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Totaj Leonita, BA. Migration aus dem Kosovo Gründe und Motivation für Migration nach Österreich seit Masterarbeit

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Academic year: 2022

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Totaj Leonita, BA

Migration aus dem Kosovo

Gründe und Motivation für Migration nach Österreich seit 2000

Masterarbeit

zur Erlangung des akademischen Grades Master of Arts

in der Studienrichtung Global Studies Eingereicht an der

Umwelt-, Regional- und Bildungswissenschaftlichen Fakultät Karl-Franzens-Universität Graz

Gutachter: Univ.-Prof. Dr.phil. Bieber Florian

Institut: Zentrum für Südosteuropastudien

2021

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Danksagung

Der größte Dank geht an meine Familie, die mich in den Jahren meines Studiums bestärkt und unterstützt hat, die immer ein offenes Ohr für mich hatte und stets hinter mir gestanden hat. Die eine große Stütze für mich war und mich darin bestärkt hat in Österreich ein Studium anzufangen.

Ein weiterer Dank geht an meinen Mann Shqipron Popaj für seine moralische und seelische Unterstützung während des Schreibprozesses.

Des Weiteren bedanke ich mich bei all jenen InterviewpartnerInnen, die diese Masterarbeit ermöglicht haben. Alle waren mit großem Eifer dabei und wollten ihre Erfahrungen und Emotionen zu dem Thema für andere zugänglich machen. Damit diese in einer Art und Weise nachempfunden werden können.

Weiters bedanke ich mich bei meiner Freundin Borbardha Shurdhaj für das Korrekturlesen.

Abschließend möchte ich mich bei meinem Betreuer Univ.-Prof. Dr.phil. Bieber Florian für das Interesse und die Betreuung meiner Masterarbeit bedanken.

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Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung ... 5

2 Migration... 10

2.1 Begriffserklärungen ... 10

2.1.1 Arten der Migration ... 11

2.1.2 Migrationsfaktoren ... 13

2.1.3 Migrationsformen ... 14

2.2 Migration im globalen Kontext ... 15

2.2.1 Die Migration in Europa ... 17

2.2.2 Migration auf dem Westbalkan ... 20

3. Kosovo ... 22

3.1. Demographische und sozio-ökonomische Charakteristika kosovarischer Auswanderer ... 23

3.2. Politisches und wirtschaftliches Geschehen ... 25

3.3. Wellen der Migration ... 29

4. Kosovarische Migration ab 2000 nach Österreich ... 31

4.1. Migration der Jahre 2000-2013 ... 31

4.2. Migration ab 2014-2020 ... 33

4.3. Zielländer der kosovarischen Auswanderungen ... 37

4.4. Rücküberweisungen ... 39

4.5. Rückkehr der kosovarischen Bevölkerung ... 41

4.6. Migrationspolitik Österreichs ... 42

5. Forschungspraxis ... 45

5.1. Qualitative Sozialforschung ... 45

5.1.1. Planung und Durchführung des Interviews ... 47

5.2. Angewandte Methoden ... 48

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5.2.1. Auswahl der Interviewpartner ... 48

5.2.2. Methode der Interviewdurchführung ... 49

5.2.3. Transkription ... 49

5.2.4. Auswertungsverfahren der Interviews ... 50

6. Auswertung und Datenerhebung der Interviews... 51

6.1. Besonderheiten der InterviewpartnerInnen ... 52

6.2. Entscheidungsfindung für Österreich ... 56

6.3. Migrationsweg und -vorinformation ... 59

6.4. Migrationsgründe und -Motive der Bevölkerung Kosovos ... 65

6.5. Integrationsprozess ... 75

6.6. Überlegungen zur Rückkehr... 78

7. Conclusio ... 83

Literaturverzeichnis ... 87

Abbildungsverzeichnis ... 93

Anhang ... 94

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1. Einleitung

Die Migration ist ein globales Phänomen, welches sich mit den Bewegungen der Menschen befasst und als solches hat es wichtige Auswirkungen auf Herkunfts-, Transit- und Zielländer. Die Literatur zeigt, dass die irreguläre sowie reguläre Migration zugenommen und einen starken Einfluss auf die globalen Entwicklungen hat. Migration bzw. Wanderung heißt stetig in Bewegung zu sein, von einem Ort oder Land zum anderen. Migration betrifft alle Menschen und Gesellschaften und ist allgegenwärtig. Die Gründe für diese Wanderbewegung können unterschiedlich und individuell sein. Migrationen gab es sicher bereits, bevor Menschen darüber geforscht haben und im Laufe der Zeit sind diese Bestandteile der sozialen Evolution geworden.

In letzter Zeit sieht sich die Welt mit Migration konfrontiert, da es zu einem globalen Problem geworden ist. Dies sieht man besonders weltweit bei unterentwickelten Ländern wie den Balkanländern. In der Politik der entwickelten Länder, wie Europa, USA nehmen sie einen wichtigen Platz der täglichen Agenda ein, aber auch in der Wissenschaft. Historisch betrachtet sieht sich die kosovarische Gesellschaft seit je her mit Migration konfrontiert.

Im weiten Sinne hat der Migrationsprozess eine Bedeutung, die nicht jedem sofort bewusst ist.

Denn es ist nicht nur eine Veränderung des Wohnortes, sondern eine Neuerung auf psychosozialer, soziokultureller, rechtlicher und gesellschaftspolitischer Ebene. Zusammen mit diesen Veränderungen gehen auch Heraus- und Anforderungen einher sowohl für MigrantInnen als auch für das Gastland.

Da Migration ein globales Problem ist, ist auch Österreich davon betroffen, nicht nur in der Anzahl der MigrantInnen, sondern auch durch ihre Internationalität. Dies führt dazu, dass der Staat sich Strategien überlegt, wie diese internationalen Unterschiede gleichermaßen integriert werden können. Auch in Österreich ist der Prozess der Migration ein wiederkehrender, dies sieht man daran, dass in Österreich schon sehr lange Migration herrscht. Änderungen lassen sich nur in der Migrationsform und -zahl merken. Die Entscheidung zu migrieren, wird aus unterschiedlichen Gründen getroffen. Die Hauptgründe, aus welchen das Herkunftsland verlassen wird, sind:

wirtschaftliche, politische, religiöse und ethnische.

In der Forschung gibt es Gründe, die einen anspornen, das Heimatland zu verlassen und die einen anziehen in das Zielland einzuwandern. Die Bezeichnungen dafür in Fachjargon sind Push- und Pull-Faktoren. Die MigrantInnen konfrontieren sich nicht nur mit Problemen im Heimatland,

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sondern auch im Zielland. Die Probleme im Heimatland bilden grundsätzlich die Gründe aus denen migriert wird. Im Zielland hingegen sind es Probleme, wie neue Sprache erlernen und Integration in allen Ebenen.

Integration ist der letzte Schritt der Migration und ist von unterschiedlichen Faktoren, die integrationsfördernd oder integrationshemmend sein können, abhängig. Das Wichtigste bei diesem Prozess ist, dass sowohl die MigrantInnen, als auch die Gesellschaft im Zielland kooperieren.

Anhand der 15 Interviews wird der Integrationsprozess, der für die Befragten ein Teil der Migration darstellte, erläutert. Mittels der Darstellung wird aufgezeigt worin die Interviewten den Schwierigkeitsgrad der Integration sahen. Außer der Sprache, die den Schlüsselfaktor zur Integration bildet, sahen die Interviewten auch die Kunst, Erfahrungen innerhalb Europas und Vorkenntnisse migrierter Familienangehöriger oder Freunde als Erleichterung an.

Seit den 60er Jahren migrierten massenhaft Kosovo-Albaner nach Österreich, sie kamen vorwiegend als Gasarbeiter. Während der Balkankriege und des Kosovokrieges flüchteten die Menschen aus dem Kosovo am meisten aus politischen und kriegerischen Gründen. Eine neue Migrationswelle fand ab den 2000er Jahren statt, wo die meisten aus sozio-ökonomischen Gründen migrierten. Diese Migrationswelle erlebte ihren Höhepunkt in den Jahren 2014/15, in dieser Zeit wanderten massenhaft KosovarInnen aus. Um dieses Phänomen zu ergründen, wurden für diese Arbeit InterviewpartnerInnen ausgewählt, die aus dem Kosovo stammen. Die im Zuge des Migrationshintergrunds die Erlebnisse und Erfahrungen geteilt haben. Die Erzählungen aller Interviewten beginnen mit deren Migrationsweg und enden mit dem Integrationsweg, welchen sie durchlaufen mussten. Um besser darstellen zu können, aus welchen Gründen und Motiven die Migration stattgefunden hat, wurden 15 InterviewpartnerInnen ausgewählt. Damit bessere Resultate erzielt werden konnten, wurden unterschiedliche Altersgruppen und gleichermaßen beide Geschlechter ausgewählt. Weiters war auch wichtig, dass die Personen aus unterschiedlichen Regionen Kosovos stammen, damit aufgezeigt werden kann, ob es bei der Entwicklung dieser Unterschiede gibt. Ein weiterer Indikator sind die Jahre, in welchen migriert wurde, da es wichtig war, dass sie in unterschiedlichen Jahren auswanderten. Dies wird dargestellt, um aufzuzeigen, welche Gründe sie hatten zu migrieren, direkt in der Nachkriegszeit, in der Zeit nach der Unabhängigkeitserklärung Kosovos (2008) sowie während des Migrationsbooms 2014/15.

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In Bezug auf diese Arbeit werden folgende Forschungsfragen bearbeitet, analysiert und beantwortet: Welche sind die Gründe und Motive, die die erwerbsfähige Generation Kosovos zur Migration führen? Was sind die Unterschiede und inwieweit sind diese dafür verantwortlich?

Haben sich die Faktoren, die eine Migration herbeiführen, im Laufe der letzten 20 Jahre gewandelt oder sind diese permanent geblieben?

Im Vordergrund der Betrachtungen stehen soziale, gesellschaftliche und politische Aspekte sowie die Thematisierung der individuellen Schicksale der InterviewpartnerInnen in Bezug auf Migration. Um jene Aspekte näher betrachten zu können, werden die unterschiedlichsten literarischen Beiträge mit den Berichten der interviewten MigrantInnen verglichen, analysiert und anschließend in dieser Arbeit dargestellt. Anschließend werden die Gründe und Motive der unterschiedlichen Jahre herausgearbeitet und dargestellt.

Der empirische Teil der Arbeit wird anhand der qualitativen Sozialforschung erarbeitet. Dabei dreht sich alles um Sprache, denn durch diese werden die Erfahrungen, Emotionen, Meinungen und Motivationen beschrieben, festgehalten sowie gemessen. Fragen gewinnen durch die qualitative Sozialforschung an Breite, Tiefe und Kontext, obwohl dadurch die Ergebnisse schwieriger zu analysieren sind.

Da die Interviews teils durch einen Frageleitfaden geleitet wurden, wurde grundsätzlich darauf geachtet, dass die interviewten MigrantInnen von sich aus mehr über den Migrationsprozess erzählen. Die InterviewpartnerInnen wurden aus bestimmten Kriterien, wie z.B. Migrationsjahr, Alter, Herkunft etc. ausgewählt. Nähere Informationen zur angewandten Interview- bzw.

Forschungspraxis findet man im gleichnamigen Kapitel des empirischen Teils.

Diese Arbeit gliedert sich zum einen in einen theoretischen Teil, der sich mit den theoretischen Aspekten von Migration, Migrationsforschung in Österreich beschäftigt und zum anderen in einen empirischen Teil, bei dem 15 MigrantInnen aus dem Kosovo über ihre Migrationserfahrung sowie ihre Gründe und Motive berichten. Der Migrationsprozess dieser 15 Migrantinnen stellt die Grundlage dieser Arbeit dar, woran sich dann auch der theoretische und der empirische Teil orientieren. Die MigrantInnen erzählten in den Interviews ihre ganz persönlichen Gründe und Motive, die für die Migration ausschlaggebend waren. Entsprechend des Erlebten wird der Migrationsprozesse thematisiert und analysiert. Bedeutend für diese Arbeit sind auch die Probleme, mit denen sich die MigrantInnen vor und nach der Migration nach Österreich konfrontiert sahen.

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Im ersten Kapitel geht es um die Begriffserklärungen der Begriffe Migration, Arten der Migration, Migrationsformen und Migrationsfaktoren. Weiters wird hier auch Migration in den globalen Kontext eingefügt, sodass Migration in Relation zu Europa und dem Westbalkan gesetzt wird. Hier geht es um die Migrationsforschung im Allgemeine und der Forschungsstand zum Thema Migration wird dargestellt. Behandelt werden die Arbeits-, die Familien- und die Bildungsmigration, die für die Arbeit relevant sind und die einen Bezug zu den Interviews ermöglichen.

Das zweite Kapitel behandelt den Staat Kosovo. Anfangs wird erklärt, wo sich der Kosovo geografisch befindet, dann wird auf die demografische Lage, genauer auf die Bevölkerungseigenschaften, eingegangen. Im nächsten Schritt werden das politische und sozio- ökonomische Geschehen näher erläutert. Ein besonderes Augenmerk hierbei liegt darauf, inwieweit diese Faktoren eine Rolle zur Migrationsentscheidung gespielt haben. Weiters werden in diesem Kapitel die Migrationswellen erklärt, um zu verstehen, seit wann die kosovarische Migration und in welchen Migrationsformen stattfindet.

Im folgenden Kapitel geht es um die Migration ab 2000 nach Österreich. Hier wird näher darauf eingegangen, weshalb die KosovarInnen auch nach Kriegsende weiterhin auswanderten und wieso es im Jahr 2014/15 zu einem „Migrationsboom“ kam. Nachdem die kosovarischen Migrationszahlen in Europa sehr hoch sind, sollen in einem Teil dieses Kapitel die Zielländer, in denen die meisten KosovarInnen migrieren, hervorgehoben werden. Ein wichtiger Aspekt sind auch die Rücküberweisungen und die Anzahl derer, die wieder in den Kosovo zurückkehren. Um nicht außer Acht zu lassen, wird die Migrationspolitik Österreichs im letzten Abschnitt dieses Kapitels eruiert. Dies wurde aus dem Grund so gemacht, da die Migrationspolitik des Ziellandes wichtig für den Migrationsprozess ist.

Im vierten Kapitel wird die genaue Forschungspraxis vorgestellt. Einerseits wird ein theoretischer Einblick in die Thematik der qualitativen Sozialforschung gewährt, andererseits wird die Interviewpraxis beschrieben, die dieser Arbeit zugrunde liegt.

Im letzten Kapitel, der den empirischen Teil der Arbeit ausmacht, geht es grundlegend um die Thematisierung, Darstellung und Analyse der geführten Interviews. Wichtige Punkte, die in diesem Kapitel thematisiert werden, sind die Entscheidungen der InterviewpartnerInnen für Österreich als Zielland und deren Migrationswege. Jedoch bilden die Gründe und Motive der Migration den Hauptpunkt in diesem empirischen Kapitel. Den letzten Schritt des Migrationswegs

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bildet die Integrationsphase, der auch hier zuletzt behandelt wird. Hier wird die Arbeit in ihren wichtigsten Bereichen zusammengefasst, aber vor allem werden die Ergebnisse der geführten Interviews in Bezug auf die Forschungsfragen dargestellt und thematisiert. Spezifisch soll hier eine Vorstellung von den Gründen und Motiven der KosovarInnen kreiert werden, die nach der Jahrtausendwende die Entscheidung zur Migration nach Österreich trafen.

Die Hauptliteratur, auf welches diese Arbeit theoretisch basiert, sind die Monografien von Wolfgang Petritsch sowie Robert Pichler1 und Oliver Jens Schmitt2. Ein ebenso sehr wichtiges Werk ist die Dissertation von Sabri Kiçmari3, wo er detailliert nicht nur über die Migration der KosovarInnen, sondern über die sozio-ökonomische, politische Lage, die Bevölkerungsentwicklung und Armut etc. Kosovos schreibt. Weiters zeigen die Fachartikel des Autors Besim Gallopeni45 die sozio-ökonomischen Gründe und Ursachen der Migration der letzten Jahre auf. Die wichtigsten Zahlen, Daten und Statistiken wurden aus dem „Institute for Development Research Riinvest“6 und „Kosovo Agency of Statistics“7 entnommen.

1 Petritsch, Wolfgang; Pichler, Robert: Kosovo-Kosova.Der lange Weg zum Frieden. Klagenfurt [u.a.], 2004.

2 Schmitt, Oliver Jens: Kosovo. Kurze Geschichte einer zentralbalkanischen Landschaft. Wien, Köln, Weimar, 2008.

3 Kiçmari, Sabri: Individuum und Gesellschaft im Kosovo. Bonn, 2009.

4 Gallopeni, Besim: Kosovar Emigration: Causes, Losses and Benefits. In: Sociologija I proctor, 54 (2016) 206 (3), Institute for Social Research in Zagreb. Zagreb, 2016.

5 Gallopeni, Besim: Socio-Economic Situation of Kosovan Migrants before and after Migration. In: Path of Science.

International Electronic Scientific Journal, Vol.6, No. 10. Mitrovica, 2020.

6 Institut Riinvest

7 KAS

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2 Migration

In diesem Kapitel wird der Begriff Migration und wie dieser Begriff in Südosteuropa, im Balkan und im Kosovo gesehen werden, näher beleuchtet und dargestellt. Des Weiteren werden die Unterscheidungen des Begriffs der Migration in Bezug auf eine größere Gruppe, wie Europa, erklärt, danach wird der Fokus auf den Balkan gelegt und spezifisch dahingehend auf Kosovo.

Dies stellt die theoretische Basis für die nachfolgenden Kapitel dar.

2.1 Begriffserklärungen

„Migration wird definiert „[…] als ein Prozess der räumlichen Versetzung des Lebensmittelpunkts, also einiger bis aller relevanten Lebensbereiche, an einen anderen Ort, der mit der Erfahrung sozialer, politischer und/oder kultureller Grenzziehung einhergeht“8

Migration als Begriff leitet sich aus dem lateinischen Wort „migrare“ bzw. „migratio“ ab, was so viel bedeutet wie wandern, verziehen, Wanderung. Aus der englischen Sprache beeinflussend hat sich das Wort „migration“ in den letzten Jahren weltweit so durchgesetzt und wird sowohl in der Alltagssprache sowie in der Begriffssprache der Sozialwissenschaften verwendet. Um die Mehrdeutigkeit des deutschen Begriffs der Wanderung auszuschließen, wird in dieser Arbeit daher Migration gebraucht. Als MigrantIn wird man dann bezeichnet, wenn der ständige Wohnortsitz vom Herkunftsland von über einem Jahr in ein anderes Land verlegt wird.9 Das heißt, dass Migration jede Art von Bewegung der Bevölkerung umfasst und dies unabhängig von ihrer Größe, Länge, Zusammensetzung und Ursache. In administrativ-territorialer Hinsicht wird der Begriff in nationaler/internationaler Emigration sowie nationaler/internationaler Immigration unterteilt.

Unter Emigration versteht man den Vorgang der Auswanderung von einem Wohnort zu einem anderen Wohnsitz (innerhalb oder außerhalb dieses Landes). Dies impliziert lediglich die Auswanderung einer Person in ein anderes Land, um sich dort niederzulassen, zu arbeiten, auszubilden oder anderer Faktoren. Auch wenn diese Personen aufgrund besonderer Bedürfnisse,

8 Oswald, Ingrid: Migrationssoziologie, Stuttgart 2007.

9 Han Petrus: Soziologie der Migration, Stuttgart 2005/S.5f.

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spezifischer Aktivitäten und/oder Besuche für kurze Zeit vorübergehend zurückgekehrt sind, aber wieder in das Land zurückkehren, in das sie migriert sind, sind sie weiterhin Migranten.10 Des Weiteren gibt es hier auch den Begriff der internationalen Emigration, der sich auf Personen bezieht, die die Grenzen des Nationalstaates verlassen, um sich vorübergehend oder dauerhaft in einem anderen Land niederzulassen.

Immigration ist das Gegenteil von Auswanderung. Unter Einwanderung versteht man den Akt der Bewegung von Menschen, die sich in einem Land niederlassen, aber keine Staatsangehörige dieses Landes sind. Unter anderem gibt es hierzu auch die interne Immigration, darunter wird die Migration von Personen von einem Wohnort zum anderen Wohnort (Gemeine, Region) innerhalb der Grenzen des Nationalstaats verstanden.

2.1.1 Arten der Migration

In der Soziologie werden grundlegende Begriffe der Migration in verschiedenen Arten gegliedert.

Hierbei liegt der Fokus auf drei Arten: Binnenmigration, Internationale Migration und der Migrationsstrom. Demzufolge wird unter Binnenmigration verstanden, wenn der ständige Wohnsitz innerhalb einer Gemeinde in eine andere verlegt wird. Das heißt der Wohnsitz bleibt weiterhin innerhalb der nationalen Staatsgrenzen. Innerhalb dieser Art wird auch zwischen der „in- migration“ sowie der „out-migration“ unterschieden. Unter dem ersten wird der Zuzug in die Gemeinde und beim letzteren der Wegzug aus der Gemeinde verstanden. Wenn jedoch der Wohnsitz in ein anders Nationalstaat dauerhaft verlegt wird, so wird von der internationalen Migration gesprochen. Auch hier gibt es eine Unterscheidung zwischen Emigration und Immigration. Die letzte Art vereint die zuvor oben beschriebenen zwei anderen Migrationsarten.11

„Brain Gain“ und „Brain Drain“

Brain Gain und Brain Drain haben die gleiche Bedeutung, nämlich die Migration der hochqualifizierten Elite eines Landes. Der erste Begriff ist positiv konnotiert, da „Gain“ vom

10 Vgl. Krasniqi, Isa [u.a.]: Kosovan Migration. In: KAS, 2014, S.11.

11 Vgl. Han, S.9f.

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Englischen übersetzt einen Zuwachs meint. Wohingegen „Drain“ eher etwas Negatives beschreibt:

den Abfluss.

Unter den bereits genannten Arten der Migration gibt es auch den Brain Drain. Der Diskurs über das Phänomen des Brain Drain gibt es bereits seit den 60er Jahren. Dieser Begriff bezeichnet die Auswanderung der hoch qualifizierten Arbeitskräfte eines Landes. Diese Form der Migration findet dauerhaft statt und bedeutet einen Verlust an Humankapital für das Ursprungsland. Die Menschen, die sich für diese Form der Migration entscheiden, sind meist junge produktive Männer und Frauen. Einerseits erhoffen sich diese ein höheres Einkommen im Aufnahmeland, aber sind auch gleichzeitig für die dortige Wirtschaft ein Gewinn. Seit den 90er Jahren hat die Diskussion über Brain Drain zugenommen. Durch die Globalisierung kommt es zu einem Wettbewerb der Industrieländer, welche hochqualifizierte Fachkräfte anwerben. Vor allem ist die Nachfrage im Bereich der Wissenschaft und Technologie in allen Ländern gestiegen. Eine weitere Folge der Globalisierung ist die Verlagerung der Produktionsstätten in Billiglohnländer, dies hat zur Folge, dass Fachkräfte der Informations- und Telekommunikationstechnologie noch gefragter sind als je zuvor. Denn diese verbinden die Produktionsstätte mit der Arbeiterschaft trotz der räumlichen Entfernung. Durch die neue Technologie sind diese Fachkräfte flexibler und anpassungsfähiger und dies erhöht die Nachfrage im internationalen Arbeitsmarkt.12

Brain Drain ist für Entwicklungsländer kritisch, da es den Verlust des Humankapitals bedeutet und dies führt zu einem Wirtschaftsdefizit. Denn andere Länder, die den qualifizierten Fachkräften ein besseres Einkommen sowie eine leichtere Integration ermöglichen, werben diese ab, um die eigene Wirtschaft zu steigern. Dieser Trend hat einen negativen Effekt auf Entwicklungsländer, denn der Verlust der Elite bedeutet einen größeren Abstand zwischen Arm und Reich im internationalen Staatensystem. Der Verlust des Humankapital bedeutet auch gleichzeitig einen Verlust in der Bildung, der zukünftigen Führungskräfte sowie UnternehmerInnen und einen Rückgang des Wissens in nicht handelbaren Dienstleistungen, wie Medizin. Die Migrationsrate des medizinischen Personals ist alarmierend.13

12 Vgl. Han S. 25-33.

13 Poot, Jacques; Waldorf, Brigitte; Wissen, Leo van: Migration and Human Capital, S. 266.

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2.1.2 Migrationsfaktoren

Menschen wandern aus vielen Gründen aus. Hierbei unterscheiden Experten zwischen den „Pull“

und „Push“ Faktoren, die einen Menschen dazu bringen, sein Wohnsitz zu verlassen. Die fünf wichtigsten Faktoren werden hier aufgezeichnet: ökonomische, politische, sozio-kulturelle, demographische und ökologische.

Unter den ökonomischen Gründen wird verstanden, dass Menschen auswandern, um mehr finanzielle Sicherheit zu erlangen. Wenn ein Land bessere finanzielle (Arbeits-)Bedingungen sowie die Möglichkeit einer langfristigen Beschäftigung für die Zukunft bietet, betrachten viele dies als angemessenen Faktor für die Migration in dieses Land. Daneben gibt es die politische Migration, dazu zählen Personen und ihre Familien, die in ihren Heimatländern wegen ihres politischen Glaubens verfolgt werden, in ihrem Land nur eingeschränkte Meinungsfreiheit haben und im Allgemeinen gegen das derzeitige staatliche System in diesem Land sind. Die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte von 1948 erkennt das Recht von Personen an, die wegen ihres politischen Glaubens verfolgt werden, in anderen Ländern Asyl zu suchen. Die Migration dieser verfolgten Personen in ein anderes Land bietet ihnen in vielen Fällen eine größere Gelegenheit, ihre politischen Aktivitäten zu entwickeln, ein höheres Maß an persönlicher Sicherheit zu erreichen und unter anderem die Fähigkeit zu verbessern, sich für ihr Land einzusetzen.14 Auch die Bevölkerungsentwicklung eines Landes kann zur Migration führen. Jedoch wirkt der demographische Faktor meist nur in Zusammenhang mit bestimmten ökonomischen und ökologischen Konstellationen. Somit kann ein starker Bevölkerungswachstum zu mangelnden Arbeitsplätzen, Wohnräumen sowie staatlichen Leistungen beitragen.15 Die sozio-kulturelle Migration impliziert, dass Menschen sich bemühen sich und ihren Kindern einen besseren Lebens- sowie Bildungsstandard zu ermöglich. Das heißt, dass sich MigrantInnen im Zielland bessere Karriereperspektiven, Gesundheits- und Sozialdienste sowie größere Bildungschancen erhoffen.

Vorwiegenden ist dies ein Impuls für die jüngere Generation.16 Eine der letzten, aber vermehrte Migrationsursache wird immer mehr der ökologische Faktor. Durch Naturkatastrophen sowie vom

14 Vgl. Kosovan Migration S.13f.

15 Angenendt, Steffen: Demografische Wanderungsfaktoren, In: bpb, 2009.

16 Vgl. Kosovan Migration S. 13f.

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Menschen verursachte Umweltschädigungen in den letzten Jahren kam es zu klimabedingten Massenwanderungen, die zu neuen inner- und zwischenstaatlichen Konflikten führten.17

2.1.3 Migrationsformen

Der Mensch als Individuum, Familie oder Gruppe ist immer in Bewegung, in geografischer sowie sozialer Hinsicht. Er strebt danach sich bessere und neue Chancen zu ermöglichen. Hierbei kristallisieren sich unterschiedliche Erscheinungsformen heraus. Diese sind die Arbeits-, (Aus-) Bildungs-, Familien- sowie Zwangsmigration.

Die Grundbasis der Migration bildet die Arbeitswanderung, aber auch andere Gründe, wie Flucht, Familie oder Bildung spielen eine wichtige Rolle. Viele sahen und sehen Arbeitsmigration als Verbesserung der Lebenslage aber nicht nur das. Ein Arbeitsplatz im Zielland diente als Stabilisierung und Verbesserung der sozialen Lage des Individuums und wurde zugleich auch für den Aufbau der Volkswirtschaft im Heimatland genutzt, etwa durch Geldüberweisungen.18 Zumeist wird diesen MigrantInnen eine befristete Aufenthalts- und Arbeitsgenehmigung gewährt, das an ein bestimmtes Arbeitsverhältnis geknüpft ist. Der Arbeitsbereich ist hier im Gewerbe, in der Landwirtschaft, Industrie und im Dienstleistungsbereich begrenzt. Die Arbeitschancen hängen häufig von der Zugehörigkeit einer bestimmten Gruppe ab, wie etwa Geschlecht. Schaut man sich hier die Migrantinnen an, dann sind diese meist als Dienstmädchen oder Hausarbeiterinnen tätig.

Die zentralen Faktoren in Bezug auf Arbeitsmigration sind ökonomische, demografische und ökologische. Nachdem ein Arbeitsplatz sowie die Grundbedürfnisse sichergestellt werden können, kann auch der Daueraufenthalt im Zielland erlangt werden. Dadurch ist es möglich die Familie aus dem Heimatland ins Zielland zu holen. Somit wird den Kindern in weiterer Folge ein besserer Lebens- und Bildungsstandard ermöglicht.

Eine Form, die sich für die jüngere Generation anbietet, ist die Bildungsmigration. Diese wird zum Erwerb einer schulischen, akademischen oder beruflichen Qualifikation genutzt. Unter anderem bildet sich dadurch eine weitere Art dieser Form, und zwar die der Gesellenwanderung. Darunter wird der Wissens- und Technologietransfer durch Migration verstanden, das heißt, dass die

17 Vgl. Angenendt

18 Oltmer, Jochen: Migration. In: Online -Lexikon zur Kultur und Geschichte der Deutschen im östlichen Europa, 2012.

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MigrantInnen neue Arbeitspraktiken und Lebenserfahrung sammeln und diese ins Heimatland weitervermitteln.

Die letzte dieser Formen beinhaltet bereits im Wortlaut die Bedeutung dieses, das heißt es ist eine erzwungene Migration einer bestimmten Gruppe. Darunter ist auch Flucht, Vertreibung und ethnische Säuberung zu verstehen, zumeist aus politischen, rassistischen oder religiösen Gründen.

Unter anderem kann es auch gewaltsame Vertreibung, Deportation oder Umsiedlung bedeuten.

Krieg, Bürgerkrieg oder die Maßnahmen autoritärer Systeme waren und sind das Ergebnis von Zwangsmigration.

2.2 Migration im globalen Kontext

In den letzten Jahren hat der Diskurs um das Thema Migration weltweit zugenommen und wurde auch zu einer politischen Priorität. Dadurch wurde erkannt, dass Migration mit den globalen wirtschaftlichen, sozialen, (sicherheits-)politischen und technologischen Veränderungen zusammenhängt. Aufgrund der obengenannten Faktoren und des Globalismus gibt es auch eine Veränderung in der Migration. Das heißt, dass durch Globalisierungsprozesse auch die Transformationen zunehmen, die unser Leben verstärkt prägen. Durch die heutigen weiterentwickelten Technologien wird die Distanz zunehmend verringert, sodass der Mensch auf Informationen, Waren und Dienstleistungen auf der ganzen Welt zugreifen kann.19

Aufgrund dieser Veränderungen und der Barrierefreiheit der Menschen wird geschätzt, dass sich die Zahl der MigrantInnen weltweit auf fast 272 Millionen beläuft, davon sind zwei Drittel Arbeitskräfte. Sieht man sich dies also an, wird deutlich, dass 3,5 Prozent der Weltbevölkerung migrieren und über 96 Prozent weltweit in dem Land lebt, in dem sie geboren sind. Von diesen internationalen MigrantInnen sind 52 Prozent Männer sowie 48 Prozent Frauen und 74 Prozent befinden sich im Arbeitsalter zwischen 20 bis 64 Jahre. (Stand 2019) Laut Statistiken aus dem Jahr 2017 waren 58 Prozent Männer und 42 Prozent Frauen, die ein Arbeitsverhältnis hatten.

19 IOM UN Migration: World Migration Report 2020, S. 1.

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16 Abbildung 1: Internationale MigrantInnen

Rund 82 Millionen internationale MigrantInnen lebten in Europa und fast 59 Millionen in Nordamerika im Jahr 2019. Nordafrika und Westasien beherbergten die drittgrößte Anzahl internationaler MigrantInnen (49 Millionen), gefolgt von Afrika südlich der Sahara (24 Millionen), Zentral- und Südasien (20 Millionen) sowie Ost- und Südostasien (18 Millionen). Lateinamerika und die Karibik (12 Millionen) sowie Ozeanien (9 Millionen) verzeichneten die geringste Zahl internationaler MigrantInnen.

Zwischen 1990 und 2019 stieg der internationale Migrantenbestand in Europa, Nordamerika, Nordafrika und Westasien um jeweils etwa 30 Millionen. In Ost- und Südostasien sowie in Afrika südlich der Sahara kamen jeweils etwa 10 Millionen internationale MigrantInnen hinzu, in Lateinamerika und der Karibik sowie in Ozeanien jeweils mehr als 4 Millionen. Im Gegensatz dazu ging die Zahl der internationalen MigrantInnen in Zentral- und Südasien in diesem Zeitraum um rund 7 Millionen zurück.

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17 Abbildung 2: Internationale Migration ab 1990 bis 2019

2.2.1 Die Migration in Europa

Die Migration nach, von und innerhalb Europas hat die soziale, politische und wirtschaftliche Entwicklung im Laufe der Geschichte geprägt. Dies gilt bis heute und wird es auch in Zukunft bleiben, aber die Form, die es annimmt, wird von Ort zu Ort variieren.20

Die vier wichtigsten Gründe, aufgrund derer nach Europa migriert wird, sind: Erstens die Familienzusammenführung, die 38 Prozent ausmacht, an zweiter Stelle kommt die Arbeit mit 17 Prozent, danach kommt Asyl mit 9 Prozent, gleich darauf mit 4 Prozent folgt die (Aus-) Bildung und nur 32 Prozent aus anderen Gründen.21

Die Demografie der 27 EU-Länder hat sich im letzten halben Jahrhundert entschieden verändert.

Auch wenn die europäischen Länder einen Rückgang im natürlichen Wandel erleben, so zeigt die Zuwanderung von außerhalb der EU eine Steigung. In den 60er Jahren bis Mitte der 80er Jahre war die Zuwanderung kaum bemerkbar, erst danach ist ein Zuwachs zu sehen. Zu einer

20 Anmerkung: (aus dem Englischen) “Migration to, from and within Europe has shaped social, political and economic development throughout history. This remains true today and will continue to be so in the future but the form that it takes will vary from place to place.” Atlas of Migration, 2019, S. 11.

21 Europäische Kommission: Statistik zur Migration nach Europa, 2019.

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bedeutenden Quelle für den Bevölkerungswachstum in der EU wird die Migration erst seit 1992.

Auch die Gründe und Motive für eine Zuwanderung haben sich über die Jahre verändert. Waren es anfangs vermehrt wirtschaftliche Gründe oder die Familienzusammenführung, so hat sich dies in den letzten Jahren in eine Flüchtlingsmigration umgewandelt. In den Jahren 2015 und 2016 wurden jeweils rund 1,2 Millionen Erstanträge auf Asyl in der EU registriert, was deutlich über dem Durchschnitt der Jahre 2008-11 liegt (265.000 pro Jahr). Dieser enorme Anstieg an Asylbewerbern führte zu administrativen Schwierigkeiten in vielen EU-Ländern, erforderte die Mobilisierung erheblicher finanzieller Ressourcen und machte verstärkte Grenzschutzmaßnahmen notwendig. Weiters kam es zu zahlreichen Todesfällen von irregulären MigrantInnen im Mittelmeer. Über diese Probleme sowie die Gräueltaten einiger Asylbewerber und die Kriminalität von Schleusern wurde in den Medien ausführlich berichtet.

Zugleich gab es auch einen leichten Anstieg an Emigration aus den südeuropäischen Ländern, diese wurde durch die langanhaltende Krise im Euroraum nach 2008 verursacht, die zu unterschiedlichen Arbeitslosenquoten führte. Die Migration wurde in diesen Jahren zu einem wichtigen Thema innerhalb der EU und führte zu zahlreichen innenpolitischen Debatten.22

Laut Abbildung (Nr. 3) sieht man in der ersten Grafik den Personenverkehr der 27 EU-Länder, rechts daneben zeigt es die vier südlichen Länder (Griechenland, Italien, Portugal und Spanien).

In der unteren Grafik die zentral- und westeuropäischen Länder sowie die nordwestlichen EU- Länder. Diese verzeichnen den Zeitraum von 2009-2015. Im Allgemeinen ist zu sehen, dass es in der EU einen doppelten Anstieg der Immigranten außerhalb der EU gab, wohingegen die Migration innerhalb der EU sowie die Emigration außerhalb der europäischen Länder über diesen Zeitraum relativ konstant geblieben ist. Auch in den nord-westlichen Ländern der Europäischen Union ist die Immigration außerhalb der EU ab dem Jahr 2014 rasant angestiegen. Bei den südlichen Ländern ist die Emigration innerhalb der EU in den letzten Jahren gestiegen und die außerhalb der EU gesunken. Bei den zentraleuropäischen Ländern ist kein nennenswerter Unterschied zu bemerken, es gab in den Jahren leichte Schwankungen bei der Ein- und Auswanderung.23

22 Batsaikhan, Uuriintuya; Darvas, Zsolt; Raposo, Ines Goncalves: People on the move. Migration and mobility in the European Union. Bruegel, 2018. S.17-20

23Vgl. Batsaikhan, Darvas, Raposo S.39-40

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19 Abbildung 3: Emigration und Imigration 2009-2015

In der Europäischen Union sind 12 Prozent aller EinwohnerInnen mit Migrationshintergrund, davon sind 8 Prozent Personen aus einem Drittstaat. Österreich ist eines der EU-Mitgliedstaaten, welches einen hohen Anteil an MigrantInnen hat. Dies zeichnet sich dadurch aus, dass seit Ende der 1980er Jahre bis heute Österreich einen Bevölkerungswachstum durch ZuwanderInnen verzeichnet. Im Jahr 2018 machten die MigrantInnen 23,3 Prozent der Gesamtbevölkerung Österreichs aus, davon waren mehr weibliche (1,05 Mio.) als männliche (0,97 Mio.) Personen.

Von diesen MigrantInnen kam eine sehr hohe Anzahl bereits vor dem Jahr 2000 nach Österreich, zwischen den Jahren 2000 bis 2009 verringerte sich die Zuwanderungszahl um fast die Hälfte und nahm einen Boom nach dem Jahr 2010 an. Eine Mehrheit davon stammte aus Drittstaaten.24

24 Expertenrat für Integration: Integrationsbericht 2019.Integration in Österreich. Zahlen, Entwicklungen, Schwerpunkt, Wien 2019. S. 18f.

(20)

20 Abbildung 4: Entwicklung Wohnbevölkerung Österreichs

Anhand der Abbildung 4 sieht man, wie sich die Wohnbevölkerung Österreichs entwickelt hat. Im Jahr 2019 waren 434.297 Personen aus Drittstaaten in Österreich. Im Vergleich zum Vorjahr hatte Österreich einen Anstieg an MigrantInnen aus Drittstatten um 0,8% verzeichnet. Weiters ist auch zu sehen, dass es eine lineare Steigung an Migration ab den 90er Jahren gibt. Einen Boom erlebte die Migration im Jahr 2014/15. 25

2.2.2 Migration auf dem Westbalkan

Der Westbalkan besteht aus sechs Ländern: Albanien, Bosnien und Herzegowina, Kosovo, Nordmazedonien, Montenegro und Serbien. Er ist ein geopolitischer Begriff, der in den frühen 2000er Jahren geprägt wurde und bezieht sich auf die vorhergenannten Länder in Südosteuropa, die zu diesem Zeitpunkt keine EU-Mitglieder oder Kandidaten waren.

Diese Region hat ein großes wirtschaftliches und menschliches Potenzial. Etwa 4,5 Millionen Menschen aus dem Westbalkan leben derzeit außerhalb ihres Herkunftslandes, dennoch pflegen sie enge Beziehungen zu diesen Ländern. Durch unterschiedliche Formen fördern die MigrantInnen ihre Herkunftsländer, sei es durch Wissens- und Technologietransfer oder Investitionen und andere finanzielle Beiträge etc.

Die Abbildung 5 zeigt die Bevölkerungsentwicklung, die Nettomigrationsrate, die Arbeitslosigkeit und die Armutsquoten der Länder des Westbalkans. Alle Länder in dieser Region erleben einen

25ebda. S. 17.

(21)

21

demografischen Rückgang aufgrund höherer Auswanderung und niedrigerer Geburtenraten. Diese Statistiken zeigen, dass die demografischen Bewegungen in diesen Ländern keine positive Wachstumsdynamik haben. Der Westbalkan ist mehr von Auswanderung geprägt als Teile Europas. Die Bevölkerung in dieser Region ist in den letzten Jahrzehnten kleiner und älter geworden, da viele Menschen ausgewandert sind. Die Region muss erst noch begreifen, wie nützlich ihre Diaspora für ihre Zukunft sein könnte, denn die persönlichen Geldüberweisungen aus der Diaspora spielen eine wichtige wirtschaftliche und soziale Rolle für diese Länder.26

Staat Bevölkerungs-

wachstum

Netto-

migrationsrate

Durchschnitts- alter

Arbeitslosig- keit

Bevölkerung unter

Armutsgrenze

Albanien 0,31 -3,3 32,9 14 14,3

B&H -0,16 -0,4 42,1 20,5 17,2

Kosovo - - 29,1 34,8 30

Nordmazedonien 0,17 -0,5 37,9 23,4 21,5

Montenegro -0,2 - 40,7 17,1 8,6

Serbien -0,46 0 42,6 16 8,9

Abbildung 5: Westbalkanländer im Vergleich

Durch politische, ideologische, wirtschaftliche und ethnische Spannungen innerhalb Ex- Jugoslawiens kam es zu vermehrter Auswanderung. Nach dem Zerfall Jugoslawiens verließen 3,5 Millionen Menschen die Region, dies geschah aufgrund der Konflikte in den Jahren 1991-1999.

Slowenien und Kroatien erklärten 1991 ihre Unabhängigkeit, dann spaltete sich 1992 Bosnien und Herzegowina ab und 1999 fand der Kosovo-Serbien Krieg statt, was die Anzahl der MigrantInnen rasant ansteigen ließ. Die Auswanderungsrate lag somit bei 19,4 % und reichte von 9,1 % in Serbien bis 38,5 % in Albanien. Die folgende wirtschaftliche Stagnation und Arbeitslosigkeit haben Wellen der Arbeitsmigration ausgelöst. Durch die Etablierung einer großen Diaspora- Gemeinschaft konnte vielen ArbeitsmigrantInnen Unterstützung geboten werden. Somit wurde Westeuropa (vor allem Deutschland, Österreich, Frankreich, Schweiz) zu einem attraktiven Ziel für ArbeitsmigrantInnen aus dem Westbalkan gemacht, da es bessere Arbeitsmöglichkeiten sowie höhere Löhne darbot. Insbesondere für saisonale Arbeitsmigration aus Albanien waren

26 Jusufi, Gzim; Ukaj, Mic: Migration and economic development in Western Balkan countries. Evidence from Kosovo. In: Poslovna izvrsnost, Vol. 14 No. 1, 2020. S. 142f.

(22)

22

Griechenland und Italien wichtige Zielländer. Einen positiven Effekt auf die wirtschaftliche Entwicklung der Region nimmt die Diaspora ein, denn Rücküberweisungen haben einen positiven Einfluss auf das Wirtschaftswachstum und können das Wirtschaftswachstum im Westbalkan fördern. Ein breites Spektrum an Push-Faktoren bilden, nebst Arbeitsmigration, der Zustand der Rechtsstaatlichkeit, die Einhaltung von Gesetzen, die Wahrnehmung von Korruption, das Ausmaß der Diskriminierung aufgrund sexueller Orientierung sowie die Meinungsfreiheit.27

3. Kosovo

Um sich einen besseren Überblick zu verschaffen, sollen nun ein paar kurze Eckdaten zum Kosovo dargestellt werden. Der Kosovo liegt im Westbalkan und hat eine gemischte Bevölkerung, die mehrheitlich aus AlbanerInnen besteht. Das Land ist in sieben Regionen unterteilt: Prishtina, Ferizaj, Gjilan, Peja, Gjakova, Prizren und Mitrovica.

Laut Statistiken vom Jahr 2011 hat Kosovo über 1,7 Millionen Einwohner mit gleicher Anzahl von Männern und Frauen. Etwa ein Drittel der Bevölkerung sind unter 15 Jahren, zwei Drittel gehören der Altersgruppe der 15- bis 64-Jährigen an, die somit eine aktive Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter darstellt und nur 7 Prozent sind ab 65 Jahren.

Wenn man sich die Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter ansieht, so macht diese Gruppe die meisten MigrantInnen aus, das heißt, die Altersgruppe der 25- bis 44-Jährigen umfasst 47,2 Prozent. Die Migrantenbevölkerung der unter 14-Jährigen machen 16,9 Prozent aus und nur 1,3 Prozent sind PensionistInnen, diese kehren meist im Ruhestand wieder in den Kosovo zurück.28 Aufgrund der recht jungen Bevölkerung Kosovos, tendierten die Kosovo-AlbanerInnen fast immer zur Migration. Deshalb ist die Migration eine wichtige Strategie für den Lebensunterhalt und somit hat der Kosovo eine der höchsten Auswanderungsraten im Balkan. Um sich einen besseren Lebensstandard zu verschaffen, konzentrierte sich die Migration eher auf europäische Länder, wie

27 Vgl. Jusufi, Ukaj S. 145f

28 Vgl. Kosovan Migration S. 20.

(23)

23

die Schweiz, Deutschland, Österreich, Italien etc. Mindestens jeder vierte Haushalt im Kosovo hat ein Familienmitglied, das im Ausland lebt.29

Die Hauptgründe für die Migration der Kosovo-AlbanerInnen sind über die Jahre zwischen 1990 und 2009 teilweise gleichgeblieben. Während der Repression in den 1990iger Jahren und während des Krieges 1998/99 war hauptsächlich die Fluchtmigration gegeben. Nach der Jahrtausendwende ändert sich dies. Die Auswanderung aufgrund einer Familienzusammenführung macht den höchsten Anteil der Migrierten, danach folgt der Arbeitsgrund, andere sowie nicht angegebene Gründe und als Letztes kommt die Bildung. 30

3.1. Demographische und sozio-ökonomische Charakteristika kosovarischer Auswanderer

Die Demographie der Migration hat eine besondere Bedeutung sowohl für das auswandernde als auch für das einwandernde Land. Denn diese hat Auswirkungen auf das Geschlechter- und Altersgefälle sowie auf andere soziale, wirtschaftliche, politische und kulturelle Gesellschaftsprozesse. Die Altersgruppe, die am meisten von der Migration betroffen ist, ist die junge Generation der Bevölkerung Kosovos – somit die Arbeitskräfte. Bis Anfang der 90er Jahre sind vor allem junge Menschen aus dem Kosovo migriert, die durch Männer dominiert wurde die Arbeit suchten, um die Existenz ihrer Familien zu sichern. Als sich die politische und wirtschaftliche Lage in den 90er Jahren verschlechterte und es 1999 zum Krieg kam, zwang dies die Bevölkerung zur Auswanderung. Doch auch nach Kriegsende (1999) und der Unabhängigkeitserklärung Kosovos 2008 setzte die Auswanderung weiter, aufgrund der schwierigen wirtschaftlichen Situation und der fehlenden Perspektive. Die wirtschaftliche Lage des Kosovos ist nach wie vor instabil, dies zeichnet sich durch die Arbeitslosenquote, die rund 45% beträgt, und die Jugendarbeitslosigkeit von 76% aus. 15% der Bevölkerung Kosovos leben in extremer Armut und 45% in Armut, dies begünstigt die Bedingungen der Auswanderung.

29 Gashi, Ardiana; Haxhikadrija, Amir: Social Impact of Emigration and Rural-Urban Migration in Central and Eastern Europe. Final Country Report. Kosovo, 2012.

30 Vgl. Kosovan Migration S. 26.

(24)

24

Kosovo ist ein Land mit der jüngsten Bevölkerung Europas, die zwei Drittel (67%) der Gesamtbevölkerung ausmacht. Die Altersgruppe der 20 – 35-Jährigen im Kosovo hat höhere Tendenzen zur Migration und wird hauptsächlich vom männlichen Geschlecht mit geringerer Bildung dominiert. Diese stellt die wirtschaftlich produktivste Bevölkerung dar, die auch einen wichtigen Aspekt der Reproduktion bildet. Die kosovarische Migration macht mit 70,3% Personen aus, die nicht im öffentlichen Sektor beschäftigt, vorübergehend arbeitslos, Landwirte der privaten Agrarwirtschaft oder im unregelmäßigen Arbeitsverhältnis waren. Migrierte Personen mit einer Qualifikation machen 11,5% aus und sind hauptsächlich Handwerker, Metallverarbeiter, Arbeiter im Baugewerbe oder im Bergbau usw. Zwischen den Jahren 1971 und 1981 hat sich an dieser Konstellation kaum bis wenig verändert.

Das niedrige Bildungsniveau der kosovarischen EmigrantInnen bleibt auch bis 2000 bestehen. Von der Gesamtzahl der EmigrantInnen haben 44,4% die Sekundarschule abgeschlossen, 26,8% die Grundschule, 12,7% unvollständige Grundschulbildung, 5,8% haben einen Universitätsabschluss, 3,6% sind ungebildet und 6,7% andere. Der Mangel an hohen Qualifikationen der Auswanderer führt dazu, dass sie im Einwanderungsland harte Arbeit verrichten und auch ein unangenehmes Leben (weit weg von den Standards des Gastlandes) mit vielen Schwierigkeiten führen, vor allem mit der Anpassung an die neue Umgebung (Sprache, Kultur, Regeln, etc.). In finanzieller Hinsicht war es auch nicht leicht, da sie Geld sparen, um es nach Hause zu schicken und ihren Familien zu helfen.31 Der Bildungsgrad steigt nach 2000. Die MigrantInnen engagieren sich im öffentlichen Leben, sind in wichtigen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens tätig: Politik, Bildung, Gesundheit, Sportvereine, große Unternehmen etc. Erwähnenswert ist auch, dass eine beträchtliche Anzahl erfolgreiche UnternehmerInnen in verschiedenen Ländern der Welt ist. Doch weiterhin ist der Bausektor mit der größten Anzahl von beschäftigten EmigrantInnen aus dem Kosovo vertreten (38,8%), gefolgt vom Hotel- und Gaststättengewerbe (13,0%), der verarbeitenden Industrie (12,7%), der Landwirtschaft (5,3%), dem Handel (5,3%), dem Transport- und Kommunikationssektor (5,1%), dem Gesundheits- und Bildungswesen (4,7%), dem öffentlichen Dienst (2,3%), dem Finanzsektor (Banken, Versicherungen, etc.) (2,1%), dem Bergbau (1,3%) und dem sonstigen Sektor (8,1%). Es gibt einen signifikanten Fortschritt im Beschäftigungsniveau zu den Jahren davor, beispielsweise ist der primäre und sekundäre Sektor

31 Gallopeni, Besim: Kosovar Emigration: Causes, Losses and Benefits. In: Sociologija I proctor, 54 (2016) 206 (3), Institute for Social Research in Zagreb. Zagreb, 2016. 304f.

(25)

25

deutlich zurückgegangen. Beachtenswert ist es, dass es eine steigende Anzahl an Studierenden mit Migrationshintergrund gibt, die sich im öffentlichen Leben der Gastgesellschaften engagieren, was vor zwei Jahrzehnten nur ein Traum für kosovarische EmigrantInnen war.32

Auch wenn in den 90er Jahren die Auswanderung durch das männliche Geschlecht (etwa 56%) definiert war, so ändert sich dies ungefähr um 2011. Hier geht der Prozentsatz der migrierenden Frau auf über 52% und der Männer unter 48%. Einfluss auf diesen Wandel hatten zweifellos die Familienzusammenführungen und Eheschließungen. Doch weiterhin stellt die Altersgruppe (25- 44 Jahre) der Migrierenden die Gruppe der Arbeitskräfte dar und macht damit 47,2% der Emigrantenbevölkerung aus. Repräsentativ ist die kosovarische Auswanderung prozentual höher als die gleiche Altersgruppe der Wohnbevölkerung im Kosovo. Ein weiteres Merkmal, welches die Kosovaren kennzeichnet, ist die Familiengröße. Die Geburtenrate der Kosovarinnen ist höher als der westeuropäische Durchschnitt.33

3.2. Politisches und wirtschaftliches Geschehen

Nachdem die Politik und Wirtschaft miteinander zusammenhängen und diese auch für den Wachstum und die Weiterentwicklung eines Landes verantwortlich sind, wird dies im Folgenden detailliert erfasst.

Da Kosovo vor dem Krieg 1999 unter der Führung des ehemaligen Jugoslawiens stand und nach dem Krieg bis hin zur Unabhängigkeitserklärung 2008 von der UNMIK (United Nation Mission in Kosovo) verwaltet wurde, markiert das Jahr 2008 einen Übergangsprozess zur selbstverwalteten Regierung. Mittlerweile wurde die Unabhängigkeit Kosovos von 117 Staaten weltweit anerkannt.34

Seit dem Jahr 2001 finden im Kosovo regelmäßig Parlamentswahlen statt. Während die Wahlen von den Kosovo-Serben boykottiert wurden, nahm die albanische Bevölkerung Kosovos massiv daran teil. Die drei größten politischen Parteien nach der Kriegszeit waren PDK (deutsch:

Demokratische Partei Kosovos), AAK (deutsch: Allianz für die Zukunft Kosovos) sowie LDK

32Vgl. Gallopeni S. 304-307

33Ebda. 305f.

34 Republika e Kosoves: Ministria e puneve te jashtme dhe diaspores. Politika e jashtme. Kosovo, 2018.

(26)

26

(deutsch: Demokratische Liga Kosovos). Die UNMIK war sich bewusst, dass nach der Bildung der demokratisch gewählten Institutionen des Kosovo, die Zukunft des Staates zur Verhandlung stehen sollte. Ab Oktober 2005 begannen die Statusverhandlungen. Im Jahr 2007 wurde eine

„international überwachte Unabhängigkeit“ als Lösung des Kosovostatus vorgeschlagen. Obwohl Kosovo am 17.02.2008 seine Unabhängigkeit erklärte, wurde es trotzdem bis im Jahr 2012 vom Internationalen Zivilbüro verwaltet. Erst nach und nach wurde die Verantwortung der Regierung den kosovarischen Institutionen übertragen und seit 2012 ist Kosovo ein selbstverwalteter Staat.

Durch die jahrelange Unterinvestition haben Infrastrukturdienste schwer gelitten und somit liegt auch das Wirtschaftswachstum unter dem der Nachbarländer. In der Balkanregion hat Kosovo das niedrigste Pro-Kopf-Einkommen, denn fast die Hälfte der Erwerbsbevölkerung ist arbeitslos.

Deshalb sind viele Haushalte auf Geldüberweisungen aus dem Ausland angewiesen. Obwohl es in den letzten Jahren Statistiken zum Wirtschaftswachstum pro Kopf im Kosovo gibt, sind und waren die Schätzungen nicht zuverlässig, weil es große demographische und bevölkerungspolitische Verschiebungen sowie große Migrationsströme gab. Ab Mitte der 90er Jahre verzeichnete Kosovo ein negatives Wachstum der Wirtschaft sowie eine Rückkehr zur Agrarwirtschaft, aufgrund der Deindustrialisierung und Vernachlässigung der Instandhaltung. Ein weiterer Faktor, der negative Auswirkungen auf die physischen und menschlichen Ressourcen hatte, war der Krieg. Somit begann Kosovo nach dem Krieg mit einem sehr niedrigen Wirtschaftswachstum, da vieles während dem Krieg zerstört wurde und dementsprechend wieder neuaufgebaut werden musste.

(27)

27 Abbildung 6: Kosovos Wirtschaftswachstum

Aufgrund des Wiederaufbaus nach der Kriegszeit gibt es wenige Angaben bezüglich des Wirtschaftswachstums im Kosovo. Anhand Schätzungen des IWF (deutsch: Internationaler Währungsfonds) betrug die Wachstumsrate im Jahr 2001 16,6 Prozent (siehe Abb. 6). Dies war aber nur durch Geberfinanzierung zu dieser Zeit möglich. Dieser Wachstumssprung konnte durch den geberfinanzierten Wiederaufbau von 50.000 Häusern, 1400 km Straßen sowie großen Teilen der öffentlichen Infrastruktur erreicht werden. In den folgenden Jahren schrumpfte jedoch das Pro- Kopf-Einkommen, da auch die Geberfinanzierung zurückging. Am meisten ersichtlich ist dies im Jahr 2005, wo der BIP (Bruttoinlandsprodukt) bei -0,5% liegt.35 Im Gegensatz zu seinen Nachbarländern liegt die Wachstumsrate Kosovos unter ein Prozent, wohingegen zum Beispiel Albanien ein Wachstum mit über 5 Prozent verzeichnet.36 Somit rangiert Kosovo auf dem letzten Platz in der Balkanregion.

35 Mildner, Kirk: Die Volkswirtschaft des Kosovo am Vorabend der Statusverhandlungen. In: Südosteuropa Mitteilungen. Deutschland, 2006. S. 52.

36 Sen, Kunal; Kirkpatrick, Colin: A diagnostics approach to economic growth and employment policy in low income economies. The case of Kosovo. In: Journal of International Development, 23. Manchester, 2009. S 132-134

(28)

28 Abbildung 7: Kosovos BIP 2008-2018

Laut Abbildung 7 vom Statistischen Jahrbuch der Republik Kosovo des KAS schwankte das BIP- Wachstum in den Jahren 2008-2013 zwischen 2,8-4,5 Prozent. Im Jahr 2014 fällt es auf 1,2 Prozent und danach ist wieder eine Steigerung zu sehen. Aufgrund der Verringerung im Jahr 2014 gab es auch eine Zunahme der Migration.37

Eine bessere bildliche ökonomische Darstellung der Jahre 2014-2019 spiegeln die Daten des KAS der Beschäftigten sowie Arbeitslosen im Kosovo dar. Zwischen 2014 und 2019 ist eine lineare Steigerung der Beschäftigten zu sehen, die vom Jahr 2014 von 26,9% zum Jahr 2019 auf 30,1%

gestiegen ist. Gleichermaßen ist die Arbeitslosigkeit linear gesunken von 35,3% im Jahr 2014 auf 25,7% im Jahr 2019.

Eine weitere Art der Wirtschaftssteigerung bilden die Rücküberweisungen der MigrantInnen.

Aufgrund von Mangel an Beschäftigungs- und Verdienstmöglichkeiten im Arbeitsmarkt werden diese Rücküberweisungen als einzige Einkommensquelle der benachteiligten Haushalte gesehen.

Jeder dritte Haushalt hat ein Familienmitglied im Ausland und fast jeder vierte erhält Rücküberweisungen. Im Jahr 2010 machten diese mehr als 11% des BIP aus. In den folgenden Jahren steigen die Rücküberweisungen, waren es im Jahr 2014 noch 622,3 Mio. Euro so stieg es bis 2019 auf über 850 Mio. Euro an. Sie werden hauptsächlich für den Grundkonsum verwendet:

Lebensmittel, Kleidung, Wohnraum sowie Bildungs- und Gesundheitsdienstleistungen. Stellen diese Rücküberweisungen eine Verbesserung des Lebensunterhalts der Empfänger dar, so haben sie auf diese auch einen negativen Einfluss des Arbeitsangebots. Dies führt zu einer höheren

37 Krasniqi, Isa: Vjetari final 2020. In: KAS, 2020, S. 237.

(29)

29

Inaktivität in Bezug auf die Arbeitssuche und die seltenere Inanspruchnahme der öffentlichen Arbeitsvermittlung.38

3.3. Wellen der Migration

Um sich eine Idee zu verschaffen, seit wann es die Migrationsbewegungen im Kosovo gibt, ist es zuerst erforderlich sich mit der Geschichte des Kosovo auseinanderzusetzen. Über Jahrhunderte war Kosovo von Machtwechseln geprägt, die von der Herrschaft des Osmanischen Reiches (1455 – 1912), über das Jugoslawische Königreich (1918 – 1941), bis hin zur deutschen Wehrmacht oder den Besatzungsmächten Österreich-Ungarn reichen.

Da sich diese Forschungsarbeit mit der kosovo-albanischen Migration beschäftigt, wird in den folgenden Kapiteln ein Überblick verschafft, wann es die meisten Auswanderungen aus dem Kosovo gab und welche Hintergründe dazu führten. Eine Massenauswanderung der kosovo- albanischen Bevölkerung fand in der Zwischenkriegszeit statt, die über hunderttausende Menschen dazu brachte das Land zu verlassen. Ein ausschlaggebender Grund dafür waren damals die schlechten Lebensbedingungen des Landes sowie Landreformen, die die bäuerliche Bevölkerung zum Existenzminimum drängten.39

Nach Abzug der deutschen Truppen im Jahr 1944 übernahmen Partisanenverbände die Macht, auch wenn diese auf heftigen Widerstand stoßen. Was mit Kosovo geschehen soll, wurde erst im Juli 1945 entschieden. Ab da wurde das Land an Jugoslawien eingegliedert und im selben Jahr wurde es als autonomes Gebiet innerhalb Serbiens festgelegt. Unter Innenminister Aleksandar Ranković wurde die Verwaltung Kosovos zentralistisch von Belgrad aus geführt.40

Während dieser Zeit war es unmöglich auszuwandern, da die Grenzen Jugoslawiens geschlossen waren. Jedoch wanderte die kosovarische Bevölkerung in die Länder der Region aus, um ein besseres Wohlergehen der Familie zu gewährleisten, da diese Länder reich waren und Arbeitskräfte brauchten. Die politische Entscheidung der jugoslawischen Föderation, die Auswanderung zuzulassen, war mit der Einleitung liberaler nationaler Wirtschaftsreformen im Jahr 1965 verbunden. Sie wurde als vorübergehend und als eine Form des demografischen

38 UNDP: Kosovo Remittance Study 2012. Kosovo, 2012. S. 17f.

39 Petritsch, Wolfgang; Pichler, Robert: Kosovo-Kosova. Der lange Weg zum Frieden, Klagenfurt [u.a] 2004. S.31.

40 Ebda. 37ff.

(30)

30

Managements betrachtet. Der Gedanke bei dieser Art der Auswanderung war nicht der, dass man für immer in dieses Land bleibt, sondern dass man saisonal Arbeit (Gastarbeiter) hat mit mehr finanziellen Rücklagen. In dieser Zeit wurde die Migration nicht mehr nur auf die Region Jugoslawiens beschränkt, sondern dehnte sich in die Länder der EU, in die Vereinigten Staaten und weniger weit entfernte Länder aus. In dieser Zeit war die Türkei eines der Länder, die EmigrantInnen aus dem Kosovo aufnahm. Diese Migration war zum Teil erzwungen.

Im Jahr 1966 nach der Absetzung Ranković erlebte Kosovo innerhalb Jugoslawiens eine Aufschwungsphase, indem der Provinzstatus aufgewertet wurde. 1974 wurde die autonome Provinz Kosovos sowie Vojvodinas den jugoslawischen Republiken gleichgestellt. Somit verfügte Kosovo erstmals über eine eigene Verfassung. Die KosovarInnen etablierten sich in dieser Zeit in allen Ebenen des öffentlichen Lebens und dies führte zum Rückgang der serbischen Dominanz.

Während dieser Zeit gab es Migrationsbewegungen innerhalb Ex-Jugoslawiens und nach Westeuropa. Der Zerfall der Föderation Jugoslawiens ging einher mit dem Tod Titos 1980. Erst als es zu ökonomischen und sozialen Verschlechterungen im Kosovo kam, kam es zu Studentenprotesten und Unruhen 1981. StudentInnen hatten kaum Aussichten auf einen Arbeitsplatz, auch das Pro-Kopf-Einkommen sank in dieser Zeit fast um die Hälfte. (1954 48%;

1980 27%).41

Aufgrund der weitergehenden Verschlechterung der politischen und sozio-ökonomischen Situation, während der 90er Jahre, kam es zu erhöhten Auswanderungen der KosovarInnen. Diese Jahre werden im kollektiven kosovarischen Gedächtnis als eine schwierige Zeit in Erinnerung bleiben. Deshalb war die einzige Alternative für ein besseres Leben und Wohlstand die Auswanderung. Das soziale Leben der kosovarischen Gesellschaft wurde gelähmt unter den gewaltsamen Maßnahmen der serbischen Besatzer. Es kam zu zahlreichen Entlassungen der kosovarischen Arbeiter, Schüler und Studenten wurden von den Schulbänken verwiesen, Krankenhäuser geschlossen, die einzige Universität Kosovos geschlossen sowie prominente Intellektuelle verhaftet und strafrechtlich verfolgt. Die KosovarInnen wurden als „unerwünschte Personen“ in öffentlichen Einrichtungen gesehen, dies führte zur Verfolgung und deshalb waren etwa 350.000 KosovarInnen zur Migration gezwungen. Ein ausschlaggebender Grund für Asylansuchen in europäischen Ländern seitens der KosovarInnen war, dass die kosovarische Jugend verfolgt und verhaftet wurde, um zum serbischen Militärdienst geschickt zu werden. Um

41 Vgl. Petritsch,Pichler S. 39-43.

(31)

31

dem Militärdienst zu entfliehen, wanderten viele aus. Ziel des serbischen Staates 1999 war die ethnische Säuberung und Besetzung des Kosovo, was zur Folge hatte, dass die Bevölkerung Kosovos ins Ausland (Albanien, Nordmazedonien, Montenegro) vertrieben wurde. Nachdem der Kosovo befreit wurde, kehrten bis August 1999 etwa 850.000 albanische Flüchtlinge zurück.

Jedoch gab es auch Flüchtlinge, die nicht mehr zurückkehrten.42

4. Kosovarische Migration ab 2000 nach Österreich

In diesem Kapitel wird die kosovarische Migration nach Österreich detaillierter erklärt. Diese ist hier in zwei Phasen unterteilt: Die erste behandelt die Jahre nach Kriegsende bis 2013 und die zweite geht ab dem Migrationsboom in den Jahren 2014/15 bis in die Gegenwart. Diese Trennung wurde deshalb so ausgewählt, da es in den ersten Jahren nur leichte Schwankungen bei der Migration gab und während dieser Zeit auch viele Personen aus dem Ausland in die Heimat freiwillig oder erzwungen zurückgekehrt sind. Im Jahr 2014 gab es einen rasanten Anstieg der Migrationsbewegung, die auch in den Medien stark thematisiert wurde. Dies waren die Gründe für die Gliederung der zweiten Phase, aber auch unter anderem war es wichtig die Motive der Migration in diesen Jahren zu erfassen.

4.1. Migration der Jahre 2000-2013

Wie schon im vorherigen Kapitel erwähnt, erlebte der Kosovo in den 70er Jahren eine Welle der Industrialisierung. Es wurden große Unternehmen gegründet sowie das Bildungs- und Gesundheitssystem erweitert, dies hatte zur Folge, dass die Mehrheit der Bevölkerung eine Beschäftigung fand. Die massive Migration begann erst nach der Aufhebung des autonomen Status Kosovos. In dieser Zeit verloren die KosovarInnen ihre Arbeit, das Bildungswesen wurde geschlossen und viele Bürger wurden verfolgt. Diese Unruhen hielten bis zum Kriegsende im Kosovo an.

Jedoch änderte sich an dieser Situation auch nach der Befreiung nicht viel. Die soziale und wirtschaftliche Lage war weiterhin ernst, es gab Mangel und gleichzeitig eine hohe Nachfrage an

42Vgl. Gallopeni S.297-299.

(32)

32

Arbeitsplätzen und die fehlende Infrastruktur trug nicht zur Besserung bei. Unter anderem hatten viele mit der Wohnsituation zu kämpfen, viele mussten sich eine provisorische Unterkunft überlegen, bis das Haus wiederaufgebaut werden konnte. Während dieser Zeit war die Arbeitslosenquote sehr hoch. Sie lag bei etwa 45% der Gesamtbevölkerung, jedoch stärker davon betroffen waren die Frauen und die Jugend mit bis zu 80%. Doch auch die Beschäftigten hatten nicht immer ein geregeltes Einkommen bzw. fiel dieses monatlich sehr gering aus. Das heißt, es konnten die monatlichen Ausgaben mit diesem Einkommen nicht gedeckt werden. Auch das Bildungsniveau war in dieser Zeit sehr niedrig. Aus diesen Gründen tendierte die kosovarische Bevölkerung zur Migration, denn sie waren gezwungen sich auf die Suche nach einem besseren Leben zu machen. Die MigrantInnen erhofften sich im Aufnahmeland bessere soziale und wirtschaftliche Bedingungen.43

Der Wunsch zur Migration nach Europa war immer schon bei den KosovarInnen groß, auch wenn die Migrationsrate in den Jahren geschwankt hat, blieb dieser Wunsch bei der kosovarischen Bevölkerung weiterhin bestehen. Dies ist ersichtlich im Vergleich zu seinen Nachbarländern, da Kosovo die höchste Auswanderungsrate im Balkan hat. Im Jahr 2007 verließen etwa 1% der erwerbsfähigen Bevölkerung den Kosovo, im darauffolgenden Jahr sank die Prozentanzahl auf 0,6 und stieg 2009 wieder auf den gleichen Prozentsatz wie im Jahr 2007. Die Gründe der Migration in diesen Jahren waren zumeist familiäre oder berufliche. Die Altersgruppe der 20- bis 35- Jährigen, die den Kosovo verlassen, macht die Mehrheit der MigrantInnen aus.

Abbildung 8: Migrationsgründe

43 Gallopeni, Besim: Socio-Economic Situation of Kosovan Migrants before and after Migration. In: Path of Science. International Electronic Scientific Journal, Vol.6, No. 10. Mitrovica, 2020. S.3004f.

(33)

33

Wie bereits gesagt, sieht man auch anhand der Abbildung 8 des KAS, welche die Hauptgründe der Migration waren und wie sich diese über die Jahre prozentmäßig verändert haben.

In der Volks-, Haushalts- und Wohnungszählung aus dem Jahr 2011 betrug die Anzahl der Auswanderung bis zu diesem Jahr ungefähr 380,826 Personen. Dies macht 21,4% der Bevölkerung Kosovo aus, die im Ausland lebt. Diese Zahl ist nur eine Schätzung, da bei der Volkszählung eine große Anzahl der nicht ansässigen Bevölkerung nicht berücksichtigt wurde. Deswegen könnte diese Personenzahl auch größer sein, da einige der AuswanderInnen während der Volkszählung keine Verwandten im Heimatland hatten. Genauere Daten lassen sich besser in den Jahren 2012 und 2013 spiegeln. Die Gesamtanzahl der kosovarischen MigrantInnen im Jahr 2012 machte 10.135 aus und lässt sich in diesen Altersgruppen prozentuell detaillierter darstellen. Die 18- bis 34-Jährigen haben den höchsten Prozentsatz mit 33,9 gefolgt mit 21,3 der Altersgruppe der 35-64- Jährigen. Ein Jahr darauf verdoppelt sich die Zahl und auch der Prozentsatz der jungen Generation Kosovos. Das heißt, im Jahr 2013 sind über 20.000 KosovarInnen ausgewandert, von denen die Hälfte zwischen 18 und 34 Jahre alt war.44

4.2. Migration ab 2014-2020

Im Laufe der Jahrzehnte hat sich das Muster der kosovarischen Migration kontinuierlich verändert.

Die Zielländer der jüngsten Migration waren meistens Deutschland, die Schweiz, Österreich und Italien, aber auch die Zahl der kosovarischen MigrantInnen in die USA hat in letzter Zeit zugenommen. Im Jahr 2015 machten 3,3% der Weltbevölkerung internationale MigrantInnen aus, wohingegen im Jahr 2000 der Prozentsatz bei 2,8 lag. Aufgrund des hohen Anstiegs an MigrantInnen haben die Zielländer Strategien zur schnelleren Integration entwickelt, zum Beispiel bietet Österreich Sprachkurse etc. an, da es eine Voraussetzung für ein Arbeitsverhältnis ist.

Wie bereits erwähnt sind anfangs vermehrt Einzelpersonen aus dem Kosovo ausgewandert und in letzter Zeit hat es sich zur Familienmigration umgewandelt. Dies hat einen Vorteil da die Integration im Aufnahmeland mit Familie leichter ausfiel. Durch Kinder ist der Kontakt mit Mitgliedern der Aufnahmegesellschaft leichter gefallen, da diese mit anderen Kindern in den Kindergarten, zur Schule oder anderen Aktivitäten gingen. Ein weiterer Einfluss der Familie war es, dass sich die Migration von temporär auf dauerhaft verändert hat. Einige Besonderheiten der

44Vgl. Gallopeni S.298 – 299.

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