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Archiv "Clostridium-difficile- Infektionen endemisch" (26.08.1983)

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Zur Fortbildung Aktuelle Medizin FÜR SIE GELESEN

Diätetische Einflußnahme auf die Blutgerinnung

Frühere Untersuchungen haben gezeigt, daß eine Veränderung des Fettsäuremusters in der Nahrung das Synthesemuster von Prosta- glandinen günstig beeinflußt.

Nach Verabreichung einer über- wiegenden Fischdiät (Eskimokost) konnte neben einer Änderung des Syntheseprofils der Prostaglandi- ne auch ein günstiges Verhalten der Plättchenfunktion registriert werden. Jedoch liegen noch zu geringe Erfahrungen vor, um be- reits entsprechende diätetische Verhaltensmaßregeln generell propagieren zu können.

In zwei neueren Studien setzte die Arbeitsgruppe um Hirai (1) und Te- rano (2) erstmals ein in Kapseln konzentriertes Fischölkonzentrat beim Menschen ein. Dabei wurden Eicosapentaensäure in einer Dosis von 1,4 oder 3,6 g/tg I. über einen Zeitraum von 4 Wochen verab- reicht. Unter Gabe dieser Eicosa- pentaensäure-reichen Kost war neben einem Anstieg dieser Sub- stanz im Plasma und in den Thrombozyten ein vermindertes Aggregationsverhalten der Blut- plättchen auf Collagen und ADP zu beobachten.

Darüber hinaus wurde eine redu- zierte Bildung von Thromboxan B2

sowie B3 berichtet. Auch die Colla- gen-induzierte Freisetzung von Arachidonsäure aus den Plättchen wurde vermindert gemessen.

Gleichzeitig führte die Diät zu ei- ner günstigen Beeinflussung der Gesamtblutviskosität und einer Zunahme der Erythrozytenflexibi- lität.

Die Abnahme der Thrombozyten- aggregationsneigung und die Ver- besserung der rheologischen Pa- rameter wird von den Autoren durch eine Zunahme der Eicosa- pentaensäure-Konzentration in den Plättchen- und Erythrozyten- Phospholipiden erklärt. Die Unter- suchungen zeigen, daß in Zukunft durch eine Modulation der Nah-

rungsfette eine Regulation des Hämostasegleichgewichts in posi- tivem Sinne mit Verbesserung der Fließeigenschaften des Blutes bei Anwendung einer solchen Eicosa- pentaensäure-reichen Kost mög- lich werden könnte. zme

(1) Hirai, A.; Terano, T.; Hamazaki, T.; Sjiki, J.;

Kondo, S.; Ozawa, A.; Fujita, T.; Miyamoto, T.;

Tamura, Y.; Kumagai, A.: The effects of the oral administration of fish oil concentrate an the release and the metabolism of ( 14C) arachindonic acid and ( 14 C) eicosapentaenoic acid by human platelets, Thrombosis Re- search 28 (1982) 285-298 — (2) Te rano, T. ; Hirai, A.; Hamazaki, T.; Kobayashi, S.; Fujita, T.; Tamura, Y.; Kumagai, A.: Effect of Oral Administration of Highly Purified Eicosapen- taenoic Acid an Platelet Function, Blood Vis- cosity and Red Cell Deformability in Healthy Human Subjects, Atherosclerosis 46 (1983) 321-331

Fettsucht: Insulinsekretion anregendes ß-Zelltropin ist ein ACTH-Fragment

Der Hypophysenmittellappen „ge- netisch" fetter Mäuse enthält ein Hormon, das die Insulinfreiset- zung stimuliert und das mit einem ACTH-Antiserum mit endständiger Carboxylgruppe kreuzreagiert;

dies läßt darauf schließen, daß es mit dem kortikotropinähnlichen Peptid im Intermediärlappen ver- wandt ist, dem 18-39 ACTH-Frag- ment, CLIP genannt. Das von den Autoren ß-Zelltropin benannte Hormon wurde im Plasma der fet- ten Mäuse ebenso nachgewiesen wie die Potenzierung der durch Glukose induzierten Insulinsekre- tion. Es wurde auch nachgewie- sen, daß sich ACTH 22_39 , aus hu- mansynthetischem CLIP nach Spaltung mit Trypsin gewonnen, ähnlich wie das bei der Biogel- Chromatographie und bei der Um- kehrphase HPLC aus den Mäuse- hypophysen gewonnene ß-Zelltro- pin verhält. Außerdem —so die Au- toren — haben ß-Zelltropin und ACTH antigenische und Insulin freisetzende Eigenschaften, die nicht zu unterscheiden sind. Dpe

Beloff-Chain, A., et al.: Evidence that the insu- lin secretagogue, f3-cell-tropin, ist ACTH22-39, Nature 301 (1983) 255-258, A. Beloff-Chain, Dept. of Biochemistry, Imperial College of Sci- ence and Technology, London SW7 . 2AZ, Eng- land

Clostridium-difficile- Infektionen endemisch

Von Löschke ist unlängst auf die Möglichkeit einer vertikalen Über- tragung der antibiotika-induzier- ten pseudomembranösen Kolitis hingewiesen worden, für deren Entstehung das Enterotoxin von Clostridium difficile verantwort- lich gemacht wird. Gezielte Unter- suchungen bei 122 Patienten einer onkologischen Abteilung sowie Umgebungsuntersuchungen erga- ben den Nachweis von Clostri- dium difficile bei 22,2 Prozent der untersuchten Patienten und bei 4,9 Prozent der Abstriche von Ge- genständen, die mit dem Stuhl entsprechender Patienten in Be- rührung gekommen waren. Bei 27,4 Prozent von 51 untersuchten asymptomatischen Neugeborenen ließen sich stark toxigene C.-diffi- cile-Stämme während der ersten Lebenswochen im Stuhl nachwei- sen. Umgebungsuntersuchungen waren in 3,2 Prozent positiv, Erre- ger ließen sich auch an den Hän- den einer Kinderschwester nach- weisen. In einer zweiten Studie wurden Haustiere unter dem Aspekt eines Erregerreservoirs auf Clostridium difficile hin unter- sucht. Der Erreger ließ sich bei 23 Prozent der Tiere nachweisen, und zwar in 31 Prozent, wenn eine antibiotische Behandlung voraus- gegangen sowie in 19 Prozent, wenn keine Antibiose erfolgt war.

Die meisten isolierten Stämme er- wiesen sich zwar als nicht-zytoto- xigen, doch ließen sich auch Stämme isolieren, die sich im Tier- modell der humanen Enterocolitis als pathogen erwiesen. Die Ergebnisse sprechen dafür, daß Patienten mit einer pseudomem- branösen Kolitis isoliert werden sollten.

Malamou-Ladas, H.; O'Farrell, S.; Nash,J. 0.;

Tabaqchali, S.: Isolation of Clostridium difficile from patients and the environment of hospital wards, J. Clin. Path. 36 (1983) 88-92, Depart- ment of Medical Microbiology, St. Barth- olomew's Hospital, West Smithfield, London EC1A 7BE— Borriello, S. P.; Honour, P.;

Turner, T.; Barclay, F.: Household pets as a potential reservoir for Clostridium difficile in- fection, J. Clin. Pathol. 36 (1983) 84-87, Clini- cal Research Centre, Watford Road, Harrow, Middlesex, HA1 3UJ, England

34 Heft 34 vom 26. August 1983 80. Jahrgang DEUTSCHES ÄRZTEBLATT Ausgabe A

Referenzen

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