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Generationenübergreifendes Wohnen Lebensräume für Jung und Alt

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Academic year: 2022

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Generationenübergreifendes Wohnen

„Lebensräume für Jung und Alt“

Eine Studie zu Zusammenhängen zwischen Lebensqualität, Wohlbefinden und sozialer Unterstützung im Modellprojekt und

einem herkömmlichen Wohnobjekt

Masterarbeit im Rahmen des Universitätslehrgangs Public Health

der Medizinischen Universität Graz

zur Erlangung des akademischen Grades Master of Public Health (MPH)

Verfasserin: Dipl.-Päd.

in

Gabriela Zwipp BEd Betreuerin: Andrea Enzinger B.A. MA

Ebenthal in Kärnten, August 2018

(2)

Abstract (deutsch)

Hintergrund:

Die Bedeutung alternativer und generationenübergreifender Wohnformen nimmt aufgrund der demographischen und gesellschaftlichen Entwicklung und der damit verbundenen veränderten Bedürfnisse der Wohnungssuchenden zu. Po- tenziale solcher Wohnformen werden in der Steigerung der Wohnqualität, der Alltagserleichterung, dem Schutz vor Krisen, Förderung der sozialen Kompe- tenz und sozialen Kontrolle gesehen (Klöppel / Dremmel 2010). Ein wesentli- cher Aspekt dieser Wohnform ist die gegenseitige soziale Unterstützung, die mit einem höheren Wohlbefinden einhergeht (Schwarzer / Leppin 1989, 1997; Fi- scher / Dodeler 2013).

Methodik:

BewohnerInnen eines Kärntner Modellprojekts (N=31) und einer Vergleichs- gruppe (N=21) wurden in Bezug auf Erwartungen, Ressourcen, Vor- und Nach- teile, Wohlbefinden, Lebensqualität und soziale Unterstützung befragt.

Ergebnisse:

Die Gruppen sind aufgrund der unterschiedlichen Altersstruktur nicht direkt ver- gleichbar, weil in der Vergleichsgruppe keine Durchmischung der Generationen besteht. Es zeigt sich im Modellprojekt eine höhere Zufriedenheit mit der Wohn- form und bei mehr als der Hälfte wurden die Erwartungen an ein soziales, akti- ves und familienfreundliches Miteinander übertroffen. Es zeigte sich kein signifi- kanter Unterschied in der Lebensqualität, im Wohlbefinden und in der sozialen Unterstützung zwischen den beiden Untersuchungsgruppen. Mit einer höheren sozialen Unterstützung gingen eine bessere Lebensqualität und mehr Wohlbe- finden einher. Dieser Zusammenhang zeigte sich sowohl in der Projekt- als auch in der Vergleichsgruppe.

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Schlussfolgerungen:

Je höher die soziale Unterstützung ausgeprägt ist, desto besser ist auch die Lebensqualität. Im Modellprojekt wurden viele Erwartungen der BewohnerInnen übertroffen. Die hohe Zufriedenheit der Befragten spricht dafür, künftig in Wohnprojekten mehr Augenmerk auf gemeinschaftliche Wohnformen zu legen, da sie den Bedürfnissen verschiedener Generationen entsprechen.

Schlüsselwörter:

Generationenübergreifendes Wohnen, Lebensqualität, Soziale Unterstützung, Wohlbefinden, Vergleichsstudie

(4)

Abstract (englisch)

Background:

The importance of alternative and transgenerational types of housing is on the rise due to demographic and social developments and thus the resulting chang- ing needs of those looking for housing. The potentials of such types of housing can be seen in increased quality of living, facilitation of everyday life, prevention of crises, promotion of social skills and social control (Klöppel / Dremmel 2010).

A key aspect of this type of housing is the mutual social support, which corre- lates with greater well-being (Schwarzer / Leppin 1989, 1997; Fischer / Dodeler 2013).

Methodology:

Residents of a Carinthian pilot project (N=31) and a comparison group (N=21) were questioned regarding expectations, resources, advantages and disad- vantages, well-being, quality of life and social support.

Results:

The groups cannot be compared directly due to differences in their age distribu- tions as there was no mixing of generations in the comparison group. In the pilot project, a higher satisfaction with the type of housing was found and for more than half of the participants their expectations regarding social, active and fami- ly-friendly togetherness were exceeded. There was no significant difference in quality of life, well-being and social support between the two groups. Greater social support correlated positively with better quality of life and greater well- being. This correlation was found in the project group as well as in the compari- son group.

Conclusions:

The higher the social support, the better the quality of life. In the pilot project, many expectations of the residents were exceeded. The high satisfaction of the

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participants indicates that more attention should be paid to joint types of hous- ing in future housing projects as they meet the needs of different generations.

Keywords:

Transgenerational living, quality of life, social support, well-being, comparative study

(6)

Eidesstattliche Erklärung

Hiermit erkläre ich, dass ich die vorliegende Arbeit selbständig und ohne uner- laubte fremde Hilfe verfasst habe, andere als die angegebenen Quellen und Hilfsmittel nicht benutzt bzw. die wörtlich oder sinngemäß entnommenen Stellen anderer AutorInnen als solche kenntlich gemacht habe.

Ebenthal in Kärnten, 30.08.2018 Dipl.-Päd.in Gabriela Zwipp BEd

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Danksagungen

Vielen Dank an Frau Andrea Enzinger B.A. MA, die mir durch ihre Zusage und Bereitschaft, mich bei meiner Masterarbeit zu betreuen, ermöglicht hat, mein Vorhaben zu realisieren. Während der intensiven Zeit der Erstellung meiner Forschungsarbeit war sie mir fachlich wie persönlich eine sehr große Unterstüt- zung.

Danke auch an Herrn Dr. Martin Sprenger, MPH, Leiter der Public Health School Graz und an Frau Mag. Maria Sendlhofer, MPH, Koordinatorin des Uni- versitätslehrgangs Public Health Graz, für deren Unterstützung bei der Konzep- tion meiner Masterarbeit.

Bedanken möchte ich mich auch bei meinem Vorgesetzten Reg. Rat Franz Wutte, der mir oft kurzfristig Urlaubstage und Freiräume gewährt hat, um die vorliegende Arbeit neben meiner Vollzeitbeschäftigung im Unternehmen reali- sieren zu können.

Besonders bedanke ich mich bei all jenen BewohnerInnen der jeweiligen Wohnanlagen, die mir durch ihre Teilnahme an der Befragung überhaupt er- möglicht haben, den empirischen Teil meiner Arbeit umzusetzen.

Danke an Frau Mag. Adelheid Erdetschnig, Gemeinwesenarbeiterin in der Wohnanlage „Lebensräume für Jung und Alt“, die mir den Zugang zu den „Le- bensräumen für Jung und Alt“ erleichtert und mich bei der Befragung in diesem Wohnprojekt sehr unterstützt hat.

Ganz besonders bedanke ich mich bei meiner Familie, die mir während der ge- samten Studienzeit und des Verfassens meiner Masterarbeit sehr großes Ver- ständnis entgegengebracht und mich im Alltag entlastet hat.

(8)

Inhaltsverzeichnis

Abstract (deutsch) ... ii

Abstract (englisch) ... iv

Eidesstattliche Erklärung ... vi

Danksagungen ... vii

Inhaltsverzeichnis ... viii

Abkürzungsverzeichnis ... xii

Abbildungsverzeichnis ... xiii

Tabellenverzeichnis ... xv

1 Einleitung ... 1

1.1 Ziele der Studie und Forschungsfragen... 3

1.2 Material und Methoden ... 4

2 Alter ... 7

2.1 Begriffsbestimmungen ... 7

2.1.1 Gerontologie ... 7

2.1.2 Alter und Altern ... 8

2.2 Altersbilder im historischen Wandel ... 9

2.3 Differenzierte Altersperspektiven ... 12

2.4 Altersstufen ... 15

3 Demographische Entwicklung ... 20

3.1 Begriffsbestimmungen ... 20

3.2 Bevölkerung in Kärnten von 1970 bis 2016 ... 22

(9)

3.4 Bevölkerungsprognose für Österreich und die Bundesländer von 2016

bis 2060 ... 28

3.5 Die Familie im demografischen Wandel ... 28

3.6 Veränderungen im Bereich der privaten Lebensführung ... 31

3.7 Herausforderungen ... 32

4 Generationen ... 35

4.1 Begriff der Generation ... 35

4.1.1 Die drei Phasen der Begriffsgeschichte ... 36

4.1.2 Vier Aspekte des Generationenbegriffs ... 37

4.2 Generationenkonzepte ... 37

4.2.1 Familiale Generationen ... 37

4.2.2 Gesellschaftliche Generationen ... 39

4.3 Generationenbeziehungen und Generationenverhältnisse... 40

4.3.1 Generationenbeziehungen ... 40

4.3.2 Generationenverhältnisse ... 41

4.3.3 Dimensionen von Generationenbeziehungen ... 46

4.3.4 Kommunikation zwischen den Generationen ... 51

5 Wohnen ... 55

5.1 Definitionen ... 55

5.2 Wohnbedürfnisse ... 55

5.3 Gemeinschaftliches Wohnen ... 60

5.4 Lebensräume für Jung und Alt ... 62

6 Soziale Unterstützung ... 65

6.1 Definitionen ... 65

6.2 Dimensionen Sozialer Unterstützung ... 68

6.3 Wirkungsweisen sozialer Unterstützung ... 72

6.4 Soziale Unterstützung als österreichisches Gesundheitsziel ... 74

(10)

7 Lebensqualität und Wohlbefinden ... 80

7.1 Lebensqualität ... 80

7.2 Wohlbefinden ... 82

8 Empirische Studie zu Wohlbefinden und Lebensqualität in zwei verschiedenen Kärntner Wohnformen ... 85

8.1 Ziel der Studie und Forschungshypothesen ... 85

8.2 Erhebungsmethoden ... 86

8.2.1 Fragebogen zur Sozialen Unterstützung F-SOZU... 86

8.2.2 Allgemeine bereichsübergreifende Lebensqualität EUROHIS-QOL87 8.2.3 WHO5 Fragebogen zum Wohlbefinden ... 88

8.2.4 Interpersonelle Vertrauensskala (IVS) ... 88

8.2.5 Weitere Fragestellungen ... 89

8.2.6 Steckbriefe der BewohnerInnen im Projekt Lebensräume für Jung und Alt ... 92

8.3 Durchführung der Befragung ... 92

8.4 Stichprobenbeschreibung ... 94

8.5 Datenanalyse ... 96

8.6 Ergebnisse ... 99

8.6.1 Erwartungen der BewohnerInnen an das Wohnprojekt vor Einzug99 8.6.2 Ressourcen von BewohnerInnen, die sie selbst einbringen wollten101 8.6.3 Erfüllung der Erwartungen der BewohnerInnen ... 104

8.6.4 Vor- und Nachteile aus Sicht der BewohnerInnen in dieser Lebensform ... 109

8.6.5 Vorteile am Leben im jeweiligen Wohnprojekt ... 109

8.6.6 Nachteile am Leben im jeweiligen Wohnprojekt ... 112

8.6.7 Veränderungsvorschläge der BewohnerInnen ... 114 8.7 Zusammenhänge zwischen sozialer Unterstützung und Lebensqualität115

8.7.1 Unterschiede in der wahrgenommenen sozialen Unterstützung zwischen BewohnerInnen des Mehrgenerationenhauses und

(11)

8.7.2 Unterschiede in der Lebensqualität zwischen BewohnerInnen des

Mehrgenerationenhauses und einer Vergleichsgruppe ... 122

9 Zusammenfassung und Diskussion ... 129

10Ausblick ... 137

Literaturverzeichnis ... 139

(12)

Abkürzungsverzeichnis

AKL Amt der Kärntner Landesregierung

BMGF Bundesministerium für Gesundheit und Frauen GZ Gesundheitsziele

ka keine Angabe

KGF Kärntner Gesundheitsfonds NPR Nettoreproduktionsrate SD Standardabweichung

M Mittelwert

(13)

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1 Der Beitrag von Wissenschaft und Praxis zur Gerontologie ... 7 Abbildung 2 Bevölkerungsentwicklung nach Bundesländern und breiten

Altersgruppen von 2016 bis 2060 (Statistik Austria, 2017), leicht modifiziert ... 26 Abbildung 3 Unterschiedliche Dimensionen von Sozialkapital ... 77 Abbildung 4 Soziodemographische Angaben der Befragten ... 95 Abbildung 5 Kategorien für die Erwartungen der künftigen BewohnerInnen

im Projekt Lebensräume für Jung und Alt ... 99 Abbildung 6 Wörtliche Zitate für die Kategorien zu Erwartungen der

BewohnerInnen an das Projekt Lebensräume für Jung und Alt100 Abbildung 7 Kategorien für eigene Aktivitäten der künftigen BewohnerInnen

im Projekt Lebensräume für Jung und Alt ... 101 Abbildung 8 Kategorien für das Interesse am Projekt Lebensräume für Jung

und Alt ... 103 Abbildung 9 Wörtliche Zitate für die Kategorien zu Erwartungen der

BewohnerInnen an das Projekt Lebensräume für Jung und Alt104 Abbildung 10 Zufriedenheit mit der Wohnform für die Gruppe Lebensräume

für Jung und Alt und die Vergleichsgruppe ... 105 Abbildung 11 Erfüllung der Erwartungen an ein aktives Miteinander für die

Gruppe Lebensräume für Jung und Alt und die Vergleichsgruppe ... 106 Abbildung 12 Erfüllung der Erwartungen an Nachbarschaftshilfe für die

Gruppe Lebensräume für Jung und Alt und die Vergleichsgruppe ... 106 Abbildung 13 Erfüllung der Erwartungen an ein Zusammenleben von Jung

und Alt für die Gruppe Lebensräume für Jung und Alt und die Vergleichsgruppe ... 107

(14)

Abbildung 14 Erfüllung der Erwartungen an ein soziales Miteinander für die Gruppe Lebensräume für Jung und Alt und die Vergleichsgruppe ... 107 Abbildung 15 Erfüllung der Erwartungen an eine familienfreundliche

Wohnform für die Gruppe Lebensräume für Jung und Alt und die Vergleichsgruppe ... 108 Abbildung 16 Kategorien für die Vorteile am Leben im Wohnprojekt ... 109 Abbildung 17 Kategorien für die Nachteile am Leben im Wohnprojekt ... 112 Abbildung 18 Kategorien für die Veränderungsvorschläge der Befragten ... 114 Abbildung 19 Scatterplot für die Werte in den Fragebögen F-Sozu und

EUROHIS-QOL ... 117 Abbildung 20 Scatterplot für die Werte in den Fragebögen F-Sozu und WHO- 5 ... 118 Abbildung 21 Mittelwerte für die soziale Unterstützung für die Gruppe

Lebensräume für Jung und Alt und die Vergleichsgruppe ... 120 Abbildung 22 Mittelwerte für die interpersonelle Vertrauensskala für die

Gruppe Lebensräume für Jung und Alt und die Vergleichsgruppe ... 122 Abbildung 23 Ergebnisse für das Wohlbefinden im WHO-5 für die Gruppe

Lebensräume Jung und Alt sowie die Vergleichsgruppe ... 124 Abbildung 24 Ergebnisse für die Lebensqualität für die Gruppe Lebensräume

für Jung und Alt sowie für die Vergleichsgruppe (Teil 1) ... 126 Abbildung 25 Ergebnisse für die Lebensqualität für die Gruppe Lebensräume

für Jung und Alt sowie für die Vergleichsgruppe (Teil 2) ... 127

(15)

Tabellenverzeichnis

Tabelle 1 Bezeichnungen für Altersstufen ... 16 Tabelle 2 Bevölkerungsentwicklung für Kärnten nach breiten

Altersgruppen von 1985 bis 2016 ... 24 Tabelle 3 Bevölkerungsprognose für Kärnten nach breiten Altersgruppen

von 2016 bis 2060 (Statistik Austria 2017), leicht modifiziert ... 27 Tabelle 4 Familiale und gesellschaftliche Generationen ... 38 Tabelle 5 Die Top Ten des Lebens. Ein Zwei-Länder-Vergleich (Angaben

in Prozent) ... 44 Tabelle 6 Kommunikationskonstellationen im Alter ... 52 Tabelle 7 Selbst erstellte Items zur Inanspruchnahme von

Unterstützungen und der Teilnahme an sozialen Aktivitäten für die Gruppe Lebensräume für Jung und Alt und die Vergleichsgruppe ... 90 Tabelle 8 Format für die Vorgabe der Erfüllung der Erwartungen an die

jeweilige Wohnform ... 91 Tabelle 9 Geschlecht der Befragten im Projekt Lebensräume für Jung und

Alt und in der Vergleichsgruppe ... 94 Tabelle 10 Dauer der Zugehörigkeit zur jeweiligen Wohnform ... 96 Tabelle 11 Wörtliche Zitate für die Kategorien zum persönlichen Beitragen

der BewohnerInnen am Projekt Lebensräume für Jung und Alt102 Tabelle 12 Spearman-Korrelationen für die Ergebnisse der Fragebögen zur

sozialen Unterstützung, zum Wohlbefinden und zur Lebensqualität ... 116 Tabelle 13 U-Tests nach Mann & Whitney für die Skalen zur sozialen

Unterstützung für die Gruppe Lebensräume für Jung und Alt und die Vergleichsgruppe ... 119

(16)

Tabelle 14 U-Tests nach Mann & Whitney für die Skalen im IVS für die Gruppe Lebensräume für Jung und Alt und die Vergleichsgruppe ... 121

(17)

1 Einleitung

Die Entwicklung der demographischen Alterung zeigt sich in fast allen Industrie- ländern. So gibt es in Österreich wie auch in Kärnten einen immer größer wer- denden Anteil an älteren Menschen in der Bevölkerung. In Kombination mit den konstant sinkenden Geburtenraten und der steigenden Lebenserwartung wird sich in den nächsten Jahren die Zusammensetzung der Kärntner Bevölkerung gravierend verändern (vgl. Statistik Austria 2017).

Der demographische Wandel hat Einfluss auf alle Lebensbereiche wo Men- schen leben, arbeiten, lernen und ihre Freizeit verbringen. Die damit einherge- henden gesellschaftlichen Veränderungen im Bereich der privaten Lebensfüh- rung führen auch zu einem Umdenken bezüglich des Zusammenlebens und des Wohnens. Durch die zunehmende Kinderlosigkeit, vermehrte Individualisie- rung und den Zerfall familiärer Netzwerke gewinnen externe Versorgungsstruk- turen und sog. „Wahl-Verwandtschaften“ an Bedeutung (vgl. Frevel 2004; Ro- senkranz / Berger 2015).

Es ist von großer Bedeutung, wie die sozialen Beziehungen im Rahmen dieser demographischen und gesellschaftlichen Entwicklung gelingen können. Es geht um Fragen zum Umgang zwischen den Generationen und welche infrastruktu- rellen Rahmenbedingungen für soziale Kontakte geschaffen werden sollten (vgl.

Frevel 2004). Auch das Wohnen und entsprechende Wohnkonzepte müssen den neuen Wohnbedürfnissen und Wohnwünschen angepasst werden. Ge- meinschaftlich orientierte Wohnformen als Gegenpol zur Individualisierung ge- winnen an Bedeutung (vgl. Klöppel / Dremmel 2010).

Die gesellschaftlichen Auswirkungen des demographischen Wandels zeigen sich im Verlust des familiären Miteinanders zwischen den Generationen wie in der Auflösung traditioneller Sozialstrukturen. Das gemeinsame Wohnen ist kaum mehr vorhanden und oft leben die Familien oder die Verwandtschaft weit voneinander entfernt. Die junge wie die ältere Generation sind von diesen ver- änderten Strukturen betroffen. Der Rückgang sozialer Netzwerke im unmittelba- ren Umfeld ist eine große Herausforderung, wenn es zum Beispiel um Kinder-

(18)

betreuung oder Alltagsunterstützung geht. Immer seltener kann auf die Res- sourcen der unterschiedlichen Generationen zurückgegriffen werden (vgl.

Staats et al. 2012).

Eine mögliche Lösung stellt das Wohnprojekt Lebensräume für Jung und Alt dar, welches im Fokus der vorliegenden Arbeit steht. Ziel dieses Modellprojekts ist die Erhaltung der Selbstständigkeit und Sicherheit bis ins hohe Alter und dass ein aktives Miteinander, soziale Unterstützung und Nachbarschaftshilfe zu mehr Wohlbefinden beitragen.

Dieses generationenübergreifende Wohnkonzept soll das soziale Miteinander fördern, Geborgenheit vermitteln, Hilfeleistungen und soziale Unterstützung an- bieten und zur Prävention von Isolation und Einsamkeit beitragen. Es sollen die Erwartungen, die von den BewohnerInnen vor Einzug in Form von Steckbriefen erhoben wurden, erfüllt werden.

Die Ergebnisse geben Aufschluss darüber, ob die gesetzten Erwartungen an dieses Modellprojekt erfüllt werden. Eine erfolgreiche Umsetzung dieser Form des generationenübergreifenden Wohnens ist ein wichtiges Kriterium für die Planung und nachhaltige Implementierung weiterer gemeinschaftlicher Wohn- formen in die Kärntner Wohnlandschaft.

Der theoretische Teil umfasste eine Literaturrecherche zu den Themen Alter, Demographie, Generation, generationenübergreifendes Wohnen, Soziale Un- terstützung, Wohlbefinden und Lebensqualität.

Durch die Eingabe entsprechender Schlüsselwörter zu den angeführten The- menbereichen wurde eine für die Arbeit passende Literaturauswahl getroffen.

Folgend sind nur einige genannt:

Für die Arbeit wesentliche Begriffe waren soziale Unterstützung (Sommer / Fyd- rich 1989; Klauer 2009), Wirkungsweisen sozialer Unterstützung (Leppin / Schwarzer 1989, 1997; Fischer / Dodeler 2013), die österreichischen Gesund- heitsziele (BMGF 2017), Lebensqualität (Renneberg / Lippke 2006; Schuma-

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Definitionen für das Alter und Altern (Keller / Novak 1993; Knesbeck / Schäfer 2006), Altersbilder (Rosenmayr 2007; Kade 2001) und Altersperspektiven (Tews 1994; Helga und Horst Reimann 1994).

Zur demographischen Entwicklung Begriffsbestimmungen (Guggemos 2004;

Frevel 2004), Bevölkerungsprognosen (Statistik Austria 2017), die Familie im demographischen Wandel (Meyer 2004) und Herausforderungen für die Zukunft (Frevel 2004; Staats 2012).

Zum Kapitel Generationen Definitionen (Kytzler 1997; Lüscher 2017), Aspekte und Generationenkonzepte (Jureit / Wildt 2005; Szydlik 2000), Generationen- beziehungen und Generationenverhältnisse (Höpflinger 2008; Zander 2004;

Lüscher 2000; Opaschowski / Zellmann 2018), Dimensionen von Generatio- nenbeziehungen (Szydlik 2000) und Kommunikation zwischen den Generatio- nen (Fiehler 2012).

Weitere Suchwörter waren Wohnen (Klöppel / Dremmel 2010; Flade 1996), Wohnbedürfnisse (Klöppel / Dremmel 2010), gemeinschaftliches Wohnen (Wonneberger 2015) und Lebensräume für Jung und Alt (Altenhilfe der Stiftung Liebenau 2009).

1.1 Ziele der Studie und Forschungsfragen

Im Rahmen der vorliegenden Arbeit sollen Lebensqualität, Wohlbefinden, sozia- le Unterstützung und die Zufriedenheit mit der jeweiligen Wohnform untersucht werden. Weiters sollen Erwartungen und eigene Ressourcen für das Wohnpro- jekt Lebensräume für Jung und Alt dargestellt werden.

Dazu werden folgende Forschungsfragen formuliert mit dem Ziel, diese im Rahmen der empirischen Arbeit zu beantworten:

1. Welche Erwartungen haben die künftigen BewohnerInnen an das Wohn- projekt Lebensräume für Jung und Alt?

2. Welche Ressourcen sind die BewohnerInnen selbst bereit in das Wohn- projekt Lebensräume für Jung und Alt einzubringen?

3. Inwieweit wurden die Erwartungen der BewohnerInnen erfüllt?

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4. Welche Vor- und Nachteile sehen die BewohnerInnen in dieser Lebens- form?

5. Gibt es einen Zusammenhang zwischen sozialer Unterstützung und Le- bensqualität?

6. Gibt es Unterschiede in der wahrgenommenen sozialen Unterstützung zwischen BewohnerInnen des Mehrgenerationenhauses und einer Ver- gleichsgruppe?

7. Gibt es Unterschiede in der Lebensqualität zwischen BewohnerInnen des Mehrgenerationenhauses und einer Vergleichsgruppe?

Hypothese 1 zu Forschungsfrage 5:

Es gibt einen Zusammenhang zwischen sozialer Unterstützung und Le- bensqualität/Wohlbefinden

Hypothese 2 zu Forschungsfrage 6:

BewohnerInnen des Projekts Lebensräume für Jung und Alt erleben mehr soziale Unterstützung als BewohnerInnen eines herkömmlichen Wohnpro- jekts

Hypothese 3 zu Forschungsfrage 7:

Es gibt einen Unterschied in der Lebensqualität und im Wohlbefinden zwi- schen den BewohnerInnen der Gruppe Lebensräume für Jung und Alt und der Vergleichsgruppe

1.2 Material und Methoden

Als Methode für den empirischen Teil wurde eine quantitative Erhebung mit- tels Fragebogen gewählt. Für die Konzeption des Fragebogens liegen sowohl für die Lebensqualität und das Wohlbefinden als auch für die soziale Unterstüt- zung valide Instrumente vor. Ergänzt werden diese Fragebögen durch einige selbst erstellte offene und geschlossene Fragen. Zusätzlich wurden vorhandene Dokumente (Steckbriefe der BewohnerInnen des Modellprojekts Lebensräume für Jung und Alt) analysiert.

(21)

Der Fragebogen wurde einem Pretest unterzogen, d.h. sechs Personen, die selbst in einer herkömmlichen Wohnanlage leben, haben den Fragebogen vor- ab getestet, worauf noch leichte Adaptierungen vorgenommen wurden.

Die Befragung erfolgte in beiden Wohnformen im gleichen Zeitraum. Die Teil- nehmerInnen wurden gebeten, alle Fragen zu beantworten bzw. Zutreffendes anzukreuzen. Es wurde auch darauf hingewiesen, dass die Befragung anonym und auf freiwilliger Basis erfolgt.

Die verwendeten Fragebögen werden nachfolgend beschrieben:

Der Fragebogen zur Sozialen Unterstützung F-SOZU misst, inwieweit soziale Interaktionen und Beziehungen als hilfreich und unterstützend erlebt werden (vgl. Sommer / Fydrich 1989). Die Langform des Fragebogens umfasst 54 Fra- gen, für die vorliegende Arbeit wurde aber die Kurzversion mit 22 Aussagen verwendet.

Der Fragebogen EUROHIS-QOL dient zur Erfassung der allgemeinen be- reichsübergreifenden Lebensqualität (vgl. Brähler / Mühlan / Albani / Schmidt 2007).

Der WHO-5 Fragebogen wird zur Erhebung von Wohlbefinden (vgl. Topp / Østergaard / Søndergaard / Bech 2015) verwendet.

Mit dem Fragebogen zu interpersonellem Vertrauen IVS können Erwartun- gen an eine bestimmte Person erfragt werden (vgl. Buck / Bierhoff: 1986).

Die Erwartungen und eingebrachten Ressourcen werden aus den Steckbrie- fen der BewohnerInnen, die vor dem Einzug in das Modellprojekt von ihnen ausgefüllt wurden, entnommen.

Stichprobe:

Für die vorliegende Studie werden zwei Gruppen von BewohnerInnen mitei- nander verglichen, die in unterschiedlichen Wohnformen leben.

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Versuchsgruppe: Alle Bewohnerinnen des Mehrgenerationenhauses „Lebens- räume für Jung und Alt“ (N=60). Von den 60 BewohnerInnen sind 19 Personen nicht in die Befragung einbezogen worden, da es sich hierbei um 12 Jugendli- che und sieben Kinder handelt. Somit waren es 41 Personen, die befragt wer- den konnten.

Vergleichsgruppe: Alle BewohnerInnen eines Mehrparteienhauses in Kla- genfurt in unmittelbarer Nähe zum Wohnprojekt Lebensräume für Jung und Alt.

Die genaue Anzahl der BewohnerInnen liegt nicht vor, aber ausgehend von der Anzahl der 40 Wohnungen wird eine Gesamtzahl von 70 bis 80 Personen an- genommen.

Datenanalyse: Die quantitativen Daten werden mit SPSS (IBM Corp. 2013) analysiert, die qualitativen Daten nach Mayring (1993). Die Abbildungen werden mit Tableau (Tableau Software Inc. 2017) angefertigt. Die Daten aus den Steckbriefen der BewohnerInnen werden mittels Dokumentenanalyse ausge- wertet (vgl. Wolff 2005).

(23)

2 Alter

Ab wann ist man „alt“? Wie lange gilt man als „jung“? Die wissenschaftliche wie gerontologische Literatur liefert keine allgemein gültigen Definitionen für die Be- griffe „alt“, „jung“, „Alter“ oder „Altern“. Je nach wissenschaftlicher Disziplin fin- den sich Beschreibungen mit biologischer, soziologischer, psychologischer oder chronologischer Ausrichtung.

2.1 Begriffsbestimmungen

2.1.1 Gerontologie

Nach Helga und Horst Reimann (1994: 10) versteht sich die Gerontologie als Alterswissenschaft und Alternsforschung. Als interdisziplinäre Wissenschaft (Abbildung 1) beschäftigt sie sich mit den verschiedenen Sichtweisen des Alters und Alterns.

Abbildung 1 Der Beitrag von Wissenschaft und Praxis zur Gerontologie Quelle: Reimann (1994: 11)

(24)

Mit dieser Darstellung wird auf den hohen Stellenwert des Themas Alter in der Forschung hingewiesen und es kann angenommen werden, dass die Ausei- nandersetzung mit dieser Thematik aufgrund der demographischen und gesell- schaftlichen Entwicklung noch zunehmen wird.

2.1.2 Alter und Altern

Für diese Begriffe finden sich in der Literatur verschiedene Definitionen und Differenzierungen ausgehend von der ursprünglichen Verwendung bis hin zur biologischen, pädagogischen, gesellschaftlichen oder subjektiven Sichtweise.

Eine Definition von Alter ist im Grossen Duden (1963: 21) zu finden, wo es als Wort mit altgermanischer Herkunft für Lebensalter, Lebenszeit, Lebensjahre, Lebensabschnitt und als Gegenteil zu „Jugend“ verwendet wird.

Im biologisch-medizinischen Kontext werden Symptome wie Veränderungen der Haut, der Knochen, der Herzleistung und Alterskrankheiten wie Arterioskle- rose, Schwerhörigkeit oder Gelenksbeschwerden dem Alter zugeschrieben.

Wenn die Pädagogik von „alten“ Personen spricht, dann meint sie jene Perso- nen, die in den Ruhestand treten. Altern bezeichnet einen biologischen, psycho- logischen und sozialen Prozess, der auch die individuelle Auseinandersetzung mit dem Alter einbezieht (vgl. Keller / Novak 1993: 21).

Nach Knesbeck / Schäfer (2006: 241) gilt es, zwischen den Begriffen des „Al- ters“ und des „Alterns“ zu unterscheiden. Während mit dem „Alter“ eine Le- bensphase beschrieben wird, meint das „Altern“ einen Prozess des Älterwer- dens und die damit verbundenen Veränderungen auf körperlicher, geistiger und sozialer Ebene. Bei jedem Individuum können diese Prozesse unterschiedlich verlaufen und werden daher als „differentielles Altern“ bezeichnet. Neben den genetischen Faktoren sind vor allem die Anlage- und Umweltbedingungen für die Alterungsprozesse mitverantwortlich.

Bei Schweppe (2005: 2) kommt noch der gesellschaftliche Aspekt des Alters hinzu, indem sie meint, dass das Alter eine von der Gesellschaft definierte Le-

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nissen und eigenen wie benötigten Ressourcen abhängig. Kultur und Gesell- schaft haben einen großen Einfluss darauf, wie das Alter und Altern gesehen werden. Tews (1994: 50 f.) verwendet für diese unterschiedlichen Alterswahr- nehmungen die Begriffe Selbst- und Fremdeinschätzungen, d.h. es geht um die eigene Wahrnehmung, wann und durch welche Faktoren man sich alt fühlt bzw.

um die Wahrnehmung der Umwelt, zu welchem Zeitpunkt man von den anderen als alt angesehen wird und warum. Zum Beispiel wird bei den alten Kulturvöl- kern in Zentralafrika das Alter an den körperlichen Fähigkeiten gemessen und nicht am chronologischen Lebensalter. Als alt gilt der, der nicht mehr schwer arbeiten kann. Hörl / Rosenmayr (1994: 76 f.) teilen die Ansicht mit Schweppe (2005: 2) und sehen Altern als einen gesellschaftlichen Prozess, der von der jeweiligen Sozialstruktur, vom Sozialstatus, von der Wohnumgebung und vom Leben in sozialer Nähe oder Distanz beeinflusst wird.

2.2 Altersbilder im historischen Wandel

Im Laufe der Jahrhunderte haben sich die Altersbilder sowohl im historischen als auch gesellschaftlichen Kontext verändert. Die Industrialisierung und die damit einhergehenden gesellschaftlichen Veränderungen betreffen die junge wie auch die ältere Generation. Neue Gestaltungsaufgaben und der Autoritäts- verlust sind vor allem für die Älteren eine große Herausforderung (vgl. Höpflin- ger / Stuckelberger 2000: 61; Kade 2001:23).

Der Lebenslauf eines Menschen ist auch historisch beeinflusst und verläuft im- mer mit Bezugnahme auf die jeweilige Zeit, deren Traditionen, Normen und Werte. Die Werte, auf die sich Jung und Alt beziehen, können aufgrund der un- terschiedlichen Generationenzugehörigkeit sehr unterschiedlich sein. Ansich- ten, ab wann man zu „den Alten gehört“ haben sich im Verlauf der Jahrhunderte stark gewandelt. Im 19. Jahrhundert kam es in Europa durch die Einführung der allgemeinen Schulpflicht und durch das Festsetzen des Pensionsalters zu einer Differenzierung zwischen Kindern, Jugendlichen und „den Alten“. Erst ab dem Jahr 1950 wurde zwischen dem Alter nach Altersgruppen, in „junge“ und „alte“

Alte und Kohorten, d.h. einzelnen Geburtsjahrgängen, unterschieden (vgl. Ro- senmayr 2007: 53-56).

(26)

Auch die gesellschaftlichen Grundhaltungen gegenüber den älteren Menschen haben sich im Laufe der Zeit verändert und beeinflussen somit die Einstellun- gen zu dieser Gruppe sowie deren Ansehen in der Gesellschaft. Früher war die Wissens- und Wertevermittlung Aufgabe der älteren Generation. In den letzten Jahrzehnten kommt es im Rahmen des technischen Fortschritts oft zu einer Umkehr, indem die nachfolgenden Generationen die Funktion der Lehrenden übernehmen, vor allem im technischen Bereich (vgl. Rosenmayr 2007: 53-56).

Alter wird oft mit Krankheit, Pflegebedürftigkeit und Abhängigkeit in Verbindung gebracht und als individuelle wie auch gesellschaftliche Belastung betrachtet.

Der Fokus liegt auf der negativen Sichtweise des Alters anstatt auf der positi- ven. Die Sicht des Alters hat sich individuell wie auch gesellschaftlich-strukturell entwickelt und wird sich auf beiden Ebenen noch weiterentwickeln. Die Kompe- tenzen, Fähigkeiten und positiven Seiten dieser Lebensphase werden immer mehr Beachtung finden. In unserer alternden Gesellschaft wird das Alter großen Einfluss auf die zukünftige gesellschaftliche Entwicklung haben (vgl. Tews 1994: 30 f.).

Durch die Industrialisierung und Liberalisierung im 19. Jahrhundert wurde die jüngere von der älteren Generation wirtschaftlich und sozial unabhängiger und die Erfahrungswerte alter Menschen verloren immer mehr an Bedeutung. Ver- stärkt wurde dieser Autoritätsverlust durch das immer größer werdende Schul- und Bildungsangebot. Folgend hatte die junge Generation oftmals einen höhe- ren Bildungsstand als die Alten (vgl. Höpflinger / Stuckelberger 2000: 61).

Das Altern hat sich in den letzten Jahrzehnten stark gewandelt. Die Älterwer- denden haben oft Gestaltungsaufgaben zu bewältigen, die für sie aufgrund ihrer bisherigen Lebenserfahrungen neu sind und daher eine große Herausforderung darstellen. Sie müssen nach Auflösung der gewohnten traditionellen sozialen Netzwerke selbstständig aus den vielen möglichen angebotenen Lebensformen eine für sie geeignete auswählen (vgl. Kade 2001: 23).

Der Alterswandel wird sowohl durch die Potentiale der älteren Menschen als

(27)

Diese Handlungs- und Entscheidungsmöglichkeiten beziehen sich zum Beispiel auf die Angebote an Lebensformen im Alter oder auf die verbesserte Infrastruk- tur für die ältere Generation (vgl. Tews 1994: 37f.).

Auch wenn die Potentiale der älteren Menschen zunehmend erkannt werden, existiert heute doch ein marktabhängiges Altersbild. Jugendliches Aussehen, sportliche Körper, lächelnde Gesichter zieren die Medien und Alltagsprodukte und üben dadurch einen gewissen Druck auf die alternden Menschen aus, die- sem Altersbild entsprechen zu müssen. Die Älteren und Alten haben in unserer Gesellschaft noch nicht den Stellenwert und Platz gefunden, auch mit den Defi- ziten, die das Alter mit sich bringt, voll akzeptiert zu werden. (vgl. Rosenmayr 2007: 43).

Im 20. Jahrhundert gewinnt die Jugendlichkeit immer mehr an gesellschaftli- chem und massenmedialem Wert. Schon vor dem Ersten Weltkrieg, aber auch die Jugendbewegungen der Nachkriegszeit führten zu einer verstärkten Auf- merksamkeit für die junge Generation. Der zunehmende gesellschaftliche Wohlstand im späten 20. Jahrhundert förderte die weltweite Verbreitung der hauptsächlich auf die Jugendlichkeit bezogenen Konsumgüter, sei es im Mode-, Sport- oder Musikbereich. Dieser Trend setzte sich in den letzten Jahrzehnten weiter fort und zeigt sich im Verhalten der jungen Alten insofern, dass sie bzgl.

Mode, Urlaub, Sport oder auch in der Weiterbildung die Rolle der Jugend ein- nehmen. Aber auch diese neue Perspektive des jungen Alters ab den 1970er Jahren und die Überwindung der Theorien, dass Alter mit Schwäche und Zer- brechlichkeit gleichgesetzt wird, zeigt, dass die Akzeptanz für das Alter noch immer weitgehend fehlt und wir möglichst bis ins hohe Alter jugendlich bleiben wollen (vgl. Höpfinger / Stuckelberger 2000: 61).

Kryspin-Exner (2012: 27) meint, dass der vorherrschende „Jugendwahn“ das Altwerden bzw. Altsein nicht schwerer macht als früher, denn heute ist es mög- lich, nach dem Eintritt in den Ruhestand einen Lebensabschnitt bei guter Ge- sundheit zu erleben. Auch die Selbsteinschätzung des Alters weicht oft vom kalendarischen Alter ab. Laut der Berliner Altersstudie fühlen sich Personen zwischen 70 und 100 Jahren um durchschnittlich 12 Jahre jünger und auch ihr

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Aussehen wird subjektiv um neun Jahre jünger eingeschätzt. Interessant ist auch das Ergebnis, dass neun von zehn Hochbetagten noch genaue Lebens- ziele haben und nur rund ein Drittel sich an der Vergangenheit orientiert. Im Rahmen dieser Studie wurde über mehrere Jahre hinweg die körperliche und geistige Gesundheit von rund 500 Personen in dieser Altersgruppe untersucht.

Den dominierenden Bildern von Jugendlichkeit in unserer heutigen Gesellschaft gilt es, positive Bilder des Alterns gegenüberzustellen (vgl. Kryspin-Exner 2012:

27).

Das Altersbild wandelt sich und das oft negativ-behaftete gesellschaftliche Bild des Alters wird durch positive Darstellungen des Alters verdrängt. Es ist aber auch kritisch zu sehen, wenn durch einseitige mediale Darstellungen von akti- ven, gesunden und dynamischen alten Menschen die körperlichen Gebrechen der älteren Generation keine Beachtung finden (vgl. Höpflinger / Stuckelberger 2000: 62).

2.3 Differenzierte Altersperspektiven

In den Lebensräumen für Jung und Alt geht es um das generationenübergrei- fende Zusammenleben und daher auch die Entscheidung für die nähere Aus- führung der verschiedenen Altersperspektiven, wie sie in der Literatur darge- stellt werden.

Neben der gesellschaftlichen und subjektiven Sichtweise, gibt es noch weitere Perspektiven, wie das Alter beschrieben werden kann. Hier geht es nicht nur um reine Definitionen, sondern auch um die Erklärung der verschiedenen Gel- tungsbereiche, Einflussfaktoren, Stärken und Ressourcen der beschriebenen Alterskategorien.

Kalendarisches Alter

Helga und Horst Reimann (1994: 4f.) differenzieren das kalendarische Alter, welches von öffentlichen Ämtern und im Rahmen der Statistik auch als „admi- nistratives Alter“ bezeichnet wird. Diese Einteilung in Lebensjahren und festge-

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men eine wichtige Abgrenzung dar, die für alle in dieser Gesellschaft lebenden Menschen gilt. Bespiele sind die festgesetzten Altersgrenzen für die Schulpflicht oder für den Pensionsantritt.

Biologisches Alter

Das biologische Alter ist von genetischen Faktoren wie auch von äußeren stö- renden Einflüssen abhängig. Für Lang (1994: 282 f.) ist Altern die Abnahme der psychischen und physischen Anpassungsfähigkeit des Organismus. Es ist ein natürlicher Prozess, dass es bei älteren Menschen zu einer Leistungsminde- rung der Organe kommt. Verstärkt wird dieser Verlauf durch akute oder chroni- sche Erkrankungen.

„Altern ist ein degenerativer biologischer Prozess, der mit zunehmenden Le- bensalter zu psychischen und physischen Abnutzungserscheinungen führt und meist zwischen 50. und 65. Lebensjahr beginnt.“ (Pschyrembel 2004: 52)

Psychisch-intellektuelles Alter

Das psychisch-intellektuelle Alter wird von Anlage und Umwelt beeinflusst, aber auch von den individuellen persönlichen Lebenserfahrungen und Sozialisati- onsprozessen. Das Erlebte beeinflusst Haltungen und Einstellungen, wie man sich selbst als alternden bzw. alten Menschen sieht, zum Alter im Allgemeinen steht, und ob man eher aktiv ist oder sich zurückzieht (vgl. Reimann 1994: 4).

Depression und soziale Isolation treten im Alter häufiger auf. Ilse Kryspin-Exner (2012: 26) bezieht sich auf Ergebnisse der Berliner Altersstudie, nach der rund ein Viertel der Menschen im Alter von 70 bis 100 Jahren an Depressionen lei- den. Das Risiko, daran zu leiden, erhöht sich bei bereits bestehenden Erkran- kungen oder anderen körperlichen Beeinträchtigungen.

Mit zunehmendem Alter steigt auch die Vereinsamung, die oft durch das Able- ben von Freunden, Verwandten oder auch des Partners bedingt ist. Frauen sind häufiger davon betroffen als Männer, da sie durchschnittlich ein höheres Le- bensalter als Männer erreichen und meist auch jünger als ihre Partner sind (vgl.

Kryspin-Exner 2012: 26).

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Eine Möglichkeit, die seelische Gesundheit im Alter zu fördern, ist der Perspek- tivenwechsel von den Schwächen zu den Stärken im Alter. Das bedeutet, den Blick weg von den Defiziten hin auf die bestehenden Stärken, Ressourcen und Potentiale zu richten. Vorhandene Kompetenzen und vorhandenes Wissen können den älteren wie den jüngeren Menschen zur Verfügung gestellt und Er- fahrungen und Kenntnisse weitergegeben werden (vgl. Kryspin-Exner 2012:

26).

Die körperliche, soziale und seelische Gesundheit hängen eng zusammen und daher können auch körperliche Betätigung, kulturelle und geistige Aktivitäten, wie zum Beispiel ein Konzertbesuch, Lesen, ein gemeinsamer Spaziergang oder Weiterbildung das psychische Wohlbefinden fördern und positiv beeinflus- sen. Wichtig ist es, an sich zu glauben und sich mit den Dingen zu beschäftig- ten, die einen interessieren (vgl. Kryspin-Exner 2012: 26). Dieser Zusammen- hang zeigt sich auch im Wohnprojekt Lebensräume für Jung und Alt, in dem das aktive Miteinander, die soziale Unterstützung und das Eingebettetsein in ein soziales Netz wesentliche Teile des Konzeptes sind, welches im siebenten Kapitel zum Thema Wohnen noch näher erläutert wird.

Wenn auch die geistige Leistungsfähigkeit mit zunehmendem Alter abbaut, nimmt die sog. „kristalline Intelligenz“ zu und zeigt sich in der Fähigkeit, Prob- leme aufgrund von Erfahrungen zu lösen und strategisch zu planen. Oft wird auch von einer gewissen „Altersweisheit“ gesprochen (vgl. Kryspin-Exner 2012:

26 f.).

Soziales Alter

Das soziale Alter ist stark gesellschaftlich geprägt. Sowohl die aktuellen Le- bensbedingungen, als auch die Einstellung des sozialen Umfelds dem älteren Menschen gegenüber beeinflussen sein Verhalten. Im Laufe des Lebens hat man gelernt, bestimmten Rollenerwartungen zu entsprechen, um nicht anzu- ecken. Dieses Verhaltensmuster wird oft auch im Alter beibehalten und führt dazu, dass auf Tätigkeiten und Gewohnheiten, die einem bis zu diesem Zeit-

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perlich durchaus in der Lage ist, diese durchzuführen. Nicht die körperlichen Beschwerden oder die nachlassenden Fähigkeiten engen den Lebensraum der älteren Generation ein, es sind die traditionell orientierten veralteten gesell- schaftlichen Vorstellungen, die es den Älterwerdenden schwer machen, sich an die aktuellen Herausforderungen anzupassen (vgl. Lehr 1994: 207 f.).

Weitere Einflussfaktoren für ein mögliches restriktives Verhalten sind neben der sozialen Umgebung auch Umweltbedingungen wie zum Bespiel die Wohnsitua- tion, die Wohnraumgestaltung, Verkehrsanbindung oder Einkaufsmöglichkeiten.

Die Einengung des unmittelbaren Lebensraumes und vermehrtes passives Verhalten können die Folge sein (vgl. Lehr 1994: 209 f.). Auch in diesem Zu- sammenhang zeigen die Lebensräume für Jung und Alt, wie ein gemeinschaftli- ches Wohnkonzept, eine bedarfsgerechte Wohnraumgestaltung und zentrale Wohnlage diesem restriktiven Verhalten entgegenwirken können.

Das kalendarische, biologische, psychisch-intellektuelle und soziale Alter laufen nicht exakt zeitgleich ab, beeinflussen sich aber in hohem Maße gegenseitig

(vgl. Reimann 1994: 4).

2.4 Altersstufen

Die nachstehende Tabelle (Tabelle 1) gibt einen Überblick hinsichtlich der ver- schiedenen Altersstufen, die von mehreren Autoren näher beschrieben und er- läutert werden. In der Tabelle werden alle Altersstufen angeführt, aber im Rah- men der vorliegenden Arbeit geht es um die Generationen Jung und Alt und daher wird bei den folgenden Ausführungen der Fokus auf diese Altersgruppen gerichtet.

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Tabelle 1 Bezeichnungen für Altersstufen

Alter Bezeichnung

0 – 2 Jahre Früheste Kindheit 3 – 6 Jahre Frühe Kindheit

6 – 11 Jahre Mittlere und späte Kindheit 12 – 19 Jahre Jugend

Ab 18 Jahren Junges Erwachsenenalter ab 45 Jahren Mittleres Erwachsenenalter 65 – 80 Jahre Höheres Erwachsenenalter ab 80 Jahren Hohes Alter

Ab 85 Jahren Sehr hohes Alter, Hochaltrigkeit

Quelle: Zusammengefasste Daten nach versch. AutorInnen: Elsner/Pauen (2012: 159); Schnei- der/Hasselhorn (2012: 187); Kray/Schäfer (2012: 211); Silbereisen/Weichold (2012: 235); Freund/Nikitin (2012: 260 f.); Lindenberger/Staudinger (2012: 284); Wahl (2012: 313)

Jugend

In der Entwicklungspsychologie wird die Jugend oder „Adoleszenz“ als die Zeit zwischen der Pubertät und dem Ende des zweiten Jahrzehnts (ca. 10. – 20.

Lebensjahr) beschrieben. Interessant für diesen wissenschaftlichen Zweig sind die Veränderungen des Erlebens und Verhaltens durch biopsychologische Ein- flüsse. Neben den umfassenden körperlichen Veränderungen sind auch die psychischen Veränderungen bezeichnend für diesen Lebensabschnitt. Auslöser sind hormonelle und zentralnervöse Prozesse wie die einhergehenden Struktur- und Funktionsänderungen des Gehirns. Hohe Emotionalität und geringe kogni- tive Kontrolle sind kennzeichnend für diese Entwicklung. Die Jugendlichen bau- en Kompetenzen auf und zeigen Fortschritte in der kognitiven und Identitäts- entwicklung (vgl. Silbereisen / Weichold 2012: 236, 257).

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Junges Erwachsenenalter

Mit der Volljährigkeit, in den deutschsprachigen Ländern mit dem chronologi- schen Alter von 18 Jahren, beginnt das junge Erwachsenenalter. In der westli- chen Kultur bedeutet erwachsen sein, emotionale und finanzielle Unabhängig- keit von den eigenen Eltern, selbstständig wohnen und leben können und ver- antwortungsvolles Verhalten. Herausforderungen dieses Lebensabschnitts sind die Berufsfindung, der Berufseinstieg und die Familiengründung. Jugendliche, die durch ein Studium erst nach dem 25. Lebensjahr ins Berufsleben einstei- gen, werden als „Emerging Adulthood“ bezeichnet. Damit ist die Zwischenpha- se zwischen Jugend und Erwachsenenalter gemeint (vgl. Freund / Nikitin 2012:

260 f.).

Mittleres Erwachsenenalter

Das mittlere Erwachsenenalter wird auch als die Mitte des Lebens bezeichnet und meint damit, ausgehend von einer durchschnittlichen Lebenserwartung von ca. 90 Jahren, das Alter von 45 Jahren. Kennzeichnend für dieses Alter sind die berufliche Etablierung und das Erreichen des beruflichen Höhepunktes, Stabili- sierung im beruflichen Bereich, Finden einer Work-Life-Balance, der Auszug des letzten Kindes aus dem Elternhaus und dadurch oft die Neuorientierung mit dem Partner. Endpunkt des mittleren Erwachsenenalters ist der Eintritt in die Rente (vgl. Freund / Nikitin 2012: 261).

Empirische Untersuchungen zeigen, dass dieser Lebensabschnitt eine Zeit mit hoher Zufriedenheit und Wohlbefinden ist (vgl. Freund / Nikitin 2012: 282).

Höheres und hohes Erwachsenenalter

Mit dem höheren Erwachsenenalter („dritten Alter“) wird der Altersbereich von 65 bis 80 Jahren definiert. Als hohes Alter wird die Zeit nach dem 80. Lebens- jahr bezeichnet (vgl. Lindenberger / Staudinger 2012: 284). Altersbedingte Ein- schränkungen können im körperlichen, psychischen, sozialen und kognitiven Bereich auftreten und beeinflussen nicht nur die Selbstständigkeit, sondern er-

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höhen auch das Risiko einer Pflegebedürftigkeit und Vereinsamung (vgl. Wahl / Schilling 2012: 313 f.).

Von der Freiheit im mittleren und jungen Lebensalter (z.B. Wahl der Lebens- form oder des Berufes) kommt es ab dem 65. Lebensjahr zu einer Einschrän- kung dieser Freiheiten aufgrund altersbedingter Beschwerden. Der Fokus rich- tet sich auf die vorhandenen Stärken, Kompetenzen und Ressourcen im psy- chischen, sozialen, materiellen und kognitiven Bereich, die es für sich, aber auch für die Umwelt, zu nutzen gilt. Leistungszuwachs, die Aufrechterhaltung vorhandener Leistung wie auch die Kompensation verlorener Leistung in be- stimmten Bereichen sind mit zunehmendem Alter nur durch einen vermehrten Kraftaufwand und höheren Ressourceneinsatz möglich. Dazu zählen materielle und psychische Ressourcen wie Geld, Konzentration, Aufmerksamkeit, körper- liche Anstrengungen, das Einsetzen von Bewältigungsstrategien und die Nut- zung sozialer Netzwerke (vgl. Lindenberger / Staudinger 2012: 284 f.).

Im hohen oder vierten Alter kommt es verstärkt zu Multimorbidität und Verlusten im sozialen und familiären Bereich. Beeinträchtigungen im Bereich des Sehens, des Hörens und der Mobilität schränken die Selbstständigkeit drastisch ein.

Auch das Risiko, an einer Alzheimer-Demenz zu erkranken, steigt und eine hö- here Lebenserwartung kann auch bedeuten, mehr Lebenszeit in Pflegebedürf- tigkeit zu verbringen. Die Vereinsamung trifft vor allem hochaltrige verwitwete Frauen, was auf die höhere Lebenserwartung des weiblichen Geschlechts zu- rückzuführen ist. Im sehr hohen Alter wird eine Heim- oder heimähnliche Unter- bringung stärker in Anspruch genommen. Der Tod und das Abschiednehmen werden wichtige Themen. (vgl. Wahl / Schilling 2012: 313 f.). Nach Kryspin- Exner (212: 27) sollte diesem vierten Lebensabschnitt in der Gesellschaft mehr Aufmerksamkeit geschenkt werden (vgl. Kryspin-Exner 2012: 27).

Im historischen Zusammenhang wurde das sehr hohe Alter nicht gefürchtet o- der als Bedrohung wahrgenommen, sondern eher bewundert. Es gibt genügend Beispiele von Personen, die im hohen Alter noch sehr leistungsfähig waren bzw. sind (z.B. Johannes Heesters) (vgl. Wahl / Schilling 2012: 313 f.)

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Im Vergleich zu den frühen 90er Jahren haben sich die Lebenskompetenzen der Hochaltrigen sehr verbessert. Das zeigt sich zum Beispiel bei alltäglichen Erledigungen von Bankgeschäften, bei Scheidungen auch im hohen Alter oder bei der Wahl alternativer Wohnformen (vgl. Wahl / Schilling 2012: 315)

Die Zunahme an alten und sehr alten Menschen und der gleichzeitige Rück- gang der jungen Generation in der Bevölkerung kennzeichnen die demographi- sche Entwicklung. Welche gesellschaftlichen Veränderungen und Herausforde- rungen damit einhergehen, wird im folgenden Abschnitt näher ausgeführt.

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3 Demographische Entwicklung

Die Zunahme an älteren Menschen in Kombination mit konstant sinkenden Ge- burtenraten und die gleichzeitig steigende Lebenserwartung führen in den nächsten Jahren zu gravierenden Änderungen im Hinblick auf die Anzahl der Einwohner/-innen und auf die Zusammensetzung der Kärntner Bevölkerung.

Bei deutlicher Verschiebung der Altersstruktur hin zu den älteren Menschen schrumpft zeitgleich Kärntens Bevölkerung (vgl. Statistik Austria 2017a.d). Die Bevölkerungsentwicklung wird beeinflusst von der aktuellen Bevölkerungsstruk- tur, der Geburtenrate, den Sterbefällen und den räumlichen Bevölkerungsbe- wegungen wie Zu- und Abwanderung (vgl. Schipfer 2005: 3).

Im folgenden Kapitel wird mit Hilfe aktueller Zahlen und Prognosen von Statistik Austria (2017) die Bevölkerungsentwicklung von Österreich mit dem Schwer- punkt Kärnten dargestellt.

3.1 Begriffsbestimmungen

Die folgenden Definitionen zeigen die Vielfalt an Versuchen, die verschiedene Autoren unternehmen, um die demographische Entwicklung, deren Kennzei- chen, Ursachen und Einflussfaktoren, aber auch die damit einhergehenden Auswirkungen und Herausforderungen auf gesellschaftlicher Ebene zu erklären.

Der Begriff Demographie kommt vom griechischen „demos“ = Volk und „gra- phe“ = Schrift, Zeichnung und bedeutet „Beschreibung von Struktur und Ent- wicklung der Bevölkerung, Bevölkerungswissenschaft“ (vgl. Kytzler et al. 2001:

122).

Für Guggemos (2004: 257) bedeutet „Demographischer Wandel“ hinsichtlich der Auswirkungen auf die soziale Infrastruktur in Kommunen Alterung und Un- terjüngung, eine steigende Anzahl an Singles und Kinderlosen, ein höherer An- teil an Migranten, aber auch die Zunahme von Menschen mit gesundheitlichen Einschränkungen bzw. Behinderungen.

(37)

Frevel (2004: 8) spricht von einer „relativen“ Überalterung und einer „absoluten“

Unterjüngung und meint damit den steigenden Anteil der Senioren an der Be- völkerung und zugleich die Entwicklung, dass zu wenige Kinder für den Erhalt der Bevölkerungsgröße bzw. deren Wachstum geboren werden.

Der Begriff „doppelte Alterung“ beschreibt zwei parallele Prozesse: die steigen- de Lebenserwartung und den zunehmenden Anteil der Älteren an der Bevölke- rung als Folge der sinkenden Geburtenraten. Der Erfolg, dass im Gegensatz vorangegangener Generationen die Menschen immer älter werden, ist auf die sozialen Sicherungssysteme zurückzuführen (vgl. Dietz 2004: 193).

Die Lebenserwartung wird in der Statistik als „erwartende Zeitspanne“ definiert, gerechnet ab der Geburt bis zum Tod eines Lebewesens. Als Basis dienen sog.

Sterbetafeln, aber auch zukünftige Entwicklungen werden prognostiziert (vgl.

Wahl / Schilling 2012: 313).

Die demographische Alterung ist nach Höpflinger und Struckelberger (2000: 30) durch den steigenden Anteil älterer und betagter Menschen gekennzeichnet und Folge des seit Mitte der 1960er Jahre fortlaufenden Rückgangs der Gebur- tenraten. Geburtenniveau, Lebenserwartung und altersspezifische Aus- und Einwanderungen beeinflussen diese Entwicklung maßgeblich. Bei den gebur- tenstarken Jahrgängen der sog. „Baby-Boom“- Generation gab es aber nur we- nige Geburten und diese Tatsache führt zu einer demographischen Alterung im Bereich der Erwerbstätigen und in Folge auch zu einem Anstieg der RenterIn- nen. Verstärkt wird diese Entwicklung des Alterns in den letzten Jahrzehnten durch die erhöhte Lebenserwartung der über 65-jährigen Bevölkerung, wodurch auch der Anteil der hochbetagten Menschen ansteigen wird.

Die Entwicklung der demografischen Alterung zeigt sich, unterschiedlich stark ausgeprägt, in fast allen Industrieländern und steht für den immer größer wer- denden Anteil an älteren Menschen in der Bevölkerung. Das Mehr an Lebens- jahren ist bedingt durch die verbesserten Lebensbedingungen, den medizini- schen Fortschritt und zu einem Teil auch durch die gesundheitsfördernden Le- bensweisen (vgl. Knesbeck /Schäfer 2006: 241).

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Die Bevölkerungswissenschaft bezeichnet diese in ganz Europa zeitgleich statt- findenden demographischen Veränderungen als „demographischen Übergang“

und meint damit den Übergang von der fortschreitenden Senkung der Sterblich- keit im 19. Jahrhundert hin zum wachsenden Geburtenrückgang und der daraus resultierenden Veränderung der Altersstruktur in der Bevölkerung im 20. Jahr- hundert (vgl. Kaufmann 1991: XIII). Die Sozialpolitik hat den Prozess des de- mographischen Alterns maßgeblich beeinflusst. Maßnahmen gegen die Verbrei- tung von Seuchen, der Ausbau von Entsorgungssystemen und die Entwicklung des Gesundheitswesens führten zu einer Senkung der Kindersterblichkeit und folgend auch zu einem Bevölkerungswachstum mit gleichzeitiger Verjüngung der Bevölkerungsstruktur. Im 20. Jahrhundert kommt es durch die höhere Le- benserwartung bei Frauen wie Männern und dem gleichzeitigen Geburtenrück- gang zu einem erhöhten Altenanteil (vgl. Kaufmann 1991: XV).

Der demografische Wandel hat Einfluss auf alle Lebensbereiche. Die gleichzei- tig stattfindende Überalterung und der kontinuierliche Geburtenrückgang führen zu nachhaltigen Veränderungen in den sozialen Bereichen der Wirtschaft, Poli- tik, Gesellschaft und Kultur, die aber nicht nur als Risiko sondern auch als Chance gesehen werden sollen. Demografie ist nicht fix vorgegeben, sondern gestaltbar, wenn alle Beteiligten dies erkennen und zukünftig daran arbeiten (vgl. Frevel 2004: 7 f.).

Die gesellschaftlichen Veränderungen führen auch zu einem Umdenken bezüg- lich des Zusammenlebens und des Wohnens. Traditionelle Formen des Zu- sammenlebens werden durch neue Wohnformen ergänzt. Auf diese Entwick- lungen und veränderten Bedürfnisse der jungen wie älteren Generation wird im siebenten Kapitel (Wohnen) der vorliegenden Arbeit näher eingegangen.

3.2 Bevölkerung in Kärnten von 1970 bis 2016

Durch die Zunahme der älteren Bevölkerung und die kontinuierliche Abnahme der jüngeren Bevölkerung, kommt es in den nächsten Jahren zu gravierenden Änderungen im Hinblick auf die Anzahl der Einwohner/-innen und auf die Zu-

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Altersstruktur hin zu den älteren Menschen schrumpft zeitgleich Kärntens Be- völkerung. Auch Wanderungsgewinne können den natürlichen Bevölkerungs- rückgang nicht mehr kompensieren. Diese Entwicklungstendenz bzgl. der Al- tersstruktur und Bevölkerungszahl setzt sich weiter fort. Trotz anhaltender Zu- wanderung nach Österreich ist Kärnten laut der aktuellen Bevölkerungsprogno- se der Bundesanstalt STATISTIK AUSTRIA (November 2017) das einzige Bun- desland mit einem prognostizierten leichten Bevölkerungsrückgang (vgl. Statis- tik Austria 2017a). Heute leben in Kärnten etwas mehr als 560.000 Menschen (vgl. Statistik Austria 2017b).

Kam es im Jahr 2016 nur zu einer leichten Erhöhung der Einwohnerzahl Kärn- tens (+595 bzw. 0,1%) gab es im Jahr 2015 migrationsbedingt ein Wachstum von 0,5%. Nach Bevölkerungsverlusten in den Jahren 2008 bis 2013 ist der ak- tuelle Bevölkerungsanstieg auf die vermehrte Zuwanderung aus dem Ausland zurückzuführen.

Die Ursachen für das rasche demographische Wachstum Kärntens in der Mitte des 20. Jahrhunderts waren die hohen Geburten- sowie konstanten Sterberaten und die gegen Ende des 20. Jahrhunderts positive Wanderungsbilanz. Nach dem „Baby Boom“ in den 60er Jahren folgte ein starker Geburtenrückgang, was auch das Ende der Wachstumsphase in den frühen 70er Jahren bedeutete.

Auch der zeitgleiche Arbeitsverlust vieler ausländischer Arbeitnehmer/-innen und damit verbundene Rückkehr in ihre Heimat wirkte sich negativ auf die Be- völkerungsentwicklung aus.

Ende der 80er Jahre (1989-1993) kam es durch die Öffnung der Ost-West- Grenzen Europas, kriegerische Auseinandersetzungen am Balkan sowie eine gute Konjunkturlage in Österreich in Kärnten wieder zu Wanderungsgewinnen.

Der Zuzug zahlreicher Gastarbeiter und Flüchtlinge aus Jugoslawien in unser Bundesland, aber auch die positive Auswirkung des Babybooms der 60er Jahre waren für den Anstieg der Bevölkerung ausschlaggebend.

Mit dem Beitritt Österreichs zur EU im Jahre 1995 und der Entstehung der von Jugoslawien losgelösten Staaten verzeichnete Kärnten einen neuen Bevölke-

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rungshochstand. Im Jahr 1996 wurde mit 561.703 Personen die höchste bishe- rige EinwohnerInnenzahl erreicht (Tabelle 2) (vgl. Statistik Austria 2017b).

Tabelle 2 Bevölkerungsentwicklung für Kärnten nach breiten Altersgruppen von 1985 bis 2016

Insgesamt unter 20 Jahre

20 bis unter 65 Jahre

65 und mehr Jahre

unter 20 Jahre

20 bis unter 65 Jahre

65 und mehr Jahre

1985 540.769 151.898 318.240 70.631 28,1 58,8 13,1

1990 546.363 138.407 329.285 78.671 25,3 60,3 14,4

1995 561.281 136.245 338.918 86.118 24,3 60,4 15,3

1996 561.703 135.640 338.426 87.637 24,1 60,2 15,6

2000 560.129 131.056 338.517 90.556 23,4 60,4 16,2

2 0 0 5 559.093 121.176 340.035 97.882 21,6 60,7 17,5

2010 557.497 112.509 337.833 107.155 20,2 60,6 19,2

2016 561.099 104.255 339.435 117.409 18,6 60,5 20,9

Jahr

Bevölkerung im Jahresdurchschnitt

absolut in %

Quelle: Statistik Austria (2017). URL: http://www.statistik.at/web_de/services/datenbank_superstar/ [Zugriff am 20.03.2018b], eigene Darstellung

In den folgenden Jahren waren negative Wanderungssalden und sinkende Ge- burtenzahlen Gründe für den Bevölkerungsrückgang. Seit 50 Jahren sind die Geburtenzahlen rückläufig. Im Jahr 1999 gab es erstmals seit dem Kriegsende mehr Sterbefälle als Geburten: 5.233 Lebendgeborene und 5.347 Gestorbene (vgl. AKL 2016, 30 ff.). Im Jahre 2016 wurden in Kärnten nur mehr 4.872 Ge- burten verzeichnet (vgl. Statistik Austria 2017b). Die Nettoreproduktionsrate (NPR) lag 2016 bei 0,72, d.h. auf 100 Kärntnerinnen kamen lediglich 72 Mäd- chengeburten. Zum Vergleich liegt die Bestandserhaltungsrate bei 2,1 Kindern pro Frau (vgl. Statistik Austria 2017c). Im Jahre 2016 lag das durchschnittliche Fertilitätsalter bei 30,3 Jahren und zeigte somit allein in den letzten 30 Jahren eine Steigerung von 3,6 Jahren. Die Gesamtfertilitätsrate mit 1,5 Kindern je Frau befindet sich weiterhin auf konstant niedrigem Niveau und bedeutet, dass eine heute 15-jährige Frau bis zu ihrem 50. Geburtstag 1,5 Kinder zur Welt bringen wird (vgl. AKL 2017, 30 ff.).

Zugleich kommt es in den nächsten Jahren zu einer dramatischen Alterung der Kärntner Bevölkerung. Gründe dafür sind der Übertritt der stärker besetzten Generationen ins Pensionsalter, d.h. die Geburtenjahrgänge 1940 und nach dem Jahr 2020 die Baby-Boom-Jahrgänge der späten 50er und der 60er Jahre

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Wird die Lebenserwartung im Jahre 1995 für Kärntner noch mit 73,9 Jahren und für Kärntnerinnen mit 81,1 Jahren angegeben, beträgt sie etwa zwanzig Jahre später für Männer 78,7 (+4,8 gewonnene Lebensjahre) und für Frauen 84,4 Jahre (+3,3 gewonnene Lebensjahre) (vgl. AKL 2016, 30 ff.). Vor allem die über 65-jährigen werden zahlen- und anteilsmäßig weiter anwachsen. 2016 standen genau zwei Drittel der Kärntner Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter von 15 bis 64 Jahren. 13,4 % waren unter 15 Jahre alt, 20,9 % 65 Jahre oder älter.

Durch die gesamte Wanderungsbilanz verzeichnete Kärnten im Jahr 2016 ei- nen Positivsaldo von 1.682 Personen, zugleich fiel die Binnenwanderung, wie schon in den Jahren zuvor, mit 3.771 Personen negativ aus. Die Außenwande- rung hingegen erbrachte einen Gewinn an 5.453 Personen (vgl. Statistik Austria 2017d).

3.3 Bevölkerungsprognose für Kärnten von 2016 bis 2060

Laut der aktuellen Bevölkerungsprognose der Bundesanstalt STATISTIK AUS- TRIA (November 2017) soll die Einwohner/-innenzahl Kärntens auch in den nächsten Jahrzehnten noch weiter abnehmen (Abbildung 2). Mit einem Verlust von rund 20.000 Personen (-3,1 %) bis zum Jahre 2060 wird Kärnten auch künftig das einzige Bundesland innerhalb Österreichs mit Bevölkerungsverlus- ten sein. Der ständig weiter fortschreitende Alterungsprozess in Kombination mit konstant sinkenden Geburtenzahlen bei gleichzeitig steigender Lebenser- wartung verändert Kärntens Bevölkerung einschneidend. Die leicht positive Wanderungsbilanz vermag den natürlichen Bevölkerungsrückgang nicht zu stoppen (vgl. Statistik Austria 2017d).

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Abbildung 2 Bevölkerungsentwicklung nach Bundesländern und breiten Altersgruppen von 2016 bis 2060 (Statistik Austria, 2017), leicht modifiziert

Quelle: Statistik Austria (2017) URL:

http://www.statistik.at/web_de/statistiken/menschen_und_gesellschaft/bevoelkerung/demographische_pro gnosen/bevoelkerungsprognosen/index.html [Zugriff am 20.03.2018]

Wird es im Jahre 2030 in Kärnten noch 563.480 Einwohner/-innen geben, wer- den es 2060 nur mehr 543.711 Einwohner/-innen sein. Das bedeutet einen Ver- lust von 19.769 Personen oder 3,5 % gegenüber dem Jahre 2030 (Tabelle 3) (vgl. Statistik Austria 2017d).

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Tabelle 3 Bevölkerungsprognose für Kärnten nach breiten Altersgruppen von 2016 bis 2060 (Statistik Austria 2017), leicht modifiziert

Insgesamt unter 20 Jahre

20 bis unter 65 Jahre

65 und mehr Jahre

unter 20 Jahre

20 bis unter 65 Jahre

65 und mehr Jahre

2016 561 099 104 255 339 435 117 409 18,6 60,5 20,9

2017 560 930 103 486 338 340 119 104 18,4 60,3 21,2

2018 560 721 102 880 336 921 120 920 18,3 60,1 21,6

2019 560 761 102 532 335 387 122 842 18,3 59,8 21,9

2020 560 970 102 299 333 597 125 074 18,2 59,5 22,3

2025 562 641 101 768 320 875 139 998 18,1 57,0 24,9

2030 563 480 100 795 305 236 157 449 17,9 54,2 27,9

2040 560 448 96 416 286 068 177 964 17,2 51,0 31,8

2050 553 147 93 032 278 758 181 357 16,8 50,4 32,8

2060 543 711 93 198 270 299 180 214 17,1 49,7 33,1

Jahr

Bevölkerung im Jahresdurchschnitt

absolut in %

Quelle: Statistik Austria (2017) URL:

http://www.statistik.at/web_de/statistiken/menschen_und_gesellschaft/bevoelkerung/demographische_pro gnosen/bevoelkerungsprognosen/index.html [Zugriff am 20.03.2018], verbesserte Darstellung.

Zudem kommt es zu einer deutlichen Verschiebung der Altersstruktur der Kärntner/-innen hin zu den älteren Menschen. 2016 war jede/r Fünfte (21 %) der Bevölkerung in einem Alter von 65 und mehr Jahren, mittelfristig wird es rund jede/r Vierte (28 %) bzw. längerfristig (ab 2060) sogar jede/r Dritte (33 %) sein (vgl. Statistik Austria 2017d).

Das Durchschnittsalter der Kärntner Bevölkerung lag 2016 bei 44,4 Jahren. Bis 2030 wird es sich um 2,8 Jahre erhöhen und 47,2 Jahre betragen. Bis 2060 wird das durchschnittliche Alter um 5,3 Jahre höher sein als 2030 und demzu- folge bei 49,7 Jahren liegen (vgl. Statistik Austria 2017d).

Die höhere Anzahl an weiblicher Bevölkerung Kärntens und deren längere Le- benserwartung führen mit fortschreitendem Alter zu einem noch stärkeren weib- lichen Überhang. Im Durchschnitt des Jahres 2016 waren von den 561.099 Be- wohnern Kärntens 287.351 (51,2 %) weiblich. Bei den über 60-Jährigen domi- nieren die Frauen mit 56,0 %, in der Altersgruppe der über 75-Jährigen sogar mit 61,0 % (vgl. Statistik Austria 2017b).

Bei der Anzahl der Kinder und Jugendlichen kommt es in den nächsten Jahren zu einem drastischen Rückgang. Im Jahre 2016 lag in Kärnten der Anteil der unter 20-jährigen Kinder und Jugendlichen bei 104.255. 2060 werden es nur

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