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Kommunikative Methoden zur Datenerhebung und Selbstevaluation

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Academic year: 2022

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Kommunikative Methoden zur Datenerhebung und Selbstevaluation

In dieser Vorlage stellen wir Ihnen verschiedene geeignete kommunikative Methoden zur Erhe- bung von Daten und für den Einsatz bei der Evaluation der Medienentwicklungsplanung vor. Die- se können sehr gut z. B. im Rahmen von Konferenzen oder pädagogischen Tagen eingesetzt werden, da sie unmittelbar ausgewertet werden können. Folgende Methoden werden vorgestellt:

1. Wachsende Gruppe 2. Punkte-Abfrage 3. Vier-Felder-Tafel

4. Weitere Verfahren (Fish-Bowl, Ampelabfrage)

1. Die „Wachsende Gruppe“

Kurzbeschreibung

Der Grundgedanke liegt in der Reduktion von vielen Vorschlägen oder Meinungen zu einem Thema durch sukzessive Verdoppelung der Teilnehmerzahl bei gleichbleibender Anzahl von Lö- sungsvorschlägen. Die Teilnehmenden beginnen in Einzelarbeit und tauschen sich danach in einer Zweiergruppe aus. Die Zweiergruppen werden wiederum in größere Gruppen zusammen- gefasst, welche wiederum – je nach Anzahl der Teilnehmenden – weiterwachsen können. Die Gruppen müssen sich immer wieder auf die gleiche Anzahl wichtiger Aspekte bzw. Kriterien zu einigen.

Anwendungsgebiete

Diese Methode ist v. a. zur Themenfindung und für das Festlegen von schulinternen Schwerpunkten gut geeignet. Diese Methode hilft, um sich auf Probleme, Ideen und Lö- sungsansätze zu fokussieren und die Viel- zahl von Meinungen zu reduzieren.

Zeit / Material 45-60 Minuten

Metaplankarten, Plakat, Stifte, Pinn- wand/Flipchart

Abbildung 1: Ablauf nach Knoll (2003, S.207-208)

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Durchführung

Vor der Durchführung im Kollegium sollte die Koordinierungsgruppe Schwerpunkte für die Bear- beitung in der „Wachsenden Gruppe“ festlegen (z. B. „Möglichkeiten der Unterrichtsentwicklung durch den MEP BW-Prozess“).

1. Erläuterung des Arbeitsauftrags durch den Moderator.

2. In Einzelarbeit erarbeiten die Teilnehmenden das vorgegebene Thema zuerst individuell, in- dem sie die wichtigsten Aspekte (z. B. maximal vier Vorschläge) auf Kärtchen notieren.

3. Nach einer vorgegebenen Zeit gibt die Leitung ein Signal und es werden Tandems gebildet:

Die Partnerarbeit im Tandem beginnt.

4. Die Teilnehmer diskutieren und einigen sich in Partnerarbeit auf eine vorgegebene Anzahl von Schwerpunkten (z. B. werden aus den Vorschlägen wieder vier Favoriten ausgewählt).

Ziel dieser Phase ist die Einigung auf die relevantesten Punkte.

5. Nach einer vorgegebenen Zeit werden die Gruppen zusammengefasst und damit vergrößert Es stehen z. B. wieder zweimal vier Vorschläge in der Gruppe zur Diskussion. Die Gruppe sollte sich wiederum auf vier Punkte verständigen.

6. Präsentation: Jede Gruppe wählt am Ende der Erarbeitungsphase ein Teammitglied aus, welches den Prozess und das Ergebnis der Gruppe im Plenum vorstellt.

2. Punkte-Abfrage

Kurzbeschreibung

Die Punkteabfrage (nach Wahl, 2006) gehört zu den Moderationstechniken, da zu einem vorge- gebenen Thema (z. B. Zufriedenheit mit der Umsetzung des Medienbildungskonzepts) Positionen mit Klebepunkten oder gemalten Punkten auf einer Fläche oder Linie markiert werden. Dieses Aufkleben zu vorgegebenen Entscheidungsfeldern ist eine einfache und schnelle Methode, um als Teilnehmer seine persönliche Zufriedenheit bzw. Ablehnung auszudrücken. Über das letzt- endlich entstandene Gesamtbild der Visualisierung wird zum Abschluss im Plenum gesprochen.

Zur Visualisierung wird von der moderierenden Person ein Bild (z. B. auf ein Flipchart oder Pos- ter) gewählt. Beispiele sind:

 Analysestern

 Punkte-Abfrage auf einem Plakat

 ein Thermometer (hohe Temperaturen für positive, niedrige Temperaturen für negative Eindrücke)

 eine Zielscheibe zu verschiedenen Themen (von Zentrum = „sehr gut/optimal gelungen“

bis äußerer Ring = „sehr schlecht/noch gar nicht gelungen“) Anwendungsgebiete

Diese Methode kann zu Beginn der Evaluation angewendet werden, um ein erstes Meinungsbild abzubilden. Da die Ergebnisse durch die Visualisierung sofort allen zugänglich sind, wird sich ein

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Zeit / Material 15–20 Minuten

Plakat (Größe A2/3), Filzstifte, farbige Klebepunkte Durchführungsvarianten

Variante 1: Analysestern

Der Analysestern kann angewendet werden, um in einem übergeordneten Themenbereich (vgl.

nebenstehendes Beispiel „das schuleigene Medienbildungskonzept“) einen ersten Überblick zu mehreren Teilaspekten oder -themen zu bekommen und wie er z. B. von Schülerinnen und Schü- lern, Lehrkräften und/oder Eltern der Schule gesehen wird.

Den einzelnen Sektoren werden somit Fragestellungen zugeordnet. Anschließend werden die Ergebnisse besprochen. Wenn es beispielsweise unterschiedliche Arbeitsgruppen im Kollegium gibt und diese den Analysestern separat ausgefüllt haben, kann eine Diskussion über die Unter- schiede hinsichtlich der Selbst- und Fremdwahrnehmung sehr gewinnbringend sein.

Abbildung 2: Beispiel eines Analysesterns

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Variante 2: Punkte-Abfrage-Plakat

Auf einem vorbereiteten Plakat können zu einem übergeordneten Thema viele verschiedene As- pekte abgefragt werden (vgl. nebenstehendes Beispiel zur Arbeit der Steuergruppe). Punkte werden platziert, welche die relative Zustimmung zu verschiedenen Äußerungen sichtbar ma- chen. Am besten geeignet ist die Methode zur Meinungsermittlung oder um Konflikte in einer Gruppe sichtbar zu machen.

Schule:

Erstellungsdatum:

Fragen

(Bitte hier Ihre schulspezifischen Fragen auflisten)

Meine Einschätzung/Zufriedenheit

(Bitte Ist-Stand mit den entsprechenden Klebepunkten bewerten)

noch nicht funktionierend

begonnen, aber ausbaufähig

bereits gelun- gen

I Übergeordnete Aspekte

Austausch über Medienbildung stattgefunden?

 

Kooperations- und Teamstrukturen entwickelt?

  

Verteilung von Aufgaben und Verantwortlichkeiten

koordiniert?  

Unterstützungssysteme (z. B. MPB) in Medienent-

wicklungsplanung integriert?  

II Medienbildungskonzept

Erste Ziele des schuleigenen Medienbildungskon-

zepts erreicht?   

Kompetenzraster zur Medienbildung im Unterricht

verwendbar? 

Kompetenzbereiche für Medienbildung in ver-

schiedenen Fächern/Klassenstufen festgelegt?  

Abbildung 3: Beispiel für ein ausgefülltes Punkte-Abfrage-Plakat

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Punkte-Abfrage-Plakat

Schule:

Erstellungsdatum:

Fragen

(Bitte hier Ihre schulspezifischen Fragen auflisten)

Meine Einschätzung/Zufriedenheit

(Bitte Ist-Stand mit den entsprechenden Klebepunkten bewerten)

noch nicht funktionierend

begonnen, aber ausbaufähig

bereits gelun- gen

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3. Vier-Felder-Tafel (SOFT-Analyse)

Kurzbeschreibung

Mithilfe einer Vier-Felder-Tafel lassen sich sehr gut positive und negative Aspekte und Entwick- lungsmöglichkeiten veranschaulichen. Die SOFT-Analyse werden in einer Vier-Felder-Tafel Stär- ken (Strengths), Chancen (Opportunities), Schwächen/Probleme (Faults) und Bedrohungen (Threats) dargestellt (vgl. Landesinstitut für Schulentwicklung, 2007, S. 28). Dadurch werden Sachverhalte in ihrer Komplexität reduziert, Entwicklungsmöglichkeiten aufgezeigt und ein Aus- tausch unterschiedlicher Wahrnehmungen und Perspektiven angeregt.

Durchführung

Es ist empfehlenswert, die SOFT-Analyse durch eine Person moderieren zu lassen. Die moderie- rende Person stellt den Teilnehmenden den Gegenstand der Analyse vor. Im Anschluss werden die Lehrkräfte gebeten, Stärken/Potenziale und Schwächen/Risiken des jeweiligen Teilbereichs (z. B. des erstellten Medienbildungskonzeptes) zu benennen. Die sich aus dem Zusammenhang ergebenden Chancen und Gefahren werden schriftlich festgehalten. In dieser ersten Phase sammeln die Teilnehmer ihre Ideen entweder einzeln oder in Kleingruppen mit maximal vier Per- sonen. Im Anschluss werden die erarbeiteten Ergebnisse vorgestellt und Gemeinsamkeiten so- wie Unterschiede diskutiert. Ausgehend von Aspekten, die eine hohe Übereinstimmung aufwei- sen, können in der Folge gemeinsame Ent-

wicklungsziele/Zielvereinbarungen und Maß- nahmen erarbeitet und ausformuliert werden.

Anwendungsgebiete

Die vorgestellte Methode eignet sich gut, um das Umfeld auf Chancen und Risiken bzw.

Gefahren sorgfältig zu analysieren und sich die eigenen Stärken und Schwächen be- wusst zu machen.

Material

Abhängig vom jeweiligen Themenbereich;

als Vier-Felder-Tafel, vorbereitete Plakatvor- lage, Flipchart, Filzstifte.

Anwendungsbeispiel: Eine denkbare Frage zum „Medienbildungskonzept“ könnte z. B.

„Wie gut ist uns als Schule/Kollegium die nachhaltige Implementierung des Medienbil- dungskonzepts gelungen?“ lauten.

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Vier-Felder-Tafel

Schule:

Erstellungsdatum:

Aufgabe: Tragen Sie hier bitte Ihre Fragestellung ein!

Stärken/Erfolge/Potentiale Schwächen/Hindernisse

Chancen/Verbesserungsmöglichkeiten Risiken/Stolpersteine

Fragen zur Konkretisierung: Fragen zur Konkretisierung:

Fragen zur Konkretisierung: Fragen zur Konkretisierung:

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4. Weitere Verfahren

Fish-Bowl

Das Fish-Bowl ist ein Verfahren zum Austausch und zur Diskussion. Im Innenkreis wird eine Fra- gestellung diskutiert. Ein Mitglied des Kollegiums leitet und moderiert die Diskussion. In einem Außenkreis sitzen die Zuhörer. Auch diese können sich beteiligen, indem sich jemand der Teil- nehmer auf einen vorbereiteten leeren Stuhl im Innenkreis setzt, seinen Redebeitrag vorbringt und anschließend wieder in den Außenkreis zurückkehrt.

Ampelabfrage

Alle Teilnehmenden erhalten entsprechend einer Verkehrsampel drei Kärtchen in den Farben grün, gelb und rot. Jede Farbe steht für eine Antwortoption. Die moderierende Person stellt den Teilnehmenden z. B. mit Hilfe von PowerPoint eine Frage oder eine Behauptung sowie als Vor- gabe drei Antwortmöglichkeiten zur Begründung der Meinung vor. Alle Teilnehmenden halten möglichst gleichzeitig die ihrer Meinung entsprechende Ampelkarte hoch. So entsteht ein visuali- siertes Stimmungsbild der gesamten Gruppe.

Literatur

Wahl, D. (2006). Lernumgebungen erfolgreich gestalten. Bad Heilbrunn: Klinkhardt.

Hammer, K. et al. (2014). Leitfaden Selbstständige Schule. Das Praxishandbuch für eigenverantwortliche Schulentwicklung. Tübin- gen: MTO Psychologische Forschung und Beratung GmbH.

Knoll, J. (2003). Kurs- und Seminarmethoden. Ein Trainingshandbuch zur Gestaltung von Kursen und Seminaren, Arbeits- und Gesprächskreisen. Weinheim: Beltz.

Landesinstitut für Schulentwicklung (2007). Leitfaden zur Selbstevaluation an Schulen (QE-3). Stuttgart: LS Wahl, D. (2006). Lernumgebungen erfolgreich gestalten. Bad Heilbrunn: Klinkhardt.

Referenzen

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