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Charakterisierung der Stichprobe in einer Befragung zum Status-Quo der Schadnagerbekämpfung in nutztierhaltenden Betrieben

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Academic year: 2022

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Notizen aus der Forschung Nr. 9 /März 2020 ___________________________________________________________________

- Fachbereich Agrarwirtschaft, Soest -

www4.fh-swf.de/cms/forschungsnotizen/ ISSN2567-0484

Charakterisierung der Stichprobe in einer Befragung zum Status-Quo der Schadna- gerbekämpfung in nutztierhaltenden Betrieben

Anna Schulze Walgern, Odile Hecker, Marc Boelhauve und Marcus Mergenthaler Einleitung

Nagetiere sind aufgrund der guten Lebensbedingungen (Futter, Wasser, Unterschlupfmöglichkeiten) auf land- wirtschaftlichen Betrieben weit verbreitet und können Fraßschäden und Verunreinigungen an Vorräten verursa- chen. Ratten sind zudem Vektoren für die Übertragung verschiedener Infektionskrankheiten und Parasiten auf Menschen und Nutztiere (JACOB et al., 2014; UL- RICH et al. 2009; MEERBURG et al., 2009; WEBSTER, 1996).

Ziel des Projektes "Flächendeckende Schadnagerbe- kämpfung zur Früherkennung von Tierseuchenerregern und Reduktion des Verschleppungspotentials“ ist eine koordinierte, nachbarschaftliche Bekämpfung von Nage- tieren einer Gemeinde und damit die Reduktion der Schadnagerpopulation sowie des Infektionsdrucks in den Betrieben. Zu Projektbeginn wurde eine Befragung in fünf zufällig ausgewählten NRW-Gemeinden durchge- führt (SCHULZE WALGERN et al. 2019). Ziel dieser Befragung war eine Status-Quo-Erhebung der Schadnagerbekämp- fung in nutztierhaltenden Betrieben und die daran an- schließende Auswahl einer Projektgemeinde. Schwer- punkt der vorliegenden Auswertung ist die Beschreibung der Stichprobe und deren Untersuchung auf Repräsenta- tivität.

Material & Methoden

Die Befragung zum Status-Quo in der Schadnagerbe- kämpfung erfolgte im August 2018. Aus einer Voraus- wahl, die anhand bestimmter Kriterien (Anzahl tierhal- tender Betriebe, Einwohnerzahlen, etc.) festgelegt wurde, wurden fünf NRW-Gemeinden (Wettringen, Hei- den, Sassenberg, Lippetal und Stadtlohn) zufällig ausge- wählt. In diesen fünf Gemeinden wurden alle nutztierhal- tenden Landwirte über die Tierseuchenkasse NRW pos- talisch kontaktiert. Die Landwirte konnten einen zweisei- tigen Fragebogen direkt als Paper-Pencil-Befragung oder via Link einer Homepage online ausfüllen (vgl. SCHULZE

WALGERN et al. 2020a). Nachdem eine Projektgemeinde ausgewählt wurde, erfolgte in der ausgewählten Ge- meinde eine Auftaktveranstaltung, in der der Fragebo- gen ebenfalls auslag und ausgefüllt werden konnte.

Schwerpunkt der vorliegenden Auswertung ist die Cha- rakterisierung der Stichprobe. Dabei werden die soziode- mographischen Merkmale der Betriebsleiter und die Be- triebsmerkmale wie Art und Anzahl der gehaltenen Tiere mit der NRW-Verteilung verglichen und die Stichprobe auf Repräsentativität untersucht. Die Auswertung der Daten erfolgte anhand einfacher deskriptiver Statistiken (IBM SPSS Statistics 21).

Ergebnisse

An der Befragung nahmen 109 Landwirte teil. In der Stichprobe hält die Hälfte der Rinderhalter weniger als 50 Rinder und entspricht damit der NRW-Verteilung (vgl.

Tab. 1). Eine Bestandsgröße von 200 bis 499 Rindern hat rund ein Viertel der befragten Rinderhalter; in ganz NRW ist dieser Anteil mit 13% niedriger. Kleine Bestandgrößen von weniger als 100 Schweinen halten nur wenige der befragten Landwirte, während in ganz NRW der Anteil bei 13% liegt. Dagegen halten viele Landwirte der Stich- probe mehr als 2.000 Schweine, was deutlich über dem NRW-Durchschnitt liegt. Die Anzahl an gehaltenen Schweinen in den mittleren Bestandgrößen entspricht der NRW-Verteilung und auch die Anzahl an gehaltenem Geflügel ist dem NRW-Durchschnitt vergleichbar. Die Stichprobe enthält lediglich weniger Betriebsleiter, die 100-999 Stück Geflügel halten und mehr Betriebsleiter, die über 10.000 Stück Geflügel halten, als der NRW- Durchschnitt.

Der Fragebogen wurde von 13 Frauen und 91 Männern (keine Angabe = 5) ausgefüllt. In der Stichprobe ist die Al- tersklasse 45-54 Jahre am häufigsten vertreten (38%), gefolgt von den 55-64-Jährigen (24%) und den 35-44-Jäh- rigen (20%). Damit entspricht die Stichprobe weitestge- hend der Verteilung der Altersklassen von Betriebslei- tern in ganz NRW (vgl. Abb. 1). Die Befragungsteilnehmer sind tendenziell etwas jünger als der Landesdurchschnitt.

Tab. 1: Relative Häufigkeiten gehaltener Tiere nach Tierarten innerhalb der Stichprobe im Vergleich zu NRW. Stichprobe:

N= 109; NRW: Quelle DESTATIS 2017a Stichprobe

(%)

NRW (%) Rinder

1-49 50 46

50-99 14 19

100-199 14 20

200-499 23 13

>500 0 2

Schweine

1-99 2 13

100-399 17 18

400-999 45 32

1000-1999 21 31

ab 2000 14 6

Geflügel

1-99 76 69

100-999 3 15

1000-9999 6 8

>10.000 15 7

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Notizen aus der Forschung Nr. 9 /März 2020 ________________________________________________________________________

- Fachbereich Agrarwirtschaft, Soest -

www4.fh-swf.de/cms/forschungsnotizen/ ISSN2567-0484

R e l a t i v e H ä u f i g k e i t e n ( % )

Alter(inJahren)

0 1 0 2 0 3 0 4 0

1 5 - 2 4 2 5 - 3 4 3 5 - 4 4 4 5 - 5 4 5 5 - 6 4 6 5 u n d ä l t e r

N R W ( % ) S t i c h p r o b e ( % )

Abb. 1: Verteilung der Altersklassen der Stichprobe im Vergleich mit der NRW-Verteilung (NRW: Quelle Destatis 2017b).

Im Hinblick auf den landwirtschaftlichen Berufsabschluss hat knapp die Hälfte der Befragten keinen landwirt- schaftlichen Abschluss, rund ein Viertel hat die Höhere Landbauschule (HöLa) besucht. Im Vergleich zur NRW- Verteilung ist der Anteil der HöLa-Absolventen um 10%

höher.

Werden ausschließlich die Befragungsteilnehmer be- trachtet, die keinen landwirtschaftlichen Berufsab- schluss erworben haben, wird deutlich, dass diese vor al- lem kleinere Betriebsgrößen aufweisen (<1-49 Rinder,

<1-99 Schweine, 1-99 Geflügel und/oder <49 kl. Wieder- käuer) (vgl. Abb. 2). Unter Berücksichtigung der gehalte- nen Tierart zeigt sich zudem, dass die Betriebsleiter ohne landwirtschaftlichen Abschluss vor allem kleinere Rinder- herden oder mehrere Tierarten halten (ohne. Abb.).

R e la t iv e H ä u f ig k e it e n ( % )

Berufsabschluss

0 20 40 60

S tic h p r o b e N R W S tic h p r o b e :

g e r in g e A n z a h l g e h a lte n e r T ie re S tic h p r o b e :

h o h e A n z a h l g e h a lte n e r T ie r k e in la n d w . A b s c h lu s s

U n iv e rs itä t

F a c h h o c h s c h u le h ö h e re L a n d b a u s c h u le F o rtb ild . z u m M e is te r

L a n d w ir ts c h a fts s c h u le B e ru fs a u s b ild u n g /L e h re B e ru fs ( fa c h )s c h u le

Abb. 2: Verteilung der landwirtschaftlichen Berufsabschlüsse der Stichprobe im Vergleich mit der NRW-Verteilung (NRW: Quelle Destatis 2010).

Diskussion

In der Befragung zum Status-Quo der Schadnagerbe- kämpfung in nutztierhaltenden Betrieben lag der Fokus auf nutztierhaltende Personen in den viehdichten Regio- nen in NRW. Dafür wurden aus der Grundgesamtheit von 396 Städten und Gemeinden in NRW anhand relevanter Kriterien 22 Gemeinden ausgewählt. Von diesen wurden fünf Gemeinden zufällig bestimmt und in einer Vollerhe- bung alle nutztierhaltenden Personen postalisch kontak- tiert. Der Stichprobenumfang ist bei einer Rücklaufquote von 8% und 109 Personen eher als gering einzuschätzen.

In den Merkmalen Geschlecht, Alter und Bildungsab- schluss der Betriebsleiter ist die Verteilung in der Stich- probe mit der Verteilung in der Grundgesamtheit ver- gleichbar. Es kann deshalb von einer gewissen Reprä- sentativität bezüglich der untersuchten sozio-demo- grafischen Merkmale ausgegangen werden. Auch in den Merkmalen Art und Anzahl der gehaltenen Tiere ist die Stichprobe mit der Grundgesamtheit vergleichbar.

Dadurch, dass der Fokus auf der Durchführung der Befra- gung in einer viehdichten Region lag, resultierte, dass sich die befragten Gemeinden ausschließlich im nördli- chen NRW, in Westfalen, befanden. Hierdurch können sich die geringgradigen Abweichungen von der NRW- Verteilung ergeben haben.

Danksagung/Finanzierung: Diese Arbeit wurde von der Tierseu- chenkasse NRW finanziert.

Quellen

JACOB J.;ULRICH,R.G.;FREISE,J.;SCHMOLZ,E.:Monitoring von gesund- heitsgefährdenden Nagetieren. Projekte, Ziele und Ergebnisse.

Bundesgesundheitsblatt Gesundheitsforschung Gesundheits- schutz; 57(5):511–8 (2014).

MEERBURG,B.G.;SINGLETON;G.R.;KIJLSTRA,A.: Rodent-borne diseases and their risks for public health. Crit Rev Microbiol; 35(3):221–

70 (2009).

SCHULZE WALGERN,A.,HECKER,O.,BOELHAUVE,M.,MERGENTHALER,M.

(2020):Auswahl einer Projektgemeinde im Rahmen des Pro- jektes „Flächendeckende Schadnagerbekämpfung“. Notizen aus der Forschung 8/2020. FH SWF.

STATISTISCHES BUNDESAMT (DESTATIS) (2010): Agrarstrukturerhebung 2010: Landwirtschaftliche Berufsbildung der Betriebleiter, Ge- schäftsführer. Fachserie 3 Reihe 2. Wiesbaden: Statistisches Bundesamt.

STATISTISCHES BUNDESAMT (DESTATIS):

- 2017a: Agrarstrukturerhebung 2016: Viehhaltung der Be- triebe. Fachserie 3 Reihe 2.1. Wiesbaden: Statistisches Bun- desamt.

- 2017b: Arbeitskräfte und Berufsbildung der Betriebsleiter/ Ge- schäftsführer. Fachserie 3 Reihe 2.1.8. Wiesbaden: Statisti- sches Bundesamt.

ULRICH,R.G.;HECKEL,G.;PELZ,H.-J.;WIELER,L.H.;NORDHOFF,M.;DOB-

LER,G.:Nagetiere und Nagetierassoziierte Krankheitserreger:

Das Netzwerk "Nagetier-übertragene Pathogene" stellt sich vor. Bundesgesundheitsblatt Gesundheitsforschung Gesund- heitsschutz; 52(3):352–69 (2009).

WEBSTER,J.P.(1996):Wild brown rats (Rattus norvegicus) as a zoo- notic risk on farms in England and Wales. Commun Dis Rep CDR Rev; 6(3):9 (1996).

Referenzen

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