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Das KIT - Medien - Presseinformationen - Archiv Presseinformationen - Klimaforscher warnen vor Folgen der Luftverschmutzung in Westafrika

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Monika Landgraf Pressesprecherin Kaiserstraße 12 76131 Karlsruhe

Tel.: +49 721 608-47414 Fax: +49 721 608-43658 E-Mail: presse@kit.edu

KIT – Universität des Landes Baden-Württemberg und

nationales Forschungszentrum in der Helmholtz-Gemeinschaft

www.kit.edu

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KIT-Zentrum Klima und Umwelt:

Für eine lebenswerte Umwelt

Straßenszene in der 5-Millionen-Metropole Abidjan, Elfenbeinküste (Foto: Sekou Keita)

Westafrika gehört zu den Regionen mit dem schnellsten Bevöl- kerungswachstum der Welt: 340 Millionen Menschen leben dort, mehr als 800 Millionen werden es Mitte des Jahrhunderts sein. Mit Industrialisierung und Urbanisierung nimmt auch der Ausstoß an Spurengasen und Partikeln rapide zu. Vor den Risi- ken der Luftverschmutzung über den Städten Westafrikas warnt nun ein internationales Wissenschaftlerteam um Peter Knippertz vom Karlsruher Institut für Technologie (KIT). Aus- wirken könnte sie sich unter anderem auf das regionale Klima.

Für ein besseres Verständnis der Prozesse sei intensivere For- schung dringend erforderlich. Ihre Studie stellen die Wissen- schaftler nun in Nature Climate Change vor.

Die Atmosphäre über Westafrika sei – trotz ihrer zentralen Rolle für die Gesundheit und die wirtschaftliche Entwicklung – noch zu wenig untersucht und verstanden, so die Studie. Die Erfahrungen aus an- deren dicht besiedelten Regionen der Welt wie Indien oder China zeigten jedoch, dass auch für Westafrika ein besseres Verständnis der Zusammenhänge zwischen Luftverschmutzung, Klima und re- gionalen Auswirkungen des weltweiten Klimawandels erforderlich sei.

Klimaforscher warnen vor Folgen der Luftverschmut- zung in Westafrika

Ausstoß von Schadstoffen über Megacities könnte sich auf regionalen Klimawandel auswirken – verbesserte Klimamodelle für genaueres Verständnis der Prozesse erforderlich

Weiterer Kontakt:

Margarete Lehné Pressereferentin

Tel.: +49 721 608-48121 Fax: +49 721 608-43658 margarete.lehne@kit.edu

Presseinformation

Nr. 095 | le | 21.08.2105

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Presseinformation Nr. 095 | le | 21.08.2015

Das Klima Westafrikas wird wesentlich von einem empfindlichen Monsunsystem bestimmt, das Wind, Temperatur, Wolken- und vor allem Niederschlagsbildung beeinflusst. Schnell wachsende Städte wie Lagos in Nigeria, Accra in Ghana und Abidja in der Elfenbein- küste produzieren große Mengen schädlicher Aerosole. „Die Zu- nahme dieser kleinsten Partikel in der Atmosphäre kann sich unter anderem auf Wolkenbildung und Sonneneinstrahlung auswirken – und damit auch Veränderungen bei Niederschlägen und Temperatur zur Folge haben“, sagt Klimaforscher Professor Peter Knippertz vom KIT. Gemeinsam mit Kollegen aus Großbritannien und Frankreich warnt er davor, dass die Gesundheit der Bevölkerung, die Ernäh- rungssicherheit und das Klima der Region gefährdet seien. Für ein besseres Verständnis der Schlüsselprozesse seien aber bessere Beobachtungen sowie verlässlicherere Wetter- und Klimamodelle erforderlich, so die Wissenschaftler in ihrer Studie. Nicht zuletzt müsse auch die Beratung politischer Entscheidungsträger auf wis- senschaftlich gesicherten Erkenntnissen basieren.

„Um abschätzen zu können, welchen Anteil die Luftverschmutzung – neben dem weltweiten Klimawandel und der veränderten Landnut- zung durch zunehmende Landwirtschaft – an der regionalen Klima- änderung hat, müssen wird weitere Daten zur Atmosphäre über Westafrika sammeln“, so Knippertz. „Dazu brauchen wir sowohl kontinuierliche Beobachtungen vor Ort als auch Messkampagnen mit Hightech-Instrumenten wie Laser und Radar.“ Eine solche Messkampagne wird im kommenden Jahr als Teil des von der Europäischen Union finanzierten Forschungsprojekts DACCIWA (steht für Dynamics-aerosol-chemistry-cloud interactions in West Africa) stattfinden, das Peter Knippertz leitet und das den Hinter- grund für die aktuelle Studie bildet.

Gemeinsam mit seinem Kollegen Andreas Fink vom KIT untersucht Peter Knippertz insbesondere die Bewölkung über dem südlichen Westafrika. In dieser Region sind sowohl Bevölkerungszuwachs als auch landwirtschafltiche Produktion besonders hoch. „Gerade die für Westafrika typischen niedrigen Schichtwolken, auch Stratus ge- nannt, stehen im Verdacht empfindlich auf Aerosolpartikel zu reagie- ren. Viele Partikel erzeugen mehr und kleinere Wolkentröpfchen, Dies hat einen Einfluss darauf, wie die Wolken die Sonneneinstrah- lung reflektieren und Niederschlag bilden“, erläutert Knippertz. Diese Wolken seien in den meisten Klimamodellen allerdings noch nicht ausreichend wiedergegeben, die Auswirkungen auf den Gesamt- monsun damit noch nicht geklärt – auch hier bestehe noch For- schungsbedarf.

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Presseinformation Nr. 095 | le | 21.08.2015

Literatur:

Peter Knippertz, Mat J. Evans, Paul R. Field, Andreas H. Fink, Catherine Liousse and John Marsham (2015): The possible role of local air pollution in climate change in West Africa. Nature Climate Change, DOI: 10.1038/nclimate2727

http://nature.com/articles/doi:10.1038/nclimate2727

Mehr über das Projekt DACCIWA

Auf der Grundlage von Messungen der Luftqualität und meteorologi- schen Messungen in Westafrika sowie verschiedener Computersi- mulationen untersucht das Projekt die Zusammenhänge von Luft- qualität, Wetter und Klima. DACCIWA ist eine Zusammenarbeit von 16 wissenschaftlichen Einrichtungen in Europa und Afrika, neben dem Karlsruher Institut für Technologie sind dies: das Centre Natio- nal de la Recherche Scientifique (CNRS), Frankreich; das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR); die Eidgenössische Techni- sche Hochschule Zürich (ETHZ), Schweiz; das European Centre for Medium-Range Weather Forecasts (ECMWF), Großbritannien; die Kwame Nkrumah University of Science and Technology (KNUST), Ghana; das Met Office, Großbritannien; die Obafemi Awolowo Uni- versity, Nigeria; die University of Manchester und die University of Reading, beide Großbritannien; die Université Blaise Pascal Cler- mont-Ferrand II, die Université Paris Diderot, die Université Paul Sabatier Toulouse III., die Université Pierre et Marie Curie, alle Frankreich; die University of Leeds sowie die University of York, beide Großbritannien.

Weitere Informationen: http://www.dacciwa.eu

Details zum KIT-Zentraum Klima und Umwelt: http://www.klima- umwelt.kit.edu

Das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) vereint als selbst- ständige Körperschaft des öffentlichen Rechts die Aufgaben einer Universität des Landes Baden-Württemberg und eines nationalen Forschungszentrums in der Helmholtz-Gemein- schaft. Seine Kernaufgaben Forschung, Lehre und Innovation verbindet das KIT zu einer Mission. Mit rund 9 400 Mitarbeite- rinnen und Mitarbeitern sowie 24 500 Studierenden ist das KIT eine der großen natur- und ingenieurwissenschaftlichen For- schungs- und Lehreinrichtungen Europas.

Das KIT ist seit 2010 als familiengerechte Hochschule zertifiziert.

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Presseinformation Nr. 095 | le | 21.08.2015

Diese Presseinformation ist im Internet abrufbar unter: www.kit.edu Das Foto steht in druckfähiger Qualität auf www.kit.edu zum Down- load bereit und kann angefordert werden unter: presse@kit.edu oder +49 721 608-47414. Die Verwendung des Bildes ist aus- schließlich in dem oben genannten Zusammenhang gestattet.

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