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3. Übertragbarkeit der Ansatzpunkte auf den Mittelstand 4. Ansatzpunkte im Mittelstand

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Academic year: 2022

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(1)

Möglichkeiten und Grenzen zur Erhaltung und Steigerung von Gesundheit und Leistungsfähigkeit älterer Mitarbeiter?

- Erfahrungen aus mittelständischen Unternehmen -

Jahrestagung der BAuA Dortmund, 27.08.2007 Prof. Dr. Oliver Kruse

(2)

Agenda

1. Herausforderung: Demographiefestigkeit im Mittelstand 2. Ansatzpunkte in Großunternehmen

3. Übertragbarkeit der Ansatzpunkte auf den Mittelstand 4. Ansatzpunkte im Mittelstand

5. Möglichkeiten und Grenzen in mittelständischen Unternehmen

6. Erfolgsfaktoren zur Demographiefestigung des Mittelstands

7. Fazit und Perspektive

(3)

Zunächst gilt für alle Unternehmen: Die Bevölkerung im Erwerbsalter wird bis 2050 zwischen 11 und 15 Mio. (= 22 - 29 Prozent gegenüber 2005) zurückgehen.

Herausforderung: Demographiefestigkeit

(4)

Umsätze 40,8%

Je nach Definition sind rund 60% der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in 280.000 Unternehmen zu erreichen – Chance und Herausforderung zugleich!

100 26.523.982

Insgesamt

100 13,3

3.530.162 1.000 und mehr Beschäftigte

86,7 8,1

2.138.775 500 - 999 Beschäftigte

78,6 10,3

2.721.035 250 - 499 Beschäftigte

Große Betriebe

68,3 15,1

3.999.609 100 - 249 Beschäftigte

53,2 11,6

3.084.619 50 - 99 Beschäftige

Mittlere Betriebe

41,6 13,8

3.673.170 20 - 49 Beschäftigte

27,8 9,6

2.555.282 10 - 19 Beschäftigte

Kleine Betriebe

18,2 8,7

2.314.319 5 - 9 Beschäftigte

9,5 9,5

2.507.011 1 - 4 Beschäftigte

Kleinst- betriebe

Anteile in % Anteile in %

Beschäftigte Betriebe mit … bis … Beschäftigte

Quelle: BA für Arbeit, Berechnungen ifm Universität Mannheim; Statistisches Bundesamt, Statistisches Jahrbuch 2006, S. 484.

SV-pflichtige Beschäftigte nach Beschäftigtengrößenklassen 2004 in Tsd.

Herausforderung: Demographiefestigkeit

Rund 280.000 Unternehmen aus 12

Wirtschafts- zweigen

(5)

Thema ist unverzüglich anzugehen, denn bereits jetzt verschärft sich der Fach-

und Führungskräftemangel. Er hat zudem besondere Brisanz für den Mittelstand.

16,3

12,1

20,3

13,6 15,1

50-99 100-249 250-499 >500 insgesamt Anteil der Unternehmen mit Führungspositionen, für die keine geeigneten Kandidat/innen gefunden wurden, nach Unternehmensgrößen in %2)

Quelle: 1) DIHK-Mittelstandsreport 2007, S. 10 2) IfM-Bonn, Vortrag Prof. Wallau in Hagen, 30.07.07

1)

Herausforderung: Demographiefestigkeit

(6)

Demographiefestigkeit heißt nicht nur die Mitarbeiter, sondern auch die familieninternen Unternehmensnachfolger zu berücksichtigen.

50 und mehr unter 49 Jahre

2,10%

4,60%

14,70%

15,50%

16,80%

70 und mehr 65-70 Jahre 60-64 Jahre 55-59 Jahre 50-54 Jahre

Unternehmenslenker im Durchschnitt über 50/ Altersstruktur der Geschäftsführer in %

Quelle: Deutsche Bank Research 2007 auf Basis BDI, Ernst & Young 2003

Herausforderung: Demographiefestigkeit

(7)

Quelle: Deutsche Bank Research 2007 auf Basis IW 2004.

Herausforderung ist derzeit weniger die Übernahme an sich, jedoch

- erfolgt die Übergabe nicht mehr innerhalb der Familie.

- Stattdessen wird an externe

Führungskräfte, Mitarbeiter und Private Equity Gesellschaften verkauft.

- Folge: Familienunternehmensstruktur droht verloren zu gehen.

- Hierbei stirbt auch die Gründer- generation aus.

Gründer auf Altersgruppen in ´000

25,2

49 54,7

91,5 76,7 11,2

27,5

54,7 38,1

152,1 109

18,4

60 - 69 Jahre 50 - 59 Jahre 40 - 49 Jahre 30 - 39 Jahre 20 - 29 Jahre 15 - 19 Jahre

2003 2050

Herausforderung: Demographiefestigkeit

Demographiefestigkeit heißt nicht nur die Mitarbeiter, sondern auch die familieninternen Unternehmensnachfolger zu berücksichtigen.

(8)

Kleiner Mittelstand 27 20

19 19 14

Gehobener Mittelstand 27 24 20 17 11

Großer Mittelstand/

Großunternehmen 23

27 24 14

10

Gesamtwirtschaft

27 21

20 18 14

0%-20%

20%-40%

40%-60%

60%-80%

80-100%

Mitarbeiteranteil mit besonderer Qualifikation / schwer ersetzbarem Fachwissen Anzahl Unternehmen mit einem Anteil qualifizierter Mitarbeiter von (Angaben in %)

Wissen und Innovationsfähigkeit zu erhalten und weiter zu verbessern – mit besonderer Brisanz für den Mittelstand.

Quelle: Qualifiziertes Personal als Schlüsselressource, Studie der Unternehmer Perspektive, 2/2006, S. 14.

Herausforderung: Demographiefestigkeit

(9)

Ansatzpunkte in Großunternehmen

Personalmanagement als Querschnittsfunktion Unternehmensführung

(Verantwortlich für Unternehmenskultur und Führung)

Beschaffung Produktion Marketing/

Vertrieb

- Arbeitsorganisation - Arbeitsgestaltung

Beschaffungs- -…

märkte

Absatz- märkte

- Altersgerechte Produkte und Dienstleistungen - Arbeitsorganisation

- Arbeitsgestaltung -…

Demographie als Teil der strategischen Unternehmensführung.

(10)

Personalmanagement – Ansatzpunkte für eine demographiefeste Personalpolitik

Personal- marketing

Vergütungs- management Gesundheits-

management

Diversity- management Kompetenz-

management Wissens-

management

Personal-

rekrutierung Personal-

entwicklung Arbeitszeit-

management

Ansatzpunkte in Großunternehmen

Demographie als Teil der strategischen Unternehmensführung.

(11)

• Mittelständler benötigen einfache einsetzbare Instrumente.

• Im Vergleich zu Großunternehmen fehlt es an Ressourcen, die sich dem Thema widmen können.

• Es fehlt bezüglich Demographie an Wissen und Kompetenzen in den Unternehmen.

• Die Steuerung im Mittelstand erfolgt eher operativ statt strategisch.

• Obgleich mittelständische Unternehmen die Demographie- festigkeit als wichtig erachten und auf das Thema sensibel

reagieren, wird das Problem wird im operativen Tagesgeschäft verdrängt.

Übertragbarkeit der Ansatzpunkte auf den Mittelstand

Bisher sind nur wenige Demographiekonzepte in KMU umgesetzt. Es sind jedoch oftmals Teilmaßnahmen implementiert, bzw. es existieren Instrumente, an die angedockt werden kann.

(12)

Ansatzpunkte im Mittelstand: Fallbeispiel Konrad Reitz Ventilatoren GmbH & CoKG

Personalentwicklung auf Basis eines Kompetenzansatzes:

• Formulierung von Personalentwicklungsleitlinien,

• Entwicklung von Anforderungsprofilen für 4 Jobgruppen,

• Vergleich von Kompetenz- mit Anforderungsprofilen,

• Ermittlung des Qualifizierungsbedarfs,

• Durchführung von generationsübergreifenden Qualifizierungsmaßnahmen,

• Controlling der Qualifizierungsmaßnahmen.

Fokus: Demographiefestigkeit

Quelle: Fachhochschule des Mittelstands, Verbundprojekt „Ressourcenorientierte Kompetenzentwicklung für ältere Mitarbeiter“, 2007

(13)

Ansatzpunkte im Mittelstand: Fallbeispiel Konrad Reitz Ventilatoren GmbH & CoKG

Beispiel für einen Abgleich von Anforderungs- und Kompetenzprofil

Quelle: Fachhochschule des Mittelstands, Verbundprojekt „Ressourcenorientierte Kompetenzentwicklung für ältere Mitarbeiter“, 2007 16. Zuverlässigkeit

15. Problemlösungsfähigkeit 14. Offenheit für Veränderung 13. Mitarbeiterförderung 12. Kooperationsfähigkeit 11. Integrationsfähigkeit 10. Initiative

9. Impuls geben 8. Gestaltungswillen 7. Fachliche Anerkennung 6. Ergebnisorientiertes Handeln 5. Einsatzbereitschaft

4. Delegieren 3. Disziplin

2. Ausführungsbereitschaft

. 1. Analytische Fähigkeiten

übermäßig ausgeprägt sehr stark

ausgeprägt stark

ausgeprägt deutlich

ausgeprägt ausgeprägt

teilweise weniger

Anforderungsdimensionen

Vorhandene Kompetenzen Benötigte Anforderungs- dimension

(14)

Ansatzpunkte im Mittelstand: Fallbeispiel Konrad Reitz Ventilatoren GmbH & CoKG

Durchführung einer Altersstrukturanalyse

Quelle: Fachhochschule des Mittelstands, Verbundprojekt „Ressourcenorientierte Kompetenzentwicklung für ältere Mitarbeiter“, 2007

314 0

313 1

312 2

310 4

309 5

308 6

305 9

304 10

300 14

297 17

293 21

284 30

276 38

266 48

258 56

243 71

150 160 170 180 190 200 210 220 230 240 250 260 270 280 290 300 310 320

2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020

Ausgeschiedene Mitarbeiter Aktive MA

(15)

Ansatzpunkte im Mittelstand: Meyra - Wilhelm Meyer GmbH & Co KG

Lenkungskreis

Kleiner Gesundheitszirkel

G r o s s e r G e s u n d h e i t s z i r k e l Gesundheits

-schutz Gesundheits-

stabilisierung Arbeitsplatz-

gestaltung Sucht-

prävention Gesundheits- gespräche Arbeitsschutz-

ausschuss -ASA- (Arbeits- sicherheits-

gesetz)

Rückenschule Herz-Kreislauf

Sehorgane Stress- bewältigung

Ergonomie Organisations-

Fertigungs-und strukturen Betriebsklima

Alkohol Medikamente

Drogen

Gesundheits- rückkehr Gespräche

Für alle Angehörigen des Betriebes

G E S U N D H E I T S M A N A G E M E N T

Geschäftsleitung, Betriebsleitung, Betriebsarzt, Betriebsrat, Arbeitsschutz, Krankenkasse Fokus: Gesundheitsmanagement

Quelle: Meyra, Fachhochschule des Mittelstands, INQA-Projekt: Fallstudien in der Hochschulausbildung

(16)

Ansatzpunkte im Mittelstand:

Vaude Sport GmbH & Co. KG

Die VAUDE-Familie

• Ausgangssituation:

- Kinder- und Familienfreundlichkeit der Familie von Dewitz, - Hoher Personalaufwand bei der Personalgewinnung,

- Hohe Frauenquote und unzureichende Betreuungssituation - gleichzeitig schieden wegen Elternzeit mehrere Mitarbeiter dem Unternehmen aus.

• Lösung: Schaffung des VAUDE-Kinderhaus

- Um Auslastung sicherzustellen: halb-öffentliche Einrichtung, die auch externe Kinder aufnimmt.

- Die Einrichtung wurde als „Familiendienstleister“ angelegt.

Fokus: CSR - Vereinbarkeit von Beruf und Familie

Quelle: Fachhochschule des Mittelstands, EU-CSR-Projekt: Fallstudien in der Hochschulausbildung

(17)

Ansatzpunkte im Mittelstand:

Vaude Sport GmbH & Co. KG

Die VAUDE-Familie

• Mittlerweile wurde Konzept weiterentwickelt:

- Flexible Arbeitszeiten, - Arbeitszeitmodelle,

- Vielfältiges Angebot von Sport- und Freizeitmöglichkeiten.

• Ergebnisse:

- Zahlreiche Auszeichnungen,

- Viermal höhere Geburtenrate im eigenen und auch bei benachbarten Unternehmen.

Quelle: Fachhochschule des Mittelstands, EU-CSR-Projekt: Fallstudien in der Hochschulausbildung

(18)

Grenzen:

• Von außen vorgegebene, umfangreiche und bürokratische Konzepte mit Allgemeingültigkeitsanspruch sind nicht

umsetzbar.

• Nicht alle Mittelständler werden das Problem erfolgreich angehen und damit ihre Wettbewerbsfähigkeit verlieren.

• Vielzahl und Heterogenität stellt für Transfer eine „natürliche“

Grenze dar.

• Den Mittelstand bei dem Thema sich selbst zu überlassen, wird zu Lasten der Zukunftsfähigkeit Deutschland gehen.

Möglichkeiten:

• Es gibt bereits mittelstandstaugliche Instrumente.

• Viele Mittelständler verfügen aufgrund ihrer Charaktere über gute Voraussetzungen (flache Hierarchien, direkte Führung durch den Inhaber, hohes Verantwortungsgefühl der

Unternehmensführung für ihre Mitarbeiter etc.).

Möglichkeiten und Grenzen in

mittelständischen Unternehmen

(19)

Erfolgsfaktoren zur „Demographie- festigung“ des Mittelstands

• Unternehmensführung ist als Machtpromotor für das Thema zu gewinnen, durch

- Verknüpfung mit betrieblichen Problemlagen,

- klare, verständliche Kosten-/Nutzenüberlegungen.

Gleichzeitig sind die Mitarbeiter aktiv in den Prozess einzubinden.

• Bereitstellung einfach einsetzbarer Instrumente:

- Pragmatismus geht vor Perfektion,

- Instrumente müssen flexibel an bestehende Instrumente angepasst werden können – möglichst keine neuen

Baustellen, sondern Andocken an bereits existierende Maßnahmen.

(20)

Erfolgsfaktoren zur „Demographie- festigung“ des Mittelstands

• Schaffung unternehmensinterner Arbeitskreise, in der alle Mitarbeitergruppen vertreten sind.

• Externe Beratung anbieten bzw. beibehalten.

• Förderung von Demographie-Netzwerken, in der die Kräfte mittelständischer Unternehmen gebündelt werden können.

• Unternehmensumfeld muss sich ebenfalls weiterentwickeln (Leistungsangebote von Bildungswerken, Tarifparteien,

Arbeitsmarktakteuren).

(21)

Fazit

• Aufgrund ihrer Bedeutung für Volkswirtschaft und Gesellschaft ist der Mittelstand „demographiefest“ zu machen.

• Das Angehen des Demographieproblems

- ist nicht eine Frage von Kosten und Nutzen, sondern eine Frage des Überlebens im Wettbewerb,

- bietet nicht nur Risiken, sondern auch Chancen,

- wird um so erfolgreicher sein, je eher man damit anfängt.

• Es wurde bezüglich Sensibilisierung und Konzeptentwicklung für den Mittelstand in der Zwischenzeit eine Menge erreicht.

• Es gibt bereits erste „Best-Practice“ Beispiele.

(22)

Perspektive

• Weiter zu forcieren ist der Transfer und die Umsetzung in der Breite. Hierbei sind kleinere Unternehmen verstärkt zu

berücksichtigen.

• Eine zügige Umsetzung gepaart mit den Stärken des Mittelstands – vor allem dessen schnelle und hohen

Anpassungsfähigkeit - können helfen, in Deutschland auch künftig auf einen wettbewerbsfähigen und innovativen

Mittelstand zurückgreifen zu können.

(23)

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.

Prof. Dr. Oliver Kruse

Institut für den Mittelstand in Lippe (IML) Bad Meinberger Str. 1

32760 Detmold

Fon 0 52 31. 98 23-23 Fax 0 52 31. 98 23-65 E-Mail: kruse@fhm-iml.de www.fhm-mittelstand.de

Referenzen

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