• Keine Ergebnisse gefunden

Gruppe 1 – Pflichtversuch

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2021

Aktie "Gruppe 1 – Pflichtversuch"

Copied!
5
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

Philipps- Universität Marburg FB 15 Chemie

Organisch-Chemisches Grundpraktikum für das Lehramt Christian Lego

Leitung: Herr Dr. Reiß Datum: 19.05.09 SS 09

Gruppe 1 – Pflichtversuch

Qualitative Analyse: Nachweis von Kohlenstoff als Kohlendioxid

) g ( 2 )

aq (

2 CO

) OH (

Ca +

Reaktion:

O H CaCO3(s) + 2

Vorbereitung: 15 min Zeitbedarf:

Versuchsdurchführung: 10 min Nachbereitung 10 min

Chemikalien Chemikalien:

Summen- formel

Menge R-Sätze S-Sätze Gefahren- symbole

Schuleinsatz (HessGiss) Calciumhydr

oxid

) s (

)2

OH (

Ca 2-3 Sp. 41 22-24-26-

39

Xi S 1

Methanol CH3OH(l) ca.

6 mL

11-23/24/25- 39/23/24/25

(1/2)-7-16- 36/37-45

F, T S 1

Ethanol C2H5OH(l) ca.

6 mL

11 (2)-7-16 F S 1

• großes Becherglas (mind. 600 mL) Geräte und Materialien:

• verschließbaren Messzylinder oder Standzylinder (mind. 500 mL)

• Glastrichter

• Filterpapier

• Verbrennungslöffel

• Schmelztiegel

(2)

Versuchsaufbau:

a) b)

Vorbereitend sind etwa 100 mL gesättigte Calciumhydroxid-Lösung herzustellen. Dazu gibt man etwa 2-3 Spatelspitzen des Calciumhydroxids in entionisiertes Wasser und filtriert diese Lösung, bis das Filtrat klar ist.

Versuchsdurchführung:

a) Ein 600 mL Becherglas (oder größer) wird mit einer gesättigten Calciumhydroxid-Lösung gespült, so dass einige Tropfen der Lösung an der Gefäßwand haften bleiben. Nun befüllt man einen Schmelztiegel mit etwa 4 mL Ethanol (oder Methanol) und entzündet die Flüs- sigkeit. Das vorbereitete Becherglas wird nun mit der Öffnung nach unten über die Ker- zenflamme gehalten. Dabei soll die Flamme nicht erstickt werden. Es wird lediglich das Verbrennungsgas mit dem Becherglas aufgefangen. Die Beobachtungen sind zu notieren.

b) Etwa 2 mL Ethanol (oder Methanol) werden auf einen Verbrennungslöffel gegeben und entzündet. Der Verbrennungslöffel wird nun samt Flamme in einen 500 mL Messzylinder (oder Standzylinder) gehalten und langsam von oben nach unten abgesenkt. Nachdem die Flamme erloschen ist entnimmt man den Löffel und wiederholt diesen Vorgang noch ein bis zwei Mal. Nun befüllt man den Zylinder mit etwa 50 mL gesättigter Calciumhydroxid- Lösung. Der Zylinder wird verschlossen und gut geschüttelt. Die Beobachtungen sind zu notieren. Zum Vergleich führt man einen Referenzversuch ohne eine Verbrennung durch, da die Luft auch zu einem kleinen Teil CO2(g) enthält.

(3)

a) Es bildet sich Kondenswasser im Innern des Becherglases. Sobald das Becherglas etwas erwärmt ist geht der Kondenswasserfilm wieder in die Gasphase über. Die anfänglich kla- ren Tropfen der Calciumhydroxid-Lösung trüben sich allmählich. Nach etwa einer Minute sind die Tropfen milchig weiß.

Beobachtungen:

Abb.: Trübe Flüssigkeitstropfen an der Gefäßwand.

b) Es bildet sich Kondenswasser im Innern des Zylinders. Die Flamme erlischt nach kurzer Zeit. Bei erneuter Zuführung der brennenden Flüssigkeit in den Zylinder kann die Ver- brennung nur noch im oberen Teil des Gefäßes aufrechterhalten werden. Beim Befüllen des Zylinders mit der Calciumhydroxid Lösung wird die klare Flüssigkeit sofort getrübt.

Schüttelt man den Zylinder, so wird die Trübung um ein vielfaches verstärkt. Beim Refe- renzversuch ist keine Trübung zu erkennen.

Der Filter mit Filterkuchen wird trocken in die Feststofftonne gegeben. Die Calciumhydroxid- Lösung wird neutralisiert und in den Ausguss gegeben.

Entsorgung:

Bei der Verbrennung von Ethanol bzw. Methanol werden Fachliche Analyse:

) g (

CO2 und Wasser gebildet.

Methanol: 2CH3OH(l) +3O2(g) →2CO2(g) +4H2O(g) Ethanol: C2H5OH(l) +3O2(g) →2CO2(g) +3H2O(g)

Beide Verbrennungsprodukte steigen als Gas in das Becherglas auf. Da das Becherglas zu- nächst auf Zimmertemperatur ist, kondensiert das Wasser und bildet einen dünnen Feuchtig- keitsfilm. Nach Aufheizen des Becherglases verdampft die dünne Feuchtigkeitsschicht erneut.

(4)

Das ebenfalls aufsteigende CO2(g) reagiert mit dem in den Tropfen gelösten Calciumhydroxid unter der Bildung von Kalkwasser.

) g ( 2 )

aq (

2 CO

) OH (

Ca + CaCO3(s) +H2O

Der entstehende weiße Niederschlag ist zunächst amorph (d. h. es existiert keine Fernordnung des Kristalls) und geht dann in Berührung mit der Lösung in die kristalline Form des Calcits (Kalkspat, Kalkstein) über.

Ein stärkerer Trübungseffekt kann beim Auffangen der Verbrennungsgase in einem Mess- bzw. Standzylinder beobachtet werden. Hierbei sinkt ein großer Teil des gebildeten CO2(g) in den unteren Teil des Standzylinders ab, da Kohlenstoffdioxid schwerer als die Hauptbestand- teile der Luft ist. Auf diese Weise kann mit einer hohen CO2(g) Konzentration sowie mit ei- ner größeren Menge an Calciumhydroxid-Lösung gearbeitet werden. Durch Ausschütteln wird die Grenzfläche von Gas zu Flüssigkeit vergrößert. Die Reaktion wird dadurch be- schleunigt. Die beobachtbaren Effekte treten bei dieser Variante des Versuchs besser zum Vorschein.

Beim Referenzversuch kann keine Trübung wahrgenommen werden, da der CO2(g) Gehalt der Luft mit etwa 0,03 Vol.-% zu niedrig ist um einen sichtbaren Effekt herbeizuführen.

1. Einordnung

Methodisch-didaktische Analyse:

Der Versuch kann wie folgt in die Themengebiete des hessischen Lehrplans (G8) eingebettet werden.

Jahrgangsstufe u.

Unterrichtseinheit

Themengebiet

7G.2 Stoffumwandlung, Experimentieren: Stoffumwandlung an charakte- ristischen Beispielen.

9G.2 Kalk, Kalkwasser, Kreislauf des Kalks 9G.3 Kohlenwasserstoffe als Stoffklasse

10G.1 Redoxreaktionen; ein Beispiel für eine Redoxreaktion einer Flüssig- keit mit einem Gas

11G.1 Alkanole, Eigenschaften von Alkanolen; ein Beispiel für die Verbren- nung von Alkanolen

(5)

2. Aufwand

Für die Vorbereitung des Versuches werden etwa 15 min benötigt. Die Calciumhydroxid- Lösung muss frisch angesetzt werden, da die klare Lösung über einen längeren Zeitraum mit dem CO2(g) der Luft reagiert und die Lösung leicht trübt. Das Filtrieren der Lösung dauert dabei am längsten und kann parallel zum Unterrichtsgeschehen stattfinden. Der Versuchsauf- bau ist schlicht gehalten, der Versuch einfach und schnell durchführbar. Die anfallenden Lö- sungen sind leicht alkalisch und schnell neutralisiert. Sie können Kosten sparend in den Aus- guss gegeben werden. Der Versuch kommt ohne aufwendige Gerätschaften aus und benötigt nur geringe Mengen an Chemikalien. Damit ist das Experiment sehr preiswert und dieser Ver- such gut in der Schule einsetzbar.

3. Durchführung

Der Versuch funktioniert sehr gut und stellt ein effektives Nachweisverfahren für CO2(g) da.

Der Umschlag von klarer zu trüber Lösung geschieht sehr schnell und ist eindeutig erkennbar.

Beschränkt man sich bei der Versuchsdurchführung auf die Verwendung von Ethanol, so sind alle Chemikalien nach Soester Liste freigegeben für Schülerexperimente. Damit muss man sich nicht auf Demonstrationsversuche beschränken. Im Vergleich von Methanol und Ethanol waren keine Unterschiede in der Intensität der beobachtbaren Effekte erkennbar. Damit sollte in der Schule auf den Einsatz von Methanol verzichtet werden.

Literatur:

Versuchsvorschrift aus:

• K. P. C. Vollhardt, N. E. Schore, Organische Chemie, Dritte Auflage, Wiley-VCH Ver- lag GmbH, Weinheim, 2000.

M. Just, A. Hradetzky, Chemische Schulexperimente, Band 4, 2. Auflage, Volk und Wissen Volkseigener Verlag, Berlin, 1977.

Organikum, 21. Auflage, WILEY-VCH Verlag GmbH, Weinheim, 2001.

• A. F. Holleman, E. Wiberg, N. Wiberg, Lehrbuch der Anorganischen Chemie, 102.

Auflage, Walter de Gruyter & Co., Berlin, 2007.

• 2009, Zugriff: 18.05.09.

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Ein Reaktionsverlauf nach dem S N 1 -Mechanismus findet praktisch nicht mehr statt, da das entstehende primäre Carbokation nicht ausreichend durch die einzige be-

Versetzt man eine wässrige D-Fructose-Lösung mit einer Säure, so reagiert die D-(-)-Fructofuranose unter Abspaltung eines Wassermoleküls zunächst zu einem Carbokation.. Um dieses

Die nicht sehr exotherm ablaufende Reaktion kann durch Zugabe einer anor- ganischen Säure (z. Schwefelsäure) katalysiert werden.. Zudem führt man dem System Energie in Form von

2) In ein zweites Reagenzglas werden 0,5 mL Essigsäuremethylester, 3 mL entionisiertes Wasser und etwa 0,5 mL einer verdünnten Schwefelsäure zugegeben. Das Reaktionsge-

Beim vorsichtigen Überschichten der Alkanole vermischten sich das Methanol, Ethanol und 1-Propanol mit dem Wasser.. Bei diesen Proben war ein eindeutiger, blau gefärbter

die einzelnen Fraktionen nicht rein sind, so stellt diese Destillation von Rohöl einen sinnvollen und nicht allzu zeitintensiven Versuch dar, der für die Schule

 Gib mit dem Spatellöffel soviel Aktivkohlepulver dazu, bis eine dicke schwarze Flüssigkeit entsteht. 

Ist ein stärkerer Einbezug der Schüler und Schülerinnen gewünscht, könnte man den Zucker zuerst abwiegen und die Schüler und Schülerinnen anschließend