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Newsletter für zuweisende Ärzte des Kantonsspitals Aarau 1/2015

Inhalt

Eine App berechnet

Prostatagesundheit Seite 2 Tabuthema

erektile Dysfunktion Seite 3 Zertifiziertes

Beckenbodenzentrum Seite 5

Zertifiziertes Zentrum für Beckenbodenbeschwerden

Beckenbodenbeschwerden gehören zu den häufigsten Erkrankungen, die wir kennen. Am zertifizierten interdisziplinären Beckenbodenzentrum des Kantonsspitals Aarau wird das gesamte Behandlungsspektrum für Beckenbodenbeschwerden angeboten. Prof. Dr. Gabriel Schär, Chefarzt der Frauenklinik und Leiter des Beckenbodenzentrums, im Kurz-Interview.

Prof. Schär, wie häufig sind Beckenbodenprobleme?

Beckenbodenprobleme wie In­

kontinenz, Senkung der Geni­

talorgane oder Blaseninfektio­

nen gehören zu den häufigsten Erkrankungen, die wir kennen.

Die Häufigkeit von Harninkon­

tinenz ist zum Beispiel grösser als jene der Zuckerkrankheit.

Leider werden die Beschwer­

den von den Betroffenen nach wie vor tabuisiert, obwohl heute gut geholfen werden kann.

Welche Beckenbodenprobleme werden vom zertifizierten Zentrum betreut?

Wir kümmern uns um die Inkontinenz von Urin und Stuhl, um Senkungsbeschwerden des Genitales und des Darms, aber auch um Entleerungsstörungen und wiederholte Blaseninfek­

tionen bis zur interstitiellen Zystitis mit chronischen Blasen­

und Beckenschmerzen.

In Untersuchungen der verschiedenen Spezialisten werden zu­

erst die Beschwerdebilder unserer Patientinnen analysiert, all­

fällig notwendige Zusatzuntersuchungen indiziert und danach die Therapie eingeleitet. Bei komplexen Störungen wird das Behandlungskonzept im interdisziplinären Beckenboden­Board ausgearbeitet.

Wie werden die Patientinnen behandelt?

Das interdisziplinäre Konzept des mittlerweile landesweit be­

kannten und zertifizierten KSA­Beckenbodenzentrums basiert auf einer engen Verzahnung zwischen Fachärzten, darunter Uro­

logen, Gynäkologen, Proktologen, Neurologen, Altersmediziner sowie spezialisierte Physiotherapeutinnen und Mitarbeiterinnen des Sozialdienstes. Pflegefachfrauen ihrerseits übernehmen die Inkontinenzberatung. Dieses kompetente Team steht für hohe Behandlungsqualität, von der einfachen Inkontinenz bis zur kom­

plexen Beckenbodenpathologie. Einfache Beschwerdebilder werden von den einzelnen Spezialisten betreut. Komplexe, inter­

disziplinäre Störungen werden gemeinsam behandelt.

Am interdisziplinären Beckenbodenzentrum des Kantonsspitals Aarau werden sowohl konservative als auch chirurgische Behandlungen angeboten.

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Impressum

Konzept und Redaktion: Ralph Schröder, Christiane Stieglitz Design und Produktion: Diana Prokin Erscheint dreimal jährlich

Einladung zur Jahrestagung Medizinische Onkologie und Hämatologie 2015 Basel

Jahrestagung der Deutschen, Österreichischen und Schweizerischen Gesellschaften für Hämatologie und Medizinische Onkologie vom 9. bis 13. Oktober 2015 in Basel.

Thema Betreuung onkologischer Patienten am KSA Forum Primary Care

Wir möchten Sie in eigener Sache auf eine Fortbildung im Herbst hinweisen. Wie Sie der untenstehenden Vorankündigung entnehmen können, widmen wir uns am 3. September in der Fortbildungsreihe KSA Forum Primary Care den Belangen und Fragestellungen in der Betreuung onkologischer Patienten in der Praxis.

Die Fortbildung bietet Gelegenheit, onkologische Themenbereiche in Form von Fallpräsentationen zu erörtern und gemeinsam zu diskutieren.

Kontakte Beckenbodenzentrum Sekretariat Beckenbodenzentrum

062 838 50 72, beckenbodenzentrum@ksa.ch Gynäkologische Sprechstunde

062 838 50 74/78, frauenklinik.ambulatorium@ksa.ch Proktologische Sprechstunde

062 838 44 24, proktologie@ksa.ch Urologische Sprechstunde 062 838 47 59, urologie@ksa.ch Physiotherapie

062 838 46 85, physio_disp@ksa.ch Sozialdienst

062 838 40 22, sozialdienst@ksa.ch

Jedes Jahr im Oktober treffen sich rund 6000 Kolleginnen und Kollegen am grössten deutschsprachigen, interdisziplinären und interprofessionellen Kongress für Hämatologie und Onkologie.

2015 findet dieser Kongress in Basel statt. Das Kantonsspital Aarau freut sich sehr, dass das Präsidium und die gesamte wis­

senschaftliche Organisation für die fünftägige Veranstaltung von den Fachgesellschaften der drei Länder den Abteilungen Häma­

tologie und Medizinische Onkologie des KSA übertragen wurde.

Der Kongress steht für alle Interessierten aus Medizin und Pflege offen. Die Teilnahme ist auch tageweise möglich. Die ganze Breite der beiden Fächer wird in Vorträgen, Postersitzungen, Diskussio­

nen und Workshops präsentiert. Neben den neusten wissen­

schaftlichen Erkenntnissen werden auch zahlreiche Übersichtsre­ V.l.n.r.: Prof. Dr. Christoph Mamot, Dr. Martin Wernli, Prof. Dr. Mario Bargetzi.

ferate geboten. Auch ein Patiententag wird organisiert, an dem sich die Betroffenen direkt informieren und austauschen können.

Das Kantonsspital Aarau mit seinen Organisatoren der Jahresta­

gung freut sich sehr, wenn Sie im Oktober nach Basel kommen.

Das detaillierte Programm und alle wichtigen Informationen zum Kongress finden Sie unter:

www.haematologie-onkologie-2015.com

Dr. Martin Wernli, Kongresspräsident; Prof. Dr. Christoph Mamot, Wissenschaftlicher Sekretär Onkologie; Prof. Dr. Mario Bargetzi, Wissenschaftlicher Sekretär Hämatologie

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Eine App berechnet persönliche Prostatagesundheit

Die Angst vor Prostatakrebs ist gross und doch sehen viele Männer von einem Besuch beim Urologen ab. Dass bei der weitverbreiteten Tumorerkrankung gerade die Früherken- nung lebensrettend sein kann, gerät gerne vergessen. Die neu in Zusammenarbeit mit der Urologie des KSA entwickelte «ProstateCheck»-App der Stiftung Prostatakrebsforschung Schweiz macht einerseits die Früherkennung rechtzeitiger und effizienter, andererseits verlängert sie Kontrollintervalle bis hin zu 7 Jahren. Der Nutzen des Vorsorgewertes PSA wird drastisch verbessert. Eine Risikoanalyse wird innert Sekunden übermittelt. Die App ermöglicht nicht nur Fach-, sondern auch Hausärzten und Privatpersonen eine verlässli- che, rasche Analyse.

Bei 6000 Männern weltweit, davon bei rund 15 Männern in der Schweiz, wird täglich Prostatakrebs diagnostiziert. Häufig wird der Tumor in einem zu späten Stadium erkannt, was zur Folge hat, dass die Erfolgsquote der Behandlung drastisch sinkt. Um das Bewusstsein für Prostatakrebs bei Männern ab 45 Jahren zu stärken, hat die Stiftung Prostatakrebsforschung Schweiz vor einiger Zeit die ProstateCheck­App lanciert. Der informierte Mann und seine Entscheidung stehen dabei im Mittelpunkt.

Die App für Android und iOS basiert auf der umfangreichsten und längsten Vorsorgestudie im deutschsprachigen Raum und errechnet anhand individueller Daten des Nutzers, wie unter anderem des prostataspezifischen Antigens, die Wahrschein­

lichkeit von Prostatakrebs. Daraus leitet sie einerseits das per­

sönliche Kontrollintervall bis zum nächsten Arztbesuch ab und führt den verdächtigen Befund andererseits frühzeitiger einer Abklärung zu.

«Die ProstateCheck­App soll Männer frühzeitig an ihre Prosta­

takrebsvorsorge erinnern», so Prof. Dr. Franz Recker, Vorstand der Stiftung Prostatakrebsforschung Schweiz und Chefarzt der Klinik für Urologie am Kantonsspital Aarau. «Dabei ist zentral, dass man wegkommt von der Vorsorge für alle, hin zur Vorsorge für Risikogruppen.» Der von Recker und seinem Kollegen Dr. Maciej Kwiatkowski mitentwickelte ProstateCheck verhin­

dert unnötige Abklärungen. Laut Recker weiss man, dass nicht jeder früh entdeckte Tumor behandelt, aber der therapiewür­

dige früh entdeckt werden muss. So treten bei 30 bis 40% der Männer im Laufe ihres Lebens Tumorzellen in der Prostata auf, welche keiner Behandlung bedürfen. Bei 4 bis 8% der Männer entwickelt sich im Laufe des Lebens jedoch ein behandlungs­

bedürftiger Tumor.

Persönliche Risikoanalyse und Empfehlung des Kontrollintervalls

Beim Gebrauch der ProstateCheck­App sind medizinische Da­

ten erforderlich, die bei jeder ärztlichen Vorsorgeuntersuchung

ermittelt werden. Neben zwingenden Angaben zum prostata­

spezifischen Antigen (PSA) und dem Alter des Nutzers erhö­

hen Angaben zur familiären Vorbelastung sowie zum Tast­

befund und der Grösse der Prostata die Genauigkeit der Pros­

tate­Check­Prognose noch zusätzlich. Anhand der genannten Angaben berechnen die eigens entwickelten Algorithmen einerseits die Wahrscheinlichkeit eines behandlungswürdigen Tumors in Prozent sowie die Wahrscheinlichkeit von Prostata­

krebs in vier, acht und zwölf Jahren. Andererseits kann der per­

sönliche Kontrollintervall auf bis zu 7 Jahre verlängert werden.

Der daraus resultierende Rückgang an Prostatauntersuchun­

gen bedeutet eine Effizienzsteigerung ärztlicher Vorsorge­Ab­

läufe und damit eine starke Kostenreduktion für das Gesund­

heitssystem.

Da eine schnellere Analyse mit herkömmlichen Technologien bisher nicht möglich ist, profitieren besonders Labors, Haus­

und Fachärzte vom ProstateCheck. Neben der Medizinalbran­

che dient die App männlichen Privatpersonen ab 45 Jahren zum Gebrauch.

Verlässliche Daten aus der grössten Vorsorge- Studie

Die Hochrechnungen der ProstateCheck­App beruhen auf Da­

ten der Schweizer Prostatakrebsvorsorge­Untersuchung, die Teil der European Randomized Study of Screening Prostate Cancer ist und von der Stiftung Prostatakrebsforschung Schweiz unterstützt wurde. In einem Beobachtungszeitraum von 14 Jahren haben im Rahmen der wissenschaftlichen Stu­

die über 10000 Teilnehmer im deutschsprachigen Raum teil­

genommen. Die in den Risikokalkulatoren eingebauten, multip­

len Parameter erlauben eine effizientere und rechtzeitigere Vorsorge als die bisher eingesetzten, alleinigen PSA­basierten Entscheidungen.

Die ProstateCheck­App ist kostenpflichtig und steht ab zwei Euro in den App Stores von Apple und Android als Download zur Verfügung. Weitere Informationen zur Stiftung Prostata­

krebsforschung sowie zur ProstateCheck­App finden Sie unter www.prostatakrebsforschung.ch und www.prostatazentrum.ch.

Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen

Unseren aktuellen Insider widmen wir hauptsächlich dem Mann, d.h. männer- spezifischen Erkrankungen wie z..B. Prostatakrebs. Zu diesem Thema konnte unsere urologische Klinik in einer grossen Studie Daten erheben, die es erlauben, das Risiko, an einem Prostatakarzinom zu erkranken, abzuschätzen. Die Resultate dieser Studie sind jetzt in die Entwicklung einer innovativen App geflossen. Diese erlaubt es, die Früherkennung und die Vorsorgestrategie besser zu adaptieren, will heissen, zu personali- sieren. Das hat unter anderem auch ökono- misch einen positiven Einfluss.

Zum anderen sprechen wir ein männliches Tabuthema an: nämlich die erektile Dysfunk- tion. Für diese das Sexualleben beeinträchti- gende Störung gibt es verschiedene Ursachen.

Einmal sorgfältig und gründlich abgeklärt, lassen sich jedoch die Störungen mittels verschiedener Massnahmen beheben resp.

mindern.

Des Weiteren erfahren Sie Näheres zum zertifizierten interdisziplinären Beckenboden- zentrum unseres Spitals.

Wie immer informieren wir Sie zu guter Letzt über einige aktuelle Veranstaltungen und Anlässe, nicht zuletzt über das dritte KSA Forum Primary Care, das am Donnerstag, 3. September 2015 am KSA stattfindet.

Ich wünsche Ihnen einen weiterhin schönen Frühling!

Prof. A. Huber

Präsident der Ärztekonferenz Mitglied der Geschäftsleitung Die kostenpflichtige App

«ProstateCheck» ist in den App-Stores von Apple und Android erhältlich.

Facts/Veranstaltungen

Herzinsuffizienz-Beratung

Die Kardiologie des KSA bietet seit einiger Zeit eine professionelle Herzinsuffizienz­

Beratung an. Neben stationär dekompensierten und neu diagnostizierten Herzinsuffizienz­

Patienten gehören auch Patienten aus hausärztlichen Sprechstunden zur Zielgruppe für eine Beratung. Die Beratung wird von zwei ausgebildeten Herzinsuffizienzberaterinnen unter ärztlicher Leitung von Dr. Pablo Anabitarte und Dr. Christine Gstrein durchgeführt.

Beratungstermine jeweils Dienstag und Donnerstag.

Anmeldung unter Tel. +41 62 838 63 87

Dr. Anne Katrin Born neu Leitende Ärztin Endokrino- logie, Diabetologie und Metabolismus

Die seit 2009 am KSA tätige Dr. Anne Katrin Born ist u.a.

zuständig für den Aufbau einer interdisziplinären Fuss­Sprechstunde.

Dr. Hans Martin Gissler neuer Leitender Arzt Radiologie

Dr. Hans Martin Gissler ist seit Anfang Jahr neuer Leitender Arzt für interventionelle Radiologie am Institut für Radiologie des KSA.

Dr. Ali Reza Salili neuer Oberarzt mbF Allgemeine Innere und Notfallmedizin Dr. Ali Reza Salili baut neben seiner Oberarzttätig­

keit in besonderer Funktion den Fachbereich Pharma­

kologie im Bereich Medizin des KSA auf.

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Prof. Diehm, was sind die Ursa- chen für eine erektile Dysfunktion?

Es gibt vielerlei Ursachen für eine erektile Dysfunktion (ED). Die Haupt­

ursachen sind: Gefässprobleme; Zu­

ckerkrankheit (Diabetes mellitus); es gibt verschiedene Medikamente, die eine ED auslösen können; hormonelle oder anatomische Probleme; Nerven­

störungen oder psychologische Stö­

rungen. Es ist daher sehr wichtig zu verstehen, dass die vollum­

fängliche Abklärung einer ED mehrere Fachärzte erfordert, die eng zusammenarbeiten, um der ED auf den Grund zu gehen.

Dieses Angebot existiert im Kantonsspital Aarau und die Ab­

läufe dieser Untersuchungen sind sehr gut eingespielt.

Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es für Betroffene?

Die Behandlungsmöglichkeiten richten sich nach der Ursache der ED. Es gibt Medikamente, die Erektionsstörungen verur­

sachen können. Unter Umständen kann für solche Medika­

mente zusammen mit dem Arzt eine Alternative gefunden werden. Oftmals werden heute ED­Patienten mit sogenann­

ten Phosphodiesterase­5­Inhibitoren wie Viagra oder Cialis medikamentös behandelt. Sofern ein Gefässproblem vorliegt, können Patienten heute oftmals minimalinvasiv, d.h. mittels Schlüsselloch­Behandlung mit Mini­Kathetern, behandelt werden und Verschlüsse von Schlagadern, die zu einer Min­

derdurchblutung und schlussendlich zu einer abgeschwäch­

ten Erektion führen, so wirksam eröffnet werden. Diese Ein­

griffe können heute in vielen Fällen sogar ambulant durchge­

führt werden. Zuvor werden die Gefässe mittels Ultraschall, einem schonenden Verfahren zur Darstellung des Blutflusses in den zuführenden Schlagadern, untersucht. Zudem können Medikamente verschrieben werden, die frühzeitig ein allfälli­

ges Fortschreiten von Gefässerkrankungen verhindern kön­

nen. Daher ist es wichtig, beim Vorliegen einer ED und wenn kardiovaskuläre Risikofaktoren (z.B. Zigarettenrauchen, Dia­

betes, Bluthochdruck, hohes Cholesterin) vorhanden sind, frühzeitig auch an eine ED­Abklärung zu denken.

«Es gibt vielerlei Ursachen für eine erektile Dysfunktion»

Über Probleme in ihrem Sexualleben, insbesondere über erektile Dysfunktion sprechen Männer im Allgemeinen ungern. Dabei können die Ursachen abgeklärt und auch medizinisch behandelt

werden. Die Klinik für Urologie arbeitet deshalb eng mit Vertretern der Endokrinologie und Angiologie zusammen. Vier Fragen an Prof. Dr. Nicolas Diehm, Leitender Arzt Angiologie.

Kann eine Erektionsstörung Vorbote weiterer beginnender Erkrankungen sein?

Eine ED kann Ausdruck einer Gefässverkalkung sein, die auch in anderen Schlagadern im Körper auftreten kann. ED­Symptome werden heute als früher Vorbote eines unter Umständen drohen­

den Herzinfarktes oder Schlaganfalles verstanden und müssen ernst genommen werden. Auch können Gefässverkalkungen oder ­erweiterungen der Becken­ und Beinarterien (auch unter der Bezeichnung peripher­arterielle Verschlusskrankheit oder Schaufensterkrankheit sowie Aneurysma bekannt) vorliegen, die bisher nicht erkannt wurden und im Zuge der ED­Abklärung zutage treten. Insofern kann sich die Herz­Kreislauf­Abklärung bei Patienten mit ED, welche kardiovaskuläre Risikofaktoren auf­

weisen, lohnen, um Hinweise für bislang nicht erkannte Herz­

und Gefässerkrankungen zu bekommen.

Männer reden aus Scham nur ungern über Probleme im Sexualleben – für viele ist jedoch der Hausarzt ein Ansprechpartner. Welche Empfehlungen geben Sie Ihren Kollegen in der Praxis?

Ich empfehle, Patienten mit ED und vorhandenen kardiovaskulä­

ren Risikofaktoren aktiv im Hinblick auf eine zugrunde liegende Atherosklerose abzuklären. Somit können bei diesen Patienten zugrunde liegende Risikofaktoren behandelt und funktionelle Symptome unter Umständen mit einem minimalinvasiven Ein­

griff, welcher oft ambulant durchgeführt werden kann, verbes­

sert werden.

Stiftung Prostatakrebsforschung

Die Stiftung Prostatakrebsforschung Schweiz wurde 2002 in Aarau von Prof. Dr. Franz Recker, Chefarzt Urologie am KSA, gegründet und setzt sich seither für die sinnvolle Vorsorgeuntersuchung bei Prostata­

krebs ein. Sie organisiert den Expertenaustausch zum Thema Prostatakrebs, entwickelt Hilfsmittel für die alltägliche Arbeit von Hausärzten und setzt sich für die Prostatakrebsforschung ein. Zudem entwickelt die Stiftung neue Methoden zur präziseren Diagnostik sowie zur Risikovorhersage von Prostatakarzinomen.

Neben dem öffentlichen Diskurs pflegt die Stiftung eine enge Zusammenarbeit mit Hausärzten und Urologen und unterstützt die European Randomized Study of Screening for Prostate Cancer.

Weitere Abklärungs- und Interventions- möglichkeiten

Neben gefässbedingten Ursachen einer erektilen Dysfunk­

tion kommt häufig auch ein Testosteronmangel vor. Im Alter nimmt die Testosteronproduktion im Hoden kontinuierlich ab. Bei gewissen Männern jedoch mehr als normal. Die Gründe hierzu sind vielfältig: Leberstörung, Alkoholkon­

sum, Übergewicht u.a.m. Dieser Testosteronmangel äus­

sert sich nicht nur in verminderter Libido, Erektionsstörung und den damit verbundenen psycho­sozialen Problemen, sondern u.a. auch in Form von Depression, Osteoporose mit entsprechenden Frakturen und Muskelschwund. Der entscheidende Parameter ist das sog. «freie» Testosteron, das aber schwierig und teuer zu ermitteln ist. Als sehr gute Alternative eignet sich die Bestimmung aus Blut von tota­

lem Testosteron, Sexualhormon Binding Globulin (SHBG) und des Transportproteins Albumin. Mittels Bestimmung dieser 3 Parameter und Übertragung in ein altersadaptier­

tes Nomogramm lässt es sich festhalten, ob bei einem Mann altersentsprechende Testosteronspiegel vorhanden sind oder nicht. Eine gezielte Ersatztherapie durch Applika­

tion eines testosteronhaltigen Gels 1x täglich auf die Haut behebt körperliche wie auch psychische Probleme. Das In­

stitut für Labormedizin hat diese Messmethoden und das Nomogramm entwickelt und kann jederzeit solche Abklä­

rungen durchführen.

Referenzen

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