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Die TU Graz wird klimaneutral

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Academic year: 2022

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L E I D E N S C H A F T

TU Graz people Nr. 76/2020-4

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orgens geht’s mit dem Fahrrad ins Büro im neuen Niedrigenergiegebäude, anstelle ei- nes Flugs zum internationalen Meeting findet das Treffen per Videokonferenz statt und zu Mit- tag gibt es zur Stärkung ein regionales Gericht in der Mensa: So könnte ein Arbeitstag an der kli- maneutralen TU Graz 2030 aussehen. Derzeit ver- ursacht die TU Graz jährlich über 21.000 Tonnen CO2-Äquivalente – mit dem Vorhaben, diese bis 2030 zu verringern und zu kompensieren, hat sich unsere Universität ein ehrgeiziges Ziel gesetzt. Wie kann das gelingen?

Als Ausgangsbasis hat die TU Graz eine Treib- hausgasbilanz erstellt, die auch die universitäre Infrastruktur einbezieht. Günter Getzinger, Lei- ter des Projektes Klimaneutrale TU Graz 2030 und Mitglied des Nachhaltigkeitsbeirates, erklärt, wodurch die meisten Emissionen verursacht wer- den: „Strom und Fernwärme stehen an der Spit- ze, gleich dahinter kommen aber schon die Dienst- reisen (vor allem Flüge) und die durch den Neu- bau universitärer Gebäude verursachten Emis- sionen. Schon ganz gut liegt die TU Graz bei den Emissionen aus dem Pendelverkehr, hier wirken die langjährigen Bemühungen.“

Das vielfach preisgekrönte Mobilitätsmanage- ment der TU Graz sorgt seit Jahren für Aufmerk- samkeit und zahlreiche Nachahmer*innen nicht nur unter Österreichs Hochschulen. Radverkehr und öffentliche Verkehrsmittel werden gefördert, zudem setzt das Konzept auf Anreize zum Um- stieg auf sanfte Mobilitätsformen für die rund 3.500 Beschäftigten. Diese Maßnahmen werden weiter verstärkt, für eine klimaneutrale TU Graz bis 2030 braucht es aber noch weitreichendere Überlegungen.

Auf Basis der Treibhausgasbilanz hat die TU Graz daher eine detaillierte Roadmap festgelegt, um die Klimaneutralität innerhalb der nächsten De- kade zu erreichen. Damit nimmt unsere Univer- sität ihre gesellschaftliche Verantwortung wahr und leistet einen wesentlichen Beitrag zur Errei- chung der Klimaziele. Die TU Graz zählt so zu den Vorreiterinnen unter Österreichs Hochschu- len. Insgesamt investiert unsere Universität elf

Millionen Euro in ein vielfältiges Maßnahmen- bündel.

Nachhaltig ans Ziel

Im Schulterschluss mit der Bundesimmobili- engesellschaft setzt die TU Graz auf die klima- optimierte Errichtung nachhaltiger Universi- tätsgebäude. Zukünftig wird die TU Graz aus- schließlich Strom aus erneuerbaren Quellen be- ziehen und stattet z. B. Dachflächen am Campus im großen Stil mit Fotovoltaik-Anlagen aus. Bei Neubauten kommen Wärmepumpen und Erd- wärmespeicher zum Einsatz und die Abwärme- Nutzung etwa von Großrechenanlagen wird opti- miert.

Im Mobilitätsmanagement werden die Anreize weiter erhöht, auf E-Mobilität oder auf das Fahr- rad umzusteigen: Für Elektroautos werden deut- lich über 200 E-Ladepunkte am Campus errichtet.

Die Fahrradaktion der TU Graz fördert künftig auch E-Bikes, es wird zusätzliche überdachte Fahrrad- abstellanlagen geben und das Radwegenetz rund um den Campus wird ausgebaut.

Nach dem Motto „Stay Grounded – Keep Con- nected“ wird die Zahl von Dienstreisen redu- ziert, dazu verbessert die TU Graz weiter die Vi- deokonferenz-Infrastruktur und fördert die Nut- zung von Bahn und Bussen gegenüber Kurz- und Mittelstreckenflügen. Ziel ist es, die CO2-Emissi- onen, die durch dienstliche Flugreisen entstehen,

um 50 Prozent zu reduzieren. Um zu einem Kultur- wandel beizutragen, entwickelt die TU Graz ein ei- genes Tool, mit dem Mitarbeitende ihre individuelle CO2-Bilanz abrufen können.

Wir haben uns das ehrgeizige Ziel gesetzt, bis 2030 zur klimaneutralen Universität zu werden. Mit der Unterstützung aller TU Graz-Angehörigen werden wir dieses Ziel ge- meinsam erreichen.

Außerdem werden die Campus-Standorte durch Begrünungsmaßnahmen klimafit, die Mensen verzichten künftig vermehrt auf treibhausgas- intensive Lebensmittel und die Nutzungsdau- er von IT-Geräten wird auf zumindest sechs Jahre verlängert. Allerdings lassen sich selbst bei größten Anstrengungen nicht alle Treib- hausgasemissionen vermeiden. Daher sieht die Roadmap der TU Graz auch Kompensations- modelle vor und fördert beispielsweise Projekte zur CO2-Bindung aus der Atmosphäre. All diese Maßnahmen werden schrittweise umgesetzt, um gemeinsam das Ziel der Klimaneutralität bis 2030 zu erreichen.

Harald Kainz, Rektor der TU Graz

© A. Passer, D. Maierhofer, E. Hoxha, G. Getzinger, T. Lindenthal,

Treibhausgasbilanzierung von Universitäten: Bedeutung der Bilanzierung von Gebäuden am Beispiel der

Technischen Universität Graz. GAIA - Ecol Perspect Sci Soc 2020;29:203–5. doi:10.14512/ gaia.29.3.15.

Barbara Gigler, Victoria Graf

Die TU Graz wird klimaneutral

Gemeinsam mit allen Mitarbeitenden arbeitet unsere Universität an der Erreichung der Klimaziele. Eine Roadmap mit

konkreten Maßnahmen gibt den Weg zur klimaneutralen TU Graz 2030 vor.

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