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Liste der empfohlenen Sojasorten für die Ernte 2012

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Soja

Sorten 7. 2. 1

DatenblätterAckerbau

www.agridea.ch I www.swissgranum.ch I www.agroscope.ch

Februar 2012

Forschungsanstalt Agroscope Reckenholz-Tänikon ART Forschungsanstalt Agroscope Changins-Wädenswil ACW Schweizerische Eidgenossenschaft

Confédération suisse Confederazione Svizzera Confederaziun svizra

Liste der empfohlenen Sojasorten für die Ernte 2012

Verantwortlich für die Redaktion:

Jürg HiltbRunneR1 und Christian StReit2,

1 Forschungsanstalt Agroscope Reckenholz-tänikon ARt, 8046 Zürich

2 Forschungsanstalt Agroscope Changins-Wädenswil ACW, 1260 nyon

Versuchstechnische unterstützung durch Christine Herzog1, ulrich buchmann1 und Vincent bovet2 Auskünfte: Jürg Hiltbrunner, e-Mail: juerg.hiltbrunner@art.admin.ch, tel. +41 44 377 71 11

Zusammenarbeit: einzelne Sortenversuche wurden durch die Delley Samen und Pflanzen AG durchgeführt. Die Qualitätsbestimmungen und die beur- teilung bezüglich Kältetoleranz haben Carine Oberson und Geert Kleijer respektive Arnold Schori und Claude-Alain betrix, Agroscope Changins- Wädenswil ACW, vorgenommen.

Die Liste der empfohlenen Sojasorten für die Ernte 2012 enthält sieben Sorten in drei verschiedenen Reifegruppen. In der früh- reifen Gruppe sind die Sorten Merlin und Gallec klassiert. Die mittelfrühe Reifegruppe beinhaltet die Sorte Aveline und die mittelspäte Reifegruppe umfasst die Sorten Opaline, Amphor, Protéix und London. Essor wurde von der Liste gestrichen.

Versuchsstandorte

Die Sortenversuche wurden in Changins, Delley, Giez, Goumoëns, Lindau und Winterthur durchgeführt. Pro Jahr sind Versuche von zwei bis fünf Standorten ausgewertet worden. Die Sortenbe- schreibungen (Tab. 1) basieren auf den Ergebnissen der Versuchs- jahre 2009 bis 2011.

Kriterien für die Sortenwahl

Die Hauptkriterien für die Sortenauswahl sind eine gute Ertrags- leistung sowie eine an die schweizerischen Witterungsbedingun- gen angepasste Wachstumsdauer. Diese Anpassung an die klima- tischen Bedingungen ist zentral, um Abreifungsprobleme und qualitative wie quantitative Ertragseinbussen zu vermeiden (Abb. 1).

Die Frühreife einer Sorte wird als Differenz in Wachstumsta- gen zur Referenzsorte Maple Arrow ausgedrückt (= 0 Tage). Diese Referenzsorte trennt die mittelfrüh abreifenden Sorten (000/00) von den mittelspät abreifenden Sorten (00). Frühreife Sorten (000) sind eine Grundvoraussetzung für den Sojaanbau in klima- tisch weniger günstigen Lagen. Mittelspäte Sorten reifen nur in Tab. 1 | Beschreibung der Sojasorten 2012

NachdenAngabenderForschungsanstaltenAgroscopeACWundART

Beurteilung der Eigenschaften:+++=sehrgut;++=gut;+=mittelbisgut;ø=mittel;–=mittelbisschwach Tausendkorngewicht:sehrhoch=>261g;hoch=231bis260g;mittel=201bis230g;tief=<200g

EssorstehtnichtmehraufderListederempfohlenenSorten;dasErntegutkannaberim2012nochkommerzialisiertwerden.

Züchter: AgroscopeChangins-Wädenswil/DSP(CH)fürGallec,Aveline,OpalineundProtéix;Rustica(F)fürAmphor;SaatbauLinz(A)fürMerlinundLondon.

SaatgutderSortenAvelineundProtéix(nurBiosaatgut),Amphor,OpalineundGallecstehtausschweizerischerProduktionzurVerfügung.

1Die Differenz in Wachstumstagen,angegebenalsDifferenzinTagenzurVergleichssorteMapleArrow(0Tage):

-6=sehrfrüheSorte;-2=früheSorte;0=Referenzsorte;SortenfürdiefürdenSojaanbaugünstigenLagen;2=späteSorten;nurfürsehrgünstigeSojaanbauregionengeeignet;

4=sehrspäteSorten;nurfürdiegünstigstenSojaanbauregionengeeignet

Reifegruppe Früh 000 Mittelfrüh 000/00 Mittelspät 00

Sorte MERLIN GALLEC AVELINE OPALINE AMPHOR PROTÉIX LONDON

Aufnahmejahr 2007 2000 2005 2009 2001 2009 2007

Differenz in Wachstumstagen

1

-8 -7 -3 1 2 3 4

Relativer Ertrag

(innerhalb der Reifegruppe) ++ ++ + +++ ++ ++ ++

Kältetoleranz während

der Blüte + + – + Ø Ø –

Standfestigkeit + + + + ++ + ++

Proteingehalt + + ++ – ++ ++(+) –

Ölgehalt + Ø – + – – +

Tausendkorngewicht tief mittel mittel mittel mittel tief tief

Nabelfarbe braun farblos farblos braun braun farblos braun

Forschungsanstalt Agroscope Changins-Wädenswil ACW Forschungsanstalt Agroscope Reckenholz-Tänikon ART

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klimatisch günstigen Regionen sicher ab (Abb. 1). Kalte Vegetati- onsperioden und ungünstige Standortbedingungen können die Anzahl Tage bis zur Abreife deutlich erhöhen. Dabei bleibt die Reihenfolge der Sorten bezüglich Abreife erhalten.

Die Protein- und Ölgehalte charakterisieren den Verarbei- tungswert als Futter- und Ölpflanze. Sojabohnen bieten auch vielfältige Verwendungsmöglichkeiten in der Lebensmittelverar- beitung. Die Nabelfarbe ist zusätzlich eine wichtige Qualitäts- eigenschaft. Für die Tofu-Herstellung ist nebst einem hohen Protein gehalt ein farbloser bis hellbrauner Nabel erwünscht, da der Eiweisskuchen sonst eine Grauverfärbung aufweist.

Sortenbeschreibungen

Die Liste der empfohlenen Sojasorten enthält sieben mehrjährig geprüfte Sorten (Tab. 1), die in der Praxis grösstenteils bekannt sind. Die Sorten sind in drei Reifegruppen eingeteilt.

Frühe Sorten (Reifegruppe 000)

Die Sorten Merlin (- 8 Tage) und Gallec (-7 Tage) weisen eine interes- sante Kombination von gutem Kornertrag und früher Abreife auf (Abb. 2). Somit ermöglichen diese Sorten einen erfolgreichen Anbau in klimatischen Grenzlagen. In ihren agronomischen Eigenschaften sind sie sehr ähnlich (Tab. 1). Hinsichtlich der Qualität gibt es jedoch Unterschiede: Merlin weist einen höheren Ölgehalt auf (Abb. 3) und die Bohnen der Sorte Gallec eignen sich aufgrund des farblosen Nabels für die Tofuherstellung.

Mittelfrühe Sorten (Reifegruppe 000/00)

Aveline ist die einzige Sorte dieser Reifegruppe. Sie zeichnet sich durch einen hohen Proteingehalt aus und eignet sich für die Tofuherstellung. In der Blüte reagiert sie jedoch empfindlich auf kühle Temperaturen.

Mittelspäte Sorten (Reifegruppe 00)

Für die klimatisch günstigsten Lagen der Schweiz sind nur Sorten der mittelspäten Reifegruppe geeignet: Opaline, Amphor, Protéix und London. Die Ertragsunterschiede zwischen diesen Sorten waren gering, wobei die Sorte Opaline die beste Bezie- hung zwischen Frühreife und Ertrag aufweist (Abb. 2). Aufgrund der vergleichsweise späten Abreife und der geringen Kältetole- ranz während der Blüte wird die Sorte London vor allem für die günstigsten Lagen empfohlen. Die Kältetoleranz während der Blüte ist bei Amphor und Protéix vergleichbar und mit mittel ein- gestuft. Opaline ist in dieser Reifegruppe am wenigsten anfällig auf Kältestress während der Blüte.

Hinsichtlich Qualität fielen Amphor und Protéix mit einem hohen Proteingehalt und London mit dem höchsten Ölgehalt auf (Abb. 3). Die Sorte Protéix ist wegen ihres farblosen Nabels und des sehr hohen Proteingehaltes sehr geeignet für die Tofuproduktion.

Vertragsmengen für die Ernte 2012

Der schweizerische Getreideproduzentenverband (SGPV) hat mit der Vereinigung der Ölwerke (SwissOlio) eine Übernahmemenge von 1500 Tonnen vereinbart. Für die Deckung des Bedarfs bei Fut- termitteln und in der Humanernährung sind weitere 1500 Ton- nen vorgesehen.

Die detaillierten Versuchsresultate können unter der Internetadresse http://www.agroscope.ch in der Rubrik

«Praxis» eingesehen werden.

90-100%

80-90%

00-Sorten (1545°TG)

000-Sorten (1435°TG)

60-70%

m.ü.M. > 600 m

70-80%

< 60%

Rendement net à 11% H2O

Merlin

Gallec

Aveline

Protéix Opaline

Amphor London y = 0,31x + 33,11

R² = 0,59

24 26 28 30 32 34 36 38

-12 -10 -8 -6 -4 -2 0 2 4 6

Differenz in Wachstumstagen im Vergleich zur Referenzsorte

Kornertrag (dt/ha)

Merlin

Amphor Aveline Gallec

Opaline London

Protéix y =-0,27x + 29,89

R2= 0,90 16

17 18 19 20

39 40 41 42 43 44 45 46

Ölgehalt (% TS)

Proteingehalt (% TS)

Abb. 3 | Beziehung zwischen Öl- und Proteingehalt (Prozent Trocken- substanz TS) der Sojasorten; Mittelwerte der Versuchsjahre 2009 bis 2011 aus Kleinparzellenversuchen an zwei bis fünf Standorten pro Jahr mit vier Wiederholungen.

Abb. 1 | Eignung der Anbaugebiete für Sojasorten unterschiedlicher Reifegruppen. Die Anbaugebiete wurden festgelegt aufgrund der Häufigkeit (Prozent) der vollständigen Abreife vor dem 15. Oktober.

TG = Tagesgrade mit Basis 6 °C.

Abb. 2 | Beziehung zwischen dem Kornertrag (dt/ha, 11 % Feuchtigkeit) und der Differenz in Wachstumstagen von Sojasorten im Vergleich zur Referenzsorte Maple Arrow (= 0 Tage); Mittelwerte der Versuchsjahre 2009 bis 2011 aus Kleinparzellenversuchen an zwei bis fünf Standorten pro Jahr mit vier Wiederholungen.

Agrarforschung Schweiz 3 (2): 2012

Referenzen

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