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Leitfrage I. „Wie lebt Ihr Kind als 'digital native' ( http://de.wikipedia.org/wiki/Digital_Native ) in der digitalen Welt und wie geht es mit den neuen Medien um?“

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Academic year: 2021

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Leitfrage I. „Wie lebt Ihr Kind als 'digital native' ( http://de.wikipedia.org/wiki/Digital_Native ) in der digitalen Welt und wie geht es mit den neuen Medien um?“

Zuerst gebe ich eine Übersicht über die verwendeten Apps auf mobilen Endgeräten.

1. Facebook (Messenger)

• In Facebook präsentiert sich Ihr Kind, liked die Posts anderer und man markiert sich gegen- seitig in Bildern. Mehr Informationen finden sie hier: http://www.klicksafe.de/facebook/

• Mit dem Messenger wird einzeln oder in Gruppen gechattet. Es können auch Medien hochgeladen werden. Hierbei sind Urheberrechte und Persönlichkeitsrechte zu beachten und es werden z.T. Inhalte gesehen, die nicht jugendfrei sind.

• Facebook sammelt alle verfügbaren Daten: http://www.3sat.de/mediathek/?mode=play&obj=25760

und verdient durch deren Verkauf sein Geld. Daten sind die Währung des Internets.

• Inhalte von Chats und Profilen sind zentral gespeichert und könnten jederzeit öffentlich werden. Facebook ist bekannt dafür, zu bestimmten Zeitpunkten grundlegende Sicherheits- einstellungen abzuändern.

Man sollte sparsam mit den persönlichen Daten sein. Dieses Tool kann helfen:

http://cyber-risiko-check.ch/de/

• Facebook selbst hat als soziales Netzwerk keine datensichere Alternative, da man in sozialen Netzwerken eben persönliche Daten veröffentlicht.

Eine Alternative zum Messenger ist Threema (https://threema.ch/de), zumindest bezogen auf den Datenschutz, da hier primär auf Verschlüsselung und nicht auf das Sammeln von Daten geachtet wird.

2. WhatsApp (wurde vor kurzem von Facebook aufgekauft)

Erst ab 16 Jahren, AGBs liegen nur auf Englisch vor. Ist Ihr Kind jünger, bitte nur mit Handyvertrag installieren: http://www.medien-sicher.de/2013/11/handynutzungsvertrag-fuer-kinder/

• WhatsApp ist ein Instant-Messenger. Es wird gechattet und es werden Medien (Bilder, Videos und Sprachmemos) geteilt. Das eigene Profil ist sehr spärlich. Mehr dazu finden Sie hier: https://www.youtube.com/watch?list=UUtGjNBd-XRkwdAy4mlBQk1g&v=n4FDgcw0qK4

• Vor allem Gruppenchats verführen zu „in the heat of the moment posts“

◦ Es kommt ggf. zu Verletzungen von Persönlichkeitsrechten (bis hin zu Cybermobbing)

◦ Es werden Urheberrechte durch Uploads verletzt. Dabei betrifft das oft alle Gruppenbeteiligte, da sie die verbotene Medien z.T. automatisch herunterladen

◦ Ihr Kind sieht ggf. ungeeignete Inhalte

▪ Es kommt zum Sexting und zur Verbreitung anderer pornographischer Bilder

▪ Es werden Gewaltvideos geteilt

◦ Jede Gruppe hat einen Gruppenadministrator. Er hat eine besondere Machtposition, da er Gruppenmitglieder hinzufügen oder entfernen kann. Kommt es zu Problemen in der Gruppe, steht er in besonderer Verantwortung.

• Es entstehen schnell Abhängigkeit und Stress: https://www.youtube.com/watch?v=PDjJjjgGioQ. In den Einstellungen (unter Netzwerknutzung) können sie sehen, wie viele Nachrichten gesendet und empfangen wurden, um einschätzen zu können, wie Ihr Kind diese App nutzt.

Eine Alternative ist Threema (https://threema.ch/de), zumindest bezogen auf den Daten- schutz, da hier primär auf Verschlüsselung und nicht auf das Sammeln von Daten geachtet wird.

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3. Instagram

• Was ist Instagram? http://www.handysektor.de/apps-upps/top10-apps/instagram.html

• Es werden ggf. Selbstdarstellung und die Abhängigkeit vom Urteil anderer gefördert.

• Urheberrechte sind zu beachten.

Diese App ist zum Datensammeln entwickelt, daher ist auf Datensparsamkeit zu achten.

4. Snapchat

• Was ist Snapchat? http://www.handysektor.de/apps-upps/top10-apps/snapchat.html

• Das implementierte „Löschen“ der Bilder in dieser App vermittelt eine falsche Sicherheit.

Damit ist u.a. die Sexting-Gefahr sehr hoch!

[Intime Fotos werden meist Vertrauenstest verschickt: Gibt der Freund die Bilder nicht weiter, kann sie ihm vertrauen. Die Folgen können katastrophal sein.]

• Urheberrechte und Persönlichkeitsrechte sind zu beachten.

• Diese App ist zum Datensammeln entwickelt.

• Schon oft sind Mrd. Bilder von den Servern gestohlen worden, obwohl sie eigentlich hätten gelöscht sein sollen.

5. Weitere App-Rubriken, die häufig genutzt werden

a) Onlinespiele

• Es besteht eine hohe Suchtgefahr, die mit einem Kontrollverlust einhergeht. Vor allem Jungen sind hier gefährdet.

• Es wird Geld ausgegeben! Teilweise beim Kauf der App, aber vor allem (oft fragwürdig versteckt) beim Spielen, um weiter zu kommen (in-app purchases).

• Beispiele:

◦ Candy Crush Saga (http://de.wikipedia.org/wiki/Candy_Crush_Saga)

◦ Clash of Clans: https://www.youtube.com/watch?v=rMtFyB8zUvM) b) Musik- und Video-Apps

• Es werden z.T. jugendgefährdende Inhalte (verteilt über Messenger, bspw. zur Mutprobe) gesehen wie die auf YouTube eingestellten Enthauptungen durch ISIS.

c) Dating-Apps

• Man kann sich schnell ein eigenes Profil machen, bspw. in dem man sich über Facebook anmeldet. Danach kann man seine Suche personalisieren (Mann, 18-25j, Umkreis 2km) oder die direkte Umgebung scannen.

• Beispiel Tinder: https://www.youtube.com/watch?v=WP36GY8WAig

• Es kann zu realen Treffen kommen, auch mit Fakeprofilen

• Beim Chatten kann es zu Sexting oder dem Sehen von pornographischen Inhalten kommen bzw. es wird z.T. eine sexistische Sprache verwendet.

Beim Nutzen dieser Apps ist Ihr Kind zahlreichen Risiken ausgesetzt. Die folgende Liste ist nicht vollständig und es gibt natürlich neben mobilen Endgeräten mit Apps auch noch Spielekonsolen, den Fernseher, den normalen PC etc., die allerdings ähnliche Risiken bei deren Nutzung bergen.

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Auflistung einiger Gefahren beim Nutzen mobiler Endgeräte

• Mit dem Verlieren eines mobilen Gerätes droht der Verlust zahlreicher persönlicher Daten.

◦ Es kommt zu einem Gefühl der Hilflosigkeit!

◦ Wenn der neue Besitzer Kontakt aufnimmt und droht, pikante Details zu veröffentlichen, wird Ihr Kind erpressbar.

• Abhängigkeit und Stress sind nicht zu unterschätzen! Es fehlt an Rückzugsmöglichkeiten, da bis spät in den Abend kommuniziert wird und ein hoher Druck auf Ihrem Kind lastet, nicht informiert zu sein („always on“-Problematik):

◦ „Casino-Effekt“: „Die nächste Nachricht könnte jetzt aber doch noch wichtig sein!“

▪ Das gilt im Guten: bspw. eine tolle Neuigkeit

▪ Das gilt im Schlechten: Heute hatte ich Stress mit einem Mitschüler... was postet er?

◦ „Sägezahn-Effekt“: Während Ihr Kind lernt, meldet sich eine App und es ist abgelenkt.

▪ Es dauert seine Zeit, um wieder das vorherige Konzentrationsniveau zu erreichen.

▪ Ist die Abfolge von Störungen zu hoch, wird gar nicht gelernt.

◦ Eindrücke aus dem Unterricht werden durch die Eindrücke einer App (vielleicht ein spannendes Onlinespiel) am Abend „überschrieben“.

▪ Nachhaltiges Lernen ist nicht möglich, da Wissen nicht abgelegt bzw. vernetzt wird.

◦ Entspannung (einfaches „Nichtstun“) wird durch zahlreiche Versuchungen unterdrückt.

▪ Es fehlt an Reflexionsprozessen, die besonders in der Jugend sehr wichtig sind

• Fehlende Datensparsamkeit erhöht das Risiko Ihres Kindes

◦ Es kann leichter Opfer von bösartigen Angriffen werden

◦ Für Ihr Kind (und für Sie) ist nicht überschaubar, wie in der Zukunft die erhobenen Daten ausgewertet werden (durch Personalchefs, wegen Bonitätsprüfungen usw.)

◦ Die WayBackMachine auf https://archive.org/web/ gibt Ihnen einen Einblick, dass Inhalte, die einmal ins Internet gelangt sind, weiter existieren.

• Es werden schnell Rechte Dritter wie Urheberrechte oder Persönlichkeitsrechte verletzt.

◦ Mehr dazu hier: http://www.klicksafe.de/service/materialien/broschueren-ratgeber/nicht- alles-was-geht-ist-auch-erlaubt-urheber-und-persoenlichkeitsrechte-im-internet/

• Es kann zu Sexting kommen: https://www.youtube.com/watch?v=xDU_T2M2pzo bzw. ein Beispiel aus der Realität: http://www.3sat.de/mediathek/?mode=play&obj=49169

• Das Internet vermittelt Anonymität und Sicherheit und in Chats von Kindern fehlt eine Kontrolle durch Erwachsene. So kommt es schnell zu Wutausbrüchen.

◦ Vergleich: Wenn Sie Auto fahren, schimpfen Sie manchmal geschützt in ihrem Fahrzeug über einen anderen Verkehrsteilnehmer. Als Fußgänger verhalten Sie sich vorsichtiger.

• Ihr Kind sieht ungeeignete Inhalte wie Gewaltvideos und Pornos.

◦ Folgen Sie dem Link http://www.youporn.com/ (Achtung: Pornoseite!), so sehen Sie, wie schlecht Kinder vor dem Konsum solcher Inhalten geschützt sind.

▪ Denken Sie nicht, dass eine solche Startseite Jugendliche davon abhält, nachzusehen, was sich dahinter verbirgt. Jeder Jugendliche im Alter ihres Kindes kennt diese Seite.

• Störerhaftung: Wenn Ihr Kind (oder deren Besucher) über Ihren Internetzugang Illegales tun wie Filesharing von Kinofilmen oder das Verschicken von Nacktfotos anderer (ggf. ist das dann noch Kinderpornographie), sind erst einmal Sie dafür verantwortlich!

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