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59. Südtiroler Obstbautagung

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Academic year: 2022

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S C H W E I Z E R Z E I T S C H R I F T F Ü R O B S T- U N D W E I N B A U 4 / 1 2 19

K U R Z - I N F O

dem Verkauf überprüft. In be- handelten Obstanlagen dürfen keine Tiere gehalten werden und das Gras darf nicht verfüttert werden.

Das BLW ist sich bewusst, dass die Obstproduzenten mit den restriktiven Bestimmungen zur Streptomycinanwendung gefordert sind. Die involvierten Behörden werden alles daran setzen, die betroffenen Produ- zenten im Sinne der für die Kon- sumentinnen und Konsumen- ten wichtigen Schweizer Obst- produktion zu unterstützen.

Eva Reinhard und Olivier Félix, BLWn

auf eine Vielzahlt von Antibioti- karesistenzen überprüft. Gegen sämtliche analysierte Antibioti- ka wurden sowohl in behandel- ten als auch in unbehandelten Anlagen Resistenzen gefunden.

Dies weist auf eine beachtliche Hintergrundbelastung hin. Un- abhängig von der Streptomycin- behandlung variierte die Menge an Resistenzgenen über die ana- lysierte Zeitperiode zum Teil be- trächtlich. Ein zeitlich begrenz- ter Anstieg antibiotikaresisten- ter Bakterien konnte auch in Schafen beobachtet werden, die auf mit Streptomycin behandel- ten Weideflächen gehalten wur- den. Diese Resultate erstaunen nicht, zumal aus der Humanme- dizin bekannt ist, dass Antibioti- kabehandlungen zu einem zeit- lich begrenzten Anstieg von Re- sistenzen führen.

Imker sind ebenfalls gefordert Die involvierten Wissenschaft- ler, die zuständigen Bundesäm- ter und die Eidgenössische Fachkommission für Biologi- sche Sicherheit (EFBS) sind der Ansicht, dass die neuen For- schungsresultate eine erneute Bewilligung von Streptomycin zur Feuerbrandbekämpfung in diesem Jahr zulassen. Mit den geltenden strengen Auflagen für dessen Anwendung werden die experimentell bestätigten Risi- ken begrenzt. So darf Streptomy- cin nur in Regionen angewendet werden, in denen 2011 Feuer- brand festgestellt wurde. Die Kantone prüfen die Gesuche der Obstbauern und erteilen die nö- tigen Bewilligungen für den Kauf und allenfalls auch den Einsatz der Produkte. Die Behandlung ist nur zulässig, wenn die Witte- rungsbedingungen einen Feuer- brandbefall während der Blüte der Apfel- und Birnbäume be- günstigen. Um das Risiko von Rückständen im Honig zu mini- mieren, müssen die Behandlun- gen zwingend ausserhalb des Bienenflugs erfolgen. Imker können sich vor der geplanten Streptomycinbehandlung über Ort und Zeitpunkt informieren.

Alle Honige im Umfeld der be- handelten Anlagen werden vor

Abdrift von Pflanzenschutz- mitteln

Roland Zeiger, Land- und Forst- wirtschaftliches Versuchszen- trum Laimburg, und Markus Knoll, Südtiroler Beratungsring für Obst- und Weinbau, griffen das Thema Abdriftproblematik und Abdriftminderung auf. Im- mer wieder wird die Forderung nach einer gesetzlichen Regelung für die Ausbringung von Pflan- zenschutzmitteln laut. Während es auf staatlicher Ebene bis jetzt keine konkrete Regelung gibt, ist dies in Südtirol und im Trentino sehr wohl der Fall. Solche Rege- lungen lösen die Problematik aber nicht grundlegend bezie- hungsweise sind nicht geeignet, Abdrift wirklich zu verhindern.

Hingegen kann der Anwender bei einem rücksichtsvollen und umsichtigen Umgang mit Pflan- zenschutzmitteln und unter Be- rücksichtigung aller Umstände und Nutzung der technischen Möglichkeiten Abdrift weitestge- hend vermeiden.

Bedarfsgerechte Bewässerung spart Wasser

Martin Thalheimer, Versuchs- zentrum Laimburg, stellte die Resultate von Bewässerungsver- suchen vor, die über mehrere Jahre an verschiedenen Standor- ten im mittleren Vinschgau durchgeführt wurden. Die Er- gebnisse zeigen, dass an allen Standorten ein deutliches Ein- sparungspotenzial von bis zu 90% vorhanden war, wenn die Wasserzufuhr mittels automati- scher Schaltung nur bei Errei- chen eines vorgegebenen Grenz- werts freigeschalten wurde.

Bedeutung der Clubsorten Gemäss Helwig Schwartau, Agrarmarkt Informations-Ge- sellschaft (AMA), Hamburg, wird der Marktanteil der Clubsorten im deutschen Markt kontinuier- lich zunehmen, aber mittelfris- tig kaum die Marke von 15%

überschreiten. Damit können die Exklusivität der Clubsorten und die höhere Wertschöpfung erhalten bleiben.

In Südtirol werden derzeit sechs gemanagte Sorten ange- Landwirtschaft ansprach. So ap-

pellierte er unter anderem an die Bauern, beim Ausbringen von Pflanzenschutzmitteln die neuen Leitlinien für Abstands- regeln einzuhalten. Berger: «Sie tun es für sich, Ihren Geldbeu- tel, Ihren Nachbarn und die Na- tur». Für die Zukunft der Südti- roler Apfelwirtschaft wünschte sich Berger eine Sonderstellung des Südtiroler Apfels. «Das Ziel sollte nicht die dauerhafte Stei- gerung der Menge pro Hektar sein, sondern eine Sonderposi- tion des Produkts».

Feuerbrandjahr 2011

Einen Einblick ins moderne Feuerbrandmanagement und Vorschläge zur Abwehr 2012 ga- ben Dr. Walther Waldner, Rin- gleiter des Südtiroler Beratungs- rings für Obst- und Weinbau («Vorschläge zur Feuerbrandab- wehr 2012»), und Eduard Holli- ger, Forschungsanstalt Agros- cope Changins-Wädenswil ACW («Modernes Feuerbrandmanage- ment»). Der extrem warme April 2011 bescherte Südtirol mit 945 Fällen in 37 Gemeinden den bis- her schwersten Feuerbrandaus- bruch. Rund 9000 Apfel- und 5000 Birnenbäume mussten ge- rodet werden. Nur durch das beherzte Eingreifen der 400 be- troffenen Obstbauern ist es ge- lungen, noch grösseren Schaden abzuwenden. In extremen Fäl- len mussten dafür bis zu 300 Ar- beitsstunden pro Hektar aufge- wendet werden.

59. Südtiroler Obstbautagung

Die Obstbautagung am 10. Janu- ar 2012 in Meran wurde wie jedes Jahr vom Verein der Absolventen landwirtschaftlicher Schulen in Zusammenarbeit mit der Lan- desabteilung für Landwirt- schaft, dem Versuchszentrum Laimburg, dem Beratungsring für Obst- und Weinbau sowie den Vermarktungsorganisatio- nen VOG und VIP organisiert.

Mit rund 900 sehr interessierten Teilnehmenden war die Tagung sehr gut besucht.

Eröffnet wurde sie von Land- wirtschaftslandesrat Hans Ber- ger, der aktuelle Themen der

Im voll besetzten Meraner Kursaal eröffnete Landesrat Hans Berger die 59. Südtiroler Obstbautagung.

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Sicherheit und Gesund- heitsschutz im Obst-, Wein- und Gemüsebau

Zum heutigen Betriebsmanage- ment gehört auch das Einhalten der Massnahmen zur Vermei- dung von Unfällen und Gesund- heitsschäden. Prävention Land- wirtschaft, bestehend aus BUL und agriss, ist die kompetente Anlaufstelle für entsprechende Fragen, Schulungen und Bera- Bachelor-Studiengänge

Bachelor-Studiengänge in Life Sciences und Facility Manage- ment:

l Biotechnologie

l Chemie

l Lebensmitteltechnologie

l Umweltingenieurwesen

l Facility Management Infoabend: Dienstag, 28.

Februar 2012, 17.30 bis 19.30 Uhr, ZHAW Wädenswil, Campus Reidbach.

Master-Studiengang

Master-Studiengang in Life Sciences mit Vertiefung in:

l Food and Beverage Inno- vation

l Chemistry for the Life Sci- ences

l Pharmazeutische Biotech- nologie

l Umwelt und Natürliche Res- sourcen

Infoabend: Dienstag, 6. März 2012, 18 bis 20 Uhr, ZHAW Wä- denswil, Campus Grüental.

Eine Anmeldung ist nicht er- forderlich. Weitere Informatio- nen unter www.lsfm.zhaw.ch/

studium. ZHAWn

Info-Anlässe zum Studium an der ZHAW Wädenswil

An den Infoanlässen der Zürcher Hochschule für angewandte Wissenschaften ZHAW in Wä- denswil stehen Studienberater, Dozierende und Studierende für Auskünfte und individuelle Be- ratung zur Verfügung. Sie erhal- ten zudem allgemeine Informa- tion zum Fachhochschulstudi- um. Bei Rundgängen mit Besich- tigung der Labor- und Technolo- gieräume besteht Gelegenheit, die ZHAW kennen zu lernen.

tung. Dazu gehören das Sicher- heitskonzept agriTOP, Informa- tionsbroschüren, Kurse, Ausstel- lungen, Hotline und Sicherheits- artikel. Die Informationen sind nach Themen und Aktualitäten gegliedert. Mit verschiedenen Kampagnen werden die Infor- mationen nachhaltig gestreut.

Sicherer Umgang mit der Motorsäge

Bei der BUL finden Sie Informa- tionen zu Aus- und Weiterbil- dung, Geräten und persönlicher Schutzausrüstung.

Sicheres Arbeiten lohnt sich immer. Wer mit der Motorsäge arbeitet, braucht die nötigen Hilfsmittel, Erfahrung sowie die erforderliche Aus- und Weiter- bildung. Nicht sicheres Arbeiten lohnt sich nie, denn niemand kann sich einen Unfall leisten.

Die Internetadresse www.hol- zerkurse.ch vermittelt verschie- dene Informationen und zeigt das Kursangebot zum sicheren Arbeiten mit der Motorsäge im Obstbau, im Bauern- und Pri- vatwald.

Maschinen zeigen ihre Zähne In den letzten zehn Jahren ereig- neten sich total 462 registrierte tödliche Unfälle in der Landwirt- schaft. Davon betraf mindestens die Hälfte den Umgang mit Ma- schinen und Fahrzeugen. Bei Betriebsstörungen und Stresssi- tuationen werden die einfachs- ten Sicherheitsregeln missach- tet. Alles sollte gleichzeitig ge- macht werden. Dieser Druck er- höht das Unfallrisiko. Viele Fah- rer gehen mit ihren Fahrzeugen zu hohe Risiken ein. Mit Schu- lungen, Demonstrationen und Cartoons will die BUL einen Bei- trag leisten, solche Unfälle zu vermeiden. Wichtige Aspekte sind:

l Betriebsanleitung beachten

l der Schwerpunkt landwirt- schaftlicher Maschinen und Fahrzeuge

l Fahrerschutz, Sicherheits- gurte und Rückhaltesysteme

l Start- und Bremsverhalten

l Verhalten bei Betriebsstö- rungen

l Stress, Zeitdruck baut, wie Markus Bradlwar-

ter vom Sortenerneuerungskon- sortium Südtirol ausführte:

Cripps Pink/Pink Lady®, Civi- ni/ Rubens®, Nicoter/Kanzi®, CIVG198/Modi®, Scifresh/Jazz® und Roho3615/Evelina. Insge- samt stehen diese Sorten auf gut 1000 Hektaren und die produ- zierte Menge Tafeläpfel beträgt gut 58 000 Tonnen. Von den jähr- lich über 1 Million Tonnen in Südtirol produzierten Äpfeln macht der Anteil Clubsorten knapp 6% aus. Man kann aber davon ausgehen, dass dieser Prozentsatz bald steigen wird.

Begleitet wurde die 59. Südti- roler Obstbautagung von einer Ausstellung im Foyer des Mera- ner Kursaals. Alle 30 weltweit ex- klusiv vertriebenen Apfel-Club- sorten wurden in ihrer Original- verpackung (vom Pausensnack in der Kunststoffrolle aus Neu- seeland bis hin zum traditionel- len Fruchtplateau) präsentiert.

Die Äpfel stammten aus Südtirol und anderen europäischen Län- dern wie Deutschland, Frank- reich, Schweiz, Holland und Belgien. Einige Früchte samt Verpackung wurden sogar aus den USA und Neuseeland einge- flogen. Eduard Holliger, ACWn

Skalen sach- und fachge- recht beurteilen,

l den Einfluss der Weinstilistik auf das persönliche und das allgemeine Bewertungsver- halten besser einschätzen,

l Aufgaben zur Qualitätsbeur- teilung aufgrund vorgegebe- ner Kriterien gezielter lösen.

Voraussetzungen für den Kurs sind das Interesse an einer konsequenten Vertiefung des Bewertungs- und Beurteilungs- vermögens mithilfe branchen- üblicher Bewertungskriterien und in der Praxis verwendeter Degustationsformulare. Die Teilnehmenden erhalten eine Kursbestätigung.

Veranstalter ist das Zentrum für Getränke- und Aromafor- schung der ZHAW, Wädenswil unter Leitung von Hans Bättig, Dipl. Ing. agr. ETH, Bättig Wein- konzepte GmbH, Luzern.

Kosten: Fr. 490.– (inkl. Kurs - unterlagen).

Kursort: ZHAW Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften, Campus Grü- ental, 8820 Wädenswil.

Anmeldung/Auskunft:

ZHAW, Irène Tinguely, Postfach, 8820 Wädenswil. Tel. 058 934 59 80, Fax 058 934 50 01, E-Mail:

weiterbildung.lsfm@zhaw.ch oder www.ilgi.zhaw.ch / Weiter- bildung / Kurse.

Anmeldeschluss: 26. März

2012. ZHAWn

Weinbewertung: Kriterien, Skalen

Die Zürcher Hochschule für An- gewandte Wissenschaften ZHAW bietet am 8. Mai 2012 einen neu- en ganztägigen Kurs an mit dem Thema: «Weinbewertung: Krite- rien, Skalen». Er richtet sich an Berufsleute aus Produktion, Han- del, Gastronomie und verwand- ten Bereichen, in Weinbewer- tungsprozesse involvierte Fach- leute sowie Weinsachverständige mit dem Wunsch, das eigene Sen- sorium in Bezug auf Weinbewer- tungen zu schärfen.

Nach Abschluss des Kurses können die Teilnehmenden:

l die wichtigsten Weinbeurtei- lungskriterien anhand der bekanntesten nationalen und internationalen Bewer- tungsformulare anwenden,

l Weine nach den wichtigsten marktrelevanten Kriterien und anhand verschiedener

K U R Z - I N F O

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Aktuell ZHAW

Life Sciences und

Facility Management

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