• Keine Ergebnisse gefunden

(1)93 REPORT Rezensionen sche Forschung und Planung und die For- schung in einer konstruktiv-begleitenden Funktion

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "(1)93 REPORT Rezensionen sche Forschung und Planung und die For- schung in einer konstruktiv-begleitenden Funktion"

Copied!
2
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

93 REPORT (29) 3/2006

Rezensionen

sche Forschung und Planung und die For- schung in einer konstruktiv-begleitenden Funktion.

Als wichtige Forschungsfelder zum Thema BfNE-Qualitätssicherung macht Heino Apel einerseits eine grundlegende Bestandsaufnah- me der zahlreichen bestehenden Qualitätsan- sätze im Bereich Umwelt- und Nachhaltig- keitsbildung aus. Andererseits steht für ihn auch die Frage an, ob die Qualitätskriterien allgemeiner Schul- und Weiterbildung bereits bzgl. der spezifischen Anforderung einer BfNE erfolgreich angepasst wurden.

Katrin Hauenschild schließlich sieht bei der Survey-Forschung zu BfNE immer noch gro- ße Leerstellen. Dabei sind ihrer Meinung nach in diesem Bereich sowohl deskriptive als auch explanative Survey-Studien von großem Inte- resse. Letztere sind vor allem als replikative Studien angelegt, die laut Autorin bisher kaum realisiert wurden. Ihre Feststellung wird dadurch unterstützt, dass dieser Forschungs- bereich auch im vorliegenden Sammelband nur durch einen einzigen Beitrag repräsentiert wird, der sich dann in erster Linie auf ältere Forschungsvorhaben bezieht.

Ein Verdienst dieses Sammelbandes ist es zweifellos, die Forschung zu einem Bildungs- bereich zu dokumentieren, der aus diversen Gründen derzeit droht, aus dem politischen Bewusstsein zu verschwinden. Die For- schungsobjekte und -themen zeigen zudem, dass die vergangenen Jahre weitere bedeuten- de Entwicklungen im Bereich Umweltbildung/

Bildung für nachhaltige Entwicklung gebracht haben, die zu neuen Methoden, Themen und Adressaten in diesem Bildungsbereich führ- ten. Der Schritt von einer naturwissenschaft- lich orientierten Umweltbildung hin zu einer Bildung für Nachhaltige Entwicklung, die auch soziale Aspekte mit einschließt, ist nun endgültig vollzogen. Immer noch sind jedoch bei den Forschungsthemen, wie schon 1998 von de Haan und Kuckarz festgestellt, die Be- reiche außerschulische Bildung und Erwach- senenbildung unterrepräsentiert. Deutlich wird zudem, dass die seit Jahren geforderte systematische und methodisch überzeugende Forschung in diesem Bereich immer noch ein Desiderat ist.

Herausgeber Rieß beklagt selbst in seinem einleitenden Kapitel, dass „man in der Kom- mission Bildung für eine nachhaltige Entwick- lung weit davon entfernt (ist), sich einheitlich an Richtlinien zur Manuskriptgestaltung zu orientieren“. Obwohl er zu dem Urteil ge- langt, dass „in den meisten Fällen methodisch kontrolliert gearbeitet wird und die Arbeits- methoden und Erhebungstechniken angeben werden“, sind die Methodenkapitel vieler Bei- träge bzgl. Präzision und Vollständigkeit (Me- thoden der Datengewinnung, Fallzahl, Aus- wertungsmethoden) noch nicht überzeugend.

So ließe sich beispielsweise diskutieren, ob eine „empirische Zukunftswerkstatt“ eine wis- senschaftliche Form der Datengewinnung dar- stellt und was sie von herkömmlichen Zu- kunftswerkstätten unterscheidet. Die Diskus- sion um adäquate Forschungsmethoden, die 1997 mit der Tagung „Methoden der Umwelt- bildungsforschung“ begonnen wurde, ist also noch lange nicht beendet. Regelmäßige zu- sammenfassende Publikationen zu aktuellen Forschungen wie der vorliegende Sammel- band können für diesen Prozess Grundlage sein.

Stephanie Conein

Schüßler, Ingeborg/Thurnes, Christian M.

Lernkulturen in der Weiterbildung (Studientexte für Erwachsenenbildung) (W. Bertelsmann Verlag) Bielefeld 2005, 148 Seiten, 19,90 Euro,

ISBN: 3-7639-1845-0

Nachdem seit Ende der 1990er Jahre eine Vielzahl von Beiträgen zum Thema „Neue Lernkultur“ verfasst wurde – die Zahl der Pu- blikationen hatte sich allein im Zeitraum von 1999 bis 2003 verzehnfacht – lässt die Publi- kationstätigkeit zum Thema zwischenzeitlich wieder nach. In dieser Situation legen Schüß- ler und Thurnes einen Studientext vor, der den neutraleren Titel „Lernkulturen in der Weiterbildung“ trägt und damit auf die Viel- fältigkeit unterschiedlicher Lernkulturen hin- weist, ohne gleich „Neues“ zu unterstellen.

Sehr strukturiert zeichnen die Autor/inn/en in sechs Kapiteln die Entwicklung des Diskurses nach und stellen nicht nur wichtige Ergebnis- se der Diskussion dar, sondern verknüpfen eine breite Palette relevanter Aspekte zu ei-

(2)

94 REPORT (29) 3/2006 Rezensionen

nem neuen Ganzen. Der Studientext verfolgt dabei das vorrangige Ziel, Grundlagen zu vermitteln, „um unterschiedliche Positionen einordnen und die Relevanz der Diskussion für die Weiterbildung nachvollziehen zu können“ (S. 11).

Dazu wird einleitend auf den Lernkulturbe- griff und unterschiedliche Definitionen einge- gangen. Erklärtes Ziel der Autor/inn/en ist es, kein normatives Bild von Lernkulturen aufzu- zeigen, sondern verschiedene Beschreibun- gen dieses Wirklichkeitsbereiches anzubieten.

Zum Abschluss des Kapitels fragen sie, ob Lernkulturen gestaltbar sind und unterschei- den implizite und explizite Gestaltung. Nach dieser Annäherung an den Begriff werden Hintergründe der Lernkulturdebatte darge- stellt. Zuerst zeichnen die Autor/inn/en gesell- schaftliche Entwicklungen nach, um die gro- ße Resonanz der Lernkulturdiskussion zu erläutern. Anschließend werden die lernthe- oretischen Bezüge dargestellt, die meist zur Begründung für den erforderlichen Wandel von Lernkulturen herangezogen werden.

Schließlich wird der bildungspolitische Hin- tergrund nachgezeichnet. Dabei sprechen die Autor/inn/en z. B. auch die erheblichen wirt- schaftlichen und strukturellen Konsequenzen der Bildungsgutscheine für die Bildungsträger an, die zu fehlender Planungssicherheit und Kontinuität führen und somit indirekt auch Auswirkungen auf die Lernkultur haben. Das fünfte Kapitel widmet sich der Beleuchtung des Lernkulturwandels nicht nur in Weiterbil- dungseinrichtungen, sondern auch im Bereich der Unternehmen und Betriebe. Dazu benen- nen Schüßler und Thurnes u. a. Kennzeichen neuer Lernkulturen, gehen auf die – manchmal widersprüchlichen – Herausforde- rungen für die Einrichtungen und das Perso- nal ein und untersuchen den Zusammenhang mit dem Konzept der lernenden Organisati- on. Zum Abschluss des Kapitels weisen sie auf Organisationsentwicklung als Chance zur Ent- wicklung von Lernkulturen hin. Das letzte Kapitel greift die eingangs gestellte Frage nach der Gestaltbarkeit von Lernkulturen auf und geht sehr konkret auf unterschiedliche Mög- lichkeiten ein, wie die Entwicklung neuer Lernkulturen unterstützt werden kann. Zu- nächst präzisieren die Autor/inn/en den Be- griff der Innovation, um anschließend Instru- mente zur Diagnose von Lernkulturen darzu-

stellen. Dann wird das Kapitel erfreulich

„praktisch“, wenn vier aktuelle Beispiele un- terschiedlicher Facetten neuer Lernkulturen in der Weiterbildungspraxis präsentiert werden.

Mit diesen Beispielen gelingt es sehr gut, eine konkretere Idee von den realen Veränderun- gen in der Weiterbildungspraxis zu vermitteln und gleichzeitig ein erfreulich breites Spek- trum von unterschiedlichen Ansätzen innova- tiver Lernkulturen darzustellen. Dabei lassen es die Autor/inn/en aber nicht bewenden.

Zum Schluss des Kapitels geben sie relativ ausführliche Gestaltungsanregungen für die Lernkulturentwicklung: zur Personalentwick- lung, zu Lernarrangements und -settings so- wie zum Umgang mit einer Abwehr gegen Gestaltungsmaßnahmen. Damit geben die Autor/inn/en einen beeindruckend umfassen- den Einblick in diese für die pädagogische Profession höchst relevante Thematik. Kom- plettiert wird ihre Darstellung durch ein kur- zes Glossar mit den wichtigsten Begriffen und einer kurzen inhaltlichen Beschreibung aus- gewählter Bücher zum Thema.

Kenntnisreich fächern Schüßler und Thurnes die vielfältigen Facetten des Themas auf und führen den Leser bzw. die Leserin durch den so transparent werdenden Kosmos von pro- grammatischen, paradigmatischen und prag- matischen Diskursen. Dem/Der am Thema In- teressierten werden damit in einem straffen Überblick die wichtigsten Überlegungen be- zogen auf die Lernenden, die Lehrenden, die Weiterbildungsorganisationen aber auch Wirtschaftsunternehmen im Zusammenhang mit einer neuen Lernkultur präsentiert. Dabei ist der Text sehr schlüssig und übersichtlich gegliedert und überdies lesefreundlich ge- schrieben. Die einleitend für das Buch und die einzelnen Kapitel formulierten Ziele wer- den eher übertroffen. Insgesamt also eine besonders gelungene Einführung in die viel- schichtige und komplexe Thematik, die Stu- dierenden wie interessierten Praktiker/inne/n uneingeschränkt empfohlen werden kann.

Stephan Dietrich

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Wenn sich das Sparverhalten ändert, wird überwiegend weniger oder gar nicht mehr gespart?. Wegen der niedrigen Zinsen spare

steigt gleich sinkt keine Angabe Informationen zu den Befragungen Niedrigzinsen und Sparverhalten 1.. Sparer halten Negativzinsen weiterhin für möglich, jedoch etwas weniger stark

Die Erträge aus Gebühren und Provisionen der fünf größten dänischen Banken beliefen sich im Jahr 2015 insgesamt auf 47,5 Mrd.. Dies bedeutet eine Steigerung um 50 Prozent

Im Umkehrschluss bedeutet dies entweder aber auch, dass die Kantone in der Vergangenheit den Sonder- gesellschaften aus finanzpolitischer Sicht zu hohe Abzüge gewährten, oder

Auch diese eher begrenz- te Transaktionszielstellung des EUTF scheint hinsicht- lich der relativ geringen zur Verfügung stehenden Geldmenge (dem EUTF stehen 1,982 Milliarden Euro

Sie soll dem Gericht helfen zu entscheiden, ob der jugendliche Täter schon die erforderliche Reife besitzt, um das Un- recht seines Handelns zu erkennen, also überhaupt

BRUNO LATOU R (1995) behauptet, wir seien nie modern gewesen. Was meint er damit, und welche Argumente führt er dafür an? Betrachten wir dazu Ab- bildung 2. Sie stellt

ebenfalls dargestellt, ihre Wiedergabe bildet aber nicht den Hauptzweck der Stadtplane, und in den seltensten Fallen ist wirklich eine einheitliche karto graphische