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Anreizorientierte Gesetzgebung und Umsetzungsorganisation der Wirtschaft für den Erfolg wichtig | Die Volkswirtschaft - Plattform für Wirtschaftspolitik

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Stellungnahmen

47 Die VolkswirtschaftDas Magazin für Wirtschaftspolitik 12-2009

Bis 2010 müssen die CO2-Emissionen in der Schweiz auf Werte gesenkt werden, die 10% unter jenen von 1990 liegen. So will es das CO2-Gesetz, das auf dem Kyoto-Proto- koll basiert. Fest steht auch, wie die Reduk- tion erreicht werden soll: durchschnittlich 15% weniger Emissionen bei den Brenn- stoffen und 8% weniger bei den Treibstoffen.

Zur Erreichung dieser Ziele wird der Bund ab 2006/2007 eine CO2-Lenkungsabgabe auf Brennstoffen einführen. Ausserdem wird dem Klimarappen als freiwillige Massnahme im Treibstoffbereich eine befristete Chance eingeräumt. Die EnAW koordiniert und be- gleitet die konkreten Massnahmen, vor allem im Bereich Brennstoffe. Angestrebtes Ziel ist es, dass 45% des Energieverbrauches in den Bereichen Industrie und Dienstleistung in Zielvereinbarungen eingebunden sind.

Resultate der bestehenden Gesetzgebung

Die EnAW ist Ende 2001 mit weniger als 100 Unternehmen gestartet. Heute haben sich rund 1900 Betriebe in über 80 Gruppen im Rahmen der EnAW engagiert. Gesamthaft emittieren die Teilnehmer der EnAW rund 3,5 Mio. Tonnen CO2. Zusammen mit den Emissionen aus der Zementindustrie sind über 40% der CO2-Emissionen im Brenn- stoffbereich der Wirtschaft durch Zielverein- barungen abgedeckt. Allein im Jahr 2008 wurden im Vergleich zu einer unbeeinfluss- ten Entwicklung knapp 1 Mio. Tonnen CO2

eingespart; der Energieverbrauch hat sich um rund 5700 GWh reduziert. Rund ein Drittel dieser Einsparungen sind als direkte Folge der Anstrengungen im Zusammenhang mit den EnAW-Zielvereinbarungen zu wer- ten und gelten als freiwillige Massnahmen im Sinne des CO2-Gesetzes.

Erfolgsfaktoren

Der Erfolg dieser Umsetzung ist unter an- derem auf die spezifische Ausgestaltung der im CO2-Gesetz angelegten Anreizmechanis- men zurückzuführen, die im Prinzip aus ei- ner Kombination von Zielvereinbarungen mit einer echten Lenkungsabgabe bestehen.

Beim heutigen Mechanismus der Zielverein- barungen ist entscheidend, dass die CO2-Re-

duktionsziele mit den Möglichkeiten und Bedürfnissen des Unternehmens abgestimmt sowie mit dem Bund vereinbart werden. Die zur Umsetzung der Ziele notwendigen Mass- nahmen müssen dabei immer auch messbar und rentabel sein. Wichtig ist auch, dass mit der im Gegenzug erhaltenen Befreiung von der CO2-Abgabe dem Unternehmen die fi- nanziellen Mittel zur Investition in Effizienz- steigerung erhalten bleiben. Die Möglichkeit, CO2-Emissionsrechte an die Stiftung Klima- rappen verkaufen zu können, motiviert zu- dem zu Mehrleistungen.

Daneben profitieren viele EnAW-Unter- nehmen von zusätzlichen Anreizen wie ver- günstigten Stromtarifen oder administrativer Befreiung von kantonalen Auflagen. Auf- grund eines Abkommens mit der Klimastif- tung erhalten kleine und mittlere Unterneh- men eine finanzielle Erleichterung beim Abschluss und der Umsetzung einer EnAW- Zielvereinbarung.

Fortführung bewährter Elemente

Mit der Ende August 2009 vom Bundesrat veröffentlichten Botschaft zur Revision des CO2-Gesetzes zeigt sich, dass verschiedene bewährte Elemente des bestehenden Gesetzes übernommen wurden. So sind weiterhin freiwillige Massnahmen und die Möglichkeit der Abgabenbefreiung vorgesehen. Neu wer- den unter anderem Regelungen zur Anbin- dung an ein europäisches Emissionshandels- system aufgestellt.

Die EnAW wird sich weiterhin als Umset- zungsorganisation der Wirtschaft für die Un- ternehmen der Schweiz engagieren. Wir sind überzeugt, auch künftig auf der Grundlage der bestehenden Erfolgsfaktoren eine wich- tige Rolle zur Umsetzung der rechtlichen Vorgaben zu spielen. Entscheidend ist, dass die Unternehmen auch weiterhin Anreize haben werden, ihre individuellen Potenziale optimal auszuschöpfen. Wichtige Anreize dazu bilden nicht nur eine zu vermeidende Abgabe, sondern auch die Verminderung von Transaktionskosten, die Einführung von Ma- nagementsystemen sowie die Kombination mit weiteren Zusatznutzen.

Anreizorientierte Gesetzgebung und Umsetzungs organisation der Wirtschaft für den Erfolg wichtig

Dr. Armin Eberle Geschäftsführer, Energie-Agentur der Wirtschaft (EnAW), Zürich

Die Energie-Agentur der Wirt- schaft (EnAW) hilft Unternehmen, ihre individuellen klima- und energie politischen Ziele zu er- reichen und die in diesem Bereich geltenden Gesetze möglichst effizient und wirkungsvoll umzu- setzen. Dank verschiedener An- reize und dem Engagement der Unternehmen wurden die wirt- schaftlichen Massnahmen erkannt und unter Wahrung der Konkur- renzfähigkeit umgesetzt. Auch im Rahmen der revidierten CO2- Gesetzgebung wird die EnAW als Umsetzungsorganisation die Mitgliederfirmen bestmöglich in diesen Prozessen unterstützen, damit sie die von Politik und Ge- sellschaft gesetzten Ziele wirt- schaftsverträglich erreichen können.

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