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Unterrichtsmaterialien in digitaler und in gedruckter Form. Auszug aus: Unterrichtsprojekt Plastik: Grundschule

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Unterrichtsmaterialien in digitaler und in gedruckter Form

Auszug aus:

Das komplette Material finden Sie hier:

Unterrichtsprojekt Plastik: Grundschule

School-Scout.de

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Inhaltsverzeichnis

Einleitung . . . 5

Einordnung des Themas „Plastik“ in den Perspektivrahmen . . . 6

Verortung in der aktuellen Konzeption des Sachunterrichts . . . 7

Inklusionsdidaktisches Netz – Plastik . . . 9

Sachinformationen für die Lehrkraft zum Thema „Plastik“ . . . 10

Projektübersicht . . . 13

Hinweise zu den Arbeitsmaterialien . . . 19

Lernstandserhebung, -beurteilung und -bewertung . . . 32

Arbeitsmaterialien . . . 33

Station 1 – Warum Umweltschutz? . . . 33

1a Warum Umweltschutz? . . . 33

1b Umweltschutz und ich . . . 34

1c Warum Umweltschutz? (Argumentieren) . . . 35

1d Umweltschutz-Domino (leicht) . . . 38

1e Umweltschutz-Domino (schwer) . . . 39

Station 2 – Was ist Plastik? . . . 41

2a Plastik oder nicht? . . . 41

2b Was wissen wir über Plastik? . . . 45

2c Sicherheitsregeln zum Experimentieren . . . 46

2d Experiment: Eigenschaften von Plastik (leicht) . . . 47

2e Experiment: Eigenschaften von Plastik (schwer) . . . 50

2f Eigenschaften von Plastik: Ergebnis (Lückentext) . . . 52

Station 3 – Wo benutzen wir Plastik? . . . 53

3a Wo benutzen wir Plastik? . . . 53

3b Wo finde ich zu Hause Plastik? (leicht) . . . 55

3c Wo finde ich zu Hause Plastik? (schwer) . . . 57

3d Wo finde ich im Supermarkt Plastik? . . . 58

3e Mikroplastik in Kosmetik – Versuch . . . 59

3f Mikroplastik in Kosmetik – Exploration . . . 60

3g Mikroplastik aus der Waschmaschine? (1) . . . 61

3h Mikroplastik aus der Waschmaschine? (2) . . . 62

3i Vier Rezepte mit Zaubernüssen . . . 63

Station 4 – Was passiert mit Plastikmüll in der Natur? . . . 65

4a Wo finden wir Plastikmüll in unserer Umwelt? . . . 65

4b Was passiert mit dem Plastikmüll in der Natur? (leicht) . . . 66

4c Was passiert mit dem Plastikmüll in der Natur? (schwer) . . . 69

(3)

Inhaltsverzeichnis

Station 5 – Welche Folgen hat Plastik in der Umwelt? . . . 70

5a Welche Folgen hat Plastik in der Umwelt? . . . 70

5b Gefahren von Plastik . . . 71

5c Vorlesegeschichte: Am Nordseestrand . . . 72

5d Forschungsfragen: Die Folgen von Plastik im Meer . . . 74

5e Interview: Auswirkungen von Plastik im Meer . . . 78

5f Interview: Auswirkungen von Plastik auf den Menschen . . . 80

Station 6 – Was passiert mit Plastikmüll, wenn wir ihn richtig entsorgen? . . . 82

6a Recycling (Lückentext) . . . 82

6b Wie funktioniert Recycling? . . . 83

6c Der Wertstoffkreislauf (leicht) . . . 84

6d Der Wertstoffkreislauf (schwer) . . . 86

6e Das Mehrwegsystem . . . 88

Station 7 – Wie gehen andere Länder mit Plastikmüll um? . . . 89

7a Das Plastikproblem im Senegal . . . 89

7b Das Plastikproblem in Indonesien . . . 91

Station 8 – Welche Alternativen gibt es für Plastik? . . . 93

8a Welche Alternativen gibt es für Plastik? . . . 93

8b Diskussionsrunde – Vor- und Nachteile von Plastik . . . 95

8c Was ich noch sagen möchte … . . . 96

Quellenverzeichnis . . . 97

Informationsquellen . . . 98

Digitales Zusatzmaterial:

Stationskarten, Laufzettel, Urkunden, Bildkarten zu den Materialien 3e und 4a, Bildkarten zur Reflexionsmethode „Nachdenkkiste“, stundenübergreifendes Quiz

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Einleitung

Einleitung

Liebe Lehrerinnen und Lehrer,

in ihrer Lebenswelt begegnen Grundschulkinder dem Thema „Plastik“ täglich . Dabei bewegen sie sich in einem Spannungsfeld: Einerseits bietet Kunststoff durch seine vielfältigen Eigenschaften diverse Vor- teile in zahlreichen Einsatzbereichen . Auf der anderen Seite werden die Grundschulkinder mit dem gefahrenvollen Umgang auf ökologischer und gesundheitlicher Ebene durch eine wachsende mediale Aufmerksamkeit konfrontiert .

Dieses Heft beinhaltet verschiedene Arbeitsmaterialien für einen handlungsorientierten Sachunterricht zu dieser hochaktuellen Thematik . In einer heterogenen Klassengemeinschaft können Sie damit jedes Kind dort abholen, wo es steht . Dabei bietet die Unterrichtsreihe entweder die Chance der Vermittlung in einer spannenden Projektwoche, in der die Grundschulkinder sich intensiv mit dem Thema auseinan- dersetzen können oder aber auch in einzelnen Projekteinheiten, die Sie nach Bedarf in den Unterricht integrieren können .

Ziel dieses Materials ist die motivierende Vermittlung von Wissen für einen reflektierten Umgang mit Kunststoffen im Alltag . Es leistet somit einen Beitrag für die „Bildung für nachhaltige Entwicklung“, die perspektiv- und curriculumsübergreifend in den Lehrplänen auf Empfehlung der Kultusministerkonfe- renz verankert ist .

Neben den Arbeitsblättern beinhaltet dieses Material eine begleitende Lehrerhandreichung mit Kom- mentaren und Anregungen zur Umsetzung . Die Arbeitsmaterialien wurden bereits in zwei Praxisdurch- läufen in unterschiedlichen Klassen erprobt und adaptiert . Dadurch entstanden verschiedene kreative Zugangsebenen und Differenzierungsmöglichkeiten .

Außerdem legten wir bei der Entwicklung unserer Unterrichtsreihe besonderen Wert auf eine sprachbe- wusste und multimodale Vermittlung .

Wir wünschen Ihnen viel Spaß bei der Umsetzung mit Ihrer Klasse!

Maj-Britt Klein & Sarah Sophie Mrohs

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Einordnung des Themas „Plastik“ in den Perspektivrahmen

Einordnung des Themas „Plastik“ in den Perspektivrahmen

Perspektive

Naturwissenschaftliche Perspektive (Gesellschaft für Didaktik des Sachunterrichts, 2013, S . 37– 45) Sozialwissenschaftliche Perspektive (GDSU, S . 27– 37)

Geografische Perspektive (ebd ., S . 46– 55) Technische Perspektive (ebd ., S . 63 –72)

Perspektivenbezogene Denk-, Arbeits- und Handlungsweisen

DAH NAWI 4: Konsequenzen aus naturwissenschaftlichen Erkenntnissen für das Alltagshandeln ableiten

DAH SOWI 4: Ökonomische Entscheidungen begründen

DAH SOWI 6: Gesellschaftsbezogene Handlungen planen und umsetzen DAH GEO 2: Räume erkunden, untersuchen und Ergebnisse dokumentieren DAH TE 4: Technik bewerten

Perspektivenbezogene Themenbereiche

TB NAWI 1: Nicht belebte Natur – Eigenschaften von Stoffen/Körpern TB NAWI 2: Nicht belebte Natur – Stoffumwandlungen

TB SOWI 3: Das Gemeinwohl

TB SOWI 4: Kinder als aktive Konsumenten

TB GEO 2: Menschen nutzen, gestalten, belasten, gefährden und schützen Räume

Perspektivenvernetzende Themenbereiche

Bildung nachhaltiger Entwicklung (GDSU, 2013, S . 75 – 80) Gesundheit und Gesundheitsprophylaxe (ebd ., S . 80 ff .) Medien (ebd ., S . 83– 86)

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Verortung in der aktuellen Konzeption des Sachunterrichts

Verortung in der aktuellen Konzeption des Sachunterrichts

Das Unterrichtsmaterial orientiert sich an der aktuellen Konzeption des vielperspektivischen Sachunter- richts unter besonderer Berücksichtigung des inklusiven Auftrags von Schule . Das Thema „Plastik“ weist durch seine hohe Aktualität auf gesellschaftlicher, politischer und medialer Ebene einen klaren Lebens- weltbezug für die Kinder auf, indem diese vielseitig mit der Thematik konfrontiert werden . Darüber hinaus ergeben sich auf ökologischer und gesundheitlicher Ebene direkte Folgen für die Lebenswelt der Kinder, die unter anderem durch das eigene Handeln im Umgang mit Plastikmaterial im Alltag bestimmt werden . Die Thematik dient folglich durch die inhaltliche Aufklärung der Kinder als Grundlage zur Demokratie- förderung im Sinne von Mündigkeit, Selbstbestimmung und Mitbestimmung . Darüber hinaus wird aus den vielseitigen thematischen Berührungspunkten die Notwendigkeit der multiperspektivischen Heran- gehensweise an die Thematik ersichtlich – sowohl inhaltlich als auch methodisch . Die aktuelle Konzep- tion des Sachunterrichts unterscheidet fünf fachliche Perspektiven mit eigenen perspektivenbezogenen sowie perspektivenübergreifenden Methoden, die im Unterricht ausgewogen berücksichtigt werden sol- len . Die Unterrichtseinheit stellt Anforderungen an beide methodische Bereiche: Auf der Ebene der perspektivenbezogenen Arbeits-, Denk- und Handlungsweisen arbeiten die Kinder beispielsweise mit den Operatoren „Beobachten“, „Untersuchen“, „Experimentieren“ und „Bestimmen“, um Konsequenzen aus naturwissenschaftlichen Erkenntnissen über Plastik für das Alltagshandeln abzuleiten (Perspektive Natur) . Gleichzeitig erwerben sie durch die methodischen Zugangswege die perspektivenübergreifen- den Methoden des „Erproben“, Dokumentieren“, „Analysieren“ und „Erklären“ . Diese methodischen Kompetenzen lassen sich den prozessbezogenen Kompetenzen zuordnen und sind an die inhaltsbezo- genen Fachinhalte der Thematik gebunden: Durch die prozessbezogenen Kompetenzen „Fragen und Vermutungen entwickeln und überprüfen“ eignen sich die Kinder beispielsweise inhaltsbezogene Kom- petenzen zu chemischen Reaktionen oder Sinn, Möglichkeiten und Grenzen von Technik an . Diese Vorgehensweise entspricht dem Ansatz der Handlungsorientierung im Sachunterricht . Die Materialien weisen demnach einen hohen Aufforderungscharakter an die Eigenaktivität der Kinder auf . Das Lern- und Handlungsfeld „Plastik“ ist somit sinnstiftend und übergreifend vernetzt . Im Folgenden wird der Beitrag der Unterrichtseinheit in Bezug zu den Perspektiven des Sachunterrichts stichpunktartig darge- stellt:

Natur: Durch Methoden wie das kriteriengeleitete Erkunden der Lebenswelt, Experimente, Internetre- cherchen, Beobachtungen, ein Rollenspiel usw . lernen die Kinder neben chemischen Eigenschaften, Grenzen und Möglichkeiten von Plastik auch Folgen für das Ökosystem und den Menschen kennen und entwickeln daraus resultierend einen verantwortungsbewussten Umgang mit dem Material .

Raum: Durch Recherchen, Beobachtungen, Ausflüge und Geschichten mit Identifikationsfiguren erar- beiten die Kinder die Auswirkungen von Plastik in verschiedenen Lebensräumen (lokal, international, an Land, im Meer) . Basierend auf diesen Erkenntnissen planen und erproben sie die Mitgestaltung von Räumen im Sinne des Schutzes von Lebensräumen .

Gesellschaft und Politik: Durch das Reflektieren des eigenen Handelns, Beobachtungen, einen Ausflug und das Suchen alternativer Lösungswege findet eine Kosten-Nutzen-Analyse von Konsumprodukten aus Plastik statt . Die Folgen des Konsums können so eingeschätzt werden .

Zeit und Wandel: Durch das Orientieren auf einer Zeitleiste sowie eigene Recherchen können die zeitli- chen Auswirkungen von Plastikmüll auf die Umwelt nachvollzogen und die daraus resultierenden Gefah- ren eingeschätzt werden .

Technik: Durch das Nacherfinden der technischen Vorteile von Plastik sowie durch das Auffinden und auch Erfinden von Alternativen aus anderen Materialien kann über Möglichkeiten und Grenzen von Technik reflektiert werden .

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Verortung in der aktuellen Konzeption des Sachunterrichts

Im Sinne des Anspruchs auf ganzheitliches Lernen lassen sich die perspektivenvernetzenden Themen- bereiche der „Bildung für nachhaltige Entwicklung“, „Gesundheit und Gesundheitsprophylaxe“ und

„Medien“ identifizieren . Ergänzend dazu werden die fachübergreifenden Bildungsbereiche „Interkultu- relle Bildung“, „MINT-Bildung“, „Sprachbildung“, „Verbraucherbildung“ und „Wertebildung“ in der Unter- richtsreihe thematisiert . Die Arbeitsmaterialien orientieren sich dabei an den drei Anforderungsbereichen des Sachunterrichts: I . Wiedergeben & Beschreiben, II . Anwenden & Strukturieren sowie III . Transferie- ren & Verknüpfen . Der Anforderungsbereich der Aufgaben variiert je nach vorhandenen Lernvorausset- zungen bei den Kindern individuell . Um dieser Heterogenität angemessen zu begegnen, wurden bei der Planung der Materialien verschiedene Lerngruppen bedacht, sodass teilweise differenziertes Arbeits- material, aber auch Vorschläge für Adaptionen und methodische Differenzierungen entwickelt wurden . Letztere lassen sich dem Kapitel „Hinweise zu den Arbeitsmaterialien“ entnehmen . Neben den verschie- denen Lernbereichen wurden im Sinne eines inklusionsdidaktischen Netzes auch die Entwicklungsbe- reiche der sensomotorischen, kognitiven, sozialen, emotionalen und kommunikativen Ebene berück- sichtigt . Folglich können so auch individuelle Unterstützungsbedarfe in diesen Entwicklungsbereichen durch das Aufgabenangebot gezielt gefördert werden und mögliche Barrieren umgangen werden: So werden beispielsweise Schwierigkeiten des Schriftspracherwerbs auf kognitiver Ebene durch Visualisie- rungen berücksichtigt und somit ein Ausgleich auf der sensomotorischen Ebene ermöglicht . Zudem hält das Material durch das differenzierte Angebot im Sinne einer Elementarisierung vielfältige Zugangsebe- nen zur selben Thematik bereit . In Kapitel 6 können beispielsweise alle Kinder die Schritte des Recyc- lingprozesses nachempfinden, indem sie je nach Aufgabe den Prozess vorrangig sensomotorisch durch das Verwenden von Knetgummi oder aber kognitiv durch das Lesen eines Sachtextes nachvollziehen .

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Inklusionsdidaktisches Netz – Plastik

Vorlage Inklusionsdidaktisches Netz: Kahlert 2016, S . 236

Inkl u si onsd ida kti sches Netz – Pla sti k Inha ltl iche Lernber ei che Entwi ckl u ng sber ei che

Kommunikative Aspekte •Unterstützte Kommunikation (UK) •Verschiedene Möglichkeiten der Ausdrucksweisen (z

. B . Bildkarten, Fotos) •Über Vorschläge, Veränderungen, Gefahren usw

. diskutieren •Präsentieren eigener Arbeits- ergebnisse •Absprechen von Handlungsschrit- ten •Einsatz von Hilfsmitteln Emotionale Aspekte •Auswirkungen des eigenen Han-

delns auf emotionalen Zustand anderer

•Gefahren-/ Verantwortungsbe- wusstsein •Identifikationsfiguren in der Geschichte

•Präsentation eigener Ideen zu Alternativen

•Verantwortungsübernahme im Klassenkontext

•Reflexion

Entwi ckl u ng sber ei che

Sensomotorische Aspekte •Haptische Wahrnehmung des Recyclingprozesses: durch Knet- gummi •Visualisierungen als Ergänzung/ Ersatz von Schrift

•Auditiv-visuelle Wahrnehmung von Videomaterial •Raum-Lage •Alle Wahrnehmungsbereiche bei Explorationen der Lebensräume Kognitive Aspekte •Lese-Rechtschreib-Kompetenzen •Handlungsplanung •Organisation •Verbalisieren von Wissen •Transfer •Durchführung von Handlungs- schritten •Reflektieren Soziale Aspekte •Gemeinsame Exkursionen •Gruppenarbeitsphasen •Gemeinsam Veränderungen an regen •Auswirkungen auf andere Men- schen in anderen Ländern •Gemeinsame Verantwortung

Technik •Nachempfinden bedeut samer technischer Erfindungen •Reflexion über Sinn, Möglich- keiten und Grenzen Geschichte •Auswirkungen auf die Zukunft

•Lineares Zeitverständnis entwickeln

Naturwissenschaft •Möglichkeiten und Grenzen •Stoffeigenschaften •Folgen für das Ökosystem und Handlungskonsequenzen •Verantwortungsvoller Umgang mit / Schutz von Ökosystemen •Gesundheitliche Auswirkungen •Wechselseitige Abhängigkeit in der Nahrungskette

Sozialwissenschaft •Kosten-Nutzen-Bewertung von Konsumprodukten

•Gesundheitliche, ökologische und soziale Folgen von Konsum

Geografie •Auswirkungen in verschiede- nen Lebensräumen •Schutz von Lebensräumen •Planung und Erprobung der Mitgestaltung von

Räumen

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Sachinformationen für die Lehrkraft zum Thema „Plastik“

Sachinformationen für die Lehrkraft zum Thema „Plastik“

1. Stoffeigenschaften

Der Begriff Kunststoff, umgangssprachlich auch als Plastik bezeichnet, findet seit den 1940er-Jahren Verwendung und umschrieb ursprünglich einen ersetzenden Stoff für zu der Zeit gering werdende Roh- stoffe aus der Natur .

Genauer betrachtet zählen Kunststoffe zu den organischen Werkstoffen und können natürlichen Ursprungs oder synthetisch sein . Natürliche Kunststoffe werden aus nachwachsenden Rohstoffen wie beispielsweise Holz oder Wolle gewonnen . Synthetische Kunststoffe hingegen werden durch diverse Synthesearten wie die Polymerisation, die Polykondensation oder die Polyaddition erzeugt .

Die Basis für die Zusammensetzung von Kunststoffen bilden Makromoleküle, auch als Polymere bezeichnet . Diese werden aus kleinen Molekülen, den Monomeren, gewonnen und stellen eine sich wiederholende Grundeinheit dar .

Hinsichtlich der physischen Eigenschaften von Kunststoffen lassen sich drei Gruppen differenzieren: die Thermoplasten, die Duroplasten und die Elastomere . Thermoplasten weisen eine weiche Eigenschaft auf . Durch einen Erwärmungsprozess können sie in einen flüssigen und somit formbaren Zustand gebracht werden . Duroplasten hingegen stellen einen harten Werkstoff dar . Bei der Erhitzung kommt es zu einer Zersetzung . Bei den Elastomeren handelt es sich um einen weichen und hochdehnbaren Werk- stoff . Die eben genannten Eigenschaften sind für die Technik von großer Relevanz .

Die fünf häufigsten Kunststoffarten stellen mit insgesamt 69,1 % der verarbeiteten Kunststoffe Polyethy- len (kurz PE), Polypropylen (PP), Polyvinylchlorid (PVC) sowie Polystyrol und expandiertes Polystyrol (PS/PS-E) dar . Die meisten synthetischen Polymere sind persistent und demnach nicht oder nur schwer biologisch abbaubar . In Organismen können sie zudem toxisch wirken und reichern sich an (Bioakku- mulation) .

2. Einsatzbereiche

Die weltweite Plastikproduktion nimmt jährlich zu . So lag sie im Jahr 2019 bei 368 Millionen Tonnen . Der asiatische Raum, insbesondere China, hatte dabei den höchsten Anteil, dicht gefolgt von Europa mit 18,5 % der Gesamtproduktion . Der größte Einsatzbereich sind Verpackungen . Knapp 40 % der Plastik- produktion in Europa wird für Verpackungen verwendet . Auch in der Medizin, Kosmetik- und Körper- pflegeindustrie oder für die Bauindustrie, für Lacke oder Fasern werden synthetische Polymere genutzt . PE und PP (siehe oben) werden vor allem für Lebensmittelverpackungen, Tüten, Einwegbehälter, Folien und allgemein Verpackungen genutzt; PE in einer höheren Dichte findet auch Einsatz in härteren Plas- tikgegenständen wie Spiel- oder Tupperwaren sowie Getränkekästen und Rohren . Auch PVC wird zur Spielwarenherstellung genutzt und dient darüber hinaus beispielsweise für Bodenbeläge, Schläuche

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Sachinformationen für die Lehrkraft zum Thema „Plastik“

3. Entsorgung und Recycling

In Deutschland betrug die Menge an gesammelten Kunststoffabfällen im Jahr 2019 6,29 Millionen Tonnen, von denen 99 % verwertet wurden . Die Verwertung erfolgte in 53 % energetisch (vorrangig in Müllverbrennungsanlagen und als Ersatzbrennstoffe), zu 47 % werk- und rohstofflich . Durch das Ver- packungsgesetz ist in Deutschland festgelegt, wie viel Massenprozent der durch die Hersteller verbrei- teten Verpackungsmaterialien durch diese gesammelt und wiederverwertet werden müssen . Kunststoffe müssen dabei zu mindestens 90 Masseprozent wiederverwertet werden . Die Wiederverwertung muss derzeit zu 65 % und ab dem 01 .01 .2022 zu 70 % werkstofflich stattfinden . Die Müllsammlung erfolgt durch eine entsprechende Markierung der Verpackungen und Mülltrennung . In der EU gilt die Richtlinie 94/62/EG über Verpackungen und Verpackungsabfälle, die eine Verringerung von Verpackungsabfällen durch die Vermeidung und Verwertung von Verpackungen regelt . Während diese Regelung in Europa zu einer relativ konstanten Produktionsmenge im Zeitraum von 2002 bis 2019 führte, stieg die weltweite Produktion kontinuierlich an . So betrug die weltweite Produktionsmenge 1989 noch 100 Millionen Ton- nen, verdoppelte sich bis 2002 und stieg bis 2019 auf 368 Millionen Tonnen an . Zur Reduzierung des Plastikmülls im Meer stimmte das EU-Parlament am 27 .03 .2019 für eine Vereinbarung, die unter ande- rem den Verkauf von Einwegprodukten aus Kunststoff, zu denen es Alternativen gibt (Besteck, Teller, Strohhalme, Wattestäbchen, Haltestäbe für Luftballons, spezifische Verpackungen und Fast-Food- Behälter), im EU-Gebiet verbietet . Darüber hinaus sollen bis 2029 90 % der Kunststoffflaschen getrennt gesammelt und das Verursacherprinzip gestärkt werden . Durch eine unzureichende Abfallwirtschaft, Freizeitaktivitäten, Industrieanlagen, Kläranlagen und die Landwirtschaft gelangt Plastik als Müll in die Umwelt .

4. Mikroplastik

Im Gegensatz zu Makro- (> 25 mm), Meso- (< 25 mm) oder Nanoplastik (< 1 mm) gelten alle Kunststoff- teile, die 5 mm oder kleiner sind, als Mikroplastik . Dabei wird unterschieden in primäres Mikroplastik, das industriell gezielt für Produkte, beispielsweise im Kosmetikbereich, erzeugt wird, und in sekundäres Mikroplastik, das bei der Zersetzung von Plastik entsteht . Synthetische Polymere in weicher oder flüs- siger Form in Kosmetikprodukten werden nicht unter dieser Definition erfasst .

5. Auswirkungen auf Mensch und Umwelt

Meere: Jährlich gelangen bis zu 13 Millionen Tonnen Plastikmüll ins Meer . Der größte Anteil (80 %) stammt dabei vom Festland; der restliche Anteil von Schiffen (Fischerei, Fracht, Tourismus) und Off- shore-Aktivitäten . In allen Weltmeeren bündelt er sich in großen Müllstrudeln und wird an Küsten an Land gespült . Nach aktuellen Schätzungen umfasst dieser Müll derzeit mindestens 150 Millionen Ton- nen . Laut einer Schätzung des EU-Parlaments könnte am Gewicht gemessen im Jahr 2050 mehr Plastik als Fische in den Ozeanen sein . Meerestiere nehmen das Plastik auf, indem sie es mit Nahrung ver- wechseln, und sterben durch die Unverdaulichkeit des Plastiks an Unterernährung – der Magen ist so gefüllt mit den Kunststoffen, dass nicht genug freie Kapazität für Nahrung vorhanden ist . Es gelangt vielseitig in die Nahrungskette, indem schon kleine Meerestiere wie Plankton oder Zooplankton es in Form von Mikroplastik aufnehmen oder es an Phytoplankton (Algen) kleben bleibt . Zudem werden dabei Giftstoffe aufgenommen, die dem Plastik beigesetzt wurden oder sich im Meer ablagern . Auch kommt es häufig zu physischen Strangulationen .

Wasser: Mikroplastik gelangt z . B . durch synthetische Fasern von Kleidung oder den Abrieb von Auto- reifen in das Grundwasser, da viele Kläranlagen die kleinen Kunststoffteile nicht filtern können und diese so in umliegende Gewässer geleitet werden . Moderne Kläranlagen verfügen zwar über drei- bis vierstu- fige Abwasserbehandlungen und sammeln die Polymere im Klärschlamm, dieser wird jedoch teilweise zur Düngung verwendet und gelangt so auf die Felder und ins Grundwasser .

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Sachinformationen für die Lehrkraft zum Thema „Plastik“

Mensch: Über die Nahrungskette nehmen Menschen Mikroplastik durch Meerestiere, die Atemluft und das Trinkwasser auf, wobei die genauen Auswirkungen auf die Gesundheit bisher noch nicht ausrei- chend erforscht wurden . Einige synthetische Polymere, wie beispielsweise Teflon (Polytetrafluorethylen) mit schädlichen Verunreinigungen oder einige Silikone (Cyclotetrasiloxan, Cyclopentasyiloxan), wurden jedoch mit gesundheitsgefährdenden Wirkungen wie Krebs, Störungen im Hormonhaushalt, Beeinträch- tigung der Fortpflanzungsfähigkeit, Organschwächen und veränderter Immunabwehr in Verbindung gebracht . Viele weitere eingesetzte Polymere wurden zudem nur einzeln und nicht in Verbindung mit anderen Chemikalien untersucht . Auch dem Plastik beigefügte Zusatzstoffe, sogenannte Additive, wie Weichmacher, Stabilisatoren oder Flammstoffmittel, können gesundheitsschädliche Folgen für den Menschen aufweisen .

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Sachinformationen für die Lehrkraft zum Thema „Plastik“

Pr oj ektü bersi cht

Stundenübergreifend können die Reflexionsmethode „Nachdenkkiste“ sowie das Quiz aus dem Zusatzmaterial eingesetzt werden . ArbeitsblattDifferenzierung / method. KommentarKompetenzenMaterial Station 1: Warum Umweltschutz? A: Warum Umweltschutz?Die Kinder erkennen Argumente und Motivationen für den Umweltschutz aus verschiedenen Pers- pektiven .

1a B: Umweltschutz und ichDie Kinder formulieren ihre persönliche Argumen- tation und Motivation für Umweltschutz . 1b Ggf . Fotos der Kinder C1: Argumente finden 1 – verschiedene SichtweisenDie Kinder entwickeln eigene Gegenargumente für Umweltschutz zu vielperspektivischen Argu- menten gegen Umweltschutz .

1c C2: Argumente finden 2 – Erweiterungschwieriger, ZusatzDie Kinder reflektieren über weitere Argumente gegen Umweltschutz und formulieren passende Gegenargumente .

1c D1: Zusatzmaterial – Umweltschutz-DominoZusatzDie Kinder ordnen Argumente gegen Umwelt- schutz ihren passenden Gegenargumenten für Umweltschutz zu .

1d D2: Umweltschutz-Domino – Erweiterungschwieriger, ZusatzDie Kinder reflektieren über weitere Argumente und passende Gegenargumente für Umwelt- schutz .

1e Station 2: Was ist Plastik? A1: Plastik oder nicht?siehe Hinweis zur Vorwissenserhebung (S. 20)

Die Kinder unterscheiden Gegenstände aus Plas- tik von Gegenständen aus anderem Material und ordnen sie entsprechend zu . 2a A2: Plastik MindmapschwierigerDie Kinder benennen Gegenstände aus Plastik . 2b

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Sachinformationen für die Lehrkraft zum Thema „Plastik“

Fenster dauerhaft öffnen oder im Freien durch führen Die Kinder führen experimentelle Versuche zu den Eigenschaften von Plastik durch, überprüfen ihre Vermutungen und dokumentieren die Ergeb- nisse .

2c, 2e Bauchzangen, Föhn, Wasser, Teelichter, Zündhölzer, feuer dichte Unterlagen (z . B . Teller), Strohhalme, Frisch- haltefolie, Plastikflasche, Holz, Alufolie, Papier, Glas schwierigersiehe B12c, 2d siehe B1 Die Kinder dokumentieren ihre Erkenntnisse und erkennen, wozu Plastik nützlich ist und wann wir es verwenden .

2f Die Kinder kennen verschiedene Einsatzbe reiche von Plastik und sortieren Gegenstände danach .3a leichterDie Kinder suchen in Abbildungen verschie dener Wohnräume nach Plastikgegenständen und mar- kieren sie . Sie reflektieren über die Verwendung von Plastik zu Hause .

3b schwieriger siehe zusätzlichen Hin­ weis zur Ergebnissiche­ rung zum Material 6 (S. 23)

Die Kinder erkunden, beschreiben und dokumen- tieren ihr Zuhause hinsichtlich Plastik . Sie reflektieren über die eigene und allgemeine Benutzung von Plastik .

3c ggf . Tablet/Fotoapparat AusflugDie Kinder erkunden, beschreiben und dokumen- tieren den Einsatz von Plastik in Einkaufswaren und suchen nach Alternativen . 3d, ggf . Tablet/Fotoapparat

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Sachinformationen für die Lehrkraft zum Thema „Plastik“

C1: Mikroplastik in Kosmetik – V ersuchDie Kinder filtern in einem Versuch Mikroplastik aus einem Duschpeeling heraus und überprüfen eigene Vermutungen .

3e Waschpeeling mit Acrylate Copolymer, Teefilter, Teller, Wasserhahn, Schere ggf . Tablet/Fotoapparat C2: Mikroplastik in Kosmetik – ExplorationDie Kinder untersuchen verschiedene Kosmetik- produkte hinsichtlich ihrer Inhaltsstoffe auf Plastik mithilfe von Apps .

3f Tablets mit Apps „Code- check“ und „Beat the Micro- bead” D: Mikroplastik aus der Wasch- maschineDie Kinder untersuchen verschiedene Textilien hinsichtlich ihres Materials und differenzieren zwi- schen Naturfasern und Kunstfasern . Sie erkennen den Zusammenhang von Mikroplastik und synthe- tischen Fasern und erfassen die resultierenden Auswirkungen auf Mensch und Umwelt . Sie gene- rieren eigene Lösungsvorschläge .

3g, 3h verschiedene Kleidungsstü- cke aus Natur- und syntheti- schen Fasern E: Rezepte mit ZaubernüssenDie Kinder setzen Rezepte für plastikfreie Alter- nativprodukte um und erweitern ihre Handlungs- möglichkeiten zur Plastikvermeidung .

3i siehe Rezeptkarten S . 60 Station 4 – Was passiert mit Plastikmüll in der Natur? A: Wo finden wir Plastikmüll in unserer Umwelt?ExkursionDie Kinder erkunden, beschreiben und dokumen- tieren ihren Lebensraum hinsichtlich Plastikmüll .4a ggf . Tablet/Fotoapparat B1: Was passiert mit dem Plastikmüll in der Natur?Die Kinder ordnen verschiedenen Plastikgegen- ständen ihre jeweilige Zersetzungsdauer zu und überprüfen ihre Vermutungen mithilfe eines Zeit- strahls .

4b, 4c B2: Was passiert mit dem Plastikmüll in der Natur? – Recherche

schwierigerDie Kinder recherchieren und ermitteln die Zerset- zungsdauer verschiedener Plastikgegenstände .4d internetfähige Tablets/Com- puter oder Bücher/Texte zur Recherche

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Unterrichtsmaterialien in digitaler und in gedruckter Form

Auszug aus:

Das komplette Material finden Sie hier:

Unterrichtsprojekt Plastik: Grundschule

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