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5.¨UbungmitL¨osungshinweisen AnalysisIII–Funktionentheorie

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(1)

Fachbereich Mathematik Prof. Dr. M. Hieber

Robert Haller-Dintelmann Tobias Hansel

TECHNISCHE UNIVERSIT¨ AT DARMSTADT

A

WS 08/09 9./10.12.2008

Analysis III – Funktionentheorie

5. ¨ Ubung mit L¨ osungshinweisen

Gruppen¨ ubungen

(G 1)

Bestimmen Sie die Umlaufzahl f¨ur die Punkte in der Skizze bez¨uglich der angegebenen Wege γ1 bzw. γ2.

(a) Weg γ1:

z1

z2

z3

z4

γ1

(b) Weg γ2:

z

z

z z

z z

z z

6

3 4

2

5

7 1 8

γ2

Hinweis: Sie k¨onnen auch das Resultat aus der H1 verwenden.

L¨osung: (a)

i 1 2 3 4

I(γ1, zi) 0 1 2 1

(b) i 1 2 3 4 5 6 7 8

I(γ1, zi) 1 1 0 -1 2 0 1 -1

(2)

(G 2)

(a) Wir schreiben z =x+iy f¨urx, y ∈R. Gibt es eine holomorphe Funktion f :C→C, f¨ur die Re(f(z)) = x2−3x+y2 gilt?

(b) Es seien G⊆Cein Gebiet undf, g :G→Czwei holomorphe Funktionen mit Re(f) = Re(g) auf G. Zeigen Sie, dass dann eine reelle Zahl cexistiert mitf(z) =g(z) +ci f¨ur alle z ∈G.

L¨osung: (a) Eine solche Funktion kann es nicht geben, denn nach Satz 5.6 ist der Realteil jeder holomorphen Funktion harmonisch. F¨urg(x, z) = Re(f(z)) =x2−3x+y2 gilt aber

∆g(x, y) = ∂2g

∂x2(x, y) +∂2g

∂y2(x, y) = 2 + 2 = 46= 0.

(b) 1. Beweis (f¨ur Theorie-Liebhaber): Wir betrachten h := f−g. Dann ist auch h in Gholo- morph und es gilt Re(h(z)) = Re(f(z))−Re(g(z)) = 0 f¨ur alle z ∈G. Also ist h(G) ⊆iR. Nun enth¨alt die imagin¨are Achse aber, außer der leeren Menge, keine Gebiete. Also muss nach dem Satz ¨uber die Gebietstreue die Funktionh konstant sein. Damit gibt es einc∈R mitci =h(z) =f(z)−g(z) f¨ur allez∈G, woraus die Behauptung folgt.

2. Beweis (f¨ur Freunde des Rechnens): Es seien u, v, w : G → R gegeben durch u(z) = Re(f(z)) = Re(g(z)), sowie v(z) = Im(f(z)) und w(z) = Im(g(z)). Dann gilt f = u+vi und g = u+wi. Da f und g holomorph sind, haben wir nach den Cauchy-Riemannschen Differentialgleichungen:

vy(z) =ux(z) =wy(z), d.h.vy =wy und vx(z) =−uy(z) =wx(z), d.h.vx =wx.

Damit haben v und w identische partielle Ableitungen, d.h. es gibt eine reelle Konstante c mitv(z) =w(z) +cf¨ur allez∈Gund damit auchf(z) =u(z) +v(z)i =u(z) + (w(z) +c)i = g(z) +ci f¨ur allez∈G.

(G 3)

F¨ura, b∈(0,∞) seiR :={z ∈C:|Rez|< a, |Im z|< b}ein achsenparalleles Rechteck in C und γ sei die Kurve, die den Rand von R in mathematisch positivem Sinne durchl¨auft.

Zeigen Sie, dass f¨ur die Umlaufzahl I(γ, z) gilt:

I(γ, z) =

½ 1 : z ∈R, 0 : z ∈C\R.

L¨osung: Sei zun¨achst z∈Rund r >0 so gew¨ahlt, dassBr(z)⊆R gilt. Das geht, daR offen ist.

Mit diesem Kreis splitten wir den Weg γ wie folgt:

R

z γ

γ1

2

Dann gilt

2πiI(γ, z) = Z

γ

1

ζ−z dζ = Z

γ1

1

ζ−z dζ+ Z

γ2

1

ζ−z dζ+ Z

∂Br(z)

1 ζ−z dζ

= 2πiI(γ1, z) + 2πiI(γ2, z) + Z

∂Br(z)

1 ζ−z dζ.

(3)

Da die Umlaufzahlen vonγ1 undγ2 umz offensichtlich Null sind, bleibt damit mit der bekannten Umlaufzahl f¨ur Kreise

I(γ, z) =I(∂Br(z), z) = 1.

Befindet sich z außerhalb von R, so gibt es eine konvexe Umgebung von R, deren Abschluss z nicht enth¨alt, z.B. ein minimal gr¨oßeres ¨ahnliches Rechteck. Auf dieser ist dann die Funktion ζ 7→1/(ζ−z) holomorph und nach dem Cauchyschen Integralsatz gilt

I(γ, z) = 2πi Z

γ

1

ζ−z dζ = 0.

Haus¨ ubungen

(H 1)

Sei γ ein geschlossener Weg in C und zj, zk ∈ C. Wir nehmen an, es existiert ein doppel- punktfreier, geschlossener Weg γ, der γ in genau zwei Punkten a und b schneidet und in dessen Inneren die Punktezj, zk liegen. Den Teilweg vonγ, der vona nachb f¨uhrt bezeich- nen wir mitγ0. Zeigen Sie, falls zj und zk auf unterschiedlichen Seiten vonγ0 liegen, dann unterscheiden sich die UmlaufzahlenI(γ, zj) undI(γ, zk) nur um den Wert±1, je nachdem in welcher Richtung (mathematisch positiv oder negativ) der Weg γ durchlaufen wird.

Sie k¨onnen sich die Situation folgendermaßen vorstellen:

K

K

γ

γ γ0

k k

z

z

γ

k

j j

j

a

b

Hier ist γj ∪γk.

L¨osung: Sei γ0 der Teilweg von γ, der von a nach b f¨uhrt und γ1 der Restweg von b nach a.

Dann liegenzj und zk beide im Inneren des geschlossenen Weges γ1∪γj1, d.h. die Umlaufzahlen I(γ1∪γj1, zj) und I(γ1∪γj1, zk) stimmen ¨uberein. Somit erhalten wir

I(γ, zj) = 1 2πi

Z

γ

1 z−zj

dz= 1 2πi

Z

γ1γj1

1 z−zj

dz+ 1 2πi

Z

γjγ0

1 z−zj

dz

= 1 2πi

Z

γ1γj1

1 z−zk

dz+ 1 2πi

Z

γjγ0

1 z−zj

dz+ 1 2πi

Z

γ01γk

1 z−zj

dz

= 1 2πi

Z

γ1γj1

1

z−zk dz+ 1 2πi

Z

γjγk

1

z−zj dz= 1 2πi

Z

γ1γj1

1

z−zk dz+ 1

= 1 2πi

Z

γ1γ0

1

z−zk dz+ 1 2πi

Z

γ01γj1

1

z−zk dz+ 1 =I(γ, zk) + 1.

Betrachtet man nun den Wegγ1, d.h.γ wird im mathematich positiven Sinne durchlaufen, dann erh¨alt man analogI(γ, zl) =I(γ, zk)−1.

(4)

(H 2)

Sei γ : [0,2π]→C, γ(t) = 2(cos 2t)eit. Skizzieren Sie die Spur von γ und berechnen Sie Z

γ

1 z4−1 dz.

Hinweis: Partialbruchzerlegung.

L¨osung: Skizze:

Es gilt (Partialbruchzerlegung):

1

z4−1 = 1

(z−i)(z+i)(z−1)(z+ 1) = A

z−i+ B

z+i1 + C

z−1 + D z+ 1. Man rechnet leicht nach, dass

A=−1

4i, B= 1

4i, C= 1

4, D=−1 4 gilt. Somit erhalten wir

Z

γ

1

z4−1 dz=−1 4i

Z

γ

1

z−i dz+ 1 4i

Z

γ

1

z+i dz+ 1 4

Z

γ

1

z−1 dz−1 4

Z

γ

1 z+ 1 dz

= 2πi

·

−1

4iI(γ, i) + 1

4iI(γ,−i) +1

4I(γ,1)−1

4I(γ,−1)

¸

= 2πi

·

−1 4i+ 1

4i+ 1 4−1

4

¸

= 0.

(H 3)

Es seiG:=C\{z ∈R:z ≤0}die sogenannte l¨angs der negativen reellen Achse “geschlitzte Ebene”. F¨ur w∈G deifinieren wir den Logarithmus logw durch

logw:=

Z

γ

1 z dz,

wobei γ : [0,1]→ G mit γ(0) = 1, γ(1) =w. Zeigen Sie, dass diese Definition unabh¨angig vom Integrationsweg γ ist, und dass diese Definition mit Kapitel II Definition 4.1 ¨uberein- stimmt.

L¨osung: Sei γ : [0,1] → G ein Integrationsweg mit γ(0) = 1, γ(1) = w. Wir schreiben γ(t) = u(t) +iv(t) mit u, v: [0,1]→R. Dann gilt:

Z

γ

1 z dz=

Z 1 0

γ(t) γ(t) dt=

Z 1 0

u(t) +iv(t) u(t) +iv(t) dt=

Z 1 0

(u(t) +iv(t))(u(t)−iv(t)) u2(t) +v2(t) dt

= Z 1

0

u(t)u(t) +v(t)v(t) u2(t) +v2(t) dt+i

Z 1

0

u(t)v(t)−u(t)v(t) u2(t) +v2(t) dt

= 1

2log(u2(t) +v2(t))

¯

¯

¯

1

0+iarctanv(t) u(t)

¯

¯

¯

1 0 = 1

2log|w|2+iarctanImw Rew

= log|w|+iargw

Dies zeigt, dass die Definition unabh¨angig vom gew¨ahlten Weg ist und mit Kapitel II Definition 4.1 ¨ubereinstimmt.

Referenzen

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