Abschließend sei noch einmal betont, daß präventives Verhalten unserer Bevölkerung insbesondere durch Gesundheitsaufklärung, -er- ziehung und -beratung bereits im Kindes- und Jugendlichenalter ver- mittelt werden muß. Wir dürfen in unserem Bemühen nicht nachlassen, die Information zur Steigerung der Teilnahme an der Krebsfrüherken- nung an die jungen und älteren Teil- nahmeberechtigten, die Studenten, das ärztliche Hilfspersonal bei Nut- zung aller Informationsmedien zu verbessern.
Literatur
1. Statistisches Jahrbuch für die Bundesrepu- blik Deutschland 1986. Kohlhammer, Stutt- gart 1986, S. 388
2. Bailar, J. C. III, Smith, E. M.: Progress Against Cancer? N. Engl. J. Med. 314 (1986) 1226-1232
3. Kirschner, W.: Krebsfrüherkennungsunter- suchungen in der Bundesrepublik Deutsch- land. Gründe der Nichtinanspruchnahme und Möglichkeiten zur Erhöhung der Beteili- gung. DFVLR, Bereich Projektträgerschaf- ten (Hg). TÜV Rheinland, Köln 1985 4. Becker, N.; Frentzel-Beyme, R.; Wagner,
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7. Jones, G. W.: Diagnosis and Management of Prostate Cancer. Cancer 51 (1983) 2456-2459
8. Wokalek, H.: Malignes Melanom: Früher- kennung immer noch entscheidend.
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9. Robra, B. P.: Das „gesetzliche" Früherken- nungsprogramm aus epidemiologischer Sicht. In: Bender, H. G. et al.: Das deutsche Krebsfrüherkennungsprogramm; Ein Bei- trag aus der Praxis. Köln 1987
Anschrift der Verfasser:
Dr. med. Burkard Berghof Diplom-Biologe,
Dr. med. Günter Flatten Zentralinstitut für die
Kassenärztliche Versorgung in der Bundesrepublik Deutschland Herbert-Lewin-Straße 5
5000 Köln 41
DEUTSCHES ÄRZTEBLATT
Klinisches Spektrum des Morbus Osler
Das hereditäre Osler-Syndrom ist eine autosomal dominant vererb- te systemische fibrovaskuläre Dys- plasie , bei der eine Teleangiektasie, arteriovenöse Fehlbildungen und Aneurysmen im gesamten Gefäßsy- stem des Körpers verbreitet auftre- ten können.
Die häufigsten klinischen Mani- festationen sind:
• wiederholte Blutung durch Schleimhaut-Teleangiektasien und arteriovenöse Fehlbildungen,
• Hypoxämie , Hirnembolie und Gehirnabszeß aufgrund pulmonarer arteriovenöser Fisteln,
• Stauungsinsuffizienz mit großem Herzminutenvolumen und portosy- stemische Enzephalopathie durch hepatische arteriovenöse Fehlbil- dungen,
• eine Vielzahl von neurologischen Symptomen aufgrund einer Angio- dysplasie des Zentralnervensystems.
Die Therapie ist hauptsächlich unterstützend und besteht aus einer Eisenergänzung und Bluttransfusio- nen. Eine Nasenseptumplastik und orale Östrogene können eine verlän- gerte Remission der Epistaxis bewir- ken; eine dauerhafte operative Hei- lung der gastrointestinalen Blutun- gen ist jedoch aufgrund der diffusen Angiodysplasie des Verdauungs- traktes selten zu erreichen. Ligatur, Resektion oder Embolisation kön- nen bei arteriovenösen Lungenfi- steln angezeigt sein.
Die Autoren meinen, daß die Prognose und die Überlebensmög- lichkeit der Patienten mit hereditä- rem Morbus Osler günstig sind unter der Voraussetzung, daß therapiefä- hige Komplikationen akurat diagno- stiziert werden. Lng
Peery, W. H.: Clinical Spectrum of Here- ditäry Hemorrhagic Telangiectasia. Am.
Journ. Med. 82 (1987) 989-997
Dr. William H. Peery, Department of In- temal Medicine, University of Kansas School of Medicin Wichita, 1010 North Kansas, Wichita, Kansas 67214-3199, U.S.A.
tulila-MUMM
Verhinderung der Reisediarrhoe
durch Peptobismol®
Peptobismol, ein Wismutsubsa- lizylat, gehört in den USA zu den re- zeptfreien Medikamenten, die man für einen Urlaub in Mexico ein- steckt. In einer prospektiven Studie erhielten 182 Studenten innerhalb von 48 Stunden nach ihrer Ankunft in Mexico zur Prophylaxe einer Rei- sediarrhoe zwei unterschiedliche Dosen von Wismutsubsalizylat (262 mg pro Tablette). Eine Gruppe nahm 4 mal 2 Tabletten, eine zweite Gruppe 4 mal 1 Tablette und eine dritte Gruppe ein Placebopräparat drei Wochen lang ein.
Durchfälle (vier oder mehr un- geformte Stühle oder drei Stühle in- nerhalb von acht Stunden plus ein zusätzliches Symptom) traten bei 7 (14 Prozent) der 51 Studenten unter der hohen Dosis, bei 15 (24 Prozent) von 63 unter der niedrigen Dosis und bei 23 (40 Prozent) von 58 unter Placebo auf. Somit war die Prophy- laxe unter 4 mal 2 Tabletten Pepto- bismol in 65 Prozent und unter der 4 mal 1 Tablette Dosierung in 40 Pro- zent erfolgreich.
Wismutsubsalizylat wurde gut vertragen, die häufigste Nebenwir- kung waren eine Schwarzfärbung der Zunge und dunkle Stühle Tinni- tus wurde in einer Häufigkeit von 1,2 Tagen pro 100 Behandlungstage beobachtet. Die prophylaktische Einnahme von 2,1 g Wismutsubsali- zylat für drei Wochen wird von den Autoren zur Prophylaxe der Reise- diarrhoe als sicher und effektiv em- pfohlen.
DuPont, H. L., C. D. Ericsson, P. C.
Johnson, J. A. Bitsura, M. W. DuPont, F.
J. de la Cabada: Prevention of travelers' diarrhea by the tablet formulation of bis- muth subsalizylate. JAMA 257: 1347- 1350, 1987
Program in Infectious Diseases and Clin- ical Microbiology, University of Texas Health Science Center at Houston, 6431 Fannin St, 1728 Freeman Bldg, Houston, Tx. 77030
A-3528 (40) Dt. Ärztebl. 84, Heft 51/52, 19. Dezember 1987