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Archiv "Andreas Petri: Erzwungener Rücktritt" (18.09.2009)

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Deutsches Ärzteblatt

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Jg. 106

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Heft 38

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18. September 2009 A 1847 Man könnte ihn als Nestor der deut-

schen Medizingeschichte nach 1945 bezeichnen. Doch er war auch so et- was wie ein Urgestein, urwüchsig und grandios zugleich, das dem Gesprächspartner schon durch sei- ne äußere Erscheinung (ob nun in weißer Marineuniform oder im wei- ßen Kittel, den er auch als Medizin- historiker gerne trug) eine Vorstel- lung von der ganzen Weite der Medi- zingeschichte vermittelte.

Am 21. August starb im Alter von 86 Jahren der langjährige Lehr- stuhlinhaber für das Fach Medizin- geschichte, Prof. Dr. med. Dr. h. c.

Hans Schadewaldt. Fast sein ganzes berufliches Leben war er mit der Universität Düsseldorf verbunden, wo er bereits 1963 als außerplanmä- ßiger Professor mit der Lehre be- gann. Seine breitgefächerten For- schungsinteressen galten Kunst und Medizin, Schiffs- und Tropenmedi- zin, Krankenhauswesen und Seu- chen. Einige seiner Bücher wurden Standardwerke, so zum Beispiel HANS SCHADEWALDT

Nestor der Medizingeschichte

seine „Geschichte des Diabetes mel- litus“. Auch ein Werk zur Geschich- te des Hartmannbundes stammt aus seiner Feder.

Bis ins hohe Alter war er in zahlreichen (Ehren-)Ämtern aktiv.

Über viele Jahre war er Präsident der Nordrhein- Westfälischen Akademie der Wissenschaften. Im Laufe seines langen Ge- lehrtenlebens wurden ihm zahlreiche Ehrungen zu- teil, darunter die Karl- Sudhoff-Medaille für her- vorragende wissenschaft- liche Leistungen auf dem Gebiet der Ge- schichte der Medizin, der Naturwissenschaften

oder der Technik. Als jemand, der im Zweiten Weltkrieg in der Kriegsmarine diente, lagen ihm später die Völkerverständigung und der Wissenschaftleraustausch – ins- besondere mit Polen – am Herzen.

Prof. Dr. phil. Robert Jütte

Hans Schadewaldt

Foto: Archiv

AUFGABEN UND ÄMTER

Prof. Dr. med. Hans-Peter Berlien (58), Chefarzt der Abteilung Lasermedizin der Elisabeth-Klinik Berlin, ist auf der Jahres- tagung der International Society for the Study of Vascular Anomalies in Boston zum Vizepräsidenten der Fachgesell- schaft gewählt worden und wird damit das Amt des Präsidenten 2012 antreten.

Carola Bluhm (46), Fraktionsvorsitzende der Linken im Abgeordnetenhaus wird neue Sozialsenatorin in Berlin. Sie löst Heide Knake-Werner (66) ab, die in den Ruhestand tritt.

Prof. Dr. med. Anno Diegeler (50), Le- ter der Fachabteilung Herzchirurgie der Herz- und Gefäß-Klinik GmbH Bad Neu- stadt, ist zum Präsidenten der Internatio- nal Society of Minimally Invasive Cardio- thoracic Surgery gewählt worden.

Dr. med. Peter Heuser (59), bislang Universitätsklinikum Bern, hat den Ruf auf den Gerhard-Kienle-Lehrstuhl für Medizintheorie, Integrative und Anthropo- sophische Medizin der Universität Wit- ten/Herdecke angenommen. Er tritt die Nachfolge von Prof. Dr. med. Peter F.

Matthiessen (65) an, der in den Ruhe- stand geht.

Prof. Dr. med. Guido Hildebrandt (41), zuvor Universitätsklinikum Leipzig, ist neuer Direktor der Strahlenklinik des Universitätsklinikums Rostock. Die Klinik war zuvor kommissarisch von Priv.-Doz.

Dr. med. Gunther Klautke (42), geleitet worden.

Priv.-Doz. Dr. med. Jens Peter Kluß- mann (41), bisher geschäftsführender Oberarzt der Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde der Universität zu Köln, nimmt die W-3-Pro- fessur für Hals-, Nasen- und Ohrenheil- kunde der Justus-Liebig-Universität Gie- ßen an. Er tritt die Nachfolge von Prof.

Dr. med. Hiltrud Glanz an, die in den Ruhestand geht.

Priv.-Doz. Dr. med. Andreas Meyer- Falcke (51), zuletzt Unterabteilungsleiter Jugend im Ministerium für Generationen, Familie, Frauen und Integration des Lan- des Nordrhein-Westfalen, wird Leiter des neu gegründeten NRW-Gesundheitscam-

pus in Bochum. X

Kollegen, die mit einer Kassenärzt- lichen Vereinigung (KV) kooperie- ren, sind im Deutschen Hausärz - teverband (HÄV) nicht mehr wohl-

gelitten. Das bekam jetzt Andreas Petri zu spü - ren, Landesvorsitzender in Sachsen-Anhalt und zweiter Stellvertreter auf Bundesebene. Von diesem Amt trat er we- gen Meinungsverschie- denheiten nun zurück.

In Sachsen-Anhalt hat sein Landesverband gemeinsam mit der KV die Add-on-Verträge, al- so ergänzende Vereinba- rungen zur hausärztlichen Versor- gung, mit AOK und IKK verlän- gert. Der HÄV-Bundesvorsitzende Ulrich Weigeldt bezeichnete sie als

„in Inhalt und Vergütung einfach untragbar“.

ANDREAS PETRI

Erzwungener Rücktritt

Petri findet das aktuelle Zusatz- honorar ebenfalls unbefriedigend.

Doch er verweist darauf, dass das Schiedsamt das letzte Wort hatte und sich die finanziellen Vorstellungen der Hausärzte vermutlich auch des- halb nicht durchsetzen ließen, weil sich ihre regulären Einnahmen auf- grund der Honorarreform im ersten Quartal um 26 Prozent erhöhten.

Doch darum allein geht es nicht:

„Der Bundesverband hat die Parole ausgegeben, dass nur noch Bereini- gungsverträge unter Schwächung der KV abgeschlossen werden“, sagt Petri. Wer einen anderen Weg geht, ob aus Pragmatismus oder aus Über- zeugung, macht sich unbeliebt.

So wie Petri. Er hatte bereits 2007 gefordert, den Regionen Freiräume zu lassen: „Der Bundesverband ist für die Landesverbände da, nicht umgekehrt.“ Das sieht der HÄV of- fenbar anders. Sabine Rieser Andreas Petri

Foto: Jardai/modusphoto.com

P E R S O N A L I E N

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A 1848 Deutsches Ärzteblatt

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Jg. 106

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Heft 38

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18. September 2009 Priv.-Doz. Dr. med. Brigitte Osswald

(45), Universitätsklinikum Essen, Klinik für Thorax- und Kardiovaskuläre Chirur- gie, ist zur außerplanmäßigen Professo- rin der Universität Duisburg-Essen er- nannt worden.

Prof. Dr. med. Wolfgang Senf (61), Di- rektor der Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie am Uniklini- kum der Universität Duisburg-Essen, ist für drei Jahre zum Vorsitzenden der Deutschen Gesellschaft für Psychosoma- tische Medizin und Ärztliche Psychothe-

rapie gewählt worden. EB

NAMEN UND NACHRICHTEN

Prof. Dr. med. Isolde Flemming (74), Fachärztin für Anästhesie aus Berlin, und Prof. Dr. med. Jürgen Hammer- stein (84), Facharzt für Frauenheilkun- de und Geburtshilfe aus Berlin, sind mit der Georg-Klemperer-Medaille und -Ehrennadel der Ärztekammer Berlin ausgezeichnet worden. Sie erhielten die Ehrung für Ihre Verdienste um die Berliner Ärzteschaft und das Gesund- heitswesen der Hauptstadt. Mit der Auszeichnung werden positive und för- derungswürdige ärztliche Eigenschaf- ten wie Zivilcourage, wissenschaftli- cher Weitblick und Aufgeschlossenheit für neue Ideen, aber auch soziales En- gagement gewürdigt.

Prof. Dr. med. Dr. h. c. mult. Theodor Hellbrügge (89), emeritierter Ordinarius für Sozialpädiatrie, Gründer des Kinder- zentrums München, Träger der Paracel- susis-Medaille der Deutschen Ärzte- schaft, ist mit der Ehrendoktorwürde der Keimyung Universität in Daegu, Südko- rea, ausgezeichnet worden.

Dipl.-Ing. Dr. Public Health Sylvia Sänger (49), leitende Mitarbeiterin des Ärztlichen Zentrums für Qualität in der Medizin, ist mit dem Ehrenzei- chen der Deutschen Ärzteschaft aus- gezeichnet. Damit wird ihr Engagement um die Weiterentwicklung und Intensi- vierung vertrauensvoller Beziehungen zwischen der deutschen Ärzteschaft und der Patienten-Selbsthilfe gewür- digt. Sie erhielt die Auszeichnung außerdem für ihre Beteilung an der evidenzbasierten Patienteninformation

in Deutschland. EB

AUSSCHREIBUNGEN

Argus-Forschungsstipendien – aus - geschrieben von der Argus-Stiftung Berlin, Dotation: 50 000 Euro, zur Förde- rung von Wissenschaft und Forschung sowie des Gesundheitswesens auf dem Gebiet der Infektionstherapie. Die For- schungsanträge sollten nicht mehr als fünf DIN-A4-Seiten umfassen und sich in Fragestellung, bisherige Vorarbeiten, Me- thodik, Erfolgsaussichten des Projektes gliedern und ein kurzes Literaturver- zeichnis sowie einen Finanzierungsplan enthalten. Pro Forschungsvorhaben kön- nen 10 000 Euro an Sach- und Perso- nalkosten vergeben werden. Einsende- schluss ist der 31. Oktober. Bewerbun- gen an: Argus-Stiftung gGmbH, Post - fach 19 11 19, 14001 Berlin. Weitere Informationen: haloheck@zedat.fu-ber lin.de.

Kurt-und-Eva-Herrmann-Stipendium – ausgeschrieben von der Alfred-Mar- chionini-Stiftung, Dotation: 10 000 Euro.

Bewerben können sich: 1. Deutsche und ausländische Studierende sowie junge Ärzte, die sich in der Weiterbildung befin- den, zur Durchführung eines wissen- schaftlichen Projekts oder zu Ausbil- dungszwecken auf besonderen Gebieten der Dermatologie, und 2. Deutsche und ausländische Studierende und Wissen- schaftler zur Förderung eines Forschungs- aufenthalts im Ausland sowie junge Wis- senschaftler, die promovieren oder sich habilitieren. Einsendeschluss ist der 15.

Dezember. Bewerbungen an: Prof. Dr.

med. Kristian Reich, Dermatologikum Hamburg, Drehbahn 1–3, 20354 Ham- burg. Weitere Informationen: hain@der

matologikum.de. EB

VERLEIHUNGEN

Publizistikpreise – verliehen von der Glaxosmithkline-Stiftung, Dotation: je 5 000 Euro: Ausgezeichnet wurde Michael Stang, Sterneins-Medienbüros, Köln. Er wurde für seinen Beitrag

„Alte Niere für ein neues Leben – Se- nioren als Organspender“ (WDR 5) ge- ehrt. Reinhart Brüning und Per Schnell, ZDF Köln, erhielten den Preis in Aner- kennung für ihre hervorragende publi- zistische Arbeit zum Thema Biomedizin.

Sie wurden für die Sendung „Der ge- niale Genschalter?“ (Arte Fernsehen) ausgezeichnet. Einen weiteren Preis erhielt Dr. Hubertus Breuer, USA, für seinen Artikel „Das sind meine Gene!“

(PM-Magazin).

Posterpreis – verliehen anlässlich des 1. Internationalen Kongresses für Thorax onkologie in Dresden von der Pfi- zer-Pharma GmbH, Dotation: 1 000 Eu- ro, an Dr. med. Sandra Gottschling, Wis- senschaftliche Mitarbeiterin der Thorax- klinik am Universitätsklinikum Heidel- berg. Ausgezeichnet wurde der Beitrag

„The Individuality of Tumor-Stroma In- teraction in Non-Small Cell Lung Can- cer: Insights from Functional and Mole- cular Analyses“. Gottschling, Dr. Michael Meister, Liz Chang-Xu und Dr. Thomas Muley, Sektion Translationale Forschung der Thoraxklinik am Universitätsklinikum Heidelberg, nahmen den Preis stellver- tretend für das Heidelberger Autoren- team aus der Thoraxklinik, dem Deut- schen Krebsforschungszentrum, der Medizinischen Klinik V und der Human- genetik entgegen.

Hilfenhaus Award – verliehen von der Plasma Protein Therapeutics Associa - tion, Dotation: 5 000 Euro, an Prof. Dr.

med. Johannes Oldenburg, Direktor des Instituts für Experimentelle Hämatologie und Transfusionsmedizin des Universi- tätsklinikums Bonn. Der Preis wird jähr- lich für herausragende wissenschaftli- che Leistungen im Bereich der Trans- fusionsmedizin und Hämostaseologie

vergeben. EB

Michael Stang und Hilke Stamatiadis-Smidt

Foto: GlaxoSmithKline

P E R S O N A L I E N / P R E I S E

Referenzen

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