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Kontakt: DNR • Marienstraße 19-20 • 10117 Berlin • info@dnr.de • +49 (0)30 6781775-70

Herrn

Peter Altmaier Bundesminister für Wirtschaft und Energie 11019 Berlin

Berlin, den 10. Februar 2021

Offener Brief

Kein Einsatz von Wasserstoff im Wärmesektor

Sehr geehrter Herr Bundesminister,

ohne weitere Maßnahmen droht der Gebäudesektor sein im Klimaschutzgesetz festgelegtes Sektorziel für das Jahr 2030 zu verfehlen. Die Erhöhung des europäischen Klimaziels verschärft den Handlungsdruck zusätzlich. Der breite Einsatz vorhandener klimafreundlicher Technologien ist einer der Schlüssel zur Dekarbonisierung der Wärmeversorgung. Die Forderung von Verbänden der Heizungs- und Gaswirtschaft, Wasserstoff im Wärmesektor und insbesondere in Gebäuden einzusetzen, lehnen wir hingegen ab. Wasserstoff ist nicht dazu geeignet, die hohen Treibhausgasemissionen des Gebäudesektors zu reduzieren.

Wasserstoff und seine Folgeprodukte sind auf absehbare Zeit knappe und teure Energieträger, welche mit hohen Umwandlungsverlusten bei der Erzeugung und Nutzung einhergehen. Ihr Einsatz sollte daher auf die Anwendungen begrenzt werden, in denen eine direkte Elektrifizierung zum heutigen Zeitpunkt nicht möglich ist. Dazu gehören der Flug- und Schiffsverkehr auf der Langstrecke sowie Hochtemperaturprozesse und die Nutzung von Wasserstoff als Rohstoff in Teilen der Industrie. In gewissem Umfang kann Wasserstoff auch zur Stabilisierung des Stromnetzes eingesetzt werden.

Der direkte Einsatz von Wasserstoff im Wärmemarkt hingegen droht aufgrund von Nutzungskonkurrenzen die Dekarbonisierung wichtiger Industrien zu verschleppen. Er würde massive Investitionen in Gasverteilnetze und Endgeräte erfordern, die nicht „H2-ready“ sind, und damit Pfadabhängigkeiten schaffen. Zudem würden so die notwendigen Fortschritte bei Energieeffizienz in Gebäuden und die schnellstmögliche Umstellung des Wärmemarkts auf bereits vorhandene zukunftsfähige Technologien verzögert. Mit der Elektrifizierung über Wärmepumpen, erneuerbare Fernwärme oder solarthermische Heizungsanlagen stehen erprobte, effiziente Technologien bereits zur Verfügung. Ihnen sollte nun durch politische Weichenstellungen zum Durchbruch verholfen werden, statt durch eine Förderung von Wasserstoff im Wärmemarkt kostspielige Fehlanreize zu schaffen, wertvolle Zeit zu verlieren und notwendige Effizienzsteigerungen aufs Spiel zu setzen. Auch im Sinne der Verbraucherinnen und Verbraucher ist es entscheidend, hier die richtigen Signale zu setzen und damit weitreichende Fehlinvestitionen zulasten der Wirtschaft und des Klimaschutzes zu vermeiden. Alles andere wäre sozial unverantwortlich.

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Sehr geehrter Herr Bundesminister, die Treibhausgasemissionen des Wärmesektors müssen schnell und drastisch reduziert werden. Dies kann nur im Rahmen einer ganzheitlichen Wärmewende gelingen. Dazu gehören die konsequente Orientierung am Prinzip „Efficiency First“, die zügige Modernisierung des Gebäudebestands, ein Verbot des Einbaus von neuen Öl- und Gasheizungen und der rasche Markthochlauf von Technologien zur direkten, naturverträglichen Nutzung erneuerbarer Energien.

Für weiterführende Gespräche stehen wir gern zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen

Leif Miller

Bundesgeschäftsführer NABU

Olaf Bandt Vorsitzender BUND

Prof. Dr. Kai Niebert Präsident

DNR

Sascha Müller-Kraenner Bundesgeschäftsführer DUH

Christoph Bals

Politischer Geschäftsführer Germanwatch

Brick Medak Leiter Berliner Büro E3G

Christoph Heinrich Vorstand Naturschutz WWF

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