantner ist klar: «Die interdisziplinäre Forschung bietet viele Vorteile.» Werde die Zusam- menarbeit als Erweiterung der eigenen Aufgaben und der möglichen Resultate angegangen, entstehen neuartige Ergeb- nisse, die den Rahmen der eigenen Dis- ziplin sprengen. «Diese Art der Forschung bietet die Chance, den disziplinären Betrachtungshorizont zu erweitern.»

Positiv war auch: «Wir haben immer am selbem Strick gezogen.»

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INTER- UND TRANSDISZIPLINÄRE FORSCHUNG – FORSCHUNG WANDELT SICH

Die Agrarforschung geht For- schungsfragen von morgen

aktiv und zielgruppenorientiert an und arbeitet stärker inter- und transdisziplinär. Ihre Lösun- gen und ihr Wissen gibt sie

kundengerecht weiter.

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Die landwirtschaftlichen Forschungsan- stalten arbeiten eng mit institutionellen Partnern zusammen. Ob Lehre, gemein- samer Vollzug oder Einbezug der Praxis:

Aus den Kooperationen ergibt sich ein intensiver Wissensaustausch. Infrastruktu- ren werden gemeinsam genutzt und da- durch Kosten eingespart.

82 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaft- ler von Agroscope haben Lehraufträge an Schweizer Hochschulen. Mitarbeiter der Forschungsanstalten betreuen Doktor-, Diplom- und Semesterarbeiten. Zudem bil- den sie Doktoranden aus – insgesamt 49 per Ende 2004. An der ETH Zürich halten Mitarbeitende aller Forschungsanstalten Lehrveranstaltungen in den jeweiligen Fach- bereichen – beispielsweise Agroscope FAW Wädenswil und Agroscope RAC Chan- gins für Spezialkulturen und Pflanzenschutz- mittel.

Auch mit ausländischen Universitäten beste- hen Kooperationen. Agroscope FAL Recken- holz arbeitet bei der Biosicherheit mit der Universität Newcastle (England) zusammen.

Die beiden Partner erforschen transgene Pflanzen, die an der Universität Newcastle hergestellt wurden. Spezielle molekulare Untersuchungen führt die FAL in Newcastle aus. Zudem findet ein Austausch von Doktoranden statt. Zwischen der FAW und der Cornell University aus New York be- steht ein Memorandum of Understanding.

Ein FAW-Forscher hat eine Gastprofessur an der Cornell. Weiter laufen eine gemein-

Die Vorteile der Zusammenarbeit liegen auf der Hand: Die Agroscope-Mitarbeiten- den lernen an Lehrveranstaltungen neue, innovative Fachleute kennen. Ein reger Aus- tausch angewandter wissenschaftlicher Fragen findet zwischen den Hochschulen und den Forschungsanstalten statt. Ein wertvolles Beziehungsnetzwerk entsteht.

Vom Wissensaustausch profitieren alle Beteiligten.

Am Puls der Zeit

Diese Vorteile gelten auch für die Zusam- menarbeit mit Fachhochschulen. An der Schweizerischen Hochschule für Landwirt- schaft (SHL) in Zollikofen (BE) besitzen 21 Forscherinnen und Forscher von Agro- scope Liebefeld-Posieux (ALP) Lehrauf- träge oder betreuen Diplom- und Semes- terarbeiten.

Zu Studierenden, die später Schlüssel- positionen innerhalb der Schweizer Land- wirtschaft und Lebensmittelverarbeitung ausüben, bleibt der Kontakt auch nach dem Schulabschluss bestehen. ALP rekru- tiert talentierte Studentinnen und Studen- ten und lässt aktuelle Fragestellungen in Semester- und Diplomarbeiten einfliessen.

Traditionelle Kooperationen mit Fachhoch- schulen bestehen auch zwischen der FAW und der Hochschule Wädenswil (HSW) sowie der RAC und den Ingenieurschulen von Changins (EIC) und von Lullier.

Gegenseitig Infrastruktur nutzen Neben der fachlichen Zusammenarbeit geht es auch um die gegenseitige Nutzung von Infrastruktur. So betreut die FAW die Obstanlagen der HSW. Durch die grös- sere zu bewirtschaftende Fläche setzt die FAW ihre Maschinen-Ressourcen opti- mal ein. Weiter legten die beiden Nach- barn FAW und HSW ihre Werkstätten und Bibliotheken zusammen.

Auch in Changins nutzen die Nachbarn RAC und EIC gemeinsame Räumlichkeiten wie Kellerei, Bibliothek, Wäscherei, Aula, Restaurant und die gemeinsamen Ver- suchsfelder für den Weinbau. Die beiden führen zusammen Informationstage wie die Agrovina oder Tage der offenen Tür durch.

Eine langjährige Partnerschaft verbindet auch ALP und das Landwirtschaftliche In- stitut Grangeneuve (LIG – FR). Die beiden nutzen gegenseitig Felder, Tiere und den biologisch geführten Landwirtschaftsbe- trieb in Sorens (FR). Eine ähnliche Lösung praktizieren auch die Landwirtschafts- schule Châteauneuf (VS) und das Centre des Fougères der RAC in Conthey.

GEMEINSAM PROFITIEREN

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Bei den Kooperationen FAW/HSW, RAC/EIC und ALP/LIG resultieren finanzi- elle Einsparungen, weil Infrastruktur und Personal gemeinsam genutzt und einge- setzt werden.

FAT und BVET: Forschung und Vollzug Eine besondere Art der Zusammenarbeit besteht zwischen Agroscope FAT Tänikon und dem Bundesamt für Veterinärwesen (BVET). Bei der FAT ist das Zentrum für tier- gerechte Haltung, Wiederkäuer und Schweine angesiedelt, das forscht und den Vollzug des Tierschutzgesetzes unterstützt.

Es ergeben sich dabei wertvolle Synergien zur FAT-Forschung in der Nutztierhaltung.

Zu den Aufgaben des Zentrums gehört das Prüf- und Bewilligungsverfahren für serien- mässig hergestellte Stalleinrichtungen für Rindvieh, Schweine, Schafe und Ziegen.

Zudem unterstützt es kantonale Behörden fachlich und erarbeitet Richtlinien zur Haltung der genannten Tierarten. Das Zen- trum führt Forschungsprojekte zu tier- schutzrelevanten Problemen bei der Hal- tung von Wiederkäuern und Schweinen durch. Dabei wird die vorhandene Stall- infrastruktur der FAT genutzt. Die FAT forscht im Bereich des landwirtschaftlichen Bauens und der Verfahrenstechnik der Nutztierhaltung – zum Beispiel über die Bodenqualität im Stall für Mastschweine.

Mit der Eidgenössischen Materialprüfungs- und Forschungsanstalt (EMPA) aus Düben- dorf kooperiert die FAT ebenfalls. Nimmt eine Schweizer Firma bei einem Traktortyp Änderungen am Motor vor, führt die EMPA – im Auftrag des Bundesamtes für Strassen (ASTRA) – für die Zulassung technische Abnahmemessungen durch. Die Leistungs-, Verbrauchs- und Emissionsmessungen (Abgasqualität) delegiert die EMPA an die FAT, da in Tänikon ein auf Traktortechnik ausgelegter Prüfstand vorhanden ist.

Die EMPA ihrerseits unterstützt die FAT mit ihrer Messtechnik, zum Beispiel bei der Partikelmessung in Abgasen oder bei der Erfassung von Feinstaubentwicklung aus Stallsystemen.

Wissensaustausch mit der Praxis Eine Partnerschaft verbindet die FAL mit dem Forschungsinstitut für biologischen Landbau (FiBL) aus Frick. Diese gründet auf dem sogenannten DOK-Langzeitver- such, der seit 1978 drei landwirtschaftliche Anbausysteme (biologisch-dynamisch, organisch-biologisch und konventionell bzw. integriert) miteinander vergleicht. FAL und FiBL tauschen fachliche Informationen aus, gleichen ihre Methoden ab und helfen einander bei personellen Engpässen bei der Versuchsbewirtschaftung. Biobauern unterstützten das Projekt beratend, damit die Anbausysteme praxisgerecht durch- geführt werden.

FAL, FAT und ALP arbeiten auch eng mit dem Landwirtschaftlichen Bildungs- und Beratungszentrum (LBBZ) aus Schüpfheim (LU) zusammen. Auf dem LBBZ-Gutsbe-

trieb Burgrain werden in einem Langzeit- versuch verschiedene Ackerbausysteme miteinander verglichen. Die FAL unter- stützt dabei das LBBZ mit Spezialerhebun- gen zu verschiedenen Bodenparametern sowie zur Biodiversität und erstellte eine Energiebilanz. Die gewonnenen Erkennt- nisse und aktuelle Daten stellt die FAL den Lehrkräften des LBBZ zur Verfügung.

Die FAL profitiert vom intensiven Kontakt mit der Praxis, mit der Beratung und dem Unterricht. Die FAT unterstützt dabei beratend die betriebswirtschaftlichen Auswertungen der Anbausysteme. ALP überprüft mit dem LBBZ ein alternatives Freiland-Haltungssystem mit Schweinen, wobei das LBBZ die Fragen der Wirtschaft- lichkeit und ALP produktionstechnische Aspekte dieses Systems bearbeitet. Gleich- zeitig beteiligt sich ALP am Kuhtypenprojekt.

Im «Centre des Fougères» der RAC befasst sich das Forschungszentrum Médiplant, ein von mehreren interessierten Partnern getragener Verein, mit der Domestikation und der Züchtung von Heil- und Gewürz- pflanzen. Die RAC stellt Médiplant ihre In- frastruktur wie Labors, Gewächshäuser und Felder zur Verfügung. Vom Wissensaus- tausch profitieren Médiplant- und RAC- Forschende.

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INTER- UND TRANSDISZIPLINÄRE FORSCHUNG – ALS QUALITÄTSKRITERIUM VERANKERT

Innerhalb des Leistungsauftrages des Bundes ist die inter- und transdisziplinäre Forschung als Qualitätskriterium fest verankert.

Inter- und transdisziplinäre

Ansätze versprechen hochwertige

Forschungsresultate

mit praktischer Relevanz.

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INTER- UND TRANSDISZIPLINÄRE FORSCHUNG – EFFIZIENZ ERMÖGLICHEN

Der Ausbau der interdisziplinären Forschung ist unerlässlich, um

Synergien zu fördern und die For- schungsfragen so effizient wie

möglich anzugehen. Die übergrei- fende Kooperation optimiert

den Einsatz finanzieller Mittel.

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Am 1. Januar 2004 startete die neue Forschungsanstalt Agroscope Liebefeld- Posieux (ALP). Die Erfahrungen aus dem ersten Jahr sind positiv. Die Vorbe- reitungen für die Fusionen FAL/FAT und FAW/RAC verlaufen unterschiedlich.

Die schlankere Organisation von ALP brach- te Kosteneinsparungen. Die Forschenden profitieren vom verfügbaren Wissen an bei- den Standorten und erhöhen so ihre Fach- kompetenz. Unter einem Dach kann die ganze Kette von der Tierproduktion bis zu den Lebensmitteln tierischer Herkunft abgedeckt werden – zum Vorteil der Kun- den. Zurzeit geht es in einem Projekt um die Herstellung von erstklassigem Bio-Grey- erzer. Neu lässt sich nun innerhalb von ALP der ganze Prozess von der Fütterung der Kühe bis zur Käseherstellung verfolgen.

ALP steigerte die Effizienz der meisten internen Abläufe. Doch es zeigte sich, dass Synergien noch weiter optimiert werden können. So werden ähnliche Analysen in den Labors aus beiden Standorten zusam- mengeführt. ALP straffte auf 2005 ihre Organisation, indem sie die bisherigen zwölf Produkte- und Supportbereiche auf sechs reduzierte.

Bei den Mitarbeitenden ist die Stimmung mehrheitlich positiv. Mitarbeitende, die ihre Aufgaben wechselten, empfanden dies teilweise als negativ. ALP benötigt noch mehr Zeit, um eine gemeinsame Identität und Betriebskultur aufzubauen. Deshalb organisiert die Leitung regelmässig Perso- naltreffen und informiert laufend über aktuelle Themen.

FAL/FAT: Feinkonzept erarbeitet Planmässig verlaufen die Vorbereitungen zur Fusion zwischen Agroscope FAL Reckenholz und Agroscope FAT Tänikon.

Das Feinkonzept, das den Übergang zur neuen Einheit auf den 1. Januar 2006 ermöglichen soll, ist erarbeitet. Der Sitz des Direktors befindet sich in Zürich- Reckenholz. Der Vizedirektor hat seinen Standort in Tänikon. Die neue Geschäfts- leitung löst die beiden bisherigen per 1. Juli 2005 ab. Eine zweckmässige Führungs- und Aufgabenteilung wird erstellt.

Für 2005 ist vorgesehen, das Feinkonzept umzusetzen und die strategische Ausrich- tung der künftigen Einheit vorzubereiten.

FAW/RAC: mit leichter Verzögerung auf Kurs

Die Zusammenführung von Agroscope RAC Changins und Agroscope FAW Wädenswil ist aufgrund der Distanz zwi- schen den beiden Standorten, der sprach- lichen und der kulturellen Unterschiede eine besondere Herausforderung.

Ursprünglich war vorgesehen, bis Ende 2004 das Detailkonzept zu erarbeiten. Die Vorbereitung der Organisationsstruktur erwies sich als schwierigster Punkt und benötigte mehr Zeit als erwartet. Die Pro- jektoberleitung der Agroscope-Fusionen entschied Ende 2004, dass sich der Sitz der neuen Forschungsanstalt in Changins befinden werde.

Die Teilprojekte «Spezialkulturen»,

«Schnittstellen mit ALP und FAL/FAT»

sowie «Technischer Support» und

«Administrativer Support» erarbeiteten wichtige Grundlagen für das Gesamt- projekt. Die Projektoberleitung ist zuver- sichtlich, dass die neue Einheit per 1. Januar 2006 ihren Betrieb aufnehmen kann.

NEUE ALP MIT POSITIVEM FAZIT

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INTER- UND TRANSDISZIPLINÄRE FORSCHUNG – KÜNFTIGE FRAGEN ERKENNEN

Die Früherkennung künftiger

Fragestellungen, deren vernetzte Bearbeitung durch die inter-

und transdisziplinäre Forschung sowie der transparente, effiziente und wirkungsvolle Wissens-

austausch sind Eckpfeiler der land-

wirtschaftlichen Forschung.

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KIRSCHBÄUME STERBEN

Ratlosigkeit herrschte bei Schweizer Kirschen-Produzenten: Kirschbäume in Neuanlagen wuchsen nicht an oder starben nach wenigen Jahren. Auch 40-jährige Bäume begannen zu welken. Was waren die Ursachen und was kann man dagegen tun? Das Forschungsforum Steinobst, in dem verschiedene Branchenvertreter organisiert sind, brachte das Thema Agroscope FAW Wädenswil, der Eidge- nössischen Forschungsanstalt für Obst-, Wein und Gartenbau vor. Die Folge war, dass das Steinobststerben rasch, prioritär, inter- und transdisziplinär untersucht wurde. Bereits nach zwei Jahren liegen direkt in die Praxis umsetzbare Resultate vor.

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Stress und Mikroorganismen als Ursache

Das Extension-Team der FAW befragte 120 betroffene Produzenten. Die neu erstellte Datenbank lieferte ein objektives Bild der Ursachen des Steinobststerbens.

Zahlreiche kranke oder abgestorbene Bäume sowie Böden wurden auf Krank- heitserreger untersucht. Die Resultate und der rege internationale Wissensaustausch zeigten, dass vor allem Bäume unter Stress anfällig sind auf Bodenpilze wie Thie- laviopsis basicolaund Phytophthora spp.

Dieser Stress kann aufgrund extremer Witterung, schwacher Unterlagen in Kom- bination mit ertragreichen Sorten oder unausgewogener Düngung entstehen.

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Steinobststerben eingedämmt

Aufbauend auf diesen Erkenntnissen lässt sich das Steinobststerben mit verschiede- nen Massnahmen reduzieren. Primär geht es darum, den Stress zu verringern und den gesunden Wuchs zu fördern. Empfohlen werden geeignete Zwischenkulturen wie zum Beispiel Tagetes. Ausgewogene Dün- gung, Dammanbau oder krankheitstolerante Unterlagen wie Colt helfen ebenfalls, das Steinobststerben einzudämmen. In einem nächsten Schritt prüft die FAW, wie weit die betroffenen Böden in beste- henden Anlagen mit Wurm- und chitinhal- tigen Komposten saniert werden können.

elisabeth.bosshard@faw.admin.ch

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Die landwirtschaftlichen For-

schungsanstalten sollen weiterhin hohe wissenschaftliche Ansprüche (Exzellenz) erfüllen. Deshalb

wird mit führenden Forschungs- institutionen im jeweiligen

Bereich zusammengearbeitet.

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ÜBERLEBENSHILFEN FÜR REBEN ENTWICKELN

Weltweit sind Weinberge vom Befall des Falschen und des Echten Mehltaus (Reben- krankheiten) sowie des Traubenwickler- Insekts bedroht. Die Folgen ohne Fungizid- behandlungen: zerstörte Reben, verfaulte Trauben, Ertragsausfall für Winzerinnen und Winzer. Innerhalb des nationalen Forschungsschwerpunkts «Plant Survival»

ging Agroscope RAC Changins, die Eidgenössische landwirtschaftliche For- schungsanstalt, der Frage nach, wie die Pflanzen gegen diese Krankheiten Re-

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Widerstandspotenzial bestimmt

Die RAC züchtet neue Traubensorten und setzt diese im Labor und im Rebberg einem Härtetest aus. Die Forschenden unter- suchen die viel versprechendsten Pflanzen biochemisch und molekularbiologisch, um deren langfristiges Widerstandspoten- zial und die natürlichen Abwehrmecha- nismen zu bestimmen. Die Analysen zeigen, dass die Stilbene (Phytoalexine) und die Callose (Gluckosepolymer) eine Schlüssel- rolle gegen den Falschen Mehltau spielen.

Gegen den Traubenwickler setzen die RAC-Forschenden erfolgreich insekten- eigene Pheromone ein. Diffusoren dieser Lockstoffe verhindern die Paarung der Insekten.

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Traubensorten auf dem Prüfstand

Die Nachfrage nach resistenten Reben ist gross. Ohne regelmässigen Einsatz von Fungiziden sind die Erträge vieler Produ- zenten gefährdet. Für den biologischen Weinbau sind widerstandsfähige Pflanzen unabdingbar. Dafür bildeten sich aus den Untersuchungen der RAC eine Reihe roter Traubensorten heraus, die beste Voraussetzungen mitbringen. Doch der Weg zu resistenten und zugleich die übrigen hohen Erwartungen erfüllenden Neuzüchtungen ist lange: Deren Züch- tung, Wachstum und die Qualitätsprüfung der Trauben können noch bis zehn Jahre in Anspruch nehmen.

olivier.viret@rac.admin.ch

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INTER- UND TRANSDISZIPLINÄRE FORSCHUNG – WISSEN ERWEITERN

Disziplinen übergreifende Zusam- menarbeit führt zu zusätzlichem Wissen in der eigenen und in

anderen Disziplinen. Die neuen Resultate und Erkenntnisse

fliessen in die landwirtschaftliche

Forschung zurück.

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WIRKUNGEN DES MILCH- FETTS AUFZEIGEN

Agroscope Liebefeld-Posieux (ALP), die Eidgenössische Forschungsanstalt für Nutztiere und Milchwirtschaft, nahm die Eigenschaften des Milchfetts unter die Lupe. Eine bedeutende Rolle spielen dabei wegen ihrer physiologischen Wirkungen die konjugierten Linolsäuren (CLA). Diese sind neben Pflanzen auch im Milchfett von Wiederkäuern zu finden. Hängt nun die Milchfettzusammensetzung von der Höhenlage ab, und kann die Milchfettzu- sammensetzung sowie der Gehalt an natürlich vorkommenden Wirkstoffen wie

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Höhe der Weiden entscheidend

Während der Grünfutterperiode unter- suchte ALP, wie sich die Fütterungstypen der Alp-, Berg- und Talzone auf die Milchfettzusammensetzung auswirken.

Es zeigte sich, dass die Haltung der Kühe mit zunehmender Höhenlage der Weide die ernährungsphysiologischen Eigenschaften des Milchfettes positiv ver- ändert. Auch in der Milch aus dem Tal- gebiet kann nach weiteren ALP-Untersu- chungen der CLA-Gehalt durch Zugabe von Ölsaaten zu einem Basisfutter wie Heu und Futterrüben erhöht werden.

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Diese Ergebnisse unterstützen die Vermark- tung von Berg- und Alpmilch-Produkten.

Diesbezüglich steht ALP in regem Kontakt mit Milchverarbeitern. Die höhenabhän- gige Veränderung der Milchfettzusammen- setzung ist ein zuverlässiger Indikator für die Milchherkunft. Es ist möglich, die Echtheit von Alpbutter und -käse anhand des Fettsäurespektrums zu überprüfen.

Zudem verbessert sich durch die veränder- te Milchfettzusammensetzung die Streich- barkeit von Butter und die Beschaffenheit des Käseteigs. ALP ist der Meinung, dass ein spezifisches Futterkonzept bei der Herstellung und Vermarktung von Schweizer Milch Anwendung finden kann.

Davon profitieren auch die Konsumenten.

brita.rehberger@alp.admin.ch

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INTER- UND TRANSDISZIPLINÄRE FORSCHUNG – INTERNATIONAL ZUSAMMENARBEITEN

Agroscope will die internationale Zusammenarbeit weiter vertiefen.

Dazu sollen gezielte Koopera- tionen eingegangen werden. Der von der EU lancierte Europäische Forschungsraum ist ein viel

versprechender Schritt in diese

Richtung.

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LEGUMINOSEN GEGEN TREIBHAUSGASE

Die Unterzeichnerstaaten des Kyoto-Proto- kolls wollen die Emissionen von Treib- hausgasen verringern. Dabei spielt die land- wirtschaftliche Produktion eine wichtige Rolle. Sie kann Lachgas und Methan freiset- zen. Die Herstellung von Stickstoff-Dünger ist energieaufwändig und produziert CO2. Mit dem Einsatz von Leguminosen im Futterbau hofft man, schädliche Emissionen zu verringern. Leguminosen wie der Klee machen Stickstoff aus der Luft für das Pflanzenwachstum verwertbar. Unter- suchungen mit Leguminosen sind Schwer- punkt eines Projekts im Rahmen der europäischen COST-852-Aktion.

Agroscope FAL Reckenholz, die Eid- genössische Forschungsanstalt für Agrar- ökologie und Landbau, leitet dabei eine Arbeitsgruppe.

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Gleichgewicht finden

Graslandsysteme sind Bioreaktoren, die bedeutende Stickstoff-Mengen umsetzen und umwandeln – jährlich hunderte Kilo- gramm je Hektare. Diese Umwandlungen setzen stickstoffhaltige Gase frei und nehmen sie teilweise auf. Das interdiszipli- näre Forscherteam misst die Austausch- prozesse in einem Feldversuch. Dieser ist zwingend, um die Abläufe richtig zu ver- stehen und die ökologisch kritischen Emis- sionen zu minimieren. Die Forschenden erwarten, dass Emissionen bei hoher Stick- stoff-Düngung oder zu grossem Klee- anteil entstehen.

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Nur wenig Mineraldünger ist nötig

Der richtige Einsatz von Leguminosen in Graslandsystemen führt zu einer Win- Win-Situation: optimaler ökologischer Nut- zen mit günstigen ökonomischen Mitteln.

Die Landwirtschaft reduziert so den Mine- raldünger-Einsatz. Seit 50 Jahren werden in der Schweiz Gras- und Kleemischungen angebaut. Die von der FAL koordinierte Arbeitsgruppe führt an 39 Standorten in 20 Ländern Versuche durch. Untersu- chungen der ETH Zürich integrieren das Nutztier und die Milchqualität. Ziele für die Schweiz sind, die Stabilität des Klee- anteils in den Mischungen zu verbessern und den ökologisch sowie agronomisch opti- malen Kleeanteil zu finden.

andreas.luescher@fal.admin.ch

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INTER- UND TRANSDISZIPLINÄRE FORSCHUNG – ZUM ERFOLG BEITRAGEN

Disziplinen übergreifende For- schung, die gesellschaftliche

Anliegen durch eine umfassende

Betrachtungsweise berücksichtigt

und Lösungsvorschläge bietet,

trägt zur Legitimation und zum

Erfolg der modernen Wissen-

schaft bei.

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LANDSCHAFTSBILD SCHÜTZEN

Grössere Tierbestände, tierfreundliche Tier- haltungssysteme und neue Produktions- methoden prägen die landwirtschaftliche Bautätigkeit. Mit Folgen für das Land- schaftsbild: Gebäude werden zum Teil mit wenig Rücksicht auf Landschaft und regionaltypische Architektur erstellt. Des- halb initiierte und leitet Agroscope FAT Tänikon, die Eidgenössische Forschungs- anstalt für Agrarwirtschaft und Land- technik, das internationale Projekt «Land- wirtschaftliches Bauen und Landschaft (BAULA)». Es soll aufzeigen, dass funktio- nell gute Baulösungen nicht im Widerspruch zum Landschaftsschutz stehen müssen.

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Ästhetik spielt zunehmend eine Rolle

Als Grundlage dienen Studien, unter anderem zur geltenden Rechtssituation, zu Veränderungen der landwirtschaft- lichen Strukturen sowie den gesellschaft- lichen Ansprüchen an die Landschaft der beteiligten Regionen. Die FAT nimmt mit ihren Partnern – Baden-Württemberg, Bayern, Vorarlberg, Kanton Zürich – Bauten der Bodensee-Region anhand eines erarbeiteten Kriterienkataloges unter die Lupe. Erste Resultate zeigen, dass nur wenige Landwirte den Nutzen ästhetisch guter Bauten für ihre Marktpositionierung erkennen. Auch finden sich wenige ge- setzliche Grundlagen, um ansprechende Baulösungen durchzusetzen. Zudem nehmen Architekten immer weniger Ein- fluss auf landwirtschaftliche Bauprojekte.

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Planungshilfen für die Praxis

Die Untersuchungen entsprechen einem dringenden Bedürfnis. Die Ergebnisse helfen mit, den Widerspruch zwischen ge- sellschaftlichen Erwartungen an die Land- schaft und dem Kostendruck der Landwirt- schaft zu überwinden. Optimal gestaltete Baulösungen fördern den Erholungswert und touristischen Nutzen einer Landschaft.

Ab 2006 stehen leicht verständliche Orientierungs- und Planungshilfen, Check- listen und Merkblätter für Landwirte, Bauplaner und Bewilligungsbehörden be- reit. Eine umfangreiche Datenbank mit Vorzeigeobjekten unterstützt den Baupro- zess zusätzlich.

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% - 1,99 - 1,85

- 1,06 - 15,46

- 1,76 0,75

- 3,30 2,95

- 2,21 - 6,53 Betriebsrechnung (2004)

Produktegruppen 1 – 4 Kosten

Erlöse

Kostendeckungsgrad in % Produktegruppe 1:

Ackerbau, Futterbau, Agrarökologie Kosten

Erlöse

Kostendeckungsgrad in % Produktegruppe 2:

Obstbau, Weinbau, Gartenbau Kosten

Erlöse

Kostendeckungsgrad in % Produktegruppe 3:

Tierische Produktion, Lebensmittel tierischer Herkunft Kosten

Erlöse

Kostendeckungsgrad in % Produktegruppe 4:

Agrarökonomie, Agrartechnik Kosten

Erlöse

Kostendeckungsgrad in %

Budget

CHF 146 383 409 10 064 500 6,88

49 969 585 1 008 000 2,02

40 841 146 990 100 2,42

40 497 286 5 152 400 12,72

15 075 392 2 914 000 19,33

Rechnung

CHF 143 464 641 9 877 943 6,89

49 438 995 852 207 1,72

40 120 371 997 533 2,49

39 162 340 5 304 408 13,54

14 742 935 2 723 795 18,48

Abweichung

CHF - 2 918 768 - 186 557

- 530 590 - 155 793

- 720 775 7 433

- 1 334 946 152 008

- 332 457 - 190 205

(35)

Das Rechnungswesen der Forschungsanstalten um- fasst unter FLAG (Führen mit Leistungsauftrag und Globalbudget) eine Finanzbuchhaltung und eine Betriebsrechnung. Die Finanzbuchhaltung weist die Ausgaben und Einnahmen aus. Die Betriebsrech- nung weist zusätzlich die aktivierten Investitionen, die kalkulatorischen Abschreibungen und Zinsen, die Versicherung des Anlagevermögens und die Leis- tungsverrechnung zwischen Bundesstellen aus.

Agroscope präsentiert seinen fünften Rechnungs- abschluss unter FLAG, der zugleich der erste der neuen vierjährigen Leistungsauftragsperiode ist.

(36)

36

% - 0,11 - 3,00 - 2,46 - 1,16 - 10,05 5,33 17,31 - 3,96 39,27 5,25 18,32 0,18 - 0,13 Staatsrechnung (2004)

Vergleich Budget – Rechnung

Gesamtausgaben

davon dezentralisierte Kreditanteile davon Personalausgaben Personalbezüge Arbeitgeberbeiträge davon Sachausgaben Infrastruktur Betrieb

Dienstleistungen Dritter Übrige Sachausgaben davon Investitionen Gesamteinnahmen Nettofinanzbedarf in CHF Nettofinanzbedarf in %

Budget

CHF 121 616 706 20 241 257 94 130 811 80 286 911 13 843 900 21 899 807 4 544 062 11 725 792 1 612 415 4 017 538 5 586 088 8 114 500 113 502 206 93,33

Rechnung

CHF 121 487 108 19 633 858 91 810 918 79 357 732 12 453 186 23 066 527 5 330 837 11 261 423 2 245 643 4 228 624 6 609 664 8 129 354 113 357 755 93,31

Abweichung

CHF - 129 598 - 607 399 - 2 319 893 - 929 179 - 1 390 714 1 166 720 786 775 - 464 369 633 228 211 086 1 023 576 14 854 - 144 451

Staatsrechnung (Forschungsanstalten, 2004)

Gesamtausgaben

davon dezentralisierte Kreditanteile davon Personalausgaben Personalbezüge Arbeitgeberbeiträge davon Sachausgaben Infrastruktur Betrieb

Dienstleistungen Dritter Übrige Sachausgaben davon Investitionen Gesamteinnahmen Nettofinanzbedarf in CHF Nettofinanzbedarf in %

FAL

CHF 27 319 147 4 269 423 21 218 134 18 405 744 2 812 390 4 743 632 1 479 132 1 655 148 606 462 1 002 890 1 357 381 322 782 26 996 365 98,82

FAT

CHF 12 522 189 2 561 813 9 608 853 8 301 912 1 306 941 2 181 752 379 733 811 213 420 393 570 413 731 584 1 063 412 11 458 777 91,51

ALP

CHF 35 373 045 5 611 010 25 888 430 22 446 198 3 442 232 7 576 423 1 276 619 4 354 432 774 158 1 171 214 1 908 192 5 216 205 30 156 840 85,25

FAW

CHF 17 481 402 2 886 750 13 086 076 11 183 101 1 902 975 3 124 600 905 497 1 206 016 287 543 725 544 1 270 726 452 541 17 028 861 97,41

RAC

CHF 28 791 325 4 304 862 22 009 425 19 020 777 2 988 648 5 440 120 1 289 858 3 234 614 157 087 758 561 1 341 780 1 074 413 27 716 912 96,27

Total

CHF 121 487 108 19 633 858 91 810 918 79 357 732 12 453 186 23 066 527 5 330 839 11 261 423 2 245 643 4 228 622 6 609 663 8 129 353 113 357 755 93,31

(37)

Kennzahlen 2004

Die Forschungsanstalten beschäftigten im Durch- schnitt des Jahres 2004 726 Personen. 202 davon waren Frauen. Dies entsprach einem Anteil von 27,8%.

Zusätzlich wurden 79 Lernende und Praktikanten ausgebildet beziehungsweise beschäftigt, was 10,9% des gesamten Personalbestandes entsprach.

Im Berichtsjahr wurden 1629 Veröffentlichungen gemacht.

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erteilten ins- gesamt 1709 Lektionen an Universitäten und Fach- hochschulen.

Die Forschungsanstalten akquirierten Drittmittel im Umfang von 11,9 Millionen Franken.

Organisation Agroscope

Agroscope FAT Tänikon Agrarwirtschaft und Landtechnik

Tänikon Agroscope

FAL Reckenholz Agrarökologie und Landbau Zürich-Reckenholz

Agroscope Liebefeld-Posieux (ALP)

Nutztiere und Milchwirtschaft Liebefeld-Bern

Posieux

Agroscope RAC Changins

Pflanzenbau

Changins Agroscope

FAW Wädenswil Obst-, Wein- und Gartenbau

Wädenswil BLW

Bundesamt für Landwirtschaft

Agroscope

(38)

38

IMPRESSUM

Herausgeber

Bundesamt für Landwirtschaft Projektleitung

Anton Stöckli, Forschungsstab Bundesamt für Landwirtschaft Konzept, Gestaltung, Realisation

Inform Agentur für visuelle Kommunikation AG, Zürich Konzept, Redaktion

panta rhei pr gmbh, amriswil Fotos

Susi Lindig, Zürich Agroscope Übersetzung

Giovanna Mele, Pierre-Yves Barrelet, Christiane Bokor,

Marie-Thérèse von Graffenried, Elisabeth Tschanz;

Margaret Coffey Druck

Druckerei St. Paul, Freiburg Auflagen

deutsch 1100 französisch 750 englisch 500 Kontaktadresse Forschungsstab

Bundesamt für Landwirtschaft CH-3003 Bern

Telefon +41 (0)31 322 25 17 Fax +41 (0)31 323 54 55 anton.stoeckli@blw.admin.ch

© 2005, BLW

Der Geschäftsbericht wird ergänzt durch die Jahres- berichte der Forschungsanstalten und durch den FLAG- Geschäftsbericht an den Bundesrat.

BLW

Bundesamt für Landwirtschaft Mattenhofstrasse 5 CH-3003 Bern

Telefon +41 (0)31 322 25 76 Fax +41 (0)31 323 54 55 www.blw.admin.ch www.agroscope.ch

Agroscope FAL Reckenholz Eidgenössische Forschungsanstalt für Agrarökologie und Landbau Reckenholzstrasse 191 CH-8046 Zürich

Telefon +41 (0)44 377 71 11 Fax + 41 (0)44 377 72 01 www.reckenholz.ch

Agroscope FAT Tänikon Eidgenössische Forschungsanstalt für Agrarwirtschaft und Landtechnik Tänikon

CH-8356 Ettenhausen Telefon +41 (0)52 368 31 31 Fax +41 (0)52 365 11 90 www.fat.admin.ch

Agroscope Liebefeld-Posieux Eidgenössische Forschungsanstalt für Nutztiere und Milchwirtschaft (ALP) Tioleyre 4

CH-1725 Posieux Telefon +41 (0)26 407 71 11 Fax +41 (0)26 407 73 00 Schwarzenburgstr. 161 CH-3003 Bern

Telefon +41 (0)31 323 84 18 Fax +41 (0)31 323 82 27 www.alp.admin.ch

Agroscope FAW Wädenswil Eidgenössische Forschungsanstalt für Obst-, Wein- und Gartenbau Schloss, Postfach 185 CH-8820 Wädenswil Telefon +41 (0)44 783 61 11 Fax +41 (0)44 780 63 41 www.faw.ch

Agroscope RAC Changins Eidgenössische landwirtschaftliche Forschungsanstalt Changins Route de Duillier, Postfach 254 CH-1260 Nyon 1

Telefon +41 (0)22 363 44 44 Fax +41 (0)22 362 13 25 www.racchangins.ch

(39)
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