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§ 1: Extr ema v on Funktionen mehr er er V er ¨anderlicher

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H¨ohereMathematikIIWS2002/2003 05101520 t -20-1001020y

10 20 30 40

z Abb.53:

-und

-KoordinatealsFunktionvon

DamitwirddasVerhaltendesLORENZ-Systemsklar:Wirhabenzwei Ebenen,diejeweilseinenSattelpunktenthalten;kommteineL¨osungin dieN¨aheeinessolchenSattelpunkts,wirdsievonderentsprechenden Ebeneneingefangenundgehtdortspiralf¨ormignachaußen.Wennsie sichhinreichendweitvomSattelpunktentfernthat,sinddieVorausset- zungenf¨urdieobigeLinearisierungnichtmehrgegeben;dieL¨osung kanndaherderEbenenentkommen,wirdaber¨uberkurzoderlangvon derEbenendesanderenSattelpunktseingefangenundsoweiter.Ab- bildung53zeigtdiesesVerhaltenetwasklareralsAbbildung49:Hier sinddiedie

-unddie

-KoordinatederL¨osungskurve¨uberderZeit aufgetragen.

Kapitel 5 Optimierung, F ehlerr echnung und Statistik

InderSchulewerdenAbleitungenhaupts¨achlichbenutzt,umdieEx- tremwerteeinerFunktionzubestimmen;einGesichtspunkt,derimletz- tenSemesterbeiderDifferentialrechnungmehrererVer¨anderlicherkeine Rollespielte.IndiesemletztenKapitelderVorlesungsolldiesnach- geholtwerden,wobeiinsbesonderedieAnwendungenaufdieFehler- undAusgleichsrechnungwichtigeBeispieleliefern.Zuderenbesse- renVerst¨andnissollenaucheinigeGrundbegriffederStatistiker¨ortert werden.

§ 1: Extr ema v on Funktionen mehr er er V er ¨anderlicher

a)DereindimensionaleFall ErinnernwirunsandieSchule:WenndiestetigdifferenzierbareFunk- tion

:(

)

imPunkt

0

(

)einExtremumannimmt,ver- schwindetdortdieAbleitung

(

0).DerGrundistklar:NachDefinition derDifferenzierbarkeitist (

0+

)=

(

0)+

(

0)+

(

); falls

(

0)nichtverschwindet,ist

(

0+

)f¨urkleine

mitdemselben Vorzeichenwie

(

0)gr¨oßerundf¨ursolchemitentgegengesetztem Vorzeichenkleinerals

(

0).In

0kann

somitwedereinMaximum nocheinMinimumannehmen. DieUmkehrunggiltnicht:StandardbeispielistdieFunktion

(

)=

3 , f¨urdie

(0)verschwindet,ohnedaßimNullpunkteinMaximumoder Minimumw¨are.

(2)

H¨ohereMathematikIIWS2002/2003 F¨urzweimalstetigdifferenzierbareFunktionengibtesbekanntlichauch einehinreichendeBedingungsowiedieM¨oglichkeit,MaximaundMini- mavoneinanderzuunterscheiden:Falls

(

0)verschwindetund

(

0) negativist,hat

imPunkt

0einMaximum;beipositivem

(

0)liegt einMinimumvor.AuchhierfolgtallessofortausderDefinitionder zweimaligenDifferenzierbarkeit:Wegen (

0+

)=

(

0)+

(

0)+

2 2

(

0)+

(

2 ) =

(

0)+

2 2

(

0)+

(

2 ) siehtderGraphvon

indiesenF¨alleninderunmittelbarenUmgebung von

0auswieeinenachuntenbzw.obenge¨offneteParabel. b)VerallgemeinerungaufsMehrdimensionale NunbetrachtenwireinestetigdifferenzierbareFunktion

:

auf eineroffenenTeilmenge

.DannbedeutetDifferenzierbarkeit bekanntlich,daßesinjedemPunkt

0

einenVektor (

0)=grad

(

0)

gibt,denGradienten,sodaßf¨urhinreichendkleineVektoren

gilt (

0+

)=

(

)+grad

(

0)

+

. Hiermußalsof¨urjedenExtremwertgrad

(

0)gleichdemNullvektor sein,dennsetztmanf¨ur

einkleinesVielfaches

grad

(

0)des Gradientenein,w¨aresonst (

0+)=

(

)+

grad

(

0)

grad

(

0)

+

!

!

f¨urkleinepositive

gr¨oßerals

(

0)undf¨urkleinenegative

kleiner. DieFrage,welcheNullstellendesGradientenwirklichExtremwerten entsprechen,istschwieriger;inderPraxiswirdesoftameinfachsten sein,sichdieUmgebungdesbetreffendenPunktesmitirgendwelchen adhoc-Methodengenaueranzusehenunddannzuentscheiden. KlassischesBeispieleinesPunkts,indemderGradientverschwindet, ohnedaßeinExtremwertvorliegt,istderinAbbildung54gezeigte

Kap.5:Optimierung,FehlerrechnungundStatistik

" -3-2-10123x

-3 -2 -1 0 1 2 3

y

-8-6-4-202468 Abb.54:GraphderFunktion

# (

$&%

)=

$2'

2 Sattelpunkt,hierdargestelltalsFunktionswert¨uberdemPunkt(0

0)f¨ur dieFunktion

(

)=

2(

2 . F¨urzweifachstetigdifferenzierbareFunktionenkannmangenauwieim eindimensionalenFalleinhinreichendesKriteriumfinden,dasnurvon derzweitenAbleitungimPunkt

0abh¨angt: DiezweiteAbleitungvon

)2 (

)imPunkt

0

istbekannt- lichgegebendurchdieHESSE-Matrix

*,+

(

0)=

- ...!./

02

+ 012 1

02

+ 01 1

01 2

222

02

+ 01 1

013 02

+ 01 1

01 2

02

+ 012 2

222

02

+ 01 2

013

. . . . . .

. ..

. . .

02

+ 01 1

013

02

+ 01 2

013

222

02

+ 0123

4 555!56

undzweimaligeDifferenzierbarkeitbedeutet,daß (

0+)=

(

0)+grad

(

0)

+1 2

7

*,+

(

0)

+

2

istf¨urkleine

. Wenngrad

(

0)verschwindet,h¨angtalsodasVerhaltenvon

inder Umgebungvon

0abvonderquadratischenForm

98

7

*,+

(

0)

.

(3)

: H¨ohereMathematikIIWS2002/2003 Definition:a)EineMatrix

;

< heißtpositivdefinit,wennf¨ur alleVektoren

>=

? =

0aus

gilt: 7

>=

; (

0)

=

@ 0. b)

; heißtnegativdefinit,wennf¨uralle

>=

? =

0aus

gilt: 7

>=

; (

0)

=

A 0. c)

; heißtindefinit,wennesVektoren

=

>B

gibtmit 7=

; (

0)

=

@ 0und

7B

; (

0)

B

A 0. MitdieserTerminologieistdasfolgendeLemmaklar: Lemma:WenndiedifferenzierbareFunktion

)1 (

)imPunkt 0

einlokalesExtremumhat,istdortihrGradientgleichdem Nullvektor. Fallsumgekehrtf¨ur

)2 (

)derGradientimPunkt

verschwindet,gilt: a)FallsdieHESSE-Matrix

*,+

(

0)positivdefinitist,hat

imPunkt

0 einMinimum. b)Falls

*C+

(

0)negativdefinitist,hat

imPunkt

0einMaximum. c)Falls

*,+

(

0)indefinitist,hat

imPunkt

0keinExtremum. Damitunsdasetwasn¨utzt,brauchenwirjetztnurnocheinKriterium, mitdemwirfeststellenk¨onnen,welcheDefinitheitseigenschaftendie HESSE-Matrixhat.Dazuerinnernwirunsdaran,daßdieHESSE-Matrix symmetrischist,unddaßnachKapitel4,

D 2d)jedesymmetrischeMatrix diagonalisierbarist. F¨ureineDiagonalmatrix

; mitEintr¨agen

E 1

222

E undeinenVektor

>=

mitKomponenten

= 1

222

= wirdobigequadratischeFormzu (

= 1

= 2

222

=)

- ../

E 10

2220 0

E 2

2220 . . . . . .

. ..

. . .

00

222

E

4 556

- ../

= 1 = 2 . . . =

4 556

=

E 1

=2 1+

+

E

=2 ; eineDiagonalmatrixistalsogenaudannpositivdefinit,wennalleDia- gonaleintr¨agepositivsindundgenaudannnegativdefinit,wennsiealle

Kap.5:Optimierung,FehlerrechnungundStatistik

F negativsind.FallsessowohlpositivealsauchnegativeDiagonaleintr¨age gibt,istdieMatrixindefinit. Nunistesf¨urdenWertebereicheinerFunktionirrelevant,bez¨uglichwel- chesKoordinatensystemswirdieArgumenteausdr¨ucken;wirk¨onnen einesymmetrischeMatrixalsobez¨uglicheinerBasisausEigenvektoren betrachten,wosiezurDiagonalmatrixwirdmitdenEigenwertenals Eintr¨agen.Dahergilt: Lemma:EinesymmetrischeMatrixistgenaudannpositivdefinit,wenn alleihreEigenwertepositivsindundgenaudannnegativdefinit,wenn alleihreEigenwertenegativsind.Fallsessowohlpositivealsauch negativeEigenwertegibt,istsieindefinit. DadieDeterminanteeinerMatrixgleichdemProduktihrerEigenwerte ist,folgt,daßeineMatrixnurdannpositivdefinitseinkann,wenn ihreDeterminantepositivist;f¨urnegativdefinite

GHG -Matrizenmuß dieDeterminantebeigeradem

G ebenfallspositivsein,beiungeradem negativ. F¨ursymmetrische2

H 2-Matrizenl¨aßtsichdarausleichteinnotwendiges undhinreichendesKriteriummachen:DascharakteristischePolynom von ; =

I J

K mitEigenwerten

E 1und

E 2ist E2((+

J )

E +(

J (

2 )=(

E (

E 1)(

E (

E 2); daherist E 1+

E 2=+

J . (InderTatrechnetmanaufgenaudiegleicheWeiseleichtnach,daßf¨ur jede

G

HG -MatrixdieSummeder

G EigenwertegleichderSummeder G Diagonaleintr¨ageist,diesogenannteSpurderMatrix.) Wenndet

; =

J (

2 positivist,habennichtnur

E 1und

E 2,sondernauch und

J dasselbeVorzeichen,dassomitgleichdemvon+

J =

E 1+

E 2 ist.Alsoist

; genaudannpositivdefinit,wenndet

;@ 0und

@ 0

(4)

L H¨ohereMathematikIIWS2002/2003 ist,negativdefinit,wenndet

;@ 0und

A 0ist,undindefinitwenn det

;A 0ist.(Anstellevonk¨onntehiernat¨urlich¨uberallauch

J stehen.) BeispielsweiseistdieMatrix

I 12 25

K positivdefinit,dennsiehat DeterminanteeinsundpositiveDiagonaleintr¨age.ImobigenBeispiel desSattelpunktsmit

(

)=

2(

2 ist

*,+

(0

0)=

I 20 0

(2

K offensichtlichindefinit,wasmannichtnurandernegativenDetermi- nantensieht.

§ 2: Maxima und Minima unter Nebenbedingungen

BeieinemrealenphysikalischenodertechnischenProzeßk¨onnensich dieVariablenseltenfreiimgesamten

bewegen:Physikalischsinnvoll istmeistnureinebeschr¨ankteTeilmenge.ImGegensatzzurDimensi- oneins,wodieseTeilmengepraktischimmereinIntervallist,gibtes aberimMehrdimensionalenkeinenGrund,warumdieseTeilmengeof- fenoderzumindestderAbschlußeineroffenenTeilmengeseinsollte: Im

3 kannmansichbeispielsweiseauchinteressierenf¨urdasMaxi- mumoderMinimumderLadungsdichteaufeinerKugeloberfl¨acheoder dieelektrischeFeldst¨arkeoderTemperaturverteilungaufderInnenhaut einesReaktordruckbeh¨alters. DieseMaximaoderMinimasindimallgemeinenkeinelokalenMaxima oderMinimaderbetrachtetenFunktion:WennmandiejeweiligeFl¨ache verl¨aßt,l¨aßtsichderFunktionswertselbstf¨ureinensolchenExtremwert meistnoch–jenachRichtung–sowohlvergr¨oßernalsauchverkleinern. Dementsprechendk¨onnendieMethoden,diewirin

D 1diskutierthaben, solcheExtremwerte¨ublicherweisenichtfinden;wirbrauchenweitere Werkzeuge,dieindiesemParagraphenbereitgestelltwerdensollen. DieSituation,umdieeshiergeht,isttypischerweisediefolgende:Ge- gebenisteineFunktion

:

,m¨oglicherweiseauchnuraufeiner Teilmenge

definiert,derenExtremwertenichtauf

oder

Kap.5:Optimierung,FehlerrechnungundStatistik

gesuchtwerden,sondernnuraufeinerTeilmenge,diebeispielsweise durchdasVerschwindeneinerweiterenFunktion

M :

gegeben ist.Fallswirunsf¨urExtremwerteaufeinerKugelvomRadius

N umden Nullpunktinteressieren,w¨arediesetwadieFunktion M :

O3

(

)

8

2 +

2 +

2(

N2. Einem¨oglicheStrategiezurL¨osungsolcherProblemebestehtdarin,die Gleichung

M =0nacheinerderVariablenaufzul¨osen,diesedannin

einzusetzenundsodanneinegew¨ohnlicheExtremwertaufgabezul¨osen. DieseAufl¨osungistexplizitnurinsehreinfachenF¨allenm¨oglich,aber selbstwennwirnurwissen,daßeinesolcheAufl¨osungexistiert,k¨onnen wirdochdamitargumentierenundKriterienableiten. UnterMaximaundMinimasollenhierlokaleExtremaverstandenwer- den,sodaßwirdie¨ublichenKriterienanwendenk¨onnen: Definition:Wirsagen,dieFunktion

:

aufeinerTeilmenge P

habeimPunkt

Q

einlokales

O Maximum Minimum

R unterder Nebenbedinung

M =0,wobei

M :

eineweitereFunktionist,wenn M (

Q )=0istundeseineUmgebung

S von

Q gibt,sodaßf¨uralle

S gilt:Ist

M (

)=0,soist

(

)

O>TVU

R (

Q ). AlsEinstiegsbeispielbetrachtenwireinebeliebteSchulbuchaufgabezur Minimumsbestimmung:EineKonservendosesollbeieinemvorgegebe- nenVolumenvon100

WX3 m¨oglichstwenigBlechben¨otigen,d.h.ihre Oberfl¨achesollminimalsein. DieOberfl¨acheeinesZylindersderH¨ohe

miteinerGrundfl¨achevom Radius

N ist (

N

)=2

YN2 +2

YN

; dieNebenbedingungf¨urdasVolumen

Z =

YN2

besagt,daß M (

N

)=

YN2

(100=0 seinsoll.

(5)

[ H¨ohereMathematikIIWS2002/2003 Hierl¨aßtsichnat¨urlichdieNebenbedingungsofortnach

aufl¨osen: =100 YN2, undwirm¨ussennurnochdieFunktion \ (

N )=

I N100 Y

N2

K =2

YN2 +200 N minimieren.F¨urdieseist \

(

N )=4

YN(200 N2, unddiesverschwindetgenaudann,wenn 4

YN3 =200oder

N =3

] 50 Y ist. IndiesemeinfachenFallkannmansolcheAufgabenalsozur¨uckf¨uhren aufgew¨ohnlicheExtremwertaufgaben,indemmandieNebenbedingung nacheinerderVariablenaufl¨ostunddiesedannin

einsetzt;inanderen F¨allenkannmangelegentlichdieNebendedingungdurchgeeignetePa- rameterwahloderWahleinesangepaßtenKoordinatensystemsber¨uck- sichtigen.Imallgemeinenwirdaberbeidesnichtm¨oglichsein,sodaß wirandereMethodenbrauchen. 12345r0246810 h100120140160180200 z Abb.55:Oberfl¨acheeinerKonservendosemitfestemVolumen

Kap.5:Optimierung,FehlerrechnungundStatistik

[^ UnserbisherigeTheorief¨urlokaleExtremaistindieserSituationnicht anwendbar,denndielokalenExtremavon

werdennurindenseltensten F¨allendieNebenbedingung

M =0erf¨ullen;imobigenBeispielzeigt Abbildung55dieNebenbedingungalsengschraffierteFl¨achedargestellt undderGraphvon

alsweiterschraffierte;wiemansieht,l¨aßtsich derWertvon

problemlosverkleinern,wennmannurdieFl¨ache

M =0 verl¨aßt,undinderTatistauchohnejedeMathematiksofortklar,daßman mitwenigerBlechauskommt,wennmandieKonservendoseeinfach schm¨aleroderk¨urzermacht. DieGrundideef¨ureinalternativesVerfahrenwirdklarbeiderBetrach- tungderNiveaulinieninAbbildung56:DieNiveaulinief¨ur

M =0ist gestrichelteingezeichnet,verschiedeneNiveaulinienvon

alsdurchge- zogeneKurven. 02468

10 h 12345r Abb.56:Niveaulinienf¨urOberfl¨acheundVolumen Wiemansieht,schneideneinigedieserNiveauliniendiegestrichelte Kurve¨uberhauptnicht:WennmanzuwenigBlechhat,kannmankeine Dosemit100

WX3 Inhaltzusammenl¨oten.WennesdagegengenugBlech gibt,gibtesgleichzweiSchnittpunkte:DieDosekannentwedereher h¨oherodereherbreitergemachtwerden.IneinemsolchenFallkannman dieNiveauliniedurcheinezueinemetwasniedrigerenNiveauersetzen,

(6)

[ H¨ohereMathematikIIWS2002/2003 dieimallgemeinenauchwiederSchnittpunktehabenwird,sodaßdas Niveaunochnichtminimalseinkann.ErstwennmanimMinimumist, fallendiebeidenSchnittpunktezusammen;wennmannundasNiveau nochweitererniedrigt,gibteskeineSchnittpunktemehr. DasomitimMinimumzweiSchnittpunktezusammenfallen,ber¨uhren sichdortdieNiveaulinienvon

undvon

M ,d.h.siehabeneinege- meinsameTangente.DaderGradient,wiewirwissen,senkrechtaufder TangentenderNiveauliniensteht(dieRichtungsableitungentlangeiner Niveaulinieistschließlichnull),sindsomitdieGradientenvon

und

M imMinimumzueinanderparallel,d.h.dereineisteinVielfachesdes anderen. DiesgiltnichtnurimvorliegendenBeispiel,sondernallgemein: Satz:

P

seieineoffeneMengeund

M

)1 (

)seienstetig differenzierbareFunktionenauf

.Falls

imPunkt

Q

einEx- tremumhatunterderNebenbedinung

M (

)=0,sosindgrad

(

Q )und grad

M (

Q )linearabh¨angig. Beweis:DieGrundideeisteinfach:AuchwennwirdieNebenbedingung nichtexplizitnacheinerderVariablenaufl¨osenk¨onnen,sagtunsderSatz ¨uberimpliziteFunktioneninvielenF¨allendennoch,daßzumindestlokal eineAufl¨osungexistiert.DieseAufl¨osungkennenwirzwarnicht,aber wirk¨onnenmitihrargumentierenund,zumindestformal,auchrechnen. Fallsgrad

M (

Q )derNullvektorist,gibtesnichtsmehrzubeweisen,denn jedeMenge,diedenNullvektorenth¨alt,istlinearabh¨angig. Wirk¨onnendaherannehmen,daßgrad

M (

Q )mindestenseinevonNull verschiedeneKomponentehat,unddurchUmnummerierenderKoor- dinatenk¨onnenwiro.B.d.A.annehmen,daßdiesdie

G -teKomponente ist,d.h.

M13(

Q )

? =0. DanngibtesnachdemSatz¨uberimpliziteFunktionen([HMI],Kap.2, D 3d)eineUmgebung

S von(1

222

_

1)undeineFunktion

:

S

mit

(1

222

_

1)=

,sodaß M

1

222

_1

(

1

222

_1)

=0f¨uralle(

1

222

_1)

S .

Kap.5:Optimierung,FehlerrechnungundStatistik

[` Nachdem

in

Q einlokalesExtremumunterderNebenbedinung

M =0 hat,nimmtdieFunktion \ (

1

222

_

1)= def

1

222

_

1

(

1

222

_

1)

in(1

222_1)einlokalesExtremumim¨ublichenSinnean,d.h.der Gradientvon

\ verschwindetdort. NachderKettenregelistf¨ur

a =1

222

G(1 \

1b

(1

222_1)=

1b

(

Q )+

13(

Q )

1b

(1

222_1), undnachdemSatz¨uberimpliziteFunktionenist

1b

=

(

M 1b

cM 13,d.h. \ 1b(1

222_1)=

1b(

Q )

(

13(

Q )

M1b(

Q ) M 13(

Q ). DadielinkeSeiteverschwindet,giltdasselbeauchf¨urdierechte.Die rechteSeiteistimGegensatzzurlinkenauchf¨ur

a =

G definiertund verschwindetaustrivialenGr¨unden;alsoistf¨uralle

a

1b

(

Q )

(

13(

Q ) M13(

Q )

M 1b

(

Q )=0 oder,andersausgedr¨uckt, grad

(

Q )

(

13(

Q ) M13(

Q )grad

M (

Q )=

0. DamitsinddiebeidenGradienteninderTatlinearabh¨angig. FallsderGradientvon

M imPunkt

Q nichtverschwindet,gibtessomit eineZahl

E

,sodaß grad

(

Q )

(

E grad

M (

Q )=

0 ist,n¨amlich E =

13(

Q ) M 13(

Q ). DieseZahlbezeichnetmanalsLAGRANGEschenMultiplikator;mitsei- nerinhaltlichenInterpretationwerdenwirunsinK¨urzebesch¨aftigen.

(7)

[ H¨ohereMathematikIIWS2002/2003 JOSEPH-LOUISLAGRANGE(1736–1813)wurdealsGIU- SEPPELODOVICOLAGRANGIAinTuringeborenund studiertedortzun¨achstLatein.ErsteinealteArbeit vonHALLEY¨uberalgebraischeMethodeninderOp- tikweckteseinInteresseanderMathematik,woraus einausgedehnterBriefwechselmitEULERentstand. IneinemBriefvom12.August1755berichteteer diesemunteranderem¨uberseineMethodezurBe- rechnungvonMaximaundMinima;1756wurdeer, aufEULERsVorschlag,MitgliedderBerlinerAkade- mie;zehnJahresp¨aterzogernachBerlinundwurde dortEULERsNachfolgeralsmathemascherDirektorder Akademie.1787wechselteerandiePariserAcad´emiedesSciences,woerbiszuseinem TodbliebundunteranderemanderEinf¨uhrungdesmetrischenSystemsbeteiligtwar. SeineArbeitenumspannenweiteTeilederAnalysis,AlgebraundGeometrie. ZurpraktischenBestimmungvonExtremwertenunterNebenbedingun- gengehtmanwiefolgtvor:

¨ Uber diePunkte,indenenderGradient von

M verschwindet,machtobigerSatzkeineverwertbareAussage;die- sePunktem¨ussenalsovorabberechnetunduntersuchtwerden. Danachm¨ussendiePunktegefundenwerden,indenenesein

E

gibt,sodaß 1 1(

)

(

EM 1 1(

)=0

. . .

13(

)

(

EM 13(

)=0 M (

)=0 ist.DiesisteinSystemvon

G +1Gleichungenf¨urdie

G +1Unbe- kannten,allerdingsistdiesesGleichungssystemnurseltenlinearund damitoftnichtmitbekanntenMethodenl¨osbar.Manchmalkannman dasGleichungssystemdurchgeeigneteUmformungenundFallunter- scheidungenvollst¨andigl¨osen,inanderenF¨allenhelfennurdieaus derNumerikbekanntenN¨aherungsverfahrenwieetwadieMethodevon NEWTON-RAPHSON. FallsalleGleichungenPolynomgleichungensind(oderdurchEinf¨uhrunggeeigneter zus¨atzlicherVariablenaufPolynomgleichungenzur¨uckgef¨uhrtwerdenk¨onnen),kann manimFalleeinerendlichenL¨osungsmengedieseauchexaktbestimmen:Genauwie derGAUSS-AlgorithmuszurL¨osungeineslinearenGleichungssystemsdiesesaufeine

Kap.5:Optimierung,FehlerrechnungundStatistik

[" Treppengestaltbringt,ausdermandieL¨osungeneinfachermittelnkann,gibtesinder ComputeralgebraeinenAlgorithmus,derdasselbef¨urbeliebigeSystemevonPolynom- gleichungenversucht;dieGleichungen,diedieserAlgorithmusliefert,bezeichnetman alsGR¨OBNER-BasisoderStandardbasis.ZumVerst¨andnisdiesesAlgorithmus,denman alseineArtSyntheseausEUKLIDischenAlgorithmusundGAUSS-Algorithmusansehen kann,sindKenntnissederkommutativenAlgebraerforderlich,f¨urdiedieZeitindieser Vorlesungnichtausreicht;beieinigenImplementierungenwerdenzus¨atzlichauchnoch AlgorithmenausderInformatikeingesetzt,dietypischerweisenichtinGrundvorlesungen behandeltwerden.Deshalbseihiernurdaraufhingewiesen,daßdieg¨angigenuniversel- lenComputeralgebrasystemewieMaple,Mathematica,MuPadallesamtentsprechende Routinenenthalten,mitdenenmanauchdannexperimentierenkann,wennmandieda- hinterstehendeTheorienichtversteht. AlsBeispiel,wiegelegentlichaucheinnichtlinearesGleichungssystem elementargel¨ostwerdenkann,betrachtenwireineAnwendungaus denWirtschaftswissenschaften:DieGesamtproduktioneinesUnterneh- mensodereinesStaatsinAbh¨angigkeitvon

G eingesetztenRessourcen 1

222

wirdoftmodelliertdurcheinesogenannteCOBB-DOUGLAS- FunktionderForm d (

1

222

)=

e

f 1 1

222

f3 , benanntnachdenbeidenWissenschaftlern,diediesesModell1928 f¨urdieamerikanischeGesamtproduktioninAbh¨angigkeitvonKapi- talundArbeitindenJahren1899bis1922entwickelten.(Siefan- den

dg 101

;3

h 4

i1

h 4 mit

; =AnzahlderBesch¨aftigtenund i =Kapitaleinsatz.) BetrachtenwirstattdessendieProduktioneinesWirtschaftsgutsauszwei Resourcen

gem¨aßderFunktion (

)=

d (

)=

1

h 21

h 4 . FallswirderEinfachheithalberannehmen,daßdieKostenproEinheit f¨ur

und

gleichsindunddieGesamtkostenh¨ochstensgleichzw¨olf seind¨urfen,m¨ussenwir

maximierenunterderNebenbedingung +

j 12. Nunistaber

einemonotonwachsendeFunktionsowohlvon

als auchvon

,d.h.diemaximaleProduktionwirdsicherlicherreichtin einemPunkt,f¨urden

+

=12ist,dennf¨urjedenanderenPunkt

(8)

[: H¨ohereMathematikIIWS2002/2003 (

)mit

+

A 12ist

(

)

A

(

12

(

).Daherk¨onnenwirdie NebenbedingungindergewohntenForm M (

)=

+

(12=0 schreiben.DieseNebenbedingungsowiediezumaximierendeFunktion sindinAbbildung57dargestellt. 024681012 x024681012 y

01

23

4

5

6 z Abb.57:MaximierungeinerProduktionsfunktionbeifestemKapitaleinsatz AbleitungbeiderFunktionenzeigt,daß grad

M =

I 1 1

K undgrad

=

I 1

h 4

c 2

1

h 2 1

h 2

c 4

3

h 4

K ist;daszul¨osendeGleichungssystemwirdalsozu 1

h 4 2

1

h 2

(

E =0 1

h 2 4

3

h 4

(

E =0 +

(12=0

. (DieNennerbrauchenunsnichtzust¨oren,dennda

(0

)=

(

0)=0 ist,kommenL¨osungenmit

=0oder

=0f¨urdasMaximumohnehin nichtinFrage;wirk¨onnensiealsogetrostausschließen.)

Kap.5:Optimierung,FehlerrechnungundStatistik

[

F AlsAnsatzzueinerm¨oglichenL¨osungk¨onnenwirausnutzen,daß

E in denbeidenerstenGleichungenisoliertsteht;wennwirdanachaufl¨osen undgleichsetzen,erhaltenwirdieGleichung 1

h 4 2

1

h 2=

1

h 2 4

3

h 4. MultiplikationmitdemHauptnennermachtdaraus 4

1

h 43

h 4 =2

1

h 21

h 2 oder2

=

. EinsetzenindiedritteGleichungergibt3

=12,alsoist =4und

=8; derMaximalwertvon

ist (8

4)=81

h 241

h 4 =2

k 2

k 2=4. AuchdenLAGRANGEschenMultiplikator

E k¨onnenwirnochausrech- nen: E =

1

h 4 2

1

h 2=41

h 4 2

81

h 2=

k 2 2

2

k 2=1 4. DieBerechnungvon

E warf¨urdieBestimmungdesOptimumseigentlich ¨uberfl¨ussig;

E istnureineHilfsgr¨oßezurBerechnungdesExtremums. Wirwollenunsalsn¨achstes¨uberlegen,daßwir

E auchinhaltlichinter- pretierenk¨onnen:DazubetrachtenwireineNebenbedingung M (

1

222

)=

W mitvariablerrechterSeite

W undeinExtremumderFunktion (

1

222

). DiesesExtremumwirdnat¨urlichvon

W abh¨angen;wirschreibenesin derForm 1(

W )

222

(

W )

undnehmenan,daßdieFunktionen

l(

W )stetigdifferenzierbarseien. (EininteressierterLeserkannsichanhanddesSatzes¨uberimplizite Funktionen¨uberlegen,welcheBedingungen

und

M erf¨ullenm¨ussen,

(9)

[L H¨ohereMathematikIIWS2002/2003 damitdiesgarantiertist.)DerOptimalwertvon

inAbh¨angigkeitvon

W istdann \ (

W )= def

1(

W )

222

(

W )

. NachderKettenregelaus[HMI],Kapitel2,

D 3c)ist \

(

W )=

nm

l =1

o ol

Jl(

W ) JW. Genausok¨onnenwir p (

W )= def

M

1(

W )

222

(

W )

betrachtenunderhalten p

(

W )=

nm

l =1

oM ol

Jl(

W ) JW. Da

1(

W )

222

(

W )

einOptimumist,sinddortdieGradientenvon und

M(

W proportionalmitProportionalit¨atsfaktor

E .Dawirbeider Gradientenbildungnurnachden

lableiten,vondenendierechteSeite

W nichtabh¨angt,istderGradientvon

M(

W gleichdemvon

M selbst,d.h. o ol=

E

oM olf¨uralle

a . Somitist

\

(

W )=

E

p

(

W ).DaderPunkt

1(

W )

222

(

W )

dieNebenbe- dingungmitrechterSeite

W erf¨ullt,istaber

p (

W )=

W unddamit

p

(

W )

q 1. Alsoist

E =

\

(

W )dieWachstumsratef¨urdasOptimumbei

¨ Anderung

derrechtenSeitederNebenbedingung. ImobigenBeispielsteigtalsodieMaximalmenge

(

),diemitKa- pitaleinsatz12produziertwerdenkann,f¨urkleines

ungef¨ahrum

c 4, wennwirdenKapitaleinsatzauf12+

erh¨ohen.DieErh¨ohungdes Kapitaleinsatzeslohntsich,wennf¨urdasfertigeProdukteinPreispro Einheiterzieltwerdenkann,dergr¨oßeristalsvier. Alsletzteswollenwirunsnoch¨uberlegen,waspassiert,wennwirnicht nureine,sondernmehrereNebenbedingungenerf¨ullenm¨ussen.Esgeht

Kap.5:Optimierung,FehlerrechnungundStatistik

[

alsowiederdarum,eineFunktion

1

222

)zuoptimieren,jetzt aberunterdenNebenbedingungen M 1(

1

222

)

r 0

222

Mts

(

1

222

)

r 0. (Esgen¨ugt,Bedingungenmit

r zubetrachten,denndurchMultiplika- tionmitminusEinskannmanjedeUngleichungmit

j ineinemit

r ¨uberf¨uhren.AuchGleichungen

Ml=0kannmanzumindestformaldurch diebeidenUngleichungen

Ml

r 0und

(

Ml

r 0ausdr¨ucken.) DiewichtigstenBeispielesolcherOptimierungsaufgabensinddieF¨alle mitlinearenFunktionen

und

Ml;hierredetmanvonlinearenProgram- men.(DasWortProgrammeindiesemZusammenhanghatnat¨urlich nichtsmitComputerprogrammenzutun.)DaswichtigsteVerfahrenzur L¨osungsolcherAufgaben,derSimplex-Algorithmus,wirdinderVor- lesungNumerikIbehandelt,sodaßwirunshieraufdienichtlineare Programmierungbeschr¨ankenk¨onnen. Man¨uberlegtsichleicht,daßimlinearenFalldieNebenbedingungen ein(endlichesoderunendliches)Polyederim

definierenundeine lineareFunktion,sosieeinendlichesMaximumoderMinumumhat, diesesaufdemRanddiesesPolyedersannimmt,unddortsogarineiner Ecke,Manmußdaher ”nur“dieEckendiesesPolyedersuntersuchen –derenAnzahlallerdingsexponentiellmitderAnzahlderVariablen w¨achst.Trotzdemf¨uhrtderSimplex-AlgorithmusselbstimFallvon ZehntausendenvonVariablenimallgemeinenrechtschnellansZiel, sodaßdastheoretischeProblemderexponentiellenKomplexit¨atim schlimmstenFallf¨urpraktischeAnwendungenkeineBedeutunghat. BeinichtlinearenFunktionenistdieSituationkomplizierter,dennnun kannesauchimInnernExtremageben:DieFunktion (

)=

u

_

12_

v2 mitderNebenbedingung

2 +

2

j 1 etwanimmtihrMaximumimPunkt(0

0)an;aufdemRanddesEinheits- kreisesliegennurdieMinima.ImallgemeinenFalleinesnichtlinearen ProgrammskanneinOptimumalsoentwederganzimInnernliegenoder abereinebeliebigeTeilmengederNebenbedingungenexakterf¨ullen. FallswiresmitinnerenPunktezutunhaben,sinddieselokaleMaxima oderMinimaohneNebenbedingungen,undwirhabenunsbereitsin

D 1

(10)

[[ H¨ohereMathematikIIWS2002/2003 ¨uberlegt,wiemandiesebestimmt:InjedemsolchenPunktverschwindet derGradientderzuoptimierendenFunktion. ImFalleeinereinzigenGleichungalsNebenbedingungistderGradient von

linearabh¨angigvomGradientenderNebenbedingung;dader NullvektorvonjedemanderenVektorlinearabh¨angigist,schließtdies auchdenFallderOptimabeiinnerenPunktenmitein.Dienaheliegende VerallgemeinerungaufdenFallmehrererNebenbedingungenistdaher der Satz:DieFunktion

:

auf

P

habeimPunkt

Q

ein ExtremumunterdenNebenbedingungen M 1(

Q )

r 0

M 2(

Q )

r 0

222

M s(

Q )

r 0. Dannsinddie

N +1Vektoren grad

(

Q )grad

M 1(

Q )grad

M 2(

Q )

222grad

Ms(

Q ) linearabh¨angig. DerBeweiserfordertkeinewesentlichneuenIdeengegen¨uberdemFall einereinzigenNebenbedingungundseidahernurkurzskizziert:Falls dieGradientender

MlimPunkt

Q bereitsuntereinanderlinearabh¨angig sind,gibtesnichtsmehrzubeweisen;nehmenwiralsoan,sieseien linearunabh¨angig.Danngibtes(mindestens)

N verschiedeneVariablen w 1bis

wyx

,sodaß oMl owb(

Q )

? =0 ist.AlsokannnachdemSatz¨uberimpliziteFunktionenjedeNebenbe- dingungzurEliminationeineranderenVariablenbenutztwerden,und imwesentlichendieselbeRechnungwieimFalleinerNebenbedingung zeigtdieBehauptung. DielineareAbh¨angigkeitderVektoren grad

(

Q )grad

M 1(

Q )grad

M 2(

Q )

222grad

Ms(

Q ) bezeichnetmanalsKUHN-TUCKER-Bedingung;sieisteineoffensicht- licheVerallgemeinerungderBedingungvonLAGRANGE,istallerdings

Kap.5:Optimierung,FehlerrechnungundStatistik

"^ deutlichj¨unger:Sieerschien1951ineinergemeinsamenArbeitvon H.W.KUHNundA.W.TUCKER,vierJahre,nachdemG.DANTZIG denSimplex-Algorithmusentwickelthatte,undfastzweihundertJahre, nachdemLAGRANGEseineMultiplikatorenzurBestimmungvonExtre- mauntereinerNebenbedingungeingef¨uhrthatte.

§ 3: Numerische V erfahr en

Wiewirgesehenhaben,f¨uhrtdieMethodederLAGRANGEschenMulti- plikatorenimallgemeinenaufnichtlineareGleichungssysteme,dienur ineinfachenF¨allenexplizitl¨osbarsind.InallenanderenF¨allenmußman mitnumerischenMethodenarbeiten,unddabietetsichan,dasProblem vonvornhereinohnedenUmweg¨uberLAGRANGEscheMultiplikatoren Extremanumerischzubearbeiten. a)DieGradientenmethode F¨ureinedifferenzierbareFunktion

auf

P

ist (

+

)=

(

)+grad

(

)

+

; wennwireinMaximum(oderMinimum)von

ansteuernwollen,liegt esdahernahe,

sozuw¨ahlen,daßsichderFunktionswertm¨oglichst starkvergr¨oßert(oderverkleinert). NachderCAUCHY-SCHWARZschenUngleichungist

grad

(

)

&

j

z grad

(

)

z

{{{

{{{

; wirerhaltenalsodiemaximalm¨oglicheVer¨anderungbeivorgegebener L¨angevon

&

genaudann,wenn

&

parallelzumGradientenist. DamitbietetsichfolgendeStrategiean:Wirw¨ahlenirgendeinenAus- gangspunkt

0undberechnendortdenGradienten

(

0).Weiterge- benunseineL¨ange

| 0f¨urdenVektorvor,dievonderL¨angedes Gradientenabh¨angenkannoderauchnicht.Dannsetzenwirbeider SuchenacheinemMaximum 0=

| 0z (

0)

z

(

0);

(11)

"^ H¨ohereMathematikIIWS2002/2003 beiderSuchenachMinimanehmenwirdasNegativedavon. Alsn¨achstesbetrachtenwirdenPunkt 1= def

0+

0, berechnendortdenGradienten

(

0),setzenmitgeeignetem

| 1 1=

}

| 1z (

1)

z

(

1) (+f¨urMaxima,

(f¨urMinima)zurDefinitiondesn¨achstenPunkts 2= def

1+

1 undsoweiter.InjedemSchritterh¨ohen(odererniedrigen)wirdenFunk- tionswertsoweitwieesmitdervorgegebenenL¨ange

| lnurm¨oglichist inderHoffnung,soirgendwannaufeinMaximum(oderMinimum)zu stoßen.Diesesk¨onnenwirerreichen,wennwiramRanddesDefiniti- onsbereichsvon

angelangtsind,oderaberwennwirineinemPunkt sind,indemderGradientverschwindet:Vondortausgehtesmitdiesem Verfahrennichtmehrweiter. DawirmiteinemnumerischenVerfahrennureinverschwindendgeringe Chancehaben,exaktineinemExtremumzuenden,zeigtsichhierauch dieNotwendigkeiteinerintelligentenWahlderSchrittweiten

| l:Wenn diesezugroßsind,kannespassieren,daßwirendlosumeinExtremum herumoszillieren. Theoretischistauchm¨oglich,daßwirineinemSattelpunktlanden, aberwennmansich¨uberlegt,wiedieGradienteninderUmgebung einesSattelpunktesaussehen,wirdschnellklar,daßdiesnursehrselten passiert. Abbildung58zeigteineinfachesBeispielf¨ureinenmitderGradienten- methodezur¨uckgelegtenWeg;hierwurdeinjedemSchritt I l~

l

K =01

(

l

l) gesetzt.DerWeggehtoffensichtlichrechtzielstrebigaufdasMaximum zu.

Kap.5:Optimierung,FehlerrechnungundStatistik

"^ -2 -1 0 1 2-1.5-1-0.500.511.5

0

0.5

1

1.5

2 Abb.58:EineAnwendungderGradientenmethode Abbildung59zeigtdasselbeBildineinenetwasgr¨oßerenZusammen- hang;hiersehenwir,daßunserStrebennachkurzfristigenGewinnen langfristigwohldochnichtsoerfolgreichwar:WennwirvomStart- punktausnachrechtsindiekleineMuldeabgestiegenw¨aren,h¨atten wiraufdemgegen¨uberliegendenHangdeutlichgr¨oßereFunktionswerte erreichtalsimlokalenMaximum,indemwirschließlichgelandetsind. Diesisteingrunds¨atzlichesProblemvonGradientenverfahren:Falls mansieinderN¨ahedes(absoluten)Optimumsstartenl¨aßt,f¨uhrensie schnellundzuverl¨assigansZiel,ansonstenaberistdieGefahrsehrgroß, daßmanineinemnurlokalenOptimumsteckenbleibt. Umvondortwiederweiterzukommen,gibtesverschiedeneStrategien. Eineanschaulichrechtklareistdiesogenannte ”Tunnelung“.DerName entstandausderBetrachtungvonMinimisierungsproblemen;nehmen wiralsoan,wirwollendasMinimumderFunktion

(

)ineinem gewissenBereichfindenundeinGradientenverfahrenhatunsineinen Punkt

€gef¨uhrt,vondemausesnichtmehrweiterkommt.Umzu sehen,ob

€=

(

€)wirklichderkleinsteWertist,den

imbetrach- tetenBereichannehmenkann,versuchenwir,eineweitereL¨osungder Gleichung (

)=

€

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