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Die Wirkung von Peer Counseling in einem Gruppentherapie-Programm für adipöse Kinder und Jugendliche (11 – 16 Jahre

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23. Internationale Wissenschaftliche Tagung, 15. – 17. Oktober 2015

Congress Centrum Alpbach, Tirol, Österreich

Die Wirkung von Peer Counseling

in einem Gruppentherapie-Programm

für adipöse Kinder und Jugendliche (11 – 16 Jahre )

Monika Amann-Morach Andrea Zumbrunn

Hochschule für Soziale Arbeit, Fachhochschule Nordwestschweiz

Kongress Essstörungen 2015

(2)

Monika Amann / Andrea Zumbrunn 2

KEEP ON MOVING - ein multiprofessionelles

Gruppentherapie- Programm

für adipöse Kinder/Jugendliche und ihre Eltern

Adipöse Kinder und Jugendliche werden zu ca. der Hälfte stark übergewichtige Erwachsene [1].

Daher ist es entscheidend, frühzeitig zu intervenieren. Erstmalig wird der Peer Counseling-Ansatz in einem Adipositas-Programm

angewendet.

Die Begleitung durch (fast) Gleichaltrige, welche ebenfalls

übergewichtig sind, ihr Gewicht im Programm aber bereits stabilisiert oder gesenkt und ihr Verhalten modifiziert haben (Peer Coaches) ,

sollen Programmteilnehmende (Peers) zur Verhaltensänderung motivieren sowie gegenseitige Unterstützung und Modelllernen ermöglichen.

[1] Holub, M./Götz, M. (2003). Ursachen und Folgen von Adipositas im Kindes- und Jugendalter. In: Monatsschrift Kinderheilkunde. 151. S. 227-236.

16.10.2015

(3)

KEEP ON MOVING - ein multiprofessionelles Gruppentherapie- Programm für adipöse Kinder/Jugendliche und ihre Eltern

Das Programm erfolgt ambulant, enthält praktische und edukative Schulungs-

einheiten für Jugendliche und Eltern zu Bewegung, Ernährung und Verhalten.

Die Peer-Duos werden zu allgemeinen

Gesprächsregeln und Ziele setzen geschult und während der Programmdauer von

einer Fachperson begleitet [2] .

Zwei Gruppenlektionen dienen dem

Kennenlernen und ermöglichen den ersten Austausch im Peer-Duo.

[2] Kästner, M. (2003). Peer Education - ein sozialpädagogischer Arbeitsansatz. In: Nörber, Martin (Hg.). Peer Education. Bildung und Erziehung von Gleichaltrigen durch Gleichaltrige.

Weinheim, Basel, Berlin: Beltz. S. 79-93.

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Monika Amann / Andrea Zumbrunn 4

Modularer Aufbau des zweijährigen

Gruppentherapie-Programms KEEP ON MOVING

16.10.2015

Abb. 1. Ablauf des Programms KEEP ON MOVING

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Peer Involvement-Ansätze allgemein und im Projekt KEEP ON MOVING (KOM)

Gleichaltrige (Peers) werden mit und für Gleichaltrige aktiv (Backes/Schönbach 2002)

Deutliche Effekte auf die psychosoziale Kompetenzsteigerung bei

ressourcenorientiertem Peer Counseling (Nörber 2003; Kaestner 2003)

Begründung aus entwicklungspsychologischer und lehrtheoretischer Sicht und der Theorie der sozialen Impfung (Oerter/Dreher 1995)

Modelllernen als zentraler Wirkfaktor (Bandura 1976, 1979a, 1986)

Entwicklung und Modifikation individueller Verhaltensweisen und Fertigkeiten, Modelllernen (Nörber 2003)

Vergrösserung des Beziehungsnetzwerkes (Kaestner 2003)

im KOM seit 2013: Peer Counseling mit zusätzlicher, freiwilliger

Kommunikationsmöglichkeit über die soziale Internet-Lernplattform

«edmodo»

(6)

Allgemein heuristisches Wirkungsmodell der Selbsthilfe-

kommunikation im Kontext von Peer Counseling

(Borgetto 2004/2013)

Begegnung mit Wertschätzung, Respekt und Vertrauen

grosses Interesse und Anteilnahme an den Anliegen der Peers

Erfüllen einer sinnvollen, bereichernden Aufgabe

themenbezogene Wissensvermittlung, Unterbreitung von Handlungs-

alternativen

attraktive, glaubwürdige Modellpersonen

Emotionale/soziale Unterstützung durch Trost und Ermutigung

Druck abbauen

16.10.2015

Monika Amann / Andrea Zumbrunn 6

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Unterstützende Wirkung Peer Counselings

1) auf die Erhöhung der Selbstwirksamkeitserwartung Skala 1-10, Median 8.5

2) auf die eigene Gewichtsstabilisierung Skala 1-10, Median 6

12 34 56 78 109PC1

PC2

PC3 PC4

Selbstwirksamkeitserwartung Gewichtsstabilisation

(8)

16.10.2015

Monika Amann / Andrea Zumbrunn 8

Wichtige beziehungsfördernde, und Nutzen erhöhende Faktoren

Nutzen beeinträchtigende Faktoren

Erinnerung an Verhaltensmodifikationen und Handlungsalternativen

Reziprozität konnte nicht auf allen

Kommunikationskanälen hergestellt werden

Erfahrung von mehr Selbstwirksamkeit Wissenstransfer erfolgte nur in eine Richtung

Erweiterung der Wissens-, Kommunika- tions-, Sozial- und Medienkompetenz

Zu wenig beziehungsstiftende Aktivitäten während des Programms

Vertiefung des themenbezogenen Wissens zu wenig geschützter, vertrauensvoller Rahmen auf der Online-Lernplattform

Freude, emotionale und soziale

Unterstützung zu leisten und eine sinnvolle Aufgabe zu erfüllen

Gewichtsbezogene

Diskriminierungserfahrungen

Wahrnehmung als attraktive Modellpersonen

Scham und Hemmungen wurden als grösste Barrieren beim Aufbau einer

vertrauensvollen Beziehung identifiziert

Optimistischere Selbstüberzeugung;

Erweiterung Ressourcenrepertoire

(9)

16.10.2015

Monika Amann / Andrea Zumbrunn 9

Fazit Peer Counseling mit zusätzlicher Kommunikations- möglichkeit über eine soziale Internetplattform

Der Austausch über eine soziale Online-

Lernplattform und/oder die Online-Beratung durch Fachpersonen setzt für die Besprechung

therapie-, problem- und schambehafteter Themen als Kommunikationsbasis voraus:

wechselseitiges Vertrauen

Akzeptanz und hohe Glaubwürdigkeit in die Fähigkeit der Beratenden und der Coaches

hohe Sicherheit (Datenschutz)

Anonymität

Benutzerfreundlichkeit und Chat-/Forums- Funktion

(10)

16.10.2015

Monika Amann / Andrea Zumbrunn 10

Systematik von Peer Involvement-Ansätzen

Prävention durch jugendliche Laien-Multiplikatorinnen und –multiplikatoren, die ihrer Zielgruppe angehören

PEER COUNSELING (auch Peer-Beratung) Einzelne

Multiplikatorinnen und Multiplikatoren arbeiten mit

Einzelnen oder

kleinen Gruppen von Adressatinnen und Adressaten

Beratung durch (fast) Gleichaltrige, vom gleichen Problem Betroffene

PEER EDUCATION

Einzelne

Multiplikatorinnen und Multiplikatoren arbeiten mit

Gruppen von

Adressatinnen und Adressaten

Bildung und Erziehung durch (fast) Gleichaltrige

PEER MEDIATION

Einzelne

Multiplikatorinnen und Multiplikatoren arbeiten mit

Einzelnen oder Gruppen von

Adressatinnen und Adressaten

Methode der

Konfliktbearbeitung und -lösung, v.a.

Anwendung im schulischen Kontext

PEER TUTORING

Einzelne

Multiplikatorinnen und Multiplikatoren arbeiten mit

Gruppen von

Adressatinnen und Adressaten

Vermittlung/Aneig- nung von Wissen und Kompetenzen

PEER PROJEKTE

Gruppen von

Multiplikatorinnen und Multiplikatoren

arbeiten für Gruppen von

Adressatinnen und Adressaten

Einmalige, zeitlich befristete Projekte mit Handlungs- und

Aktionscharakter

(vgl. Backes/Schönbach et al. 2001: 3 und Kempen 2007: 23), ergänzte eigene Darstellung mit Peer Mediation (Strauss 2012: 95)

Referenzen

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